Form Follows Function – eine Floskel aus der Uni, Marketinggeschwätz, Designerenglisch? Nein, hier geht es in der Tat darum, Neues zu erschaffen und dabei die Funktionalität zu berücksichtigen. In unserem Fall wollen wir Ansätze der Konstruktion betrachten. Wir haben uns drei mutige Hersteller ausgesucht, deren Top-Modelle genauer betrachtet und möchten euch ein wenig auf visionäres Design sensibilisieren. Hier gibt’s den Testüberblick.
Warum dieser Artikel?
Gutes Design ist im besten Fall sexy.
Mit diesem Artikel möchten wir uns dem Thema Design zuwenden und die Firmen betrachten, die mit Mut, Innovationskraft und visionären Gedanken neue Wegen beschritten und E-Mountainbikes konzipiert haben, die es bis dato so nicht gegeben hat. Ihre Konstruktionen sind neu, unterscheiden sich untereinander und heben sich von anderen Marken deutlich ab.
Rico Haase, selbst passionierter Produkt- und Grafikdesigner, sagt:
“Design ist das A und O. Richtig gutes Design muss sexy sein.”
Ob die folgenden drei Modelle sexy sind, wollen wir gar nicht betrachten. Den passenden Titel “Sexiest E-Bike Alive”, den sich das Specialized Levo holte (hier geht’s zum Test), werden wir hier auch nicht neu vergeben, aber wir möchten euch zeigen, wie findige Ingenieure das Thema Akku-Integration neu gelöst haben.
Viele E-Bikes gleichen sich in ihrer Silhouette und sind ohne das jeweilige Markenlogo aus der Ferne kaum zu unterscheiden. Im folgenden Test haben wir drei E-Mountainbikes miteinander verglichen, die in ihrer Erscheinung neu und anders sind. Mit viel Innovationskraft gingen die Ingenieure hier ans Werk und die Hersteller selbst zeigten Mut, als sie diese Modelle tatsächlich umsetzten. Unverwechselbare E-Bikes sind einfach besser!
Was haben alle drei gemeinsam?
- Hohes Maß an Innovation
- Diese eMTBs sind anders
- Federweg von min. 140 mm
- Einsatzzweck All Mountain & Enduro
- Laufradgröße 27,5″
Was unterscheidet diese eMTBs voneinander?
- Optische Erscheinung
- Der Schwerpunkt
- Akkuintegration
- Hersteller
- Rahmenmaterial
- Fangemeinde
Lapierre Overvolt AM 900+ Carbon
Carbon-Rahmen und coole Akkuintegration
Das Overvolt vom französischen Hersteller Lapierre geht neue Wege. Die Ingenieure haben hier ein All Mountain mit Carbonrahmen konstruiert, bei dem der Akku direkt über dem Motor verbaut wurde. Er liegt quasi darüber. Dies hat einen sehr niedrigen, gebündelten Schwerpunkt und eine einzigartige Optik zur Folge. Wie es sich auf dem Trail fährt, erfahrt ihr im Testartikel.
Cannondale Moterra LT1
Vollkommen neuartige Akkuhalterung
An diesem eMTB scheiden sich die Geister. Schon bei der Vorstellung gingen die Meinungen weit auseinander und genau das braucht ein Design-Objekt auch. Es muss polarisieren, Ecken und Kanten haben und beim Betrachter nicht eine einfache Gefälligkeit auslösen. Es muss neugierig machen und für sich selbst sprechen. Das tut das Cannondale Moterra in jedem Fall. Auf dem Trail verrichtet das Moterra allerbeste Dienste und bei dem Blick nach unten mag man das Design mehr und mehr.
Focus Jam² Plus Pro
Puuh, ist das schön.
Als dieses eMTB der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, dachten wir: Verdammt sexy, dieses Teil. Die Farbgebung unterstreicht die edle Silhouette und hebt das Focus Jam2 Plus Pro auf ein bis dato nicht gekanntes Level in Sachen Design. Einfach wunderschön, egal wohin das Auge schaut – hier stimmt alles. Aber fährt es sich auch so gut, wie es aussieht?
Meinung @eMTB-News.de
Es braucht Firmen wie Focus, Cannondale oder Lapierre, damit die Entwicklung weitergeht und Innovationen den Weg aus den Konstruktionsbüros nach draußen auf den Markt finden. Zu viele eMTBs gleichen sich aus der Ferne und sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Nimmt man das jeweilige Firmenlogo noch weg, dann bleibt optischer Einheitsbrei. Wir möchten euch drei E-Bikes vorstellen, die in ihrer Erscheinung und dem, was die Ingenieure da auf die Räder gestellt haben, einzigartig, neu, anders, mutig und unverwechselbar sind.
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpiste bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wurden die E-Mountainbikes getestet
- ORT: Auf den Trails rund um Bamberg und Bad Kreuznach / Deutschland.
Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills
Testerprofil Rico Haase
- Testername: Rico Haase
- Körpergröße: 183 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 90 kg
- Schrittlänge: 86 cm
- Armlänge: 61 cm
- Oberkörperlänge: 62 cm
- Fahrstil: Flowig und verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road
- Vorlieben beim Fahrwerk: straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert
- Vorlieben bei der Geometrie: langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker
Wie seht ihr das? Ist euch extravagantes Design wichtig?
Weitere Informationen
Webseite: www.emtb-news.de
Text & Redaktion: Rico Haase | eMTB-News.de
Bilder: Rico Haase
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