Focus VAM² SL – Infos und Preise
Einsatzbereich | Cross-Country, Trail |
---|---|
Federweg | 130 mm/125 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Fazua |
Akkukapazität | 430 Wh |
max. Systemgewicht | 135,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.focus-bikes.com |
Mit dem Focus VAM² SL hat der namhafte deutsche Hersteller ein weiteres sportives Light-E-Mountainbike im Portfolio der SL-Modellfamilie. Optisch und technisch ist es stark an das langhubigere Focus JAM² SL angelehnt und setzt auf einen leichten Carbonrahmen mit der typischen Focus-Designsprache und dem Fazua Ride 60-Motor nebst 430er-Akku. Haben wir es hier mit einem Trailbike zu tun? Nein, eher nicht, denn die 130/125 mm Federweg und die Geometrie machen es mehr zu einem Down-Country-E-Bike. Bikes mit dem Einsatzzweck Down-Country sind am klassischen Cross-Country, auch XC bezeichnet, angelehnt und zeichnen sich durch ein niedriges Gewicht aus, was ein leichtfüßig-spritziges Fahrgefühl generiert. Der Unterschied liegt allerdings in einer eher abfahrtsorientierten Geometrie und etwas mehr Federweg. Ob das Focus VAM² SL als Down-Country-Bike punkten kann, erfährst du im Abschnitt Test, etwas weiter unten im Artikel. Das leichte E-Fully – in der Topversion 9.0 wiegt es schlanke 16,7 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen) – ist für quirlige Down-Country-Rides entwickelt worden und soll vor allem eins: Spaß machen!
Auf die Frage, ob der Hersteller das Focus VAM² SL mehr als Down-Country oder Trailbike sieht, antwortet der Produktmanager von Focus: Ganz klar, bei Down-Country!
Das Team von Focus hat bei der Entwicklung des VAM² SL Light-E-MTB ziemlich geklotzt und keineswegs gekleckert. So wurde der Carbonrahmen, der 125 mm Federweg besitzt, beispielsweise auf niedrige 2.200 Gramm abgespeckt. Möglich machen dies modernste Fasern und die hauseigene Flex-Point-Technologie. Hierbei verzichtet man auf den Horst-Link in der Kettenstrebe und hat die Sitz- und Kettenstreben vom Layup – also der Ausrichtung und Kombination der gelegten Carbonmatten – so konzipiert, dass sie flexen können. Damit spart man ordentlich Gewicht, wie uns Colin Pfister, Produktmanager bei Focus, erklärt:
Unsere Gründe, dem Rad einen Flex-Pivot-Hinterbau zu verpassen, drehen sich eindeutig ums Gewicht, denn, ganz klar, für die Kategorie Down-Country, in der wir das VAM² SL sehen, muss das Bike so leicht wie möglich sein. Durch den Flex-Pivot-Hinterbau sparen wir – im Vergleich zum JAM² SL – leichtes Trailbike mit 160/150 mm Federweg, mit Horst-Link und Doppellagerung im Hinterbau – 4 Lager, 2 Bolzen und 2 Washer und natürlich den Gewindeeinsatz im Rahmen. Das allein macht schon einen deutlichen Unterschied. Zusätzlich haben wir eine geringere Fläche mit weniger Material und dünneren Crossections (Überlappungen der Carbonmatten) am gesamten Hinterbau und sparen dort nochmals ca. 90 g. Außerdem verbauen wir keine Schockextensions, was uns hier nochmals 2 Lager, 2 Bolzen und 2 Washer einspart. Alles keine Schwergewichte, aber wie sagt man so treffend: Kleinvieh und so … In Summe sparen wir bei diesem Rahmen locker 300 g im Vergleich zum JAM² SL Rahmen in der gleichen Größe.
Die 9er-Modelle kommen mit der besten Carbonfaser, die Focus nutzt, die 8er-Modelle setzen auf eine etwas günstigere und schwerere Faser. Dieses Konzept ist mit dem von Santa Cruz vergleichbar, denn auch dort gibt es Rahmen mit unterschiedlichen Carbonfasern (C und CC).
Welche neuen Features besitzt das Focus VAM² SL E-Fully noch? Da wäre zum einen die Ladebuchse. Ja, richtig gehört, eine Ladebuchse! Warum wir dies hier erwähnen? Ganz einfach: Beim anderen Fazua-Bike, dem JAM² SL, hat Focus darauf verzichtet und einiges an Kritik einstecken müssen. Doch nicht nur wegen der Kritik hat Focus eine Ladebuchse verbaut, nein, sie ist auch zwingend notwendig, denn der Akku ist bei diesem Bike fest im Rahmen verbaut. Weshalb man sich gegen einen entnehmbaren Akku entschieden hat, liegt auf der Hand: Der Vorteil ist hier eindeutig das niedrigere Gewicht, denn durch den Verzicht auf eine Akkuhalterung mit Ver-/Entriegelung und einem geöffneten Unterrohr mit Cover konnten ca. 400 Gramm eingespart werden.
Zum anderen wäre da das neue C.I.S. 2.0 und die Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon – an die man übrigens auch eine Halterung für einen Fahrradcomputer (Garmin oder wahoo) montieren kann. C.I.S. steht für Cockpit Integration Solution. Hierbei werden sämtliche Züge und Kabel durch den Vorbau und Steuersatz in den Rahmen geführt, was für einen aufgeräumten und cleanen Look sorgt. Da bei der Urvariante die Züge alle mittig von vorne unten nach oben über den Lenker in den Vorbau gingen, hatte das Ganze die Anmut eines Wasserspeiers und fand nicht überall Gefallen. Jetzt, beim C.I.S. 2.0, werden die Leitungen rechts und links vom Vorbau in spezielle Spacer gelenkt, um dann im Rahmen zu verschwinden. Das sieht nicht nur besser und cleaner aus, es funktioniert auch im Service oder der eigenen Werkstatt besser. Ein Vorbau- oder Lenkertausch wird damit wieder zum gewohnten Kinderspiel.
Schiebe den Regler hin und her, um die unterschiedlichen Evolutionsstufen des C.I.S. miteinander zu vergleichen. Rechts die neue Version C.I.S. 2.0, links die Urversion, auch schmeichelnd „Wasserspeier“ genannt.
Preislich starten die Modelle der Focus VAM² SL-Familie mit dem 8.7, welches für attraktive 5.799 € zu haben ist. Das Topmodell 9.9 kostet 8.699 €, und wer eines der limitierten 9.0-Modelle (bei uns im Test) sein Eigen nennen möchte, muss dafür 10.999 € (UVP) ausgeben.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 130 mm (vorne) / 125 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 16,7 kg (Rahmengröße L, Modell 9.0 – von eMTB-News gewogen)
- Max. Systemgewicht* 135 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S, M, L, XL
- Motor Fazua Ride 60
- Akkukapazität 430 Wh
- Verfügbar ab sofort
- www.focus-bikes.com
- Preis (UVP) ab 5.799 € | Bikemarkt: Focus VAM² SL kaufen
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Maximales Systemgewicht am E-Bike
Focus VAM² SL Preis (UVP)
- Focus VAM² SL 8.7 5.799 €
- Focus VAM² SL 9.8 6.899 €
- Focus VAM² SL 9.9 8.699 €
- Focus VAM² SL 9.0 10.999 €
Geometrie
Das Light-E-MTB Focus VAM² SL wurde für spaßig-schnelle Trailfahrten entwickelt. Dafür bedient man sich einer modernen Geometrie mit 440 mm kurzen Kettenstreben und einem langen Hauptrahmen – der Reach beträgt in Rahmengröße L 475 mm. Dazu ein Stack von 620 mm und ein Lenkwinkel von 66,5°. Die Summe dieser Werte generiert eine nicht zu aufrechte, aber auch nicht zu arg nach vorn gebückte Sitzposition und einiges an Agilität – spaßig und schnell eben! Der Sitzwinkel misst 75,5°, was sich in Kletterpassagen positiv bemerkbar machen dürfte.
Wer sein Bike noch etwas abfahrtsorientierter machen möchte, kann eine 140er-Gabel einbauen (maximale Länge von 554 mm) und damit den Lenkwinkel um 1° flacher machen.
Schon gewusst? In unserem Geometrics – die Datenbank für Fahrrad-Geometrien sind viele aktuelle E-Bikes aufgelistet. Hier lassen sich die Geometriedaten studieren und sogar miteinander vergleichen, damit man auf den ersten Blick die Unterschiede sieht? Einfach mal ausprobieren!
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 735 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 16,7 kg (Rahmengröße L, Modell 9.0 – von eMTB-News gewogen)
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 420 mm | 450 mm | 475 mm | 505 mm |
Stack | 602 mm | 602 mm | 620 mm | 639 mm |
STR | 1,43 | 1,34 | 1,31 | 1,27 |
Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 75,5° | 75,5° | 75,5° | 75,5° |
Oberrohr (horiz.) | 576 mm | 606 mm | 635 mm | 670 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 100 mm | 120 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 390 mm | 420 mm | 440 mm | 460 mm |
Überstandshöhe | 790 mm | 790 mm | 790 mm | 790 mm |
Kettenstreben | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
Radstand | 1.161 mm | 1.191 mm | 1.224 mm | 1.262 mm |
Tretlagerabsenkung | 35 mm | 35 mm | 35 mm | 35 mm |
Federweg (hinten) | 125 mm | 125 mm | 125 mm | 125 mm |
Federweg (vorn) | 130 mm | 130 mm | 130 mm | 130 mm |
Ausstattung
Das Focus VAM² SL ist in vier Ausstattungen erhältlich. Das günstigste Modell (8.9) ist mit einer Federgabel von SR Suntour, einem RockShox-Dämpfer und Magura MT Trail-Bremsen ausgestattet. Geschaltet wird an diesem Modell mit einer Shimano Deore-Schaltgruppe und der Preis für das Komplettbike beträgt 5.799 € (UVP).
Die drei anderen Varianten setzen alle auf ein Fox-Fahrwerk, variieren allerdings bei den Bremsen, den Laufrädern und der Schaltung. Zwei Modelle setzen auf eine Shimano XT-Schaltung, das limitierte Topmodell 9.0 auf SRAM X0 Eagle Transmission und SRAM Level Ultimate-Bremsen. Die genauen Ausstattungen findest du, wie immer, in unserer umfangreichen Ausstattungstabelle.
Das Modell Focus VAM² SL 9.0, welches wir für einen ersten Test zur Verfügung gestellt bekommen haben, ist eine exklusive Launch-Edition, die auf 320 Stück limitiert ist. Hier wurde alles verbaut, was a) wenig wiegt und b) in den Augen des Produktmanagements das Maximum an Preis/Leistung aus dem Bike herausholt, wobei hier sicher die Leistung, also die Performance, im Vordergrund steht. So kommen zum Beispiel SRAM Level Ultimate-Bremsen mit 180er-Bremsscheiben, Mavic Crossmax XL R-Laufräder mit Carbonfelgen, Schwalbe Aerothan-Schläuche – diese ultraleichten Schläuche sind eigentlich nie an einem Serienbike zu finden –, Vorbau-Lenker-Kombi aus Carbon, SRAM Eagle Transmission-Schaltung und eine Fox Transfer SL Dropper Post zum Einsatz. Klar, mit Carbonkurbeln, XX SL-Schaltung und -Kassette hätte man noch ein paar Gramm einsparen können, hätte aber die Performance nur marginal verbessert, den Preis hingegen spürbar nach oben getrieben, weshalb man sich letztlich dagegen entschieden hat. Eine solche exklusive Ausstattung hat natürlich auch ihren Preis. Für das limitierte Focus VAM² SL 9.0 sind 10.999 EUR (UVP) fällig.
Modell | Focus VAM² SL 8.7 | Focus VAM² SL 9.8 | Focus VAM² SL 9.9 | Focus VAM² SL 9.0 |
Rahmen | Carbonrahmen, F.O.L.D. GEN3-Kinematik, 125 mm Federweg | Carbonrahmen, F.O.L.D. GEN3-Kinematik, 125 mm Federweg | Carbonrahmen, F.O.L.D. GEN3-Kinematik, 125 mm Federweg | Carbonrahmen, F.O.L.D. GEN3-Kinematik, 125 mm Federweg |
Gabel | SR Suntour Raidon 34 / 130 mm | Fox 34 Float Rhythm 29 / 130 mm | Fox 34 Float Performance / 130 mm | Fox 34 Float Factory / 130 mm |
Dämpfer | RockShox Deluxe Select+ | Fox Float DPS | Fox Float Performance | Fox Float Factory |
Schalthebel | Shimano Deore M6100 | Shimano Deore XT M8100 | Shimano Deore XT M8100 | SRAM AXS POD Ultimate |
Schaltwerk | Shimano Deore M6100 | Shimano Deore XT M8100 | Shimano Deore XT M8100 | SRAM X0 Eagle Transmission |
Kassette | Shimano Deore CS-M6100, 12-speed | Shimano Deore CS-M6100, 12-speed | Shimano Deore XT M8100, 12-speed | SRAN XS-1295, 12-speed |
Bremse | Magura MT Trail | Magura MT Trail | Shimano XT M8120 | SRAM Level Ultimate Stealth |
Laufräder | DT Swiss HX1700 LS | Mavic Crossmax X LR 29 | ||
Vorderreifen | Maxxis Dissector, 2.4 Exo, 61-622 | Maxxis Dissector, 2.4 Exo, 61-622 | Schwalbe Nobby Nic 2.4 SuperTrail SpeedGrip | Schwalbe Nobby Nic 2.4 SuperTrail SpeedGrip |
Hinterreifen | Maxxis Rekon, 61-622 | Maxxis Rekon, 61-622 | Schwalbe Wicked Will, 2.4, SuperTrail SpeedGrip | Schwalbe Wicked Will, 2.4, SuperTrail SpeedGrip |
Felgen | Race Face AR27 | Race Face AR27 | ||
Naben | Shimano MT410 | Novatec D041 | ||
Sattel | Fizik Taiga | Fizik Taiga | Fizik Taiga | Prologo Proxim W850 Nack |
Sattelstütze | Post Moderne dropper post PM-MT171 | Post Moderne dropper post PM-MT171 | Post Moderne dropper post PM-MT171 | Fox Transfer SL Factory |
Lenker | Focus | Focus | Focus MTB One Piece SL | Focus MTB One Piece SL |
Vorbau | Focus C.I.S. 2.0 | Focus C.I.S. 2.0 | Focus MTB One Piece SL | Focus MTB One Piece SL |
Motor | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 |
Display | LED-Hub mit Ring-Control | LED-Hub mit Ring-Control | LED-Hub mit Ring-Control | LED-Hub mit Ring-Control |
Akkukapazität | 430 Wh | 430 Wh | 430 Wh | 430 Wh |
Max. Drehmoment | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm |
Gewicht Herstellerangabe | 19,1 kg | 18,4 kg | 17,5 kg | 16,2 kg |
Preis (UVP) | 5.799 € | 6.899 € | 8.699 € | 10.999 € |
Focus VAM² SL 9.0 im Test
Schon im Stand strahlt das Focus VAM² SL viel Dynamik und eine enorme Leichtigkeit aus und wirkt, als könne man hiermit zu vollkommen neuen Ufern im Marathon oder XC aufbrechen.
Liebe auf den ersten Blick? So könnte man es fast nennen, denn als das E-Bike nach Ankunft so in der Redaktion stand, zog es den ein oder anderen Blick auf sich und konnte das Team mit seiner Optik überzeugen. Filigrane Sitzstreben, organische Formensprache, kein wuchtiger Motor oder Akku, und auch das neue Carbon-Cockpit: Hier haben viele Faktoren dazu beigetragen, dass das Bike gefällt.
Auch auf den zweiten Blick ändert sich diese Meinung nicht, denn es steckt viel Detailgrad in diesem Light-E-MTB. An jeder Stelle wurde mitgedacht. Die neue Kabelführung am Cockpit (C.I.S. 2.0) ist nicht nur schick, sondern auch noch besser als das vorherige System, denn Design und Wartungsfreundlichkeit haben sich um einiges verbessert. So laufen die Kabel nun am Lenker vorbei, dann durch spezielle Spacer und ab in den Rahmen. Die Spacer sind zweigeteilt und können, ohne den Vorbau überhaupt demontieren zu müssen, entfernt oder hinzugefügt werden, um die Lenkerhöhe zu verändern. Am Unterrohr befindet sich eine großzügige und unauffällige Steinschlagschutzfolie und auch die Kettenstreben wurden mit einem ordentlichen Schutz ausgestattet, um das Fahren möglichst ruhig zu gestalten. Außerdem gibt es endlich eine Ladebuchse am E-Bike! Diese war dem Focus JAM² SL, das auch mit Fazua Ride 60 ausgestattet ist, nicht vergönnt, erleichtert die alltägliche Nutzung jedoch ungemein. Den magnetischen Verschluss der Ladebuchse und den Ladeanschluss von Fazua benutzt man einfach gern. Denn wenn das Kabel von der Ladebuchse mag(net)isch angezogen wird, sitzt es perfekt in Position und um ehrlich zu sein, macht es auch ein bisschen Spaß.
Bei der Ausstattung werden keine halben Sachen gemacht, die Komponenten sind durchweg hochwertig und selbst beim Sattel wurde auf ein sportliches Modell mit Carbonstreben gesetzt.
Starten wir mit der ersten Ausfahrt dieses leichten Down-Country-E-Bikes. Wir konnten das Bike schon vor der offiziellen Marktpräsentation in einem begrenzten Zeitraum bei frostigen Temperaturen und auf gefrorenen Trails ausprobieren. Zunächst fällt eine komfortable, eher aufrechte Sitzposition auf, die vor allem durch die hohe Front, den breiten Lenker und kurzen Vorbau an ein Trailbike erinnert. Dennoch ist die Position sehr angenehm und man kann bequem die Kilometer abkurbeln, bis der Akku leer ist. Für eine sportlichere Sitzposition kann man noch bis zu drei Spacer entfernen und den Lenker kürzen, je nachdem, wie man das Bike bewegen möchte, und wo der eigene Fokus liegt. Auf unserem Testbike ist eine Lenker-Vorbau-Kombination montiert, bei der der Lenker 800 mm breit ist.
Leute, der Name „Vam“ [Wähm] kommt hier nicht von „Wemsen“.
Auf den ersten Metern bergauf fiel neben der angenehmen Sitzposition auch auf, dass das VAM² SL viel Vortrieb bietet und der Hinterbau nicht unangenehm wippt. Der Motor fällt für ein Light-E-MTB recht stark aus und schiebt ordentlich den Berg hoch. Es gibt drei Unterstützungsmodi: Breeze, River und Rocket. Die Unterstützung ist in jedem Modus angenehm natürlich. Während man im Breeze- nur sanft geschoben wird, ist der River-Modus schon für sehr sportliches Fahren. Im Rocket geht’s dann mit voller Leistung voran, wobei es zusätzlich einen Boost-Modus gibt, der ein paar wenige Sekunden für maximalen Vortrieb sorgt. Die Ring-Control von Fazua hat sich nicht verändert. Sie lässt sich angenehm bedienen, wirkt jedoch ziemlich klapprig.
Das Focus VAM² SL macht so viel Spaß … Es braut einen regelrechten Serotonin-Cocktail.
Biegt man dann in den Trail ein, profitiert man vom guten Handling des breiten und kurzen Cockpits. Das tiefe Oberrohr lässt viel Bewegungsfreiheit auf dem Bike zu und sorgt für Spaß im Downhill. Die Schwalbe Nobby Nic- und Wicked Will-Reifen sind eine hervorragende Wahl für das Konzept und bieten viel Traktion in Kurven. Die Geometrie vermittelt Sicherheit und man hat eine traumhafte Kontrolle über das Rad. Durch enge Kurven lässt sich das VAM² SL dank des kurzen Hecks spielerisch und quirlig manövrieren. Diese beiden Adjektive treffen das Verhalten des VAM² SL eigentlich auf den Punkt. Hinter jeder Kurve will man Gas geben, kein Hindernis wird ausgelassen, wo man abziehen kann, zieht man ab. Das Focus verleitet regelrecht zum Spielen. Hier kommt auch das geringe Gewicht zum Tragen, das dem Bike eine absolute Leichtigkeit im Handling verleiht, die man vom Cross-Country kennt. In Kombination mit dem etwas strafferen Hinterbau gibt das dem Focus VAM² SL seine typische Down-Country-Charakteristik.
Fazit – Focus VAM² SL 9.0
Volle Kanone Down-Country verspricht Focus. Doch besonders das Handling und die Sitzposition verleihen dem Focus VAM² SL echtes Trailbikefeeling. Dennoch die richtige Entscheidung, so finden wir, denn ein Down-Country-E-Bike braucht keine extrem sportliche Sitzposition, um maximale Kraft auf die Pedale zu übertragen, dafür hat es schließlich das praktische Helferlein namens Motor. Dank diesem kann man sich viel mehr auf Komfort und Abfahrtsperformance konzentrieren. Somit ist das Focus VAM² SL rundum ein schnelles Bike und trägt berechtigt den Namen Down-Country. Das leichtfüßige Bike fühlt sich auf gemäßigten Trails besonders wohl. Dabei lässt es sich spielerisch und spaßig durch den Wald bewegen. Die schlanken 16,7 kg und das durchdachte Gesamtkonzept machen es zum idealen Begleiter auch auf langen Strecken.
Wie gefällt dir das neue Focus VAM² SL Light-E-MTB für die Down-Country-Hatz?
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33 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch finde es sehr gut, dass sich grade die Light-EMTB offenbar etwas etablieren und sich das Angebot ausweitet. Bei Misserfolg mit dem JAM2SL würde Focus nicht jetzt mit dem VAM2SL noch eine zweite Reihe bringen.
Light-EMTB werden nicht den Markt übernehmen. Dennoch möchte nicht jeder einen Trail-Panzer fahren. Ich kann mich mit diesen 25 kg Fahrrädern einfach nicht anfreunden.
Ich finde das Bike nett, bevorzuge aber mein XC -halber Preis, halbes Gewicht- nach wie vor.
Als Ersatz für mein aktuelles 18Kg/50Nm Hardtail kommen solche Bikes aber durchaus in Frage.
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