Wenn man in der Vergangenheit bei Fantic nach E-Bikes schielte, wurde vornehmlich Klientel bedient, die zwar nicht nach unbedingt schweren, aber nach stabilen Boliden mit massig Federweg Ausschau gehalten haben dürfte – mit dem neuen Fantic Rampage geht der Hersteller aus Italien jetzt einen neuen Weg, und wird damit vor allem die Cross-Country-E-Biker und Leichtbau-Enthusiasten ansprechen.
Fantic Rampage: Infos und Preise
Das Light E-MTB Fantiv Rampage bringt in der Topversion laut Hersteller nur 15,5 kg auf die Waage, setzt je nach Modell auf 120 mm bis 140 mm Federweg und rollt auf 29″-Laufrädern. Der Rahmen ist komplett aus Carbon gefertigt und ist mit flexenden Kettenstreben ausgestattet. Als Motor werkelt der TQ HPR-50 im Tretlager, der wie gewohnt von einem 360 Wh-Akku gespeist wird, und bei Bedarf mit einem Extender ausgestattet werden kann. Insgesamt 5 Modelle des neuen Rampage werden von Fantic angeboten. Die beiden Rampage 1.2-Modelle setzen dabei auf Leichtbau und kommen mit 120-mm-Fahrwerk; das Fantic Rampage 1.2 Factory ist dann auch das teuerste Modell der Reihe. Für die 15,5 kg darf dann auch tief in die Tasche gegriffen werden. 11.590 € (UVP) ruft Fantic für sein Topmodell auf. Etwas mehr Federweg, aber durch die Bank auch eine günstigere Ausstattung, bekamen die Rampage 1.4-Modelle spendiert. Sie sind ab 5.490 € (UVP) zu haben.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 120–140 (vorn) / 12–140 mm (hinten)
- Hinterbau abgestützter Eingelenker mit Flexstreben
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten Flipchip an der Kettenstrebe
- Gewicht 15,5 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S / M / L / XL
- Motor TQ HPR-50
- Akkukapazität 360 Wh
- Verfügbar unbekannt
- www.fantic.com
Preis Fantic Rampage 1.2 Race: 8.290 € (UVP)
Preis Fantic Rampage 1.2 Factory: 11.590 € (UVP)
Preis Fantic Rampage 1.4 Sport: 5.490 € (UVP)
Preis Fantic Rampage 1.4 Race: 6.690 € (UVP)
Preis Fantic Rampage 1.4 Factory: 9.490 € (UVP)
Das neue Rampage 1.2 wurde auf maximale Tret-Effizienz, eine renn-orientierte Geometrie und natürlich konsequenten Leichtbau getrimmt. So wird auch beim Hauptrahmen ein neuer Ansatz verfolgt, der sich von den bisherigen Modellen deutlich unterscheidet. Der Hinterbau, der um ein zentrales Gelenk läuft, setzt auf flexende Kettenstreben, wie wir sie auch schon beim Rotwild (Neues Rotwild R.X275 Ultra Light-E-Bike im Test) beobachten konnten. Zudem ist in die Kettenstrebe ein Flipchip integriert, mit dem verschiedene Kettenstrebenlängen möglich werden: lang und stabil oder kurz und wendig.
In den Rahmen wurde der TQ HPR-50 integriert, der laut Fantic am besten das Gefühl eines muskelbetriebenen Mountainbikes wiedergeben soll und dabei von außen kaum zu erkennen ist. Ebenfalls in den Rahmen integriert wurde der herausnehmbare 360-Wh-Akku, der zudem mit einem Range Extender gekoppelt werden kann. Das Display wurde ins Oberrohr eingefügt und soll die grundsätzlichen Daten wie Unterstützungsstufe, Akkustand und aktuelle Geschwindigkeit wiedergeben.
Im Vergleich zum Rampage 1.4 wurde bei den 1.2-Modellen zudem nicht nur auf einen reduzierten Federweg, mit dem auch die etwas steilere Geometrie einhergeht, gesetzt, auch bei der Ausstattung handelt es sich um High-End. Dazu gehören auch der Remote-Lockout am Fantic Racing Carbon-Lenker, Laufräder und Kurbeln aus Carbon und die neuste, kabellose Schaltung von SRAM. Was dann auch wieder den Preis von 11.590 € (UVP) für das Topmodell erklärt.
Geometrie
Beim Rampage scheinen beide Modelle auf den gleichen Hauptrahmen zu setzen – so sind Werte wie Reach und Stack, aber auch die Länge des Steuer- oder Sitzrohrs identisch. Der Geometrieunterschied scheint lediglich den unterschiedlichen Federwegen geschuldet zu sein. Auch beim Blick auf die Kettenstreben kann der Flipchip ursächlich sein, dass die Rampage 1.4-Modelle mit 437 mm längere Kettenstreben als die 1.2-Modelle aufweisen.
Geometrie Fantic Rampage 1.2
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 432,5 mm | 442,5 mm | 463 mm | 483 mm |
Stack | 605 mm | 612 mm | 627 mm | 640 mm |
STR | 1,40 | 1,38 | 1,35 | 1,33 |
Lenkwinkel | 66° | 66,5° | 66,5° | 67° |
Sitzwinkel, effektiv | 74° | 74° | 74° | 74° |
Oberrohr (horiz.) | 585 mm | 607 mm | 633 mm | 658 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 105 mm | 120 mm | 130 mm |
Sitzrohr | 410 mm | 440 mm | 470 mm | 500 mm |
Kettenstreben | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm |
Tretlagerabsenkung | 30 mm | 30 mm | 30 mm | 30 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
Federweg (vorn) | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
Geometrie Fantic Rampage 1.4
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 432,5 mm | 442,5 mm | 463 mm | 483 mm |
Stack | 605 mm | 612 mm | 627 mm | 640 mm |
STR | 1,40 | 1,38 | 1,35 | 1,33 |
Lenkwinkel | 64,5° | 65° | 65° | 65,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 75° | 75° | 75° | 75° |
Oberrohr (horiz.) | 585 mm | 607 mm | 633 mm | 658 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 105 mm | 120 mm | 130 mm |
Sitzrohr | 410 mm | 440 mm | 470 mm | 500 mm |
Kettenstreben | 437 mm | 437 mm | 437 mm | 437 mm |
Tretlagerabsenkung | 23 mm | 23 mm | 23 mm | 23 mm |
Gabel-Offset | 51 mm | 51 mm | 51 mm | 51 mm |
Federweg (hinten) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Federweg (vorn) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Ausstattung
Insgesamt 5 Modelle des Rampage werden vom Fantic angeboten – Wer die zur Verfügung gestellten Ausstattungstabellen ausführlich studiert, wird dabei ein deutliches Gefälle von den 1.2 Modellen mit wenig Federweg hin zu den 1.4 Modellen mit 140-mm-Fahrwerk bemerken. Während Erstere auf High-End setzen, wozu etwa das RockShox Fahrwerk, SRAM AXS Komponenten und Anbauteile aus Carbon zählen, geht es bei den 1.4-Modellen deutlich günstiger zur Sache. So kommt das Rampage 1.4 Sport etwa mit SRAM SX-Komponenten und einem Einsteigerfahrwerk von Suntour – das Ganze aber auch zu einem Preis von 5.490 € (UVP). Und mit gleichem Rahmen, Motor und Akku wie die anderen Modelle, mit reichlich Potenzial zum Aufrüsten.
Motor
Der neue kleine TQ-Antrieb feierte seine Premiere im Sommer 2022 im Light-E-MTB Trek Fuel EXe. Er ist genau wie sein Vorfahr, der 120 Nm starke TQ HPR120S, konzentrisch um seine Tretlagerwelle konstruiert, aber so kompakt, dass er hinter einem herkömmlichen Kettenblatt vollständig verschwindet. Der Antrieb liefert bis zu 50 Newtonmeter Drehmoment bei 300 Watt und ist zur Zeit der wohl leiseste und kompakteste E-Bike-Mittelantrieb am Markt. TQs Alleinstellungsmerkmal ist das kuriose hauseigene Harmonic Pin Ring Getriebe, kurz HPR, bei dem durch die ineinander liegenden Zahnräder auf viele bewegliche Teile und damit viele Quellen von Geräusch, Verschleiß – und Raumbedarf verzichtet werden kann. Der Motor lässt sich deshalb so kompakt bauen, weil anders als bei einem herkömmlichen Getriebe, die Ritzel nicht nebeneinander, sondern ähnlich wie in einem Zykloidgetriebe – die drei relevanten Getriebezahnräder wie in einer Matrjoschkapuppe ineinander liegen. Daher enthält der HPR50 so gut wie keine Hohlräume und kommt mit beeindruckend wenigen beweglichen Teilen aus. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Beim HPR-Getriebe sind deutlich mehr Zähne zugleich im Eingriff, sodass auch vergleichsweise zarte Zahnräder große Lasten übertragen können. Um Gewicht, Abrieb und Geräuschkulisse zu minimieren, sind zwei der drei Zahnräder aus Hochleistungs-Kunststoff, eine Materialwahl, die nur dank der speziellen Bauform funktionieren kann: TQ hat den HPR50 für eine Laufleistung von 20.000 km ausgelegt.
Die TQ-Systems GmbH ist ein deutsches Unternehmen und bietet Antriebs- und Automatisierungslösungen sowie eingebettete Module und Systeme an. Die Mutterfirma TQ-Group GmbH hat ihren Hauptsitz im oberbayerischen Gut Delling/Seefeld bei München und an 13 weiteren Standorten.
Technische Daten
- elektr. Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
- TQ Harmonic Pin Ring-Getriebe
- Rotationssymmetrische Bauform
- minimalistische Remote-Einheit
- Smartphone-Kopplung durch ANT+ und Bluetooth
- Made in Germany
- Max. Drehmoment 50 Nm
- Leistung 300 W
- Gewicht (Motor) 1850 g
- Akku 360 Wh
- Display OLED S/W
- weitere Informationen www.tq-ebike.com
Der neue kleine TQ fährt sich wie Butter: Sein Support kommt unmittelbar, kultiviert und fühlt sich dabei immer natürlich an. Der Nachlauf ist angenehm kurz und das Betriebsgeräusch nur in langsamer Fahrt auf weichem Untergrund wahrnehmbar.
Der TQ-HPR50 fährt sich auch im abgeschalteten Zustand unauffällig – der Reibungswiderstand scheint, wenn überhaupt, kaum über dem eines herkömmlichen Tretlagers. Das helle, kontrastreiche und übersichtliche Display des TQ-HPR50 wird im Oberrohr platziert und die winzige TQ-Remote ist dezent, robust und funktional.
Der 360 Wh „große“ Akku zum TQ-HPR50 wiegt (von uns gewogene) 1,96 kg und soll laut Hersteller das höchste Energie-zu-Volumen-Verhältnis am Markt aufweisen.
Auf der Eurobike 2022 haben wir uns die Funktionsweise des TQ-HPR50 erklären lassen. Die Details gibts in diesem Video:
Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
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14 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumNatürlich ein Levo mit dem 700.......wenn du dich auf die 61 % Restakku beziehst.
Jo, danke
Also mir gefällt das Bike optisch sehr gut. Fahre selbst ein Fantic XF1 Enduro und würde gerne mal den Vergleich mit dem Light-Modell haben. Vielleicht bekommt mein Händler mal einen Tester. In der Regel verbrauche ich hier im Werdenfelser Land von meinem 625-er Akku nie mehr als 50% bei Runden zwischen 800 und 1400hm (Osterfelderkopf). Liebäugle daher schon länger mit einem Light-E-Bike. Allerdings genieße ich auch das geniale 160mm-Fahrwerk im Enduro. Kommt Zeit, kommt Testbike?!?
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