Das Fahrrad als Designobjekt zeigt eine neue Ausstellung der Münchner Pinakothek der Moderne. Die 70 ausgestellten Bikes gehören zu den ungewöhnlichsten und spannendsten Fahrrädern der Designgeschichte – vertretene Rennrad-Ikonen sind das Cinelli Laser oder das „Lotus 110 Straßenrennrad“. Hier gibt es einen kleinen Einblick.
Pinakothek Ausstellung „Das Fahrrad“ – Infos
- Thema Das Fahrrad: Kultobjekt – Designobjekt, 70 Beispiele
- Ort Pinakothek der Moderne, Sammlungsbereich Neue Sammlung
- Laufzeit 11.11.2022 – 24.09.2024
- Eintrittspreis 10 Euro
- Info www.pinakothek-der-moderne.de
Das Fahrrad. Kultobjekt – Designobjekt
Am 11. November eröffnete in der Münchner Pinakothek der Moderne die neue Ausstellung „Das Fahrrad. Kultobjekt – Designobjekt“. Sie stellt anhand von 70 Beispielen erstmals das Thema Fahrraddesign in den Mittelpunkt. Im Fokus soll dabei die Gestaltung des Fortbewegungsmittels liegen, das derzeit in vielen Industrieländern wieder einen Boom erlebt, aber ebendort auch schon eine Blütezeit hatte und entstand – wozu die Ausstellung mit einem Streiflicht auf die Erfindung des Laufrads durch Karl Drais 1817 auch eine Brücke schlägt.
Reportage: Mit dem Laufrad nach Paris
Die Kuratoren haben aber auch den zeitgenössischen Blick auf das Bike: „Der Fahrradboom heute ist nicht nur vor dem Hintergrund eines wachsenden Bewusstseins für Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu sehen, sondern verkörpert auch ein Lebensgefühl, das für eine neue Freiheit, für Flexibilität, Mobilität, körperlichen Ausgleich, Sport, aber auch – geprägt von den Pandemiezeiten – für Sicherheit steht. Ob schnell, ob langsam, ob mit Muskelkraft oder Elektromotor das Fahrrad bietet Lösungsmöglichkeiten für die Verkehrs- und Mobilitätsprobleme unserer Städte, das Fahrrad verändert unser Freizeitverhalten. Fahrrad ist jedoch nicht gleich Fahrrad, nicht nur reines Gebrauchsobjekt, nicht nur das am weitesten verbreitete Verkehrsmittel der Welt, sondern auch Design- und Kultobjekt, bei dem Technik, Funktion und Ästhetik Hand in Hand gehen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Tiefe Kenntnis der Materie verrät auch, dass sich die Ausstellungsmacher der emotionalen Bindung an das eigene Fahrrad und der Sammelleidenschaft, die es in dem Einen oder der Anderen zu wecken vermag, durchaus bewusst sind: „Das Fahrrad begleitet den Menschen fast ein ganzes Leben lang. Es wird benutzt, gehegt und gepflegt, repariert, geliebt und bewundert, gesammelt, geteilt und – schweren Herzens – entsorgt.“ Die Zusammenstellung der 70 Exponate verdankt die Pinakothek dabei übrigens dem Bestand von privaten Sammlern und dem Deutschen Fahrradmuseum in Bad Brückenau.
Dem Rennrad mit seiner besonderen, der Effizienz des Fortkommens geschuldeten Ästhetik gebührt in der Ausstellung ebenso ein Platz wie Fahrrädern, die neue Produktionsweisen erkundeten – das Cityrad „Comfortable“ von 1982 nach einem Entwurf von Odo Klose und gebaut von Sprick ist mit seinem aus einem Rohr gebogenen Stahlrahmen und den Laufrädern aus Kunststoff so ein Beispiel. Bei dem schweren Rad blieb das Fahrerlebnis übrigens weit hinter der optischen Sensation zurück, wie sich vielleicht noch manche erinnern. Das eine oder andere Exemplar ziert sicher heute noch die Abstellanlagen vor Großstadtbahnhöfen.
Fahrrad-Geschichte zum Anschauen gibt es mit Sicherheitsrad-Ausstellungsstücken. Denn das „Sicherheitsniederrad“ löste das Hochrad ab, das wegen seines hohen Sitzes zu gefährlichen Stürzen führen konnte.
Welche Fahrräder würdet ihr ins Museum bringen?
3 Kommentare