2025er Fox Grip-Dämpfungen im Test: Auf einen Schlag updated der Federungsriese Fox sein Federgabel-Line-up. Künftig stecken im rechten Standrohr aller High-End-MTB-Gabeln von 32 bis 40 entweder die GripSL, GripX oder GripX2-Dämpfung, die mehr Performance und besser nutzbare Klicks versprechen.
Fox Federgabeln 2025 – Infos und Preise
Pünktlich zum Frühling stellt Fox ein großes Federgabel-Update vor. Während sich äußerlich fast nichts ändert – sieht man von der extrem auffälligen, limitierten Jubiläums-Edition mit goldenen Tauchrohren ab, die wir testen durften – stecken künftig in allen High-End-MTB-Gabeln neue Dämpfungen im rechten Standrohr. Diese hören künftig auf die Namen Grip SL (für Cross-Country), GripX (für Trail) und GripX2 (für Enduro und Downhill). Alle setzen auf das seit der Grip-Kartusche bekannte Design mit Feder-vorgespanntem IFP und sollen mit mehr Komfort und Performance überzeugen. Wir konnten bereits eine Fox 36 Factory mit GripX-Kartusche in Kalifornien testen.
- verbaut in MJ 2025 Fox Factory und Performance Elite-Federgabeln
- Federgabel-Modelle
- GripX2: 34 (nur OEM), 36, 38, 40
- GripX: 34, 36, 38
- GripSL: 32TC, 32SC, 34SC
- Einsatzzweck
- GripX2: Trail, Enduro, Downhill
- GripX: Trail, Enduro
- GripSL: Cross-Country
- Verfügbarkeit keine Angabe
- www.ridefox.com
Im Detail
Eine ziemlich auffällige Neuerung, zu der wir bisher noch keine ausgiebigen Infos haben, ist natürlich das goldene Casting unserer Test-Gabel. Fox feiert 2024 das 50-jährige Firmen-Jubiläum und wird die goldenen Gabeln im Laufe des Sommers in limitierter Stückzahl auf den Markt bringen. Bis dahin werden sich Fans wohl noch gedulden müssen.
GripX2
Die GripX2-Dämpfung ersetzt künftig die Grip2-Dämpfung, die bisher in den Flaggschiff-Gabeln von Fox verbaut war. Sie wird in 36, 38 und 40-Modellen im Handel erhältlich sein, Hersteller können die Dämpfung auch in der leichten Trail-Gabel 34 verbauen lassen, Aftermarket-Kunden allerdings nicht.
Wie schon beim Vorgänger ist ein IFP (Internal Floating Piston) verbaut, der von einer Stahlfeder vorgespannt wird. Dieser ist nötig, um das vom Dämpfungskolben verdrängte Öl aufzunehmen. Das Base Valve ist deutlich größer geworden, misst im Durchmesser nun 24 mm statt 20 mm und weist laut Fox 23 statt 7 Ventile auf.
Das soll den in der Dämpfung herrschenden Druck verringern und für ein verbessertes Ansprechverhalten sorgen. Fox hat uns nicht viele technische Details zur Verfügung gestellt, scheint in der Highspeed-Dämpfung jedoch nicht mehr auf das VVC zu setzen. Dabei handelte es sich um ein spezielles Ventil, welches ebenfalls das Ansprechverhalten durch eine steilere Dämpfungskurve verbessern sollte.
Von dieser Idee ist Fox unserem Eindruck nach abgekommen und setzt nun auf einen normalen Shimstack. Wir haben bei Fox nachgefragt, um dies zu verifizieren. Ein großer Vorteil soll zudem der ausbalanciertere Druck auf beiden Seiten des Kolbens sein. Fox gibt an, dass dieser 5-10 ms „Dämpfer-Antwort-Zeit“ ermöglicht, was wohl sehr schnell sein soll, aber den wenigsten viel sagen wird.
Im Rebound ist weiterhin ein VVC verbaut. Von Fox gab es jedoch keine Infos zu diesem Vorgehen. Wie von Fox gewohnt lässt sich die GripX2-Dämpfung umfassend einstellen: So lassen sich High- und Lowspeed-Druckstufe und Zugstufe extern verstellen. Bei der Zugstufe soll es zudem nun weniger Cross Talk, also gegenseitige Beeinflussung der Einstellungen, geben, wobei Fox nicht ins Detail geht, wie dies erreicht wurde.
GripX
Die bekannte und seit langem verkaufte Fit4-Kartusche ist künftig Geschichte. Fox verspricht jedoch, den Service und die Ersatzteilversorgung aufrecht zu erhalten. Sie wird komplett von der GripX ersetzt, einer leichteren und etwas reduzierteren Version der GripX2. Diese fällt schlanker aus und spart so 120 g Gewicht, soll jedoch Fox zufolge eine ähnliche Performance abliefern. Sie wird als „All Mountain“-Dämpfung kategorisiert und entsprechend in 34, 36 und 38er Gabeln verbaut.
Mit technischen Infos hält sich Fox sehr bedeckt, der generelle Aufbau entspricht jedoch dem der GripX2. So gibt’s keine dehnbare Blase mehr, wie noch an der Fit4, sondern ebenfalls einen IFP mit Stahlfeder, um verdrängtes Öl aufzunehmen. Der Kolbendurchmesser fällt jedoch kleiner aus. Zudem gibt’s zwar eine getrennte externe High- und Lowspeed-Druckstufeneinstellung, allerdings nur noch einen Zugstufen-Einsteller. Das soll die Einstellbarkeit auf dem Trail erleichtern. Zudem kann man den Highspeed-Druckstufeneinsteller komplett zudrehen, was den High- und Lowspeed-Kreislauf schließt und quasi einen Lockout für den Uphill darstellt.
GripSL
Für die Cross-Country-Welt wurde die GripSL-Kartusche laut von Fox Grund auf neu entwickelt. Natürlich ist das Gewicht von essenzieller Bedeutung und so soll die neue, speziell für sehr kurze Hübe konstruierte Dämpfung bei 100 mm Federweg gegenüber Fit4 60 g einsparen.
Die Kartusche fällt wesentlich schlanker als die bergab-fokussierteren Versionen aus und füllt erst oben, wo ebenfalls ein IFP mit Stahlfeder sitzt, das Standrohr aus. Trotz des geringen Gewichts soll sie den steigenden Anforderungen moderner XC- und Marathon-Strecken jedoch gewachsen sein.
Besonderen Wert legt Fox auf den Lockout, den XC-Racer sicher nicht missen wollen. Die Druckstufe lässt sich in drei Position verstellen. Der komplett geschlossene Modus soll im harten Sprint fest ausfallen, bei unerwarteten Schlägen jedoch dank Blow-Off-Ventil sanft öffnen und die Kraft aufnehmen.
Im offenen oder mittleren Modus soll die Gabel zu Beginn sensibel ansprechen, dann jedoch von einer laut Fox optimierten Effizienz profitieren. Zu den konkreten technischen Lösungen halten sich die Kalifornier sehr bedeckt. Die GripSL-Dämpfung wird in 2025er 32TC, 32SC und 34SC-Gabeln verbaut.
Fox 36 Factory GripX 2025 – auf dem Trail
Wir wurden von Fox nach Scott’s Valley, Kalifornien, eingeladen und hatten die Chance, eine 2025 Fox 36 Factory mit GripX-Dämpfung, 160 mm Federweg und in limitiertem Gold-Casting zwei Tage lang auf den spaßigen und abwechslungsreichen Trails rund um Santa Cruz zu testen.
Als Testbike diente uns dabei ein Specialized Levo SL-Light-E-Bike, was sich als ziemlich optimal rausstellen sollte, da es auch ohne Shuttle-Möglichkeit erlaubte, relativ entspannt über 2.300 hm zu pedalieren und so Test-Eindrücke zu sammeln, ohne sich nach einem trägen E-Bike anzufühlen. Trotzdem handelt es sich hierbei um erste Eindrücke, die definitiv noch über einen deutlich längeren Testzeitraum auf einem uns bekannten Rad auf bekannten Trails verifiziert werden müssen.
Am generellen Gefühl der Gabel hat sich nicht unglaublich viel geändert. Unsere Testgabel spricht auf dem Parkplatz extrem sensibel an, vermittelt Fox-typisch allerdings das Gefühl, bereits recht früh viel Gegenhalt zu generieren. Fox selbst gibt an, dass die Dämpfungs-Einstellung nun in einem wesentlich breiteren Bereich nutzbar sein soll – man schiebt dies dem verbesserten „Pressure-Balancing“ zu – und empfiehlt mir, zunächst im mittleren Setting von LSC und HSC zu starten. Bisher bin ich Fox-Federgabeln mit ziemlich offener Dämpfung gefahren und war damit wohl nicht ganz alleine.
Auf dem Trail fühlt sich die Gabel tatsächlich nicht harsch an, sondern generiert für mein Gefühl recht viel Grip. Nur auf extrem schnellen Schlägen, etwa Bremswellen, ist die Front etwas bockig, sodass ich nach und nach die Dämpfung aufdrehe. Das Gefühl liegt meiner Meinung nach nicht Welten von dem entfernt, was man von aktuellen Grip2-Gabeln gewohnt ist.
Tatsächlich lässt sich die Druckstufe für mich jedoch wesentlich sinnvoller nutzen und nach einigen Experimenten mit offener HSC und fast offener LSC habe ich beide wieder um einige Klicks geschlossen. Vor allem am Anfang scheint die Gabel nun etwas freudiger mit ihrem Federweg umzugehen, weshalb ich den Luftdruck wohl leicht erhöhen wurde. Aufgrund der wechselnden Trails und Kürze des Testzeitraums war es mir allerdings nicht möglich, ein präzises Setting herauszufahren.
Klar ist, dass die GripX-Dämpfung wesentlich abfahrtsorientierter und satter ausfällt als die bisherige Fit4. Die Beschränkung auf einen Zugstufen-Versteller habe ich nicht als limitierend empfunden, im Gegenteil. Nicht ganz klar ist mir allerdings, warum Fox die Kartusche schlanker entworfen hat als die GripX2. Moderne Trail-Bikes sind nicht leicht und wenn man Gewicht sparen möchte, dann wohl nicht an so einem für das Fahrerlebnis essenziellen Bauteil. Wie groß der Unterschied zwischen den Dämpfungen ausfällt, konnte ich allerdings nicht ausprobieren, auf die Benutzung der Lockout-Funktion habe ich verzichtet.
Fazit – Fox 36 GripX
Mit dem umfassenden Update seiner Federgabel-Dämpfungen will Fox der eigenen High-End-Produktpalette zu mehr Performance auf dem Trail verhelfen. Die All-Mountain-Dämpfung GripX ändert nichts am grundsätzlichen Charakter der von uns getesteten Fox 36 Factory, die weiterhin mit einem exzellenten Ansprechverhalten und viel Gegenhalt glänzt. Tendenziell geht die Gabel etwas freudiger mit den ersten Zentimetern Federweg um und weist eine besser nutzbare Bandbreite an Druckstufen-Klicks auf.
Was sagst du zu den Neuerungen bei Fox?
Testablauf
Für die Vorstellung ihrer neuen Federgabel-Serie hat Fox uns in ihr Hauptquartier in Scott’s Valey, Kalifornien eingeladen. Wir konnten die neue Fox 36 Grip X in einem Specialized Turbo Levo SL über 2 Tage und etwa 1.300 Tiefenmeter testen.
Hier haben wir die neue Fox 36 Grip X getestet
- Santa Cruz, Kalifornien: Abwechslungsreiche Trails inmitten eines Red Wood-Walds. Griffiger Boden, größtenteils aus brauner Erde mit einigen Geröll- und Steinfeldern. Viele gebaute Anlieger mit Bremswellen, teilweise technisch anspruchsvolle Steilstücke.
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Trail Bikes
- Vorlieben beim Fahrwerk
- ausbalanciert, Gegenhalt über die Feder, Druckstufe eher offen, mittelschneller Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- eher kurz, hoher Stack, ausgewogener Sitz- und Lenkwinkel
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