Deutschlands neue Beziehung zum Fahrrad: DIY im Trend
In den vergangenen Jahren hat sich das Fahrrad zu einem der beliebtesten Sportgeräte und Fortbewegungsmittel der Deutschen gemausert. Aber ganz ohne Wartung und Pflege geht es ja bekanntlich nicht. Angesichts voller Werkstätten und einer Flut von Anleitungen im Netz wagt sich offenbar so Manche(r) zunehmend selbst an die heimische Werkzeugkiste.
Fahrrad-Boom trifft DIY
Der Verkauf fabrikneuer Fahrräder und E-Bikes hat in den letzten Jahren stetig zugenommen; insbesondere durch die Corona-Pandemie, die viele Menschen dazu bewegte, vom öffentlichen Nahverkehr aufs Fahrrad umzusteigen. Auch der Wunsch nach klimaneutraler Mobilität ohne Staus auf kurzen und mittleren Fahrstrecken mag hierbei eine Rolle spielen. Laut Zahlen des deutschen Zweirad-Industrie-Verbandes verzeichnete etwa der Verkauf von Lastenrädern im Jahr 2022 einen Anstieg von 37 Prozent. Jedoch hat nicht allein der E-Bike-Trend dazu beigetragen, dass sich die Absatzzahlen auf weiterhin hohem Niveau bewegen.
Do-it-yourself: Ein Trend, der bleibt
Die DIY-Bewegung, unterstützt durch eine wahre Flut von Anleitungen und Ratgebern im Netz, hat in den letzten Jahren ebenfalls an Popularität gewonnen. Besonders unter Fahrradfahrenden scheint dieser Trend fest verankert zu sein. Daten des Online-Warenhauses Galaxus zeigen, dass im Juli 2023 über 70 Prozent mehr Fahrrad-Ersatzteile und Werkzeuge verkauft wurden als im Vorjahr. Dies schließt Teile wie Bremsbeläge, Pedale und Kettenschlosszangen mit ein. Auch bei Anbauteilen wie Lichtern und Fahrradklingeln war ein Verkaufsanstieg von etwa 40 Prozent zu beobachten.
Die beliebtesten DIY-Reparaturen
Die Daten des Händlers zeigen, dass Zutaten für häufige und wenig anspruchsvolle Reparaturen – Schläuche, Reifen und Bremsbeläge zu den am meisten gekauften Artikeln gehören. Aber auch Reinigungs- und Pflegeprodukte stehen hoch im Kurs. Interessanterweise hat man zudem festgestellt, dass sich das größte Verkaufswachstum bei Produkten zeigt, die im Bestseller-Ranking weiter unten stehen, wie zum Beispiel Fahrradgabeln oder Bremshebeln.
Selber schrauben oder schrauben lassen – Wie hältst Du es mit der Wartung?
11 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumAber die die in der Regenbogen Blase gefangen sind wollen das nicht Wahr haben.
Bringt hier nix mit Argumenten.
Rainbows haben den Bezug zur Realität vernebelt.
Die Deutschen sind auch immer fauler geworden, Stichpunkt Arbeitszeiten
https://de.statista.com/infografik/...he-arbeitsstunden-von-vollzeitbeschaeftigten/
Hat aber mit DIY nix zutun.
Die Hochkonjungtour bezieht sich auf den Absatzmarkt von Fahrrad Komponenten.
Das Ding ist halt, dass es innerhalb des Handwerks viele Berufsbilder gibt, bei denen ich die Qualität der Ausbildung für durchaus fragwürdig halte - ich hatte bisher nie das Pech, bei Zweiradmechanikern an ganz krasse Gurken zu geraten (props gehen da raus an unsere Berufsschulen im Land!), bei KFZlern und im Baugewerbe aber durchaus schon. D.h. auch der Gesellenbrief ist keinerlei Garant dafür, dass Arbeiten auch vernünftig ausgeführt werden. Es ist mehr so eine Bescheinigung über ein potenziell gemindertes Risiko auf die Fresse zu fliegen - mehr nicht.
Ich kenne hingegen jede Menge Schrauber in verschiedensten Bereichen, die ohne jemals formell ausgebildet worden zu sein, hervorragende Arbeit abliefern. Die Schwierigkeit für den Konsumenten besteht im wesentlichen also darin festzustellen, wer tatsächlich was taugt. Dafür gibt's inzwischen bessere Mittel und Wege als das Stück Papier, das die abgeschlossene Prüfung bescheinigt.
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