Das flammneue Focus JAM² SL setzt voll auf Light-E-MTB, punktet mit niedrigem Gewicht bei massig Federweg, hübschem Carbonrahmen, Fazua Ride 60-Motorsystem und will die Fahreigenschaften eines leichtfüßigen MTBs (ohne Motor) mit der Unterstützung eines E-Bikes kombinieren. Wir konnten dieses Light-E-MTB bereits fahren und möchten euch das Focus JAM² SL vorstellen. Vorhang auf für ein weiteres stylisches E-MTB von Focus.
Focus JAM² SL – Neuheit 2023
Die Innovationen
✅ 160/150 mm Federweg
✅ Carbonrahmen mit flächigem Design und Fazua Ride 60-Motorsystem
✅ Gewicht ca. 17,9 kg (Top-Modell, Größe M, Herstellerangaben)
✅ variabler Lenkwinkel 64,5/65,5°
✅ variable Kettenstrebenlänge 440/447 mm
✅ optionaler Range Extender mit 210 Wh
Infos und Preise
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
---|---|
Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Fazua |
Akkukapazität | 430-640 Wh |
max. Systemgewicht | 135,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.focus-bikes.com |
Preisspanne | 6.199 Euro - 11.499 Euro |
Mit dem Focus JAM² SL präsentiert der namhafte deutsche Hersteller ein neues Light-E-MTB mit Fazua Ride 60-Motorsystem. Ausgestattet ist dieses E-Bike mit einem hübschen Carbonrahmen, der am Heck über 150 mm Federweg, einen verstellbaren Steuersatz (64,5/65,5°) und wählbare Kettenstrebenlängen (440/447 mm) verfügt. Die Zweifarb-Lackierung liegt absolut im Trend, steht dem schlanken Carbonrahmen gut und setzt Akzente mit hohem Wiedererkennungswert. Focus bietet den Rahmen in zwei Faserqualitäten an. Bei den beiden Topmodellen Focus JAM² SL 9.0 und 9.9 setzt man auf ein hochwertigeres Layup aus MAX-Carbonfasern, die beiden Modelle 8.7 und 8.8 werden in einer günstigeren Carbonfaser gefertigt. Beim gewichtsoptimierten MAX-Carbon-Layup werden unterschiedliche Fasertypen miteinander kombiniert, um das perfekte Verhältnis zwischen Gewicht, Steifigkeit und Widerstandsfähigkeit zu generieren. Gerade letzteres zahlt sich bei der Langlebigkeit aus. Durch die Verwendung von Carbon bei Hauptrahmen und Hinterbau konnte Focus eine klare Vision eines steifen und stabilen, aber leichten E-MTBs mit eigenem Design umsetzen.
Neben einer bestmöglichen Trailtauglichkeit lag dem Entwicklungsteam das Thema Anwendungsfreundlichkeit sehr am Herzen. Für eine optimale Kombination aus höchstmöglicher Flexibilität bei geringem Gewicht, entschied man sich bei Focus dazu, einen Fazua-Akku so zu verbauen, dass er bei Bedarf bequem über eine große Öffnung im Unterrohr zu entnehmen ist. Mittels Inbusschlüssel lässt sich die Abdeckung entfernen und sich der 430-Wh-Akku aus dem Rahmen entnehmen. Besonderer Clou hierbei: Der passende Inbusschlüssel ist immer an Bord, denn dieser sitzt an der Steckachse des Focus JAM² SL. Dadurch hat man das benötigte Werkzeug immer zur Hand. Nach dem Öffnen der Abdeckung kann die Fazua Energy 430-Batterie mit nur einem Klick aus dem Rahmen entnommen werden. Ab Frühjahr 2023 kommt von Fazua den passenden Range Extender mit zusätzlichen 210 Wh. Die Halterung hierfür muss direkt an den Rahmen montiert werden und verfügt auch über einen Ladeport für den Akku im Rahmen. Wer sich dies montieren lässt, kann dann den Range Extender und den Akku im Rahmen direkt aufladen.
Wie man es von Focus bereits kennt, setzt auch das JAM² SL auf ein aufgeräumtes Cockpit. Auch hier kommt das eigens entwickelte C.I.S.(Cockpit Integration Solution)-Design zum Einsatz. Das sorgt mit einem speziellen Vorbau für eine aufgeräumte Optik am Cockpit und gewährleistet einwandfreies Schalten und Bremsen. Alle Kabel laufen am Lenker in den Vorbau und durch den Steuersatz in den Rahmen des JAM² SL.
Beim Federweg verpasst Focus dem JAM² SL 160 mm Federweg an der Front und 150 mm am Heck. Somit positioniert man dieses E-Mountainbike in der Klasse der potenten E-All-Mountain/E-Enduro-Bikes. Im Hinblick auf das Gewicht gibt Focus die Modelle zwischen 17,9 und 20,19 Kilogramm an. Unser Testmodell Focus JAM² SL 9.9 bringt in Rahmengröße L 19,0 kg (ohne Pedale) auf die Waage. Preislich startet Focus mit dem JAM² SL 8.7, das laut Hersteller in Rahmengröße M etwas über 20 Kilogramm wiegt, bei attraktiven 6.199 € (UVP).
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 160 mm (vorne) / 150 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 19,0 kg (Focus JAM² SL 9.9, Rahmengröße L)
- Max. Systemgewicht* 135 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S, M, L, XL
- Motor Fazua Ride 60
- Akkukapazität 430 Wh (optionaler Range Extender mit 210 Wh ab 2023 erhältlich)
- Verfügbar ab sofort
- www.focus-bikes.com
- Preis (UVP) ab 6.199 € | Bikemarkt: Focus JAM² SL kaufen
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB Tests und Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Focus JAM² SL Preis (UVP)
Focus JAM² SL 8.7 6.199 € | Focus JAM² SL 8.8 6.999 € | Focus JAM² SL 9.9 8.499 € | Focus JAM² SL 9.0 11.499 €
Geometrie
Die Geometrie des neuen Focus JAM² SL lässt sich mit zwei elementaren Merkmalen einstellen, die den Charakter des Bikes nachhaltig beeinflussen. Zum einen hat man die Möglichkeit, über unterschiedliche Lagerschalen im Steuersatz, den Lenkwinkel in 64,5 oder 65,5° zu nutzen. Dazu lässt sich die Kettenstrebenlänge variieren. Hier stehen entweder 440 oder 447 mm zur Verfügung. Je nach Einsatzzweck kann man also sein JAM² SL genau so einstellen, wie es dem persönlichen Riding-Style und den eigenen Skills entgegenkommt. Laufruhig lang und flach oder kürzer und höher, wenn man es verspielter mag.
Wusstet ihr eigentlich, dass ihr im Geometrics – unserer Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen könnt? Probiert’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gewicht: 19,0 kg (Rahmengröße L)
Rahmengröße |
S
|
M
|
L
|
XL
|
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 430 mm | 460 mm | 485 mm | 515 mm |
Stack | 614 mm | 614 mm | 632 mm | 650 mm |
STR | 1,43 | 1,33 | 1,30 | 1,26 |
Lenkwinkel | 64,5°64,5°65,5°65,5° | 64,5°64,5°65,5°65,5° | 64,5°64,5°65,5°65,5° | 64,5°64,5°65,5°65,5° |
Sitzwinkel, real | 76,5° | 76,5° | 76,5° | 76,5° |
Oberrohr (horiz.) | 578 mm | 608 mm | 637 mm | 672 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 100 mm | 120 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 390 mm | 420 mm | 440 mm | 460 mm |
Überstandshöhe | 790 mm | 790 mm | 790 mm | 792 mm |
Kettenstreben | 447 mm440 mm447 mm440 mm | 447 mm440 mm447 mm440 mm | 447 mm440 mm447 mm440 mm | 447 mm440 mm447 mm440 mm |
Radstand | 1.216 mm1.196 mm1.209 mm1.189 mm | 1.241 mm1.221 mm1.234 mm1.214 mm | 1.274 mm1.254 mm1.267 mm1.247 mm | 1.308 mm1.288 mm1.301 mm1.281 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Einbauhöhe Gabel | 571 mm | 571 mm | 571 mm | 571 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Das Focus JAM² SL ist in vier Ausstattungen erhältlich und startet bei attraktiven 6.199 € (UVP). Wir haben uns das Modell 9.9 in einem ersten Test genauer angeschaut. Optisch steht hier alles auf noble Zurückhaltung, denn dieses Modell erscheint großflächig in Grauschwarz. Akzente setzt hier die Aufteilung in matte und glänzende Abschnitte. Einen Schriftzug, ein Logo, einen Slogan, oder etwas Ähnliches findet man in der Seitenansicht nur an der Kettenstrebe, denn hier stehen alle Zeichen auf schlichte Eleganz. Ausgestattet ist dieses Modell, welches sich direkt unter dem Topmodell ansiedelt, mit einem Fox-Fahrwerk, Laufrädern von DT Swiss, Schwalbe-Reifen und einer Shimano XT-Schaltgruppe nebst passenden Bremsen. Preislich ruft Focus für dieses Modell 8.499 € (UVP) auf. Den genauen Spec findet ihr in unserer umfangreichen Ausstattungsliste. Für Sparfüchse könnte das Modell Focus JAM² SL 8.8 interessant sein, denn hier gibt es ein Fahrwerk von Fox, eine Shimano XT-Schaltgruppe (Schaltwerk und Schalthebel) und Magura MT5-Bremsen. Dies alles zu einem Preis von 6.999 € (UVP).
- Federweg v/h 160/150 mm
- Motor Fazua Ride 60
- max. Drehmoment 60 Nm
- Akkukapazität 430 Wh
Modell | Focus JAM² SL 8.7 | Focus JAM² SL 8.8 | Focus JAM² SL 9.9 | Focus JAM² SL 9.0 |
Rahmen | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg |
Gabel | DVO Diamond E3 | Fox 36 Float Rhythm 29 E-Bike | Fox 36 Float Performance Elite 29, Grip 2 | Fox 36 Float Factory 29, Grip 2 |
Dämpfer | RockShox Deluxe Select+ | Fox Float DPS | Fox Float X Performance | Fox Float DPS Factory |
Schalthebel | SRAM SX Eagle, 12-speed | Shimano Deore XT M8100, 12-speed | Shimano Deore XT M8100, 12-speed | SRAM AXS Rocker, 12-speed |
Schaltwerk | SRAM NX Eagle | Shimano Deore XT | Shimano Deore XT | SRAM XO1 Eagle AXS |
Kassette | SRAM NX Eagle | Shimano Deore CS-M6100 | Shimano Deore XT M8100 | SRAM XG-1295 |
Kurbel | Samox EC40 | Rotor eKAPIC RF | Rotor eKAPIC RF | Rotor eKAPIC RF |
Bremse | SRAM GUIDE T | Magura MT5 | Shimano XT M8120, | SRAM G2 Ultimate |
Laufräder | Race Face AR30-Felgen / Novatec D041/D462-Naben | Race Face AR30-Felgen / Novatec D041/D462-Naben | DT Swiss HX1700 LS | Mavic Crossmax X LR 29, Carbon |
Reifen | Maxxis Minion DHF, EXO | Maxxis Assegai, 2.5, 3C MaxxTerra Exo TR (vorne) / Maxxis Dissector 2.4, WT 3C MaxxTerra Exo TR (hinten) | Schwalbe Magic Mary, 2.4 Super Ground Soft (vorne) / Schwalbe Nobby Nic 2.4 SuperTrail SpeedGrip (hinten) | Maxxis Dissector, 2.4 Exo |
Sattel | fi‘zi:k Taiga | fi‘zi:k Taiga | fi‘zi:k Taiga | fi‘zi:k Taiga |
Sattelstütze | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm | Post Moderne PM-MT171, 31,6 mm |
Lenker | Aluminium, 800 mm, Rise: 30 mm, Backsweep: 9° | Aluminium, 800 mm, Rise: 30 mm, Backsweep: 9° | Race Face Atlas 35, Aluminium, 820 mm, Rise: 35 mm, Backsweep: 8° | Race Face Next R, Carbon, 800 mm, Rise: 25 mm, Backsweep: 8° |
Vorbau | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm | Focus C.I.S. integrated, 50 mm, 0°, 35 mm |
Motor | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 |
Display | LED-Remote mit Ring-Control | LED-Remote mit Ring-Control | LED-Remote mit Ring-Control | LED-Remote mit Ring-Control |
Akkukapazität | 430 Wh | 430 Wh | 430 Wh | 430 Wh |
Max. Drehmoment | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm |
Gewicht | 20,19 kg (M, Herstellerangabe) | 19,69 kg (M, Herstellerangabe) | 19,00 kg (L, selbst gewogen) | 17,90 kg (M, Herstellerangabe) |
Preis (UVP) | 6.199 € | 6.999 € | 8.499 € | 11.499 € |
Focus JAM² SL – Modellübersicht
Motor & Akku
Nach Herstellern wie Pivot, Ghost oder dem E-Bike-Pionier Haibike setzt nun auch Focus auf das Fazua Ride 60-Motorsystem. Light-E-MTBs hat der deutsche Hersteller schon länger im Programm und gilt als einer der ersten, die sich dem Thema Light-E-MTB verschrieben. Mit dem neu gedachten und extrem sportlichen E-Hardtail Raven² – Test gibt es hier – ging Focus schon frühzeitig einen eigenen Weg in Sachen Light-E-MTB. Kein Wunder also, dass man mit Erscheinen des Fazua Ride 60-Motors jetzt einen weiteren Schritt macht und ein potentes E-Trailbike mit ordentlich Federweg und dem leichten Motorsystem auf den Markt bringt.
Der kompakte Fazua-Motor kommt unter anderem auch im neuen Haibike Lyke SE – Test gibt es hier – zum Einsatz und besticht mit einer, dem Einsatzzweck entsprechenden, souveränen Unterstützung. Es geht zwar nicht mit Mach 5 den Berg hinauf, aber dennoch mit ordentlich spürbarem Support und Druck. Bei Light-E-MTBs mit diesem Motorsystem hat man, trotz weniger maximalem Drehmoment, das Gefühl, ein E-Bike zu fahren.
Focus hat den Carbonrahmen auf der Unterseite des Unterrohrs komplett geöffnet, um im Inneren einen kompakten Akku mit einer Kapazität von 430 Wh zu verstauen. Vorteil dieser Konstruktion: Anwendungsfreundlichkeit! Um den Akku zu entnehmen, muss das Bike nicht, wie oftmals notwendig, auf den Boden gelegt und der Akku aus dem Rahmen gezogen werden, nein, hier lässt sich der kompakte 430-Wh-Akku einfach aus dem Rahmen entnehmen. Dies muss man allerdings immer tun, wenn der Akku aufgeladen werden soll, bei einem 430-Wh-Akku … In unserem Fall nach jeder Fahrt! Dies fühlt sich im täglichen Einsatz etwas nervig, umständlich und unpraktisch an. Wieso Focus hier keine Ladebuchse am Rahmen verbaut hat, bleibt uns schleierhaft.
Um den Akku zu entnehmen, was beim Aufladen zwingend notwendig ist, lässt sich das Cover auf der Unterseite des Unterrohrs einfach entnehmen. Hierzu muss die Schraube gelöst und das Akkucover entfernt werden, schon kann man den kleinen Akku mit einer Kapazität von 430 Wh aus dem Unterrohr entnehmen.
Um die passenden Unterstützungsmodi anzuwählen, wurde die Remote-Einheit „Ring-Control“ verbaut, die sich sehr intuitiv bedienen lässt.
- Motor Fazua Ride 60
- Akku Fazua
- Akkukapazität 430 Wh (optionaler Range Extender mit 210 Wh ab Frühjahr 2023)
- Leistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display LED-Hub im Oberrohr
Was die Fahrleistungen angeht, so kann man dem Fazua Ride 60 bescheinigen, dass man die Unterstützung spürt. Hier weht in der maximalen Unterstützung kein laues Lüftchen, welches maximal an etwas Schieben erinnert, nein, der kleine Motor leistet 60 Nm max. Drehmoment und schiebt damit recht ordentlich die Berge hinauf.
Die Innovationen
✅ neuer Motor mit 60 Nm max. Drehmoment
✅ Akku 430 Wh (herausnehmbar)
✅ neuartige Remote-Einheit „Ring-Control“
✅ LED-Hub fürs Oberrohr
✅ Control-Hub
✅ Schiebehilfe
Die Modulation ist stimmig und die Charakteristik der Unterstützung fühlt sich, wie man es von Fazua eigentlich gewohnt ist, sehr homogen und natürlich an. Über 25 km/h segelt der Motor angenehm aus und lässt sich widerstandslos pedalieren. Die Unterstützung fühlt sich kraftvoll an und wenn es mal steiler ist, bietet Fazua mit dem Boost-Modus, der kurzzeitig eine Leistung von 450 W freisetzt, eine Hilfe, mit der es sich auch hier entspannt hinaufpedalieren lässt. Leider kann dieser nicht dauerhaft ausgewählt werden.
Was leistet der neue Fazua Ride 60?
- Maximales Drehmoment 60 Nm
- Maximale Leistung 250 W (im Boost-Modus kurzzeitig bis max. 450 W)
Viele interessiert das Geräusch, das der Motor unter der Fahrt von sich gibt. Leider arbeitet der Motor in unserem Testbike nicht vollkommen geräuschlos. Der Motor pfeift, allerdings ganz leise. Dies hört sich in etwa so an, wie wenn man die Seitenscheibe einer Autotür während der Fahrt nur zu 99 % geschlossen hat und der Wind ein leises Pfeifen erzeugt, wenn man mit 100 über die Autobahn cruist. Fährt man auf losem Untergrund, wie Schotter, Kies oder auf Trails, muss man schon sehr genau hinhören, um das marginale Pfeifen zu hören.
- Motor Fazua Ride 60
- Akku Fazua Energy 430 Fix
- Akkukapazität 430 Wh
- Leistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display Fazua
Die Unterstützungsstufen lassen sich bequem mit der Ring-Control auswählen. Diese neuartige Remote-Einheit ist minimalistisch, genial, aber auch etwas lavede oder lömmelig. Um die Unterstützungsstufen muss man den Ring ein kleines Stück nach oben oder unten bewegen, hält man den Hebel etwas länger nach oben, also in Fahrtrichtung, gedrückt, dann wird der Boost-Modus aktiviert, der einige Sekunden bis zu 450 Watt liefert. Erkennbar ist dieser Modus an a) deutlich mehr Kraft und b) den blinkenden LEDs in der Kontrolleinheit, die im Oberrohr sitzt. Über diese Kontrolleinheit können im übrigen auch Updates via USB-C-Port aufgespielt werden.
Lömmelig fühlt sich die Ring-Control an, wenn man den Taster nach rechts drückt, um den Walk-Modus zu aktivieren. Wir gehen davon aus, dass Fazua das System ausgiebig getestet hat und es in Benutzung lange hält, aber auf den ersten Blick wirkt es hier, als hätte man auf die richtig guten Materialien verzichtet. Die Ring-Control fühlt sich einfach nicht so hochwertig an, wie der Rest des Ride 60-Motorsystems und wir sind gespannt, wie lange die Remote-Einheit auf dem Trail, bei Wind und Wetter funktioniert.
Der Fazua Ride 60 verfügt über drei andauernde und zwei temporäre Unterstützungsstufen. Die Modi Breeze, Rive und Rocket werden angewählt und können dauerhaft genutzt werden. Die zwei weiteren Modi Boost und Walk funktionieren immer nur kurzzeitig. Boost für einige Sekunden und Walk nur so lange, wie der Button auf der Ring-Control gedrückt wird. Mit der Boost-Funktion kann die Unterstützung kurzfristig auf 450 Watt erhöht werden, unabhängig davon, in welchem Modus man fährt. Natürlich lassen sich beim Fazua Ride 60 die Unterstützungsstufen mittels Smartphone-App individualisieren und den eigenen Vorlieben anpassen.
Fazua bietet beim Ride 60 drei dauerhafte Unterstützungsstufen:
- Breeze Sanfter und konstanter Rückenwind auch bei geringer Tretleistung.
- River Progressiver und sehr sportlicher Modus. Die Stärke der Unterstützung folgt präzise der Tretleistung: je kräftiger der Tritt, desto stärker die Unterstützung des Motors.
- Rocket Kraftvolle Unterstützung, die auch bei moderater Tretleistung hilft, die steilsten Anstiege zu bewältigen.
Zusätzlich gibt es zwei weitere Modi, die sich kurzzeitig aktivieren lassen:
- Boost Hier schiebt der Motor mit kraftvollen 450 W.
- Walk Eine Schiebehilfe wird über Drücken und Halten der Ring-Control aktiviert.
Fazua Ride 60 – was ist neu?
Das Motorsystem Fazua Ride 60 wurde komplett neu konstruiert und kann mit einer ganzen Reihe an technischen Innovationen aufwarten. So gibt es beispielsweise eine vollkommen neuartige Remote-Einheit und zwei Akkus mit 430 Wh Kapazität, die sich in Länge und Volumen unterscheiden. Der entnehmbare Akku ist mit LEDs – die den Ladezustand des Akkus anzeigen und durch ein kurzes Hin- und Herbewegen des Akkus aktiviert werden – und gummiertem Ver-/Entriegel-Griff ausgestattet. Der andere, deutlich kompaktere und 100 Gramm leichtere Akku, ist so konzipiert, dass die Hersteller ihn fest im Rahmen verbauen können. Hiermit können noch leichtere E-Bikes entwickelt und konzipiert werden.
Neben dem neu konstruierten Mittelmotor mit kompaktem Akku verfügt das Motorsystem Ride 60 über einige weitere Innovationen:
✅ neuartige Remote-Einheit „Ring-Control“
✅ LED-Hub fürs Oberrohr
✅ Control-Hub
✅ 430-Wh-Akku, entnehmbar oder fix verbaut (je nach Bike-Modell)
✅ Boost-Modus (kurzzeitig 450 Watt)
✅ Walk-Modus (Schiebehilfe)
Fazua Ride 60 in Zahlen
- Drehmoment 60 Nm
- Maximale Leistung 450 W
- Gewicht 1,96 kg
- Schnittstellen ANT+ / Bluetooth (BLE) / USB-C
- Konnektivität Fazua-App
- Fahrmodi 3
- Schiebehilfe Ja
Ausführliche Infos zum Fazua Ride 60 Motorsystem gibt’s hier: Fazua Ride 60 – Neuheit bei den Mittelmotoren
Fazua Ride 60 im Test
Bereits im Mai 2022 hatten wir die Möglichkeit, das Fazua Ride 60-Motorsystem zu testen. Schon nach dem ersten Test des Fazua Ride 60 waren wir von der Performance des kompakten Aggregats ziemlich begeistert und halten diesen Motor für einen der besten Motoren im Segment der Light-E-MTBs. Hier unser Fazit:
Mit dem neuen Fazua Ride 60 hat der deutsche Hersteller aus Ottobrunn einen potenten und vielversprechenden Mittelmotor im Programm, der einige technische Finessen parat hält und mit einer homogenen Modulation brilliert. In einem ersten Test hat uns der Motor ausgezeichnet gefallen und wir freuen uns schon, weitere Testkilometer mit dem Kraftzwerg zu drehen. Dank einer perfekten Kombination aus niedrigem Gewicht, hoher Effizienz, geringem Einbauvolumen und kraftvoller Unterstützung ist der neue Fazua Ride 60 mit seinem 430-Wh-Akku geradezu dafür prädestiniert, in Zukunft in vielen E-Mountainbikes zum Einsatz zu kommen.
Den umfangreichen Test vom Fazua Ride 60 gibt’s hier: Fazua Ride 60 im Test
Focus JAM² SL im Test
Im Stand wirkt das Focus JAM² SL dynamisch und schnell. Der flächige Carbonrahmen sieht richtig schnittig aus, auch wenn die Zweifarblackierung an ein bekanntes E-MTB eines US-amerikanischen Branchenprimus‘ erinnert. Auf dem Trail geht das Bike ab, wie die vielbeschworene Luzi. Mit einem potenten Fahrwerk und absoluten Dampfhammer-Genen animiert mich dieses stimmige Bike zu immer schnelleren Turns auf meinen Hometrails.
Optisch wirkt das neue Focus JAM² SL 9.9 frisch, eigenständig – von der Zweifarb-Lackierung mal abgesehen – und potent. Alles an diesem Light-E-MTB sitzt am richtigen Fleck und mit einem Federweg von 160/150 mm verlieren auch gröbere Strecken ihren Schrecken. Einige Tage vor der offiziellen Markenpräsentation hatte ich die Möglichkeit, das brandneue Focus JAM² SL in der Version 9.9 genauer zu betrachten und auf meinen Hometrails um Bamberg zu testen. Bei einer Körpergröße von 1,83 m griff ich zu Rahmengröße L.
Bereits auf den ersten Blick weiß das Focus JAM² SL mit einer tollen Verarbeitung zu gefallen. Der Carbonrahmen wirkt schnittig, dynamisch und schnell und punktet mit einer noblen Eleganz in Matt/Glanz-Optik. Vor Beginn der ersten Fahrt entdecke ich allerdings ein gravierendes Manko, wie ich finde: Der Akku lässt sich nur im ausgebauten Zustand aufladen. Warum man hier auf eine Ladebuchse am Rahmen verzichtet, bleibt mir ein Rätsel. Sicher, es gibt immer unterschiedliche Anwenderszenarien, aber sieht Anwendungsfreundlichkeit nicht so aus, das Handling bei der Benutzung möglichst einfach zu gestalten? Dass man wenigstens die Option hat, das Bike in den Keller zu schieben und direkt das Ladegerät anzuschließen? Beim Focus JAM² SL 9.9 muss man hierzu erst das Cover – welches aus wenig flexiblem Plastik gefertigt ist, sich etwas „günstig“ anfühlt und Steinkontakt mit einem lauten „Päng!“ quittiert – entfernen, den Akku dann nach unten aus dem Rahmen entnehmen, um im Anschluss das Ladegerät anschließen zu können. Vor dem Start der nächsten Tour dann dieselbe Prozedur in umgekehrter Reihenfolge. Richtig sexy ist das nicht.
Unterwegs auf dem Trail glänzt das neue Light-E-MTB von Focus mit viel Agilität und tanzt leichtfüßig über den Trail. Willig folgt das Bike jeder Lenkbewegung und das Fahrwerk gibt viel Feedback. Ich habe es bewusst etwas straffer abgestimmt, damit das gesamte Setup hoch im Federweg stehen bleibt und mir viel Rückmeldung vom Boden gibt. Sehr interessant finde ich die Möglichkeit, die Kettenstrebenlänge im Handumdrehen von 440 auf 447 Millimeter, oder umgekehrt, zu verstellen. Der lange Hinterbau verschafft diesem E-MTB viel Laufruhe, macht es – im direkten Vergleich – gegenüber den kurzen Kettenstreben aber auch etwas träger. Schnell legte ich mich auf die 440 mm kurzen Kettenstreben fest und feiere das damit generierte agile Handling. Klar, im Uphill muss man hiermit einige Kompromisse eingehen und das Gewicht früher und noch weiter nach vorne verlagern, aber das Mehr an Fahrspaß auf dem Trail ist mir dies allemal wert. Schnell und leichtfüßig kann ich mit dem neuen Focus JAM² SL 9.9 über den Trail heizen, cool!
Bei der verbauten Reifenkombi aus Schwalbe Magic Mary, 2.4 Super Ground Soft, und Schwalbe Nobby Nic 2.4 SuperTrail SpeedGrip, die auf stabilen DT Swiss HX1700 LS-Laufrädern montiert wurden, war ich anfangs etwas skeptisch. Ein Nobby Nic am Hinterrad … In der Vergangenheit kein Garant für Grip und bestmögliche Traktion. Anders aber im aktuellen Fall, denn an diesem Bike funktionierte die Kombi tadellos. Der Vorderreifen verlor quasi nie die Traktion und der Hinterrad-Reifen tat eigentlich genau das Gleiche. Klasse, wie gut sich die Stollen hier in den Boden krallen und dennoch gut abrollen.
Seltsam ist die Performance des Schalthebels, denn dieser ging ungewohnt schwergängig. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Schalthebel von Shimano butterweich und smooth funktionieren. Ob hier bei der Zugverlegung durch den Vorbau – hier müssen einige Kurven genommen werden – etwas falsch lief, konnte ich in der Kürze der Zeit leider nicht vollends überprüfen. Apropos Vorbau … Kritisch darf – bei aller Integration, eigenständigem Design und den Alleinstellungsmerkmalen – der Systemvorbau mit C.I.S. (Cockpit Integration Solution) betrachtet werden. Ja, er sieht wirklich cool aus, aber möchte man hier etwas verändern und sein Cockpit individuell umbauen oder updaten und einen Vorbau eines anderen Herstellers verbauen, dann … Pustekuchen! Ohne den Vorbau von Focus lassen sich nämlich keine Leitungen am Focus JAM² SL verlegen, da es hier keine anderen Zugeingänge oder Öffnungen gibt. Wünscht man hier ein Update durchzuführen, braucht man, neben dem Vorbau, eine neue obere Abdeckung (Staubkappe) für den Steuersatz. In diesem Video wird es erklärt. Fakt ist allerdings: Wer den montierten Systemvorbau nicht mag, der muss hier mehr umbauen, als nur den Vorbau.
Zum Abschluss noch etwas zur Ausstattung, die Focus hier gewählt hat. Am Focus JAM² SL 9.9 ist die Ausstattung durch die Bank hochwertig, sinnvoll, stimmig und dem Einsatzzweck entsprechend. Kleines Highlight: Bereits ab Modell 8.8 ist eine Shimano XT-Schaltung verbaut.
Fazit: Focus JAM² SL 9.9
Du suchst Spaß auf dem Trail? Dann nimm das neue Focus JAM² SL! Dieses Light-E-MTB punktet mit Fahrspaß, guter Verarbeitung, modernem Design und diversen Detaillösungen, die dafür sorgen, dass sich dieses E-Bike an unterschiedliche Vorlieben anpassen lässt. Die Ausstattung ist solide, schlüssig, durchdacht und passt gut zum Einsatzzweck.
Einen Minuspunkt gibt's für die fehlende Lademöglichkeit direkt am Bike. Jedes Mal den Akku aus dem Rahmen ausbauen, wenn man ihn aufladen will, ist unpraktisch, wenig zeitgemäß und irgendwie nicht fertig gedacht.
Pluspunkte sammelt das Focus JAM² SL mit den sinnvollen Verstellmöglichkeiten beim Lenkwinkel und der Kettenstrebenlänge. Gerade letztere lässt sich spielend einfach – wenn nötig, direkt auf dem Trail – verändern und sorgt für spürbare Unterschiede im Fahrverhalten.
Wer ein agiles E-All-Mountain aus der Light-Sparte sucht, der sollte sich das brandneue Focus JAM² SL einmal genauer ansehen, denn hier gibt es Trailspaß pur.
Ein weiteres Light-E-MTB mit Fazua Ride 60 – wäre das flammneue Focus JAM² SL ein E-Bike für dich?
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