Focus Jam² 9.8 Drifter im Test Leichtes E-Trailbike für schwere Trail-Abenteuer

Focus Jam² 9.8 Drifter im Test: 150 mm Federweg, Carbon-Rahmen, ein perfekt integrierter Akku und 29/27,5+ Laufräder machen das E-Bike aus Stuttgart zu einem leichten und extrem schicken Begleiter für schnelle Trail-Abenteuer. In Sachen Ausstattung lässt das Jam² ebenso wenig Wünsche offen wie bei der aufgeräumten Optik. Dank Zusatzakku-Option werden werden zudem auch lange Ausfahrten möglich. Wir haben das E-Trailbike für euch getestet.
Titelbild

Focus Jam² 9.8 Drifter

EinsatzbereichTrail, All-Mountain, Enduro
Federweg150 mm/150 mm
RahmenmaterialCarbon
MotorShimano
Akkukapazität378-756 Wh
Gewicht (o. Pedale)20,9 kg
Websitewww.focus-bikes.com
Preis: 7.599

Die Highlights am Focus Jam² sind sicherlich der hochwertig verarbeitete Carbon-Rahmen samt perfekt integriertem Akku. So sieht das E-Trailbike mit 150 mm Federweg nicht nur extrem schick und aufgeräumt aus, sondern bringt auch nur ein geringes Gewicht auf die Waage. Durch den verkleinerten Akku mit 378 Wh Kapazität verliert man etwas an Reichweite, was durch den optionalen Zusatzakku wieder wettgemacht werden soll – denn so kommt man auf stolze 756 Wh. Während einige Varianten des Jam² mit 27,5+ Bereifung an Front und Heck kommen, setzt das Focus Jam² 9.8 Drifter auf ein 29″ Vorderrad und 27,5+ am Hinterrad. Erhältlich ist das Focus Jam² in ganzen 14 verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell wechselt für 7.599 € den Besitzer.

Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de

Focus Jam² 9.8 Drifter
# Focus Jam² 9.8 Drifter - Motor: Shimano Steps E8000 | Federweg v/h: 150/150 mm | Preis: 7.599 € (UVP)
Diashow: Focus Jam² 9.8 Drifter im Test: Leichtes E-Trailbike für schwere Trail-Abenteuer
Integrierter Fender
... zwar konnte man mit den Reifen auch mal über 25 km/h treten, auf dem Trail hätten wir uns jedoch vor allem am Vorderrad etwas mehr Grip gewünscht
Leichte Bereifung ...
Unbequemer Sattel
Der Shimano Steps E8000-Motor konnte wie gewohnt überzeugen
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Geometrie

Der Lenkwinkel fällt mit 65,6° eher flach aus und sollte mit den 457 mm langen Kettenstreben für Laufruhe sorgen. Der Reach fällt mit 440 mm in Größe L (470 mm langes Sitzrohr) eher kurz aus und sorgt in Verbindung mit dem kurzen Vorbau und einem eher hohen Stack von 634 mm für eine aufrechte Sitzposition auf dem Rad. Große Fahrer werden sich eine größere Rahmengröße oder mehr Reach wünschen. Die Tretlagerabsenkung von 18 mm sorgt dafür, dass man eher im Rad steht,

Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L
Gemessene Überstandshöhe: 800 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 20,9 kg (Rahmengröße L)

FramesizeRahmengrößeSML
Seat Tube LengthSitzrohrlänge410 mm440 mm470 mm
Top Tube LengthOberrohrlänge584 mm604 mm624 mm
Head Tube LengthSteuerrohrlänge120 mm120 mm140 mm
ReachReach405 mm425 mm440 mm
StackStack624 mm624 mm634 mm
Head Tube AngleLenkwinkel65,6°65,6°65,6°
Seat Tube AngleSitzwinkel73,6°73,6°73,6°
Chainstay LengthKettenstrebenlänge457 mm457 mm457 mm
WheelbaseRadstand1188 mm1204 mm1219 mm

Ausstattung

Das Focus Jam² ist in 14 Ausstattungen erhältlich und liegt preislich zwischen 4.099 und 10.999 €. Das getestete Focus Jam² 9.8 Drifter liegt mit 7.599 € eine Variante unter dem Topmodell.

Es ist mit einem Fahrwerk aus dem Hause DT Swiss ausgestattet und kommt mit einer elektronischen Shimano XT Di2 Schaltung. Für mächtig Verzögerung sorgt die Shimano Deore XT M8000 Bremsanlage. Der Sattel wird mit einer Fox Transfer Performance um bis zu 150 mm in der Höhe verstellt. Dazu kommen stabile DT Swiss H1501 Spline One Laufräder, auf denen die leicht rollende Reifenkombination aus Maxxis Ardent 2.4 und Maxxis Recon 2.8 aufgezogen ist. Das Cockpit stammt von BBB.

  • Federgabel DT Swiss Holistic F535 One (150 mm)
  • Dämpfer DT Swiss Hybrid R535 One (150 mm)
  • Schaltung Shimano Deore XT 8050, Di2
  • Bremsen Shimano Deore XT M8000
  • Motor Shimano Steps E8000
  • Akku/Kapazität 378 Wh
  • Reifen Maxxis Ardent 2.4 / Maxxis Recon 2.8
  • Cockpit BBB Aluminium Di2 (780 mm) / BBB Aluminium Di2 (55 mm)
  • Sattelstütze Fox Transfer Performance (150 mm)
  • www.focus-bikes.com

FrameRahmenCarbon front triangle, 7005 aluminium rear triangle, 3D forging, 150 mm F.O.L.D. kinematic, 148x12 mm through axle, internal cable routing, post mount 180 mm
ForkGabelDT Swiss Holistic F535 One, 110x15 mm QR, 150mm
ShockDämpferDT Swiss Hybrid R535 One, 210/55 mm, Hardware: 25,0 x 8 mm, custom tune
ShifterSchalthebelShimano Deore XT 8050, Di2
DerailleurSchaltwerkShimano Deore XT 8050, Di2, 11-speed
CassetteKassetteShimano XT 8000, 11-46T, 11-speed
CranksKurbelFC-E8050-34T Hollow
BrakesBremseShimano Deore XT M8000
Wheel frontVorderradDT Swiss H1501 Spline One 622-30 / 110x15 mm
Wheel rearHinterradDT Swiss H1501 Spline One 584-35 / 148x12 mm
Tire frontVorderreifenMaxxis Ardent 2.4 3C EXO TR
Tire rearHinterreifenMaxxis Recon 2.8 3C EXO TR
SeatSattelPrologo Dimension NDR
SeatpostSattelstützeFox Transfer Performance, 31.6 mm
BarLenkerBBB, aluminium, Di2, riserbar, 780mm, rise: 20mm, backsweep: 9°
StemVorbauBBB, aluminium, Di2, 31.8 mm, 55 mm
MotorMotorShimano Steps E8000
DisplayDisplayShimano Steps E8000
BatteryAkku378 Wh
PowerLeistung250 W
WeightGewicht20,9 kg
Price (RRP)Preis (UVP)7.499 €

Geschaltet wird elektronisch mit der präzisen und schnellen Shimano Deore XT 8050, Di2
# Geschaltet wird elektronisch mit der präzisen und schnellen Shimano Deore XT 8050, Di2
Das kompakte Display ...
# Das kompakte Display ...
... und die Schalthebel des Shimano Steps E8000-Systems haben sich in der Praxis bewährt
# ... und die Schalthebel des Shimano Steps E8000-Systems haben sich in der Praxis bewährt
Mächtig Verzögerung und ergonomische Hebel bietet die Shimano Deore XT M8000-Bremsanlage
# Mächtig Verzögerung und ergonomische Hebel bietet die Shimano Deore XT M8000-Bremsanlage
Der schicke Umlenkhebel des F.O.L.D.-Hinterbaus
# Der schicke Umlenkhebel des F.O.L.D.-Hinterbaus
Das Fahrwerk besteht aus einer DT Swiss Holistic F535 One-Federgabel ...
# Das Fahrwerk besteht aus einer DT Swiss Holistic F535 One-Federgabel ...
... und einem DT Swiss Hybrid R535 One-Dämpfer und bietet 150 mm Federweg
# ... und einem DT Swiss Hybrid R535 One-Dämpfer und bietet 150 mm Federweg
Die Fahrwerksperformance der Federelemente vom Schweizer Hersteller hat im Test überzeugt
# Die Fahrwerksperformance der Federelemente vom Schweizer Hersteller hat im Test überzeugt
Das Cockpit stammt aus dem Hause BBB und kommt sehr aufgeräumt daher
# Das Cockpit stammt aus dem Hause BBB und kommt sehr aufgeräumt daher
Die Sattelhöhe wird mit einer Fox Transfer Performance mit 150 mm Verstellweg angepasst
# Die Sattelhöhe wird mit einer Fox Transfer Performance mit 150 mm Verstellweg angepasst
Als Laufräder kommen die stabilen DT Swiss H1501 Spline One zum Einsatz
# Als Laufräder kommen die stabilen DT Swiss H1501 Spline One zum Einsatz
Die Züge verlaufen sauber im Rahmen
# Die Züge verlaufen sauber im Rahmen
Der für 499 € erhältliche Zusatzakku erhöht die Kapazität von 378 Wh auf 756 Wh ...
# Der für 499 € erhältliche Zusatzakku erhöht die Kapazität von 378 Wh auf 756 Wh ...
... und lässt sich einfach und schnell auf die dafür vorgesehene Platte schieben und per Kabel mit der Ladebuchse verbinden
# ... und lässt sich einfach und schnell auf die dafür vorgesehene Platte schieben und per Kabel mit der Ladebuchse verbinden
Unter dieser Abdeckung befindet sich der perfekt integrierte 378 Wh starke Akku
# Unter dieser Abdeckung befindet sich der perfekt integrierte 378 Wh starke Akku
Die gesamte Ausstattung des Focus Jam² 9.8 Drifter fällt sehr hochwertig und stimmig aus
# Die gesamte Ausstattung des Focus Jam² 9.8 Drifter fällt sehr hochwertig und stimmig aus

Motor & Akku

Die Marketing-Texter von Focus nennen es „T.E.C. Individualität²“, wir sagen: gelungenes und sehr durchdachtes Konzept für Abenteurer. Focus setzt beim Jam² auf einen Shimano Steps E8000 mit einem internen, fest verbauten Akku. Der optische sehr gut integrierte Akku hat eine Kapazität von 378 Wh und ist damit kleiner als bei anderen namhaften E-Bike-Herstellern. Die Ingenieure bei Focus haben sich aber einen besonderen Clou erdacht und bieten mit dem T.E.C. – TAILORED ENERGY CONCEPT – die Möglichkeit, einen zweiten Akku an das eMTB zu bauen und mit dem internen Akku zu koppeln. Damit wird eine Gesamtkapazität von 756 Wh erreicht. Mit dem Focus Jam² 9.8 Drifter auf Abenteuer- und Entdeckertour gehen? Bitte schön, mit dem Zusatzakku kein Problem.

Die Montage des 499 € teuren und 2,2 kg schweren Zusatzakkus gelingt schnell und ohne Probleme, allerdings klapperte dieser im Test ein wenig. Zudem ist zu erwähnen, dass das Jam² bei angeschlossenem Zusatzakku zunächst dessen Kapazität voll aufbraucht. Danach schaltet sich das E-Bike aus und erst nach dem Entfernen des Kabels zwischen Zusatzakku und Ladebuchse des Bikes wird auf den internen Akku zurückgegriffen.

Der Shimano Steps E8000-Motor wurde gut integriert und liefert immer genug Power für jedwede Art von Trails. Egal ob es steil nach oben geht, flach gen Sonnenuntergang oder wellig über die Freiburger Hometrails – dank Eco-, Trail- und Boost-Modus finden wir immer die passende Unterstützung.

  • Motor: Shimano Steps E8000
  • Akku: 500 Wh
  • Leistung: max. 250 Watt
  • Max. Drehmoment: 70 Nm (Shimano)
  • Display: Shimano Steps E8000
Der Shimano Steps E8000-Motor konnte wie gewohnt überzeugen
# Der Shimano Steps E8000-Motor konnte wie gewohnt überzeugen - zum Schutz hat Focus ihn mit einer Bodenplatte ausgestattet, sodass Aufsetzer nicht zu Beschädigungen führen

Der Shimano Steps E8000-Motor wurde 2016 vorgestellt und ist mittlerweile an unzähligen E-Bikes zu finden. Das 2,8 Kilogramm leichte Aggregat gehört zu den leichteren Motoren auf dem Markt und ist in Kombination mit den ergonomischen Schalthebeln von Shimano ein sehr intuitiv zu bedienender Motor. Auf dem Siegeszug des Shimano-Motors half, neben der sauberen Unterstützungs-Performance, sicherlich auch das konstruktionsbedingte Merkmal des kleinen Einbauvolumens. Durch die kompakte Bauform lassen sich agile Geometrien und Kinematiken generieren. Kettenstreben müssen nicht unnötig verlängert werden, weil die Kurbeln beinah mittig im Motor sitzen, sondern können ähnlich kurz wie bei einem unmotorisierten MTB ausfallen. Dazu kommt eine sehr gute Ergonomie an den Pedalen, denn beim Shimano Steps E8000-Motor ist der Q-Faktor mit 175 mm geringer als bei manchem Mitbewerber.

Mit den Unterstützungsstufen ECO, TRAIL und BOOST deckt die Software alle erdenklichen Aufgabenfelder ab, die man an einen Motor stellt. Der Eco-Modus reduziert die Power, erhöht aber dafür die Reichweite. Mit dem progressiven Trail-Modus kommt Dynamik ins Spiel, denn dieser Modus liefert nicht stoisch 60% der maximalen Power, sondern liefert die passende Power zur jeweiligen Anforderung. Die Software analysiert die Leistung des Fahrers und gibt genau die passende Unterstützung dazu, wie gerade benötigt wird. Das Pedalieren fühlt sich hier besonders natürlich an. Hier liegt die Kombination zwischen Unterstützungspower und Reichweite am höchsten. Boost ist klar, hier wird immer Vollgas gegeben. Der Shimano Steps E8000-Motor liefert in der Spitze 70 Nm Drehmoment und ist in Sachen Hitzeanfälligkeit komplett unauffällig.

Beim Display gibt es eigentlich nur ein Wort zu sagen und das richten wir direkt an die Entwickler bei Shimano: Chapeau! Das smarte Display ist klein, robust, wertig verarbeitet und geschützt hinter dem Lenker angebracht, genau so muss das sein! Egal ob auf dem Weg zur Eisdiele oder in ruppigstem Gelände, dank der knackigen Schärfe in Kombination mit den satten Farben ist es jederzeit möglich alle Informationen schnell zu erfassen und abzulesen. Die dynamische LCD-Anzeige zeigt an, in welchem Gang man sich befindet und macht mit unterschiedlichen Farben schnell erkennbar, welcher Unterstützungs-Modus gerade gewählt wurde. Mittels Smartphone-App und Bluetooth lassen sich diverse Einstellungen auf den jeweiligen Geschmack anpassen. Wer gern trainiert und dazu Daten braucht, der kann sich beispielsweise auch seine Trittfrequenz anzeigen lassen. In Summe ist dieser Mix aus kompaktem Motor, kraftvoller Unterstützung und dem unschlagbaren Display ein echter Tipp für jeden E-Bike-Interessierten.

Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.

Tatsächliche Reichweite

28,5 km / 836 hm
1 h 18 min

Reichweite
# Reichweite

Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Focus Jam² 9.8 Drifter.

Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 28,5 km / 836 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.

Auf dem Trail

Uphill

Die Sitzposition ist aufrecht, wodurch sich das E-Bike bergauf sehr angenehm bewegen lässt.

Schon beim ersten Aufsitzen fühlt man sich auf dem Focus Jam² 9.8 Drifter wohl. Die Sitzposition ist aufrecht, wodurch sich das E-Bike in der Ebene und leichterem Gelände bergauf sehr angenehm bewegen lässt. Diesen Eindruck trübt höchstens der für unseren Hintern eher unbequeme Prologo Dimension NDR Sattel – wobei Sättel generell ein sehr individuelles Thema sind. Eben diese Sitzposition, bedingt durch die hohe Front und den eher kurzen Reach, sorgt in steilen Uphills jedoch dafür, dass das Vorderrad recht schnell anfängt zu steigen. Hier muss man aktiv Druck auf die Front bringen, um Bodenkontakt zu halten.

Ansonsten geht es mit dem Shimano Motor zügig und kraftvoll bergauf, die Shimano XT Di2 Schaltung legt die Gänge präzise und schnell ein. In technischem Gelände limitieren die Reifen durch etwas zu wenig Grip. Zudem ist in seltenen Fällen in ausgesetztem Gelände das eher tiefe Tretlager zu spüren. Schade, denn genau in solch technischen Uphills beeindruckt das Jam² mit seiner Handlichkeit und dem leichten Gewicht – so lassen sich auch enge Kehren in steilem Gelände bergauf bewältigen.

Bergauf macht das Focus mit seiner aufrechten Sitzposition Spaß
# Bergauf macht das Focus mit seiner aufrechten Sitzposition Spaß - in steilem und technischem Gelände kämpft man jedoch mit der steigenden Front und dem geringen Grip der Maxxis-Bereifung

Downhill

Einmal richtig abgestimmt, macht das Bike sowohl bei schnellen als auch bei technisch kniffligen Abfahrten richtig Spaß.

Im Downhill zeigt sich das Focus Jam² 9.8 Drifter von seiner besten Seite. Wird das Gelände steiler und härter, sorgt die hohe Front für ein sicheres Gefühl auf dem Rad. Zum Fahrspaß trägt zudem das DT Swiss Fahrwerk bei – dieses bietet viel Feedback vom Untergrund, arbeitet trotzdem effizient, sackt auch bei harten Schlägen nicht weg und gibt dem E-Trailbike ein straffes, definiertes Fahrgefühl. Lediglich die Erstabstimmung gestaltet sich aufgrund der vielen Einstellmöglichkeiten und der unter Abdeckungen verborgenen Einstellknöpfe etwas schwierig.

Doch einmal richtig abgestimmt, macht das Bike sowohl bei schnellen als auch bei technisch kniffligen Abfahrten richtig Spaß. Etwas eingebremst wird man nur durch die Reifen, vor allem der Maxxis Ardent am Vorderrad fängt im Grenzbereich unkontrolliert an zu rutschen. Zwar überzeugt das Konzept eines 29″ Reifens für ein definiertes Fahrverhalten an der Front, der Maxxis Ardent scheint aber schlicht überfordert. Für ein E-Bike mit solchen Abfahrtsfähigkeiten würden wir zu einer grobstolligeren Bereifung mit mehr Grip raten.

Finden sich auf der Strecke Sprünge, sorgt das definierte Fahrwerk zusammen mit der handlichen Geometrie für ein Grinsen im Gesicht. Auch in den Manual lässt sich das Rad dank des definierten Fahrwerks und der verspielten Geo willig ziehen. Diese Handlichkeit könnte für größere Fahrer jedoch zum Problem werden, denn die größte Rahmengröße L bietet lediglich 440 mm Reach.

Steil, technisch, felsig?
# Steil, technisch, felsig? - Dank des potenten DT Swiss-Fahrwerks und der hohen Front fühlt man sich hier auf dem Jam² richtig wohl

Trail

Auf welligen Trails überzeugt das E-Trailbike mit einer guten Mischung aus Verspieltheit und Laufruhe.

Auf welligen Trails überzeugt das E-Trailbike mit einer guten Mischung aus Verspieltheit und Laufruhe. In flachen Kurven muss zwar etwas aktiver Druck auf die Front gegeben werden, doch dann geht es agil und schnell um jede noch so enge Ecke. Aus den Kurven wird dank des Shimano Steps E8000 Motors kräftig beschleunigt, wenn es sein muss lässt es sich dank der leicht-rollenden Bereifung entspannt auch mal über 25 km/h treten.

Wer häufig im Boost-Modus unterwegs ist und nur den internen Akku verwendet, wird allerdings schnell an die Grenzen der Reichweite stoßen. Abhilfe schafft der Zusatzakku, der die Akku-Kapazität von 378 auf 756 Wh anhebt, allerdings auch 2,2 kg auf das Bike-Gewicht addiert. So kommt da Focus auf 23,1 kg statt auf 20,9 kg – was allerdings noch immer kein schlechter Wert ist. Dafür bekommt man dann eine Reichweite, die sich wirklich sehen lassen kann. Auf zu großen Trail-Abenteuern!

Schnelle Kurven sind kein Problem!
# Schnelle Kurven sind kein Problem! - Trotzdem würde das Fahrverhalten von einem Vorderreifen mit mehr Grip deutlich profitieren
Auch alpineres Gelände und Hinterrad versetzen gelingen mit dem E-Bike aus Stuttgart ...
# Auch alpineres Gelände und Hinterrad versetzen gelingen mit dem E-Bike aus Stuttgart ...
... da kommt Freude auf!
# ... da kommt Freude auf!
Am Molvenosee begegneten wir noch letzten Schnee-Resten
# Am Molvenosee begegneten wir noch letzten Schnee-Resten - und auf den schnellen Jump-Trails zauberte uns das handliche E-Trailbike ein Grinsen ins Gesicht

Das ist uns aufgefallen:

  • Unbequemer Sattel Der Sattel ist immer eine sehr persönliche Sache, etwas mehr Komfort hätten wir uns aber gewünscht
  • Integrierter Fender Der integrierte Fender überzeugten uns ebenso wie die gesamte Performance des Fahrwerks aus der Schweiz
  • Versteckte Einstellschrauben Der Innensechsrund-Schlüssel (Torx) ist zwar in der Steckachse der DT Swiss Gabel integriert, aber schöner wäre es, die Gabel werkzeuglos abstimmen zu können
  • F.O.L.D. Hinterbau Sieht nicht nur schick aus, sondern passt mit seiner progressiven Kinematik auch perfekt zu diesem E-Trailbike
  • Wackelkontakt Der schön integrierte Ein- und Aus-Schalter hatte nach einer Ausfahrt im Nassen kurzzeitig mit einem Wackelkontakt zu kämpfen, funktionierte nach kurzer Trockenphase aber wieder problemlos
  • Leichte Bereifung Zwar ließ es sich mit den Reifen auch mal über 25 km/h treten, auf dem Trail hätten wir uns jedoch vor allem am Vorderrad etwas mehr Grip gewünscht
  • Klappernder Zusatzakku Der Zusatzakku war schnell und einfach montiert, klappert bei uns in hartem Gelände jedoch etwas
Unbequemer Sattel
# Unbequemer Sattel - Der Sattel ist immer eine sehr persönliche Sache, etwas mehr Komfort hätten wir uns aber gewünscht
Integrierter Fender
# Integrierter Fender - Der integrierte Fender überzeugten uns ebenso wie die gesamte Performance des Fahrwerks aus der Schweiz
Versteckte Einstellschrauben ...
# Versteckte Einstellschrauben ...
... der Innensechsrund-Schlüssel (Torx) ist zwar in der Steckachse der DT Swiss-Gabel integriert, aber schöner wäre es, die Gabel werkzeuglos abstimmen zu können
# ... der Innensechsrund-Schlüssel (Torx) ist zwar in der Steckachse der DT Swiss-Gabel integriert, aber schöner wäre es, die Gabel werkzeuglos abstimmen zu können
F.O.L.D. Hinterbau
# F.O.L.D. Hinterbau - Sieht nicht nur schick aus, sondern passt mit seiner progressiven Kinematik auch perfekt zu diesem E-Trailbike
Wackelkontakt
# Wackelkontakt - Der schön integrierte Ein- und Aus-Schalter hatte nach einer Ausfahrt im Nassen kurzzeitig mit einem Wackelkontakt zu kämpfen, funktionierte nach kurzer Trockenphase aber wieder problemlos
Leichte Bereifung ...
# Leichte Bereifung ...
... zwar konnte man mit den Reifen auch mal über 25 km/h treten, auf dem Trail hätten wir uns jedoch vor allem am Vorderrad etwas mehr Grip gewünscht
# ... zwar konnte man mit den Reifen auch mal über 25 km/h treten, auf dem Trail hätten wir uns jedoch vor allem am Vorderrad etwas mehr Grip gewünscht
Klappernder Zusatzakku
# Klappernder Zusatzakku - Der Zusatzakku ist schnell und einfach montiert, klappert bei uns in hartem Gelände jedoch etwas

Fazit: Focus Jam² 9.8 Drifter

Ein leichtes E-Trailbike, das im harten Gelände überzeugt.Sebastian Beilmann

Das Focus Jam² 9.8 Drifter überzeugte auf dem Trail vor allem mit einer ausgewogenen Geometrie und einem extrem potenten Fahrwerk. Auch die Verarbeitungsqualität des Carbon-Rahmens, das geringe Gewicht des perfekt integrierten Akkus und die Lösung mit dem optionalen Zusatzakku wissen zu begeistern. Kleine Abzüge gibt es für die Reifen, denn ein so starkes Rad hätte mehr Grip für den harten Einsatz verdient. Freunde der Bergauf-Herausforderungen könnten sich zudem eine etwas gestrecktere Sitzposition wünschen, sodass das Vorderrad in steilen Abschnitten nicht so schnell steigt. Insgesamt bietet Focus für Trail-Piloten ein absolut überzeugendes Gesamtpaket mit starker Ausstattung, die aber auch ihren Preis hat.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • ausgewogene Geometrie
  • potentes Fahrwerk
  • starke Ausstattung
  • interessantes Konzept mit leichtem integrierten und optionalem Zusatzakku

Schwächen

  • hoher Preis
  • leichte Reifen bieten zu wenig Grip
  • fest verbauter Akku
Leichte Trailrakete!
# Leichte Trailrakete!

Wie findet ihr das Konzept eines leichten E-Bikes mit kleinem Akku – Fahrspaß ist alles oder lieber mehr Reichweite?


Testablauf

Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Focus Jam² 9.8 Drifter getestet

  • Freiburg, Deutschland: Borderline, Canadian Trail und Badish Moon Rising gehörten neben natürlichen Trails im Schwarzwald zu den regelmäßigen Ausflugszielen
  • Molveno: von gebauten Flowtrails bis zu wurzelig felsigen alpinen Abfahrten bietet sich hier eine breite Trail-Bandbreite samt Liftunterstützung
  • Vogesen: Natürliche Trails, teilweise felsig technisch und fast schon alpin, teilweise flowig schnell im Wald

Tester-Profil: Sebastian Beilmann
56 cm70 kg83 cm63 cm174 cm
Sebastian fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Enduros und Trailbikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz. Für die schnelle Runde auf den Hometrails greift er natürlich gerne auch zum eBike.
Fahrstil / Riding style
verspielt / playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
Trail, Enduro, Park / Trail, Enduro, Park
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
recht straff mit Progression / pretty firm with progression
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau / slack headangle, short chainstays, long toptube with short stem


Testinfos kompakt

Focus Jam² 9.8 Drifter

Einsatzbereich
XC: 6/10 – All-Mountain: 9/10 – Trail: 10/10 – Enduro: 8/10 – Downhill: 4/10
Motor + Akku
Akkukapazität
378 Wh
E-Bike-Kategorie
performance
PERFORMANCE
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
Reichweite
Distanz
28,5 km
Höhenmeter
826,0 hm
Zeit
1:18 h
E-Bike-Gewicht
20,9 kg
E-Bike + Rider
101.4 kg
Uphill
schlecht
super
Downhill
schlecht
super
Motor-Power
schwach
extrem
Preis/Leistung
zu teuer
perfekt
Sitzposition
aufrecht
sportlich
Handling
verspielt
laufruhig
Erklärung der Einsatzbereiche
XC:
0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
Trail:
100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
All-Mountain:
120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
Enduro:
150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
Downhill:
über 180 mm Federweg (Full-Suspension)

8 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Haben die Jam2s eigentlich alle den gleichen Hinterbau / die selbe Geometrie / Tretlagerabsenkung? Bei 27,5+/27,5+ und 29/27,5+ und 29/29 Zoll Bereifung.
    Nein.
  2. Okay und was ist anders? Drei verschiedene Hinterradschwingen, gleicher Hauptrahmen?
    Müsste ich morgen in den specs nachschauen. Wenn dir das langt?
  3. Grad mal auf die Schnelle geschaut.
    Lenkkopf Winkel
    Sitz winkel
    Und Hinterbau unterscheiden sich.

  4. Die Aluvariante gibt es aktuell in einer Sonderedition mit mE guter Ausstattung um 30% reduziert bei Rabe Bikes. (Habe ich kürzlich geordert un mich jetzt gefreut als dieser Test aufgetaucht ist ?)

  5. Nächstes Jahr ist die Ausstattung eine Stufe drunter. Anstatt nx und gx ist nächstes Jahr eine sx drauf.
    Di2 entfällt. Also jetzt zuschlagen wer auf Ausstattung schaut.

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