Fox Live Valve im Test: Seit Jahren brodelt die Gerüchteküche um das elektronische Fahrwerk aus dem Hause Fox. An diversen Bikes tauchten schwarze Abdeckungen auf, unter welcher sich die Montagemöglichkeiten für die Sensorik dieser Innovation beherbergen sollten. Auf der Eurobike war dann am Scott-Stand bereits ein mit Live ausgestattetes Rad zu sehen. Wir konnten in den letzten Monaten das Fox Live Fahrwerk am unmotorisierten Bike einem ausgiebigen Test unterziehen. Von den Ursprüngen im Motorsportbereich bis hin zur Adaption auf das Mountainbike – hier erfahrt ihr alles!
Fox Live Valve: Infos und Preise
Ein Fahrwerk am Mountainbike sollte immer möglichst effizient sein. Da es unter Fahrereinwirkung teilweise auch Energie schluckt, die man gerne für Vortrieb nutzen möchte, begannen die Hersteller, Lock Outs einzuführen. Manuell schaltet man entweder vom Lenker aus oder direkt am Lenker den Dämpfer in eine strammere Abstimmung. Dabei besteht nach wie vor die Gefahr, dass man vergisst, diesen Modus vor einer Abfahrt zu lösen oder ihn rechtzeitig wieder zuzuschalten. Ein Automatismus musste her.
Der erste Versuch von Fox waren die Terralogic Gabeln, welche ähnlich funktionieren wie das Specialized Brain. Hierbei verschloss ein Gewicht im Inneren der Gabel der Ölkreislauf. Durch Massenträgheit wurde dieses Gewicht bei Schlägen auf das Vorderrad geöffnet und kehrte nach einer Weile zurück in den härteren Modus.
Fox entwickelte weiter und brachte mit intelligent Ride Dynamics, kurz iRD, ein erstes elektronisches Fahrwerk auf den Markt, welches per Fernbedienung zwischen Climb- und Descend-Modus wechseln konnte. 2015 folgte iCTD, mit dem man zwischen den beiden Einstellungen noch mit einem zusätzlichen Modus ausgestattet war: in Summe Climb, Trail, Descend.
Jetzt geht man einen Schritt weiter. Pneumatisch? Die Feder. Hydraulisch? Die Dämpfung. Elektrisch? Die Steuerung. Remote? Gibt es nicht mehr. Das erledigt das System alles komplett automatisch und immer dem Gelände entsprechend.
- Einsatzbereich: 32 – 36, also XC bis Enduro/Trail
- Zusatzgewicht: zirka 144 g
- www.ridefox.com
Preis Live-Dämpfer und 32 SC und 34: $3000 (UVP)
Preis Live-Dämpfer und 34 SC: $3125 (UVP)
Preis Live-Dämpfer und 36: $3250 (UVP) | Bikemarkt: Fox Live Valve kaufen
Video: Fox Live Valve – Vorstellung der elektronischen Federung
Im Detail
Beim Blick auf unser Testbike könnte man fast meinen, dass es sich um ein klassisches Scott Genius mit TwinLoc handeln würde – denn auch Fox Live Valve kommt nicht ohne Kabel aus. Erst ein schwarzes Kästchen am Unterrohr und ein Dämpfer, der aussieht, als würde er über zwei Ausgleichsbehälter verfügen, machen das System offensichtlich.
Zählt das jetzt schon als eMTB? Nein: zwar ist ein elektronisches Helferlein an Bord, das Live Valve arbeitet aber, wie wir bereits vorab vermutet hatten, mit Magneten, nicht mit Motoren. Betrachtet man einzig die technischen Bauteile, die am Fahrwerk verwendet werden, wird man feststellen, dass hier keine Raketentechnik werkelt: Sensoren liefern Daten, die in einem kleinen Rechner verarbeitet werden und einen Elektro-Magneten steuern. Im Rechenzentrum selbst liegt das versteckt, was jahrelang ausgiebigst getestet wurde – die Software, welche das komplette Live Valve steuert.
Gibt es da draußen auch nur einen Biker, der nicht schonmal in der Abfahrt kurz stehen bleiben musste, um seine Federelemente zu entsperren?
Warum aber ein elektronisches Fahrwerk ans Rad schrauben, wenn aktuelle Fahrwerke sehr gut funktionieren? Fox sieht im System eine Menge an Vorteilen – der Fahrer muss nämlich selbst nichts mehr machen, außer das Fahrwerk anzuschalten. Somit fällt nicht nur die potenzielle Fehlerquelle weg – vergessen, den Hebel aus dem Firm-Modus zu lösen –, grundsätzlich kann das System auch sehr viel schneller und vor allem öfter das Fahrwerk in den passenden Modus wechseln.
Somit muss der Fahrer keine Knöpfchen und Hebelchen bedienen und kann sich voll aufs Fahren konzentrieren. Ein nahtloser und blitzschneller Übergang zwischen den Modi soll für ein natürliches Fahrgefühl sorgen und das Rad gleichzeitig auf maximale Effizienz trimmen.
Technik
Grundlegend basiert das Live Valve auf klassischen Fox-Federelementen. Somit ist das System kompatibel mit fast allen Federgabeln der Amerikaner. Einzig die Fox 40 wird aktuell nicht bedient. Am Heck gibt es Standard-, Metric- und Trunnion-Dämpfer.
Wie bereits angemerkt, arbeitet man mit verschiedenen Sensoren – genau genommen sind es zwei verschiedene Typen. An Federgabel und Hinterbau setzt man auf einen linearen Beschleunigungssensor, welcher in vertikaler Richtung misst und somit den Untergrund „lesen“ kann. Am Rechenzentrum kommt ein 3-Achsen-Beschleunigungssensor zum Einsatz, welcher zusätzlich misst, in welchem Winkel sich das Rad befindet. Sprich: bergauf oder bergab. Gleichzeitig wird registriert, ob man gerade einen Drop springt, um die Federelemente für die Landung zu entsperren.
Alle weiteren Daten haben wir zusammengefasst:
Ein Video aus dem Motorsportbereich erklärt via Schnittmodell, was im Dämpfer passiert. Für das Mountainbike wurde das System entsprechend angepasst und arbeitet nicht mit einer kontinuierlichen Anpassung der Dämpfungshärte, sondern nur über eine kontinuierliche Anpassung der Pedalier-Plattform.
Federung & Dämpfung
Federhärte, Zugstufeneinstellung, Progressionsanpassung via Volumenspacer und die Anpassung der Druckstufendämpfung bleiben vom elektronischen Teil von Fox-Live unberührt. Alles kann nach wie vor vom Kunden selbst eingestellt werden und das Fahrwerk funktioniert auch mit abgeschalteter Elektronik. Nur eben ohne die vom Erstausrüster in der Härte definierten Plattform.
Federung
Vergleicht man eine Live Valve-Federgabel mit einer klassischen Fox Federgabel ist zumindest auf der Seite der Luftkammer kein Unterschied festzustellen. Fox setzt hier nach wie vor auf die EVOL-Luftfeder, die schon seit einiger Zeit in den Dämpfern verwendet wird.
Seit dem Modelljahr 2018 verwendet Fox bei der 36 das schon zuvor in 40, 34 und 32 verwendete System zur Veränderung des Luftkammervolumens. Anstatt der Spacer, die sich auf dem dünnen Schaft des Vorgängers aufschichten ließen, wird jetzt ein simpleres Klicksystem verwendet. Unter der Abdeckkappe können die verschiedenen Volumenspacer eingesetzt oder wieder entnommen werden. Praktisch, einfach und – abgesehen von einem Maul- oder Ringschlüssel – werkzeugfrei.
Auch am Dämpfer mit Live-Funktion ist die Luftfeder unverändert aufgebaut. Eine vergrößerte Negativ-Luftkammer soll den gleichen Effekt wie an der Gabel hervorbringen. Zum Volumenspacer-Tuning muss man auch hier ans Innere: Zusätzliche Spacer aufklipsen geht hier aber nicht, wer mehr Endprogression will, muss einen größeren Spacer verwenden.
Dämpfung
Auf der Dämpfungsseite wird es spannend. In Federgabel und Federbein arbeiten je zwei traditionelle Dämpfungskreisläufe und eine elektromagnetische Spule. Die Zugstufendämpfung ist nach wie vor klassisch über kleine Rädchen einstellbar. An Gabel und Dämpfer kann zwar auch weiterhin die Druckstufe verstellt werden – hier muss man mit einem 3 mm Innensechskant ran – dabei werden aber High- und Lowspeed-Druckstufe gleichzeitig angepasst.
Das System ist komplex, aber was man erhält, ist sehr einfach: Man bekommt ein Fahrwerk, welches einem die Arbeit abnimmt. – Fox
Im zweiten Kreislauf sitzt ein Verriegelungs-Elektromagnet, welcher einen Ölflusskanal über angelegte Spannung öffnen oder schließen kann. Durch die Verwendung eines solchen Magneten ist es nicht notwendig, permanent Spannung am Bauteil anliegen zu haben, damit es in einer der zwei Stellungen bleibt. Ein kleiner Impuls reicht aus, um den Ölfluss zu unterbrechen oder wiederherzustellen. Durch dieses System verringert man den Stromverbrauch, was der Akku-Lebensdauer zuträglich ist.
Montage & Bedienbarkeit
Im Quick-Start-Guide ist die Montage des Live Valve simpel beschrieben. Dämpfer und Gabel müssen zunächst ganz klassisch in den Rahmen verbaut werden, bevor es an die Verkabelung der Sensorik geht.
An die Bremsleitung wird ein Kunststoff-Halter angebracht, in dem das Kabel vom Sensor an der Casting-Brücke eingesetzt wird. Gesichert wird die Schnittstelle zusätzlich mit einem Kabelbinder, aber lediglich so, dass einer der beiden Stecker fixiert ist. So soll im Falle eines Sturzes kein Schaden am Kabel entstehen – stattdessen soll sich die Steckverbindung lösen.
Jetzt sollte noch geprüft werden, ob die Leitung lang genug ist – dazu einfach die Luft aus der Gabel lassen und durchfedern. Das Kabel wird weiter bis zum Rechenzentrum geführt, welches entweder an einer speziell vorgesehenen Position oder anstelle eines Trinkflaschen-Halters angebracht werden muss. Nachfolgend verbindet man die Druckstufen-Einheit am rechten oberen Gabelholm mit dem Rechenzentrum. Auch hier sitzt eine Steckverbindung – wie auch zuvor sollte geprüft werden, ob sich beim Durchfedern alle Leitungen frei bewegen können.
Weiter geht es am Heck. Hier wird nahe der Hinterrad-Achse der nächste Sensor an der vorgesehenen Stelle montiert. Dabei sollte man darauf achten, dass es nicht zur Kollision mit der Bremsscheibe kommt und der Sensor wackelfrei sitzt. Auch vom Dämpfer wird ein Kabel zum Rechenzentrum geführt.
Ab Werk ist Fox Live bereits kalibriert. Sollte dieser Vorgang dennoch mal nötig werden, ist er sehr einfach vom Kunden selbst durchführbar. Mit frisch geladener Batterie startet man das System über den Power-Knopf. Dabei sollte das Rad auf ebenem Untergrund stehen. Drückt man jetzt für 15 Sekunden den Setting-Knopf, leuchtet eine rote LED auf. Kurz darauf sieht man noch eine grüne LED. Ein letzter Klick auf den Power-Knopf schließt die Kalibrierung ab und die grüne LED sollte dreimal blinken. Das Zeichen dafür, dass alle Sensoren und das Rechenzentrum startklar sind.
Aktuell steht noch nicht fest, inwieweit der Endkunde oder der Händler die Möglichkeit hat, hier die vom Erstausrüster vorbestimmten Werte zu beeinflussen
Über einen kurzen Klick auf den Setting-Knopf kann man die Auslösehärte des Live Valve einstellen – 5 Stufen sind verfügbar, die sich per Software individuell anpassen lassen. Die Bedienung durch nur einen Knopf lässt allerdings nur das Verstellen in eine Richtung zu. Will man eine leichtere Auslösung des Systems verwenden, muss man bis zur härtesten Stufe durchklicken, bevor man wieder auf Stufe 1 gelangt. Das persönliche Basis-Setup von Gabel und Dämpfer bleibt vom Live-System unberührt. Hier stellt man ganz normal die persönlichen Vorlieben ein.
Zu guter Letzt: Wer vergisst sein Fahrwerk wieder auszuschalten, profitiert von einem zusätzlichen Feature von Fox Live. Nach 1,5 Stunden ohne Schlägen schaltet sich das System automatisch ab, da es denkt, dass es im Keller steht und nicht mehr benötigt wird. Ausschalten bedeutet, dass die Dämpfung geöffnet wird. Gleiches passiert auch, wenn der Akku leer ist. Das Live Valve schaltet sich in Folge ab, öffnet die Dämpfung und schränkt somit die Zusatzfunktion ein. Weiter fahren kann man ganz normal, nur eben ohne automatische Fahrwerksanpassung.
Kompatibilität
[table “1208” not found /]Neben Scott werden auch noch andere Hersteller Bikes mit dem System anbieten. Abgesehen von den Öffnungen für die Verkabelung benötigt es am Heck eine Befestigungsmöglichkeit für den Sensor. Bei der Platzierung der Recheneinheit gehen die verschiedenen Anbieter unterschiedliche Wege.
Auf dem Trail
Mit der vollen Unterstützung des Entwicklerteams konnten wir uns in der neuen Fox-Zweigstelle in Asheville mit dem System vertraut machen. Nach einer technischen Einführung zogen wir los auf die örtlichen Trails im Pisgah National Forest. Auf mehreren Trails, die man als Rundkurse fahren konnte, war es uns möglich, nicht nur die verschiedenen Härtestufen auszuprobieren, sondern auch im Fahrerlager via Laptop Feinabstimmungen durchzuführen. Für die nächsten Monate nahmen wir das Bike mit nach Deutschland und führten weitere Tests auf unseren Haustrecken durch.
Ein Fahrrad mit Fox Live fühlt sich beim ersten Aufsitzen genau so an wie jedes andere Mountainbike auch. Es verfügt über Luftfedern in Gabel und Dämpfer sowie eine extern einstellbare Zugstufe. Wer die Grundhärte der Dämpfung beeinflussen möchte, kann dies ebenfalls über einen 3 mm Innensechskant erreichen. Soweit entspricht alles dem Stand der Technik und beim Fahren spürt man auch nichts Überraschendes.
Spannend wird es, wenn man den kleinen Knopf am Rechenzentrum des Live-Systems betätigt. Ein kleines grünes Licht gibt Rückmeldung, dass das System läuft. Tritt man nun in die Pedale, entfährt einem ungewollt ein beeindrucktes „Boah!“, denn aus dem vollgefederten Bike ist ein Starrbike geworden. Entsprechend zügig begibt man sich überdurchschnittlich schnell und sehr effizient in Richtung Trail.
Spannend ist dieses System vor allem für die Leute, die gerne mal im Stehen eine kurze Rampe hinauf sprinten. Hier geht wirklich nichts an Kraft in einem nachgebenden Fahrwerk verloren
Spielereien wie Bunnyhops, Wheelies oder Manuals überraschen dann erneut. Bei jeder Landung oder jedem Aufsetzen des Vorderrades wird man eben nicht mit einer blockierten Gabel konfrontiert. Zweifel, ob das System läuft, verpuffen sehr schnell, denn kurz darauf tritt man wieder auf einem Starrbike dahin.
Im Gelände ist ein blockiertes Fahrwerk vor allem im Anstieg nicht immer sinnvoll. Zu sehr wird man von Wurzeln und kleinen Kanten beim Überrollen verlangsamt und die Traktion leidet. Fox Live ermöglicht hier dem Gelände und den damit verbundenen Ansprüchen entsprechende Abstimmungen. Über die Sensorik registriert es einen Schlag auf die Gabel in dem Moment, in dem der Reifen beginnt, komprimiert zu werden. Der Zeitraum zwischen diesem Ereignis und der Reaktion der Zylinderspule, welche den Ölkreislauf öffnet, ist nicht spürbar. Dementsprechend federt die Gabel die Wurzel weg und geht nach einem Bruchteil einer Sekunde wieder in den Lockmodus.
Ähnlich verhält sich das System in flachen Trailabschnitten: So verleitet es konstant zu kurzen Sprints, die sich anfühlen, als hätte man einen besseren Trainingszustand als noch vor einer halben Stunde beim Test mit abgeschalteten System. Regenrinne? Kleine Kanten? Geröllfelder? In jeder dieser Situationen öffnet Fox-Live absolut zuverlässig das Fahrwerk und die Schläge werden in gewohnter Manier aufgenommen. Verwirrung stiftet es nur auf Sektionen, in denen sich sehr flüssige Abschnitte ohne Schläge unter ruppige Bereiche mischen. Tester mit einem eher aktiven Fahrstil, die das Fahrwerk komprimieren, um mehr Sprunghöhe über ein Hindernis zu erreichen, waren mit einer gelockten Suspension konfrontiert. Diese wollte den eingegebenen Impuls nicht in gewohnter Weise aufnehmen. Hierauf muss man sich einstellen und den Fahrstil etwas anpassen.
Sobald der Trail sprichwörtlich nach unten zeigt, tritt Fox Live in den Hintergrund. Über die Sensorik erkennt das System den Winkel, in dem sich das Rad befindet und öffnet das Fahrwerk, nun verhält sich das Rad wie jedes andere Mountainbike mit offenen Dämpfungselementen. Den Vorteil spielt das System dann insbesondere auf flachen Zwischenpassagen aus.
Das ist uns aufgefallen
- Das System macht schneller. Es muss nicht jedermanns Intention sein, die Hausrunde in kürzerer Zeit zu absolvieren. Dennoch schafft es Fox Live durch seine zahllosen Modi-Änderungen, den Fahrer zu unterstützen. Konkret bedeutet das, dass weniger Leistung in einem bewegten Fahrwerk verpufft. Gleichzeitig verliert man keine Kraft an Kanten und Wurzeln, welche die Fahrt bei einem nur stramm abgestimmter Suspension verlangsamen würden.
- Es gibt nur sehr wenige spezielle Situationen, in denen ein empfindlicher Fahrer spürt, dass da etwas ohne eigenes Zutun werkelt. Konkret ist dies der Fall, wenn man auf einem flüssigen, flachen Trail unterwegs ist und beginnt, mit dem Gelände zu spielen. Wo man sonst das Fahrwerk mit einem beherzten Impuls von oben komprimiert, um mehr Flughöhe zu erreichen, drückt man manchmal gegen das blockierte Fahrwerk, was für weniger Pop sorgt.
- Aktuell sind die notwendigen Übertragungsgeschwindigkeiten nur via Kabel möglich. Wir hoffen auf eine kabelfreie Alternative für ein aufgeräumtes Gesamtbild.
- Wenn Fox die Software dem Händler oder dem Endkunden zur Verfügung stellt, wäre mehr als eine reine Abstufung der Auslösehärte möglich. Man könnte sich bis zu fünf Abstimmungen je nach Streckenprofil zusammenstellen.
- Manchen Fahrern ist schon ein Freilaufgeräusch ein Graus. In manchen Situationen kann man ein Klicken hören, wenn das System den Modus ändert.
- Sollte Fox die Anpassungen, welche Live am Fahrwerk durchführt, über den reinen Lockmodus hinaus weiterentwickeln, steht uns eine neue Ära ins Haus. Was im Motorrennsport bereits Standard ist, könnte nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Fahrsicherheit nach vorne bringen. Eine konstante und stufenlose Anpassung von Druck- und Zugstufe je nach einwirkender Kraft, Winkel oder Geschwindigkeit. Die Nerds in der Testredaktion bekamen bei dieser Vorstellung ganz feuchte Augen …
Fazit – Fox Live Valve
Effizienter, schneller, besser: Die neue Fox Live-Technologie beeindruckt. Während Hobbyfahrer nicht mehr durch Lock Out-Hebel oder falsche Modi verwirrt werden, macht es auch die Racer glücklich, die mit Fox Live schlichtweg schneller unterwegs sind und sich nicht mehr mit Fernbedienungen am Lenker herumplagen müssen. Wir sind gespannt, wie und ob sich Fox Live am Markt bewähren wird!
Pro / Contra
Pro
- Schneller als ein normales Fahrwerk
- Kräfteschonend
- Funktioniert nahtlos
Contra
- Aktuell (noch) sehr teuer
- Batterie notwendig
Testlauf
Im Rahmen des Fox Live Valve Tests wurden wir zunächst nach Asheville, USA eingeladen, um das Fahrwerk exklusiv vorab zu testen. Fox hat uns das Testbike daraufhin bis zum Veröffentlichungstermin zur Verfügung gestellt, um weitere Testfahrten zu unternehmen. Dabei wurde das Rad zwischen verschiedenen Testern durchgetauscht. Wichtig war an dieser Stelle vor allem, dass jeder Tester das Rad in einem passenden Setup für ihn fährt. Das Live Valve wurde in unterschiedlichen Bedingungen gefahren und musste sich von trockenen, staubigen Böden bis hin zu nassen Verhältnissen beweisen. Während dieser Phase gab es ein Update der ersten Einstellungen seitens Scott, welches in Zusammenarbeit mit Fox ins Live eingespielt wurde.
Hier haben das Fox Live Valve getestet
- Asheville Singletrails: Harte Böden, mit offenen und Anlieger-Kurven, durchsetzt mit Steinen und Wurzeln.
- Deutsche Mittelgebirgs-Singletrails: Harte und weiche Böden mit teilweise kleineren gebauten Elementen. Hoher Anteil an Trails mit Wechseln zwischen Auf- und Abfahrten.
- Reschenpass: Teilwiese schnelle und harte Enduro-Strecken und Verbindungstrails mit Gegenanstiegen.
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Mountainbike von flowigen Singletrails über Jumptrails bis hin zum Felsenmeer. Mit Hardtails bis hin zum Downhiller.
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 435 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Eintagsfliege oder richtungsweisend – wie sieht eurer Meinung nach die Zukunft des eMountainbike-Fahrwerks aus?
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