Steckbrief: Focus JAM² 6.9 – Test 2025
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro, Freeride |
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Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 600-800 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 26,8 kg |
max. Systemgewicht | 150,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.focus-bikes.com |
Preisspanne | 4.699 Euro - 7.999 Euro |
Focus hat die neueste Generation des Bosch Performance CX-Motors genutzt, um das JAM² weiterzuentwickeln. Im Zuge dieses Updates erhielt der Rahmen des E-Mountainbikes ein frisches Design mit fließenderen Linien und einer deutlich schlankeren Erscheinungsform rund um den Bosch-Motor. Trotz des Redesigns bleibt das JAM² seinen Trail-Bike-Genen treu: Mit 160 mm Federweg an der Front, 150 mm am Heck und 29-Zoll-Laufrädern ist es für anspruchsvolles Gelände bestens gerüstet. Der Hauptrahmen wirkt optisch wie aus einem Carbon-Guss, besteht jedoch weiterhin aus Aluminium.

Im Zentrum steht der neue Bosch Performance Line CX-Motor der 5. Generation, der mit 85 Nm Drehmoment und 600 Watt Spitzenleistung ordentlich Power liefert. Der Antrieb ist leiser und vibrationsärmer geworden, was das Fahrerlebnis deutlich verbessern soll. Potenzielle Käuferinnen und Käufer können zwischen 600- und 800-Wh-Akkus wählen, ergänzt durch einen 250-Wh-Range-Extender – so sind maximal 1.050 Wh möglich. Ein cleveres Detail: Der größere 800-Wh-Akku passt problemlos ins Unterrohr, es wird lediglich eine andere Batterieabdeckung benötigt.
Neben Antrieb und Design hat Focus auch die Fahrwerkskinematik überarbeitet. In Zusammenarbeit mit Fox und RockShox wurde ein spezieller Dämpfer-Tune entwickelt, der das JAM² agiler und poppiger machen soll, ohne dabei an Traktion einzubüßen. Auf verstellbare Lenkwinkel verzichtet Focus bewusst, um das Bike unkomplizierter zu gestalten. Stattdessen setzt man auf eine fixe Geometrie, die laut Focus optimal abgestimmt ist.

Zusammengefasst soll das neue Focus JAM² ein besserer Allrounder sein als sein Vorgänger und anhand der einsatzspezifischen Fahrwerksüberarbeitung sowie passender Ausstattungs- und Akku-Optionen, reduziertem Gewicht und einem zugelassenen Systemgewicht von 150 kg zu allem bereit sein. Erhältlich ist das neue JAM² ab 4.699 € (JAM² 6.7), das getestete Modell mit der Bezeichnung JAM² 6.9 geht ab 6.699 € (UVP) über die Ladentheke. Das Top-Modell kommt auf 7.999 € (UVP) und kann nur mit 600-Wh-Akku bestellt werden.
Video: Focus JAM² 6.9 im Test
Motor & Akku
Beim Antrieb handelt es sich, genau wie bei den anderen Testkandidaten im Vergleichstest, um den neuen, 85 Nm starken, Gen5 Bosch Performance CX-Motor. Das kompakte, um 100 g abgespeckte Aggregat kommt mit identischen Leistungsdaten wie sein Vorgänger. Der neue Bosch CX-Motor unterstützt weiterhin mit einer maximalen Kraft von bis zu 600 Watt. Angetrieben von herausnehmbaren Bosch PowerTube-Akkus, die je nach Ausstattungsvariante entweder 600 Wh oder 800 Wh Kapazität liefern. Zudem kann das JAM² auch durch einen Bosch PowerMore Range-Extender mit 250 Wh Kapazität erweitert werden.

Bei der Integration des herausnehmbaren Akkus hat Focus darauf geachtet, das Unterrohr nicht unnötig wuchtig zu dimensionieren. So ist für den Wechsel von 600 auf 800 Wattstunden nur eine andere Akkuabdeckung nötig. Das Mäusekino besteht aus einem schicken Bosch Kiox 300-Display, die etwas ältere Bosch LED-Remote wirkt an einem solch modernen E-MTB jedoch etwas altbacken.
- Motor Bosch Performance CX Gen5
- Akkukapazität 600 & 800 Wh
- Maximalleistung 600 Watt
- Max. Drehmoment 85 Nm (Bosch CX)
- Display Bosch Kiox 300
Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Geometrie
Die Geometrie des neuen JAM² wurde zwar nur dezent angepasst, dennoch hat Focus gezielte Optimierungen vorgenommen. So entfällt die Option der drehbaren Steuersatzschalen, wodurch der Lenkwinkel nun fix bei trailtauglichen 65° liegt. Der Reach wurde minimal um 5 mm verkürzt, unabhängig von der Rahmengröße. Unser Testbike in Large kommt auf typische 480 mm, die von einem angewachsenen 648-mm-Stack-Wert komplettiert werden. Diese Kombination ermöglicht eine angenehm aufrechte Position im Bike.
Der Sitzwinkel bleibt mit 76,5° unverändert. Subjektiv wirkt er jedoch steiler, gefühlt um etwa 0,5 bis 1°, was eine angenehm aufrechte Sitzposition unterstützt. Focus setzt auf 450 mm lange Kettenstreben, die über alle Rahmengrößen gleich bleiben und so unweigerlich für ein ungleiches Handling sorgen werden. Im Vergleich zu Mondraker Crafty RR, das in Größe M/L verglichen wurde, liegen die größten Unterschiede eher im Bereich Lenkwinkel (64,2°) und Kettenstrebenlänge (456 mm). Das Bulls Sonic EN-R dagegen nutzt einen etwas kürzeren Hinterbau (445 mm) und setzt beim Stack auf flache 630 mm.
Wusstest du eigentlich, dass du in Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL

Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 425 mm | 455 mm | 480 mm | 510 mm |
Stack | 630 mm | 639 mm | 648 mm | 657 mm |
STR | 1,48 | 1,40 | 1,35 | 1,29 |
Lenkwinkel | 65° | 65° | 65° | 65° |
Sitzwinkel, real | 76,5° | 76,5° | 76,5° | 76,5° |
Oberrohr (horiz.) | 576 mm | 608 mm | 636 mm | 668 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 390 mm | 420 mm | 440 mm | 460 mm |
Überstandshöhe | 783 mm | 783 mm | 783 mm | 783 mm |
Kettenstreben | 450 mm | 450 mm | 450 mm | 450 mm |
Radstand | 1.205 mm | 1.239 mm | 1.268 mm | 1.303 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Vier Ausstattungsvarianten des Focus JAM² stehen zur Verfügung. Getestet wurde von uns die Version mit der Bezeichnung JAM² 6.9, welche ab 6.699 € (UVP) über den Tresen geht. Dieses Modell setzt auf Fox als Fahrwerkspartner – an der Front werkelt eine Fox 36 Performance Elite Grip X2-Gabel und am Heck ein Float X Performance-Dämpfer mit speziell abgestimmter Druckstufe. Geschaltet wird per Shimano XT/Deore-Gruppe. Bei den Bremsen setzt die 6.9-Variante auf TRP Evo Pro-Anker. Gerollt wird auf Schwalbe Albert-Pneus in Super Soft (vorn) und Soft (hinten), welche auf solide DT Swiss H 1900-Laufräder aufgezogen werden.

Grundsätzlich macht das Focus in der 6.9er-Variante einen wertigen Eindruck und punktet dabei eher im Bereich funktionaler, robuster Ausstattung statt Bling-Bling. Einzig an die etwas in die Jahre gekommene Bosch LED-Remote will sich das verwöhnte Testerauge nicht so ganz gewöhnen. Hier wäre eine drahtlose Mini-Remote die optisch bessere Wahl.

Wer günstiger einsteigen möchte, kann mit dem JAM² 6.7 vorliebnehmen, das ab 4.699 € (UVP) über den Fachhandel-Tresen geht. Die Einstiegsvariante verfügt über eine RockShox Psylo Silver RC-Federgabel und einen dazu passenden RockShox Deluxe Select-Dämpfer. Natürlich muss man auch beim günstigsten Modell nicht auf den neuen Bosch CX Gen5-Motor verzichten und hat auch hier die Wahl aus 600- und 800-Wh-Akku. Geschaltet wird jedoch nur 10-fach per Shimano Cues-Antrieb. Dazu gibts Tektro Gemini SL 4-Kolben-Bremsen und WTB STi30-Laufräder.
Die mittlere Modellvariante JAM² 6.8 (ab 5.699 €) kommt mit RockShox Lyrik, sowie Super Deluxe Select (ohne Plus). Geschaltet wird mithilfe der neuen SRAM Eagle 70 / 90 ???? Transmission ohne elektronischen Stellmotor. Bei den Bremsen setzt das 6.8-Modell auf die standfeste und wartungsarme SRAM DB8. Raceface AR-30-Laufräder und Schwalbe Albert-Reifen bilden die Grundlage für den Bodenkontakt.
Die Topversion – das JAM² 6.0 – für 7.999 € (UVP). Das Performance-E-MTB, gefedert durch RockShox Lyrik Ultimate und den speziell angepassten Super Deluxe Select+-Dämpfer, setzt auf die elektrische SRAM GX Transmission, welche die Kraft aus Motor und Beinen auf DT Swiss HX 1700-Laufräder samt neuster Schwalbe Albert-Reifen überträgt. Verzögert wird per bewährten SRAM Code Stealth-Bremsen inklusive 200-mm-Bremsscheiben. Die Sitzhöhe kann per Oneup V3 Vario-Sattelstütze verstellt werden. Gut zu wissen: Das JAM² 6.0 kann ausschließlich mit einem 600-Wh-Akku bestellt werden. Bei allen anderen Ausstattungsvarianten kann wahlweise die 600- oder 800-Wh-Version ausgewählt werden. Die größere Batterieabdeckung, welche für den 800-Wh-Akku benötigt wird, kann aber bei Bedarf im Aftermarket bezogen werden.
Hier findest du alle Infos und einen Test vom neuen Bosch Performance CX: Bosch CX Motor Gen5 2025 – Infos und Test
- Federweg v/h 160/150 mm
- Motor Bosch CX Gen5
- max. Drehmoment 85 Nm
- Akkukapazität 600 und 800 Wh
Modell | Focus JAM² 6.7 | Focus JAM² 6.8 | Focus JAM² 6.9 | Focus JAM² 6.0 |
Rahmen | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg |
Gabel | Rock Shox Psylo Silver RC, 160 mm | Rock Shox Lyrik, Charger RC, 160 mm | Fox 36 Performance Elite, Grip X2, 160 mm | Rock Shox Lyrik Ultimate, Charger 3.1, 160 mm |
Dämpfer | Rock Shox Deluxe Select, DebonAir+, 150 mm | Rock Shox Super Deluxe Select, 150 mm | Fox Float X Performance, 150 mm | Rock Shox Super Deluxe Select+, 150 mm |
Schalthebel | Shimao Cues | New SRAM Eagle Transmission | Shimano Deore | SRAM AXS POD Controller |
Schaltwerk | Shimano Cues, 10-speed | New SRAM Eagle Transmission | Shimano Deore XT, 12-speed | SRAM GX Eagle AXS, 12-speed |
Kassette | Shimano CS-LG300, 11-48T | SRAM GX Transmission, 10-52T | Shimano CS-M6100, 10-51T | SRAM GX Transmission, 10-52T |
Bremse | Tektro Gemini SL | SRAM DB8 Stealth | TRP EVO PRO | SRAM Code Silver, 4-piston,SRAM Code SVL |
Laufräder | WTB STi30, alloy, 29“ | Raceface AR-30, alloy, 29“ | DT Swiss H 1900, Alu, 29“ | DT Swiss HX 1700, Alu, 29“ |
Reifen | Maxxis Minion DHF | Schwalbe Albert, Super Trail (Super Soft & Soft) | Schwalbe Albert, Super Trail (Super Soft & Soft) | Schwalbe Albert, Super Trail (Super Soft & Soft) |
Sattel | Selle Italia X3 Boost | DDK DVP8201 | fi‘zi:k Aidon X5 | fi‘zi:k Aidon X5 |
Sattelstütze | Post Moderne DP-212, S / M /L / XL: 125 / 170 / 170 / 200 mm, 34,9 mm | Post Moderne DP-212, S / M /L / XL: 125 / 170 / 170 / 200 mm, 34,9 mm | Post Moderne DP-212, S / M /L / XL: 125 / 170 / 170 / 200 mm, 34,9 mm | OneUp V3, S / M /L / XL: 150 / 180 / 180 / 210 mm, 34,9 mm |
Lenker | Alloy, width: 800 mm, rise: 30 mm | Alloy, width: 800 mm, rise: 30 mm | Alloy, width: 800 mm, rise: 30 mm | FOCUS One Piece SL Cockpit, 800 mm, rise: 25 mm, Stem length: 50 mm |
Vorbau | FOCUS C.I.S. 2.0, 40 mm | FOCUS C.I.S. 2.0, 40 mm | FOCUS C.I.S. 2.0, 40 mm | FOCUS One Piece SL Cockpit, 800 mm, rise: 25 mm, Stem length: 50 mm |
Motor | Bosch Performance Line CX, 85 NM | Bosch Performance Line CX, 85 NM | Bosch Performance Line CX, 85 NM | Bosch Performance Line CX, 85 NM |
Display | Bosch Purion 200 | Bosch Kiox 300 + LED Remote | Bosch Kiox 300 + LED Remote | Bosch Kiox 300 + LED Remote |
Akkukapazität | 600 Wh oder 800 Wh | 600 Wh oder 800 Wh | 600 Wh oder 800 Wh | 600 Wh oder 800 Wh |
Max. Drehmoment | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm |
Gewicht | 23,7 kg (Herstellerangabe) | 24 kg (Herstellerangabe) | k.A. | 24,3 kg (Herstellerangabe) |
Preis (UVP) | ab 4.999 € | ab 5.999 € | ab 6.599 € | 7.999 € |
- Federgabel Fox 36 Performance Elite (160 mm)
- Dämpfer Fox Float X Performance (150 mm)
- Schaltung Shimano XT / Deore
- Bremsen TRP Evo Pro
- Laufräder DT Swiss H 1900
- Reifen
- Vorderrad Schwalbe Albert Trail Super Soft
- Hinterrad Schwalbe Albert Trail Soft
- Cockpit Focus (800 mm) / Focus C.I.S 2.0 (40 mm)
- Motor Bosch Performance CX Gen5
- Akkukapazität 600 oder 800 Wh
- Display Bosch Kiox 300
- Gewicht 26,8 kg (Größe L, gewogen von eMTB-News)
- Preis (UVP) ab 6.699 € | Bikemarkt: Focus JAM² kaufen
- www.focus-bikes.com
Focus JAM² – Test auf dem Trail
Agil, spritzig und mit großem Ballerpotenzial ausgestattet, zeigt sich das JAM² als ausgewogenes Multitalent, das sich genauso auf langer Tour wie auch auf dem monatlichen Ausflug in den Bikepark wohlfühlt.
Uphill
Aufgesattelt und los gehts, das Focus JAM² mit seinen moderat steilen 76,5° bringt die Tester in eine aufrechte und zentrale Sitzposition, welche es erlaubt, effizient Druck auf die Pedale auszuüben. Egal, ob auf einem längeren Waldautobahnstück oder im technischen und steilen Uphill, das Focus zeigt sich stets von seiner Schokoladenseite. Die Front steigt spät und die Traktion in losen oder steilen Abschnitten liegt auf hohem Niveau, nicht zuletzt durch die relativ langen 450-mm-Kettenstreben (über alle Größen). Auch in der ein oder anderen Uphill-Challenge wird dies bestätigt. Die Kraft des Bosch Gen5-Aggregats wird adäquat in Vortrieb verwandelt. Die Geräuschkulisse von Motor und Bike ist dabei erfreulich gering. Ebendiese Uphill-Performance macht das Focus JAM² zu einer der besten Kletterziegen im Vergleichstest, die nur im Mondraker eine echte Bergauf-Konkurrenz zu befürchten hat.

Downhill, Abfahrt, Trail
Das JAM² in seiner neuesten Iterationsstufe samt speziell angepasstem Dämpfer-Tune will ein echter Allrounder sein, ohne dabei diverse Flip-Chips oder Lagerschalen-Experimente zur Verstellung der Geometrie bereitzustellen. Das Focus-Team hat sich somit für eine vordefinierte Geometrie entschieden, die zusammen mit der grundsätzlich strafferen Grundabstimmung ideal für die Kategorie Trail-E-MTB funktionieren soll. Ob dieser Plan aufgeht? Ja, tut er!

Das Stuttgarter E-MTB zeigt sich agil, spritzig und doch komfortabel. Es versackt nicht im Federweg und vergönnt den Testern eine solide und gut nutzbare Dämpfer-Plattform. Diese erlaubt es, viel Geschwindigkeit mitzunehmen, ob durch Kompressionen, in wurzeligem Geläuf oder auf flachen Flowtrails. Dabei geht das verhältnismäßig schwere Bike richtig zackig ums Eck. Fast schon erstaunlich, die Extrapfunde sind zu keiner Zeit spürbar auf dem Trail. Es brilliert in verspielten oder technisch engen Streckensegmenten, kann aber auch auf schnellen und groben Enduro-Abschnitten überzeugen. Viel Traktion und ein stets hohes Sicherheitsgefühl ermutigen dazu, gleich zu Beginn den Gashahn aufzudrehen.

Im Vergleich zu den großhubigeren Testkandidaten wie dem Merida eOne-Eighty oder dem Centurion No Pogo liegt es klar im Vorteil, was Agilität und Verspieltheit angeht. Das ist nicht nur durch seine kinematische Grundcharakteristik, sondern auch durch die klare Differenz im Federweg zu begründen. Da ähnelt sein Wesen eher dem Bulls Sonic EN-R oder Mondraker Crafty, denn beide Kontrahenten liegen ebenfalls auf der etwas strafferen Seite des Testbike-Spektrums. Das Focus meistert den Spagat von Effizienz bzw. Agilität und „Bock auf Ballern“ ausgezeichnet und liegt hier zusammen mit dem Mondraker Crafty ein Stück weit vorn. Das Focus JAM² wird unseren Ansprüchen an ein waschechtes Trail-E-MTB absolut gerecht. Agil, spritzig und mit großem Ballerpotenzial ausgestattet, zeigt sich das JAM² als ausgewogenes Multitalent, das sich genauso auf langer Tour, wie auch auf dem monatlichen Ausflug in den Bikepark wohlfühlt.

Die überzeugende Performance bergauf wie bergab und der angemessene Preispunkt machen das Focus JAM² zu unserem verdienten Kauftipp in diesem Vergleichstest.
Das ist uns aufgefallen
- Akkuintegration Die Stuttgarter Lösung des entnehmbaren Akkus kann als gelungen bezeichnet werden. Das Unterrohr kann beide Bosch-Akkugrößen (600 & 800 Wh) beherbergen und benötigt hierfür nur eine andere Abdeckung, welche im Falle des 800er-Akkus etwas bauchiger und größer ausfällt. Der Akku kann zudem schnell und einfach per Drehknopf entnommen werden. Die Abdeckung besteht aus zwei Kunststoff-Materialien, mit einem weicheren Gummi an der Kontaktseite zum Rahmen, um Klappergeräusche zu vermeiden. Ebenfalls kann ein 250-Wh-Range-Extender montiert werden.
- Reifenwahl Das JAM² 6.9 kommt mit Schwalbe Albert-Reifen mit neuer Radial-Karkasse in der Trail-Variante. Dazu gibt es klebrigen Ultra Soft-Compound an der Front und eine etwas härtere Soft-Mischung am Heck. So soll das sein, auch wenn man sich stellenweise die stabilere Gravity-Karkasse gewünscht hätte. Dennoch hatten wir bis auf einen Platten am Hinterrad nichts zu bemängeln an Traktion oder Performance in Bezug auf das angepeilte Trail-Bike-Segment.
- Geräuschkulisse Das Focus kann als leises Arbeitsgerät bezeichnet werden. Einzig der gelöste Kettenstrebenschutz hat kurzzeitig für Störgeräusche gesorgt. Das konnte aber schnell gefixt werden.
- Bremsen Im Einzeltest zur Vorstellung des neuen Focus JAM² wurden die etwas zahnlosen SRAM Code-Bremsen moniert (220er-Scheiben-Upgrade-Empfehlung). Am Modell 6.9 sind jedoch TRP Evo Pro-Anker verbaut, welche eine hervorragende Bremsleistung zur Verfügung stellen und das Problem von zu wenig Verzögerung eliminieren. Einzig etwas Luft im System störte den Bremsgenuss, was aber nach einem kurzen Boxenstopp samt Entlüftungskur beseitigt werden konnte.

Fazit – Focus JAM² 6.9
Das Focus JAM² 6.9 wildert im Trail-Segment aktueller E-Bikes. Und auch wenn das etwas hohe Gewicht nicht ganz zum Einsatzzweck zu passen scheint, gibt sich das Focus keinerlei Blöße auf dem Trail. Es fährt sich agil und effizient und liebt es, Kanten abzuziehen oder um Kurven zu „schnicken“. Das Fahrwerk bietet viel Gegenhalt, ohne dabei harsch oder unsensibel zu wirken. Das P/L-Verhältnis ist ausgesprochen gut, womit es sich unsere Kauftipp-Wertung schnappen konnte.

Focus JAM² 6.9 – Pro / Contra
Stärken
- Agil und spritzig
- guter Kompromiss aus Effizienz und Ballerpotenzial
- sportlich straff aber komfortabel
- Preis-Leistung
Schwächen
- Relativ hohes Gewicht
- LED-Remote etwas altbacken für ein Bosch Gen5-Bike
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Testablauf
Auf unseren Testrunden bewegen wir die Bikes in ihrem natürlichen Habitat, sprich: Wir fahren Trails, Trails, Trails! Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Focus JAM² getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Latsch/Vinschgau, Italien: Sunny-Benny-, Flipsi-, Tschilli-, Roatbrunn-, 4-gewinnt-13-Trail – wer kennt die legendären Trails nicht, die sich durch die Hängen rund um Latsch und Goldrain schlängeln und eine große Menge an Abwechslung bieten. Von ultraflowig hin zu ausgesetzt und technisch anspruchsvoll, von sauber geshaped bis zu Steinfeldern mit Integralhelm großen Steinen oder Wurzelteppichen, die sich einem in den Weg stellen, findet man alles auf den Trails im Vinschgau./li>
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L - my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Mitch has been mountain biking since 2013. He enjoys shredding his enduro or trail bike on local trails, whether flowy or steep and technical. One of his passions is sailing, but not on the water, better through the air at the local jump spot or other opportunities in bike parks all over the world.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline / playful, fast basic speed, rather one curve more than straightline.
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride.
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill / Enduro, Trail, Jumps and sometimes Downhill.
- Vorlieben beim Fahrwerk / Suspension preferences.
- etwas straffer, viel Zugstufe, so wenig Dämpfung wie nötig, ausreichend Pop / A little firmer, lots of rebound damping, as little high and low-speed damping as necessary, adequate pop.
- Vorlieben bei der Geometrie / Geometry preferences.
- nicht zu viel Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel / not too much reach, medium-length chainstays, slack head angle.
Arne started mountain biking in 2010. He prefers to ride enduro, downhill or trail bikes on rough trails. When the opportunity arises, he also likes to jump on an e-bike or go for a spin on his road bike.
- Fahrstil / Riding style
- sauber, hohes Grundtempo / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Enduro/ Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung / front firmer than rear, fast rebound, not too much damping
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Reach um die 480 mm, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel/ Reach around 480 mm, chainstays not too short, slack head angle
Hier geht es zu den Einzelartikeln aus diesem Vergleichstest:
- Focus JAM² 6.9 im Test: Kauftipp: Agiles Trail-E-Bike mit Ballergenen!
- Ghost E-Riot CF LTD im Test: Du suchst ein schnelles E-Bike? Hier ist es!
- Bulls Sonic EN-R im Test: Das sportlichste Bulls-E-Bike ever!
- Centurion No Pogo R3000 E-Bike im Test: Ballerbude mit Spieltrieb
Testinfos kompakt
JAM² 6.9

60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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Focus JAM² 6.9 im Test: Kauftipp: Agiles Trail-E-Bike mit Ballergenen!
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Die Auszeichnung für das hässlichste Fahrrad in diesem Test geht an:
1. Focus
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