1. eMTB-News Expertenforum Rängdedängdäng oder wie kann die Zukunft des eMTB-Rennsports aussehen?

Im Januar fand das 1. eMTB-News Expertenforum in der Metropolregion Nürnberg statt. Wir hatten hochkarätige Gäste zu einer Diskussionsrunde geladen, in der wir uns mit dem Thema „Die Zukunft des eMTB-Rennsports“ befassten. Mit viel Enthusiasmus, Erfahrung und Fachwissen der Anwesenden wurden wichtige Fragen besprochen und Weichen für die Zukunft gestellt.
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1. eMTB-News Expertenforum

„Wir möchten visionäre Impulse setzen, neugierig über den Tellerrand blicken und mit Mut Neues wagen …“, sagt Rico Haase, Chefredakteur bei eMTB-News

Das Thema Rennsport liegt uns schon immer sehr am Herzen. Mit dem E-Mountainbike Rennen oder gar eine ganze Rennserie zu bestreiten steckt in Deutschland leider noch in den Kinderschuhen und wird bis dato lediglich von einem professionellen Veranstalter angeboten. Grund genug zu einer Gesprächsrunde einzuladen, um einmal ganz offen über das Thema E-Racing mit namhaften Vertretern der Industrie zu sprechen und auszuloten, wohin die Reise geht und wie die Zukunft in diesem Bereich aussehen kann. Neben Vertretern von SRAM, dem weltweit größten Sponsor von Mountainbike-Athleten und -Athletinnen, hatten wir den Teamchef des Cube Action Teams, Veranstalter von Rennserien, Macher der Bosch eMTB Challenge, aktive Rennfahrer, Chiptuner und Vertreter diverser Hersteller an den runden Tisch des 1. eMTB-News Expertenforums gebeten. Mehrere Stunden haben wir kontrovers diskutiert, Standpunkte ausgetauscht, über Erfahrungen berichtet und gemeinsam wichtige Fragen besprochen. Nicht alle wurden restlos beantwortet, aber ein erster wichtiger Schritt ist getan.

Ein großes Dankeschön an den Wirt vom Waldgasthof am Letten, der uns in einem seiner Meetingräume willkommen hieß.

Hochkarätige Gästeliste beim 1. eMTB-News Expertenforum
# Hochkarätige Gästeliste beim 1. eMTB-News Expertenforum - Benedikt Kellermann / Bosch, Sebastian Maag / Specialized, Maxi Dickerhoff / Ghost, Gusti Wildhaber / Cube Action Team, Maurice von Kahlden / Focus, Fabian Scholz / Focus, Chris Treugut / Capgo, Luigi Monaco / Badass, Max Topp / SRAM, Elmar Keineke / SRAM, André Wagenknecht / Cube, Christian Ettl / Velomotion, Michael Vindum / Seriensieger E1, Hubert Stanka / Baboons, Rico Haase / eMTB-News.de, Ulrich Hanus / Baboons, Stephanie Pummer / Baboons, Claus Wachsmann / Cube, Jan Wittmaack / Evolan – v.l.n.r

Status quo – E-Racing in Deutschland

Der eMTB-Rennsport steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. In den letzten vier Jahren wurde so einiges versucht, um für das E-Bike ein sinnvolles Rennformat zu entwickeln. Während in Frankreich und Italien ein breites Starterfeld bei unzähligen eMTB-Rennen über die Trails jagt, sind es in Deutschland jeweils nur eine Handvoll Teilnehmer. Bereits seit 2014 gibt es die Enduro One. Diese Rennserie ist das einzige Format in Deutschland, bei dem es eine eigene Wertung für E-Bikes gibt. Wir haben Anfang 2017 mit Ulrich Hanus, CEO von Baboons und Veranstalter der E1-Rennserie, ein ausführliches Interview zum aktuellen Renngeschehen geführt und ihn mit seiner halben Mannschaft zu unserer Diskussionrunde eingeladen.

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Enduro One – Frammersbach 2017
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Seit 2017 hat der Motor-Hersteller Bosch unter der Federführung von Benedikt Kellermann und unterstützt durch Jan Wittmaack (evolan), ein vollkommen neues Rennformat auf die Beine gestellt – die Bosch eMTB Challenge. Bei diesen Veranstaltungen wurde, im Gegensatz zur Enduro One, wirklich etwas ganz Neues geschaffen. Es handelt sich um ein spezielles Rennformat, das auf die Besonderheiten von E-Mountainbikes eingeht und mit Witz und Spaß zu einer Challenge aufruft. Anders als bei der Enduro One, bei der eMTBs die gleichen Stages fahren wie MTBs, gibt es bei der Bosch eMTB Challenge unterschiedliche Aspekte auf den jeweiligen Stages, die es zu meistern gilt. Ein Beispiel sind die „No-Feet-Zones“ – eine Idee aus dem Trialsport – in denen Strafsekunden kassiert werden, wenn in technisch-kniffligen Passagen der Fuß den Boden berührt. Hier gilt nicht das Motto, dass der oder die Schnellste gewinnt, sondern der oder die Beste!

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Die Bosch eMTB Challenge – supported by Trek
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Die Diskussionsrunde – unser Fragenkatalog

Wie definieren wir E-Enduro-Rennen und was sind die Hauptbestandteile einer eMTB-Stage?

„Taktisches Fahren finde ich nicht gut! Ich will Vollgas fahren und nicht Eco, sonst ist es Radwandern oder Adventure-Rennen“, sagt Claus Wachsmann, Manager Cube Action Team.

Eins war sofort klar: niemand möchte sich auf E-Enduro beschränken, sondern das eMTB komplett betrachten. Eine Reduktion nur auf das Thema Enduro-Rennen mit dem E-Bike ist nicht sinnvoll und wird dem sportlichen Aspekt keineswegs gerecht. Für Ulrich Hanus von Baboons steht fest, dass bei eMTB-Rennen jedwede Art des eBikens dabei sein kann. Egal ob Enduro, Rallye, XCO, Downhill, Marathon oder Trial – bei seiner Rennserie möchte er alles vereinen und keine Spielart ausschließen. Uneins waren wir uns darüber, welche Rolle das Thema „Akku-Management“ in einem Rennen spielen muss. Während einige dies als entscheidenden Fakt in der Konzeption eines E-Bike-Rennens sahen, war es anderen schlichtweg egal. Momentan ist die Akkuleistung durchaus vergleichbar – Bosch- und Shimano-Batterien beispielsweise speichern 500 Wh – aber schon in naher Zukunft wird es hier durchaus merkliche Unterschiede geben, so dass dies Berücksichtigung finden muss.

Claus Wachsmann erklärt, was für ihn eMTB-Racing ausmacht
# Claus Wachsmann erklärt, was für ihn eMTB-Racing ausmacht
Elmar Keineke bringt es auf den Punkt: Es muss Spaß machen!
# Elmar Keineke bringt es auf den Punkt: Es muss Spaß machen!
Gusti Wildhaber vom Cube Action Team sagt ganz deutlich: Mach ein geiles Rennen, dann kommen die Profis von selbst
# Gusti Wildhaber vom Cube Action Team sagt ganz deutlich: Mach ein geiles Rennen, dann kommen die Profis von selbst

Elmar Keineke von SRAM brachte es, in gewohnt knackigem Vokabular, auf den Punkt: „Es muss Spaß machen!“ Weiter führt er aus, dass die am meisten reglementierten Sportarten auch oftmals die unpopulärsten sind und die Veranstalter vorsichtig sein sollten, wenn sie den Sinn von Spaß definieren, ohne die Nutzer ernsthaft zu fragen was Spaß für sie ist.

Knifflige Uphill-Passagen und Anstiege, die die Vorteile eines E-Bikes deutlich machen, müssen in einem Rennen eine tragende Rolle spielen. Hier sind die Streckendesigner in Zukunft gefragt, Stages zu gestalten, die eng und nur mit viel Fahrkönnen fehlerfrei zu bewältigen sind. Max Topp von SRAM warf ein, dass wir uns entscheiden müssen, ob wir Spitzen- oder Breitensport haben möchten. Aktuell dreht sich beim E-Bike alles um Breitensport, den wirklichen Spitzensportler gibt es an dieser Stelle noch nicht – bis jetzt jedenfalls.

Muss man eMTB- und MTB-Rennen voneinander separieren?

„Vielleicht etwas im RTF-Stil, morgens die Verrückten, nachmittags RTF. Dazu eine Expo-Area, Musik und gemeinsam was trinken.“ Chris Ettl, velomotion

Hier waren wir uns alle einig, es muss separiert werden, aber nicht zwingend getrennt voneinander veranstaltet werden. E-Bike-Rennen an bestehende Event-Formate andocken und so für höhere Teilnehmer- und Zuschauerzahlen zu sorgen war allen in der Runde ein Hauptanliegen. Niemand will ein eMTB-Rennen irgendwo hinter einem einsamen Berg veranstalten, bei dem drei halbwilde eBiker sich den Strom aus dem Akku ziehen. Die Bosch eMTB Challange beispielsweise findet in der Regel im Rahmen eines großen Bike-Events statt. Auftakt wird hier im Übrigen das BIKE-Festival am Gardasee Ende April 2018 sein.

"Ich will mir den Respekt auf schweren Stages verdienen"
# "Ich will mir den Respekt auf schweren Stages verdienen" - sagt Michael Vindum (2.v.l.), aktiver Rennfahrer und mehrfacher Seriensieger der E1-eMTB-Wertung

Brauchen E-Enduro-Rennen ein spezielles Reglement?

„Jeder will was machen, keiner traut sich, weil es keine Regularien gibt. Es muss eine Basis gefunden werden, von der ausgegangen werden kann“, so Sebastian Maag von Specialized.

Jede Sportart braucht Regeln, damit die Leistungen vergleichbar gemacht werden können. Wir wissen aber, dass Sportarten mit komplizierten Regelwerken schnell an Charme verlieren und das Interesse beim Aktiven als auch beim Zuschauer schwindet. Bei diversen E-Bike-Rennformaten wurde anfangs viel reglementiert, aber als die Veranstalter merkten, dass sie damit die potenziellen Teilnehmer und Teilnehmerinnen eher abschrecken als sie an die Startlinie zu locken, wurde vieles wieder gelockert. Bei Baboons weiß man aus Erfahrung, dass Breitensport nur schwer zu reglementieren ist. So kam dann auch aus diesen Reihen die klare Ansage, dass man keine Funktionäre an der Strecke braucht, sondern Teilnehmer, egal welchen Alters.

Rico Haase merkte zum Thema Reglement folgenden Punkt an:

„Es braucht eigentlich nur ein vorgeschriebenes Maximal- und Minimalgewicht des E-Bikes. Damit werden Bastelbikes mit unsagbar großen Akkus oder normale Enduro-Bikes die mit einem Zusatzmotor elektrisch gemacht werden vollkommen überflüssig. Sagen wir 24 kg als obere Grenze und 18 kg als untere Grenze.“

Motor-Doping: Muss es Kontrollen geben oder ist eine offene Klasse denkbar?

„Wir dürfen Motortuning nicht zulassen! Unser Slogan lautet ‚make tuning irrelevant‘ – genau dies erreichen wir über unser Streckendesign.“ Benedikt Kellermann, Bosch

Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass bei eMTB-Rennen von dem ein oder anderen getunt wird. Selbst marginale Leistungssteigerungen an der Motor-Power machen einen Vergleich auf dem Trail komplett sinnlos. Deshalb unser dringlicher Appell an dieser Stelle: Tuning muss kontrolliert werden!

Hier sind die Veranstalter in der Pflicht Lösungen zu suchen, die es ermöglichen ein E-Bike – egal mit welchem Motor ausgestattet – schnell auf Herz und Nieren überprüft werden kann. Leider fehlen hier bis dato noch jedwede Ansätze und Möglichkeiten der Kontrolle. In Frankreich beispielsweise wird teilweise darüber nachgedacht, einfach zu manipulierende Systeme von Anfang an vom Rennen auszuschließen. Dass dies nicht der richtige Weg ist, versteht sich von selbst.

Max Topp von SRAM: “Motortuning vermeiden? Streckendesign ist hier vielleicht der Schlüssel.”
# Max Topp von SRAM: “Motortuning vermeiden? Streckendesign ist hier vielleicht der Schlüssel.”

Ein Lösungsansatz von Rico Haase:

  • sämtliche E-Bikes rollen nach dem Rennen in ein Parc fermé
  • die Top 5 werden kontrolliert
  • zusätzlich werden zwei zufällige E-Bikes aus dem Starterfeld gepickt und kontrolliert

„eMTB-Rennen mit einer 25km/h Begrenzung sind Unsinn.“ Luigi Monaco, CEO von Badasstuning

Der Markt zeigt, dass viele E-Bike-Kunden die Geschwindigkeit tunen wollen. Das bestätigt auch die große Anzahl an Tuning-Herstellern. Kontaktloses Tuning nimmt hierbei eine Sonderstellung ein, denn es erlaubt den schnellen Wechsel von getuntem E-Bike zurück zum ungetunten eMTB. Badass würde gerne mit den Motor-Herstellern zusammenarbeiten, um gegebenenfalls zusätzliche Features frei zu schalten.

Luigi Monaco, CEO von Badasstuning, breitete den Vorschlag aus, ein Rennformat zu kreieren, dass ähnlich einer Moto-Cross Veranstaltung auf einer abgesperrten Strecke mit offenen getunten E-Bikes stattfindet. Diese Idee fand in der Runde bei den Übrigen Teilnehmern wenig bis gar keine Zustimmung. Die einhellige Meinung: Damit würde man sich zu weit vom eigentlichen Thema Mountainbike entfernen und zu nah am Motocross positionieren.

Zukünftige eMTB Rennsport-Formate und deren Kosten/Refinanzierung?

„Ohne massivem Sponsoren-Engagement ist es derzeit nicht machbar ein Profirennen wirtschaftlich zu veranstalten.“ Ulrich Hanus, Baboons

Kostendeckend arbeiten kennt jeder. Dem einen Veranstalter gelingt es besser als dem anderen, aber grundsätzlich ist es die Prämisse. Wie aber lässt sich ein E-Bike-Rennen veranstalten, das neben Spaß für die Teilnehmer auch noch etwas Gewinn für den Veranstalter abwirft?

Dies ist im Grunde nur möglich, wenn man den Breitensport ins Visier nimmt. Eine reine Profi-Liga ist momentan nicht finanzierbar – und es gibt derzeit auch noch keine Profis oder Teams, die darauf spezialisiert sind mit dem E-Bike Rennen zu bestreiten.

Meinung @eMTB-News.de

Mit dem 1. eMTB-News Expertenforum haben wir eine nachhaltige Diskussion angestoßen, die sich kontrovers und konstruktiv mit dem Thema „Zukunft des eMTB-Rennsports“ befasst hat. Dank persönlicher Erfahrungen und einem großen Wissensschatz der Teilnehmer, wurden Fragen beantwortet und vollkommen neu interpretiert.

An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer. Nur mit euch wird dieses Forum zum Expertenforum. Wir freuen uns schon jetzt auf die zweite Runde von unserem Expertenforum.

Welche Fragen hätten euch zu diesem Thema auf der Zunge gelegen?

Ulrich Hanus (rechts im Bild) hat zum Thema E-Racing eine Menge zu sagen
# Ulrich Hanus (rechts im Bild) hat zum Thema E-Racing eine Menge zu sagen - seine Rennserie "Enduro One" ist die erfolgreichste deutsche Serie mit einer eigenen E-Bike-Wertung
Maxi Dickerhoff von Ghost (links) möchte genau wissen, wohin die Reise beim eMTB-Rennen geht
# Maxi Dickerhoff von Ghost (links) möchte genau wissen, wohin die Reise beim eMTB-Rennen geht
Chris Ettl von velomotion
# Chris Ettl von velomotion - brachte viel interessanten Input aus dem Bereich Tourismus in die Diskussion
"Es muss sexy sein, damit es weitergebracht wird."
# "Es muss sexy sein, damit es weitergebracht wird." - sagt André Wagenknecht von Cube

Text & Redaktion: Rico Haase, Thomas Paatz | eMTB-News.de

Bilder: Thomas Paatz, Jens Staudt


58 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Das einfachste wäre die Strecken so zu machen, oder zu werten das ein Tuning über 25KMH nix bringt, also Bergaufstrecken wo es um Bikebeherschung geht, also no Feet Zonen, so wie es in Willingen bei der Bosch Challenge war.
    Mit dem E-MTB fahre ich Steigungen hoch, welche ich mit dem Bio nie in Angriff nehmen würde.
    Da hilft auch kein Tuning über 25 KMH.
    Auch in den DH Anteilen wird wohl niemand gewinnen weil sein Bike über 25 KMH noch unterstützt.
    Der Transfer zu den einzelnen Stages kann dann halt nicht gewertet werden.
    Wenn man über Tuningkontrollen nachdenkt, sollte man beachten das zb. bei Specialized (Levo) jeder mit einem Smartphone und der entsprechenden App im Stande ist das Bike über die Grenze zu stellen.
    Wenn der @riCo also mir zu schnell ist mit seinem Levo auf den 29er Reifen, welche immer noch nicht zu bekommen sind, dan greife ich mal eben in seine Daten ein und dann isser raus.
    Also, macht die Strecken auf die besonderen Möglichkeiten der E-MTBs passend, dann wird ein Schuh draus.
    Meiner Meinung nach fährt man ein E-MTB ja eh nur weil man viel mehr Spaß an Trails hat als an zurückgelegten Höhenmetern.

  2. Man kann aber auch alles tot reglementieren, darf sich dann aber nicht wundern das nur 10 Leute am Start stehen.

  3. Seien wir froh das es sich merkwürdig liest und es Interpretationsspielraum gibt, sonst hätten wir auf das Watt und das Gramm genau die gleichen Motoren bei allen Herstellern.

    Beim Velorahmen ist es einfach: Alles ist sichtbar, die Masse bekannt und jeder kann nachmessen. Beim Velomotor ist es genau umgekehrt: Nichts ist sichtbar, nur ein paar Zahlen mit wenig Aussagekraft sind bekannt – und nachmessbar ist nichts.

    Die Richtlinie zur Ermittlung der Motorleistung ist auf Elektro-Motorräder zugeschnitten. Der Passus für die Hybride ist ein Zugeständnis an den Umstand, dass die Leistung objektiv nicht ermittelt werden kann. Die Leistung des Velomotors hängt im Wesentlichen von drei Komponenten ab:
    • Kadenz des Fahrers

    • Pedaldruck des Fahrers

    • Tatsächliche Akkuspannung
    Werden jeweils die optimalen Werte angenommen, hat dies zur Folge, dass der Kunde praktisch nie die volle Motorleistung abrufen kann, weil er nicht in der Lage ist, die notwendige Eigenleistung zu erbringen. Also müssen konservativere Annahmen getroffen werden. Ein so gemessener Motor hat auf dem Papier noch immer die 30‘ 250W Leistung, bei progressiver Messmethode aber locker 300 oder gar 350W Nenndauerleistung.

    Konklusion: Je stärker ein Hersteller untertreibt, desto mehr Power steht den Kunden zur Verfügung. Als Beispiel sei das Original turbo erwähnt: Obwohl mit 250W Sticker, war beim Fahrvergleich sofort klar: Das Ding hat 500W wie die anderen auch.

    Das Kundenfrontend – Display oder App – erlaubt die Einstellung einiger Werte; die nur dem Hersteller zugängliche Firmware hingegen kennt zahlreiche Parameter, mit denen der Motor sehr genau einstellt werden kann. Ohne Probleme könnte auch ein race Profil geladen werden.

    Ein grosser Zulieferer der BRD Autoindustrie hat bewiesen, dass mit effizienter Firmwareprogrammierung die Leistung eines Motors gesteigert und gleichzeitig der Verbrauch gesenkt wird. Es wäre naiv, anzunehmen, dass die Programmierkompetenz schlagartig verloren geht, wenn es um Velomotoren geht!
  4. Sowas meinte ich nicht. Ich dachte an richtige Enduro rennen im Motorradbereich.
    Das war ein Pre-Run vor dem Extrem-Enduro (Motorrad), zugegeben ein wenig Super-Cross lastig.
  5. Ein grosser Zulieferer der BRD Autoindustrie hat bewiesen, dass mit effizienter Firmwareprogrammierung die Leistung eines Motors gesteigert und gleichzeitig der Verbrauch gesenkt wird.

    Bosch hat sich da bis heute fein raus gehalten. smilie
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