Ghost Hybride ASX 6.7+ AL im Test: Der Fahrrad-Spezialist aus Waldsassen stellt mit dem Hybride ASX ein E-All-Mountain vor, das sowohl in der Abfahrt als auch im Uphill überzeugen soll. Neben dem Bosch Performance CX-Motor samt 625 Wh starkem Akku setzt man dazu auf eine moderne Geometrie mit 29″ an der Front und 27,5″ am Heck und 160 mm Federweg. Wir haben das E-Bike mit auf die Trails genommen und getestet.
Steckbrief: Ghost Hybride ASX 6.7+ AL
Einsatzbereich | All-Mountain |
---|---|
Federweg | 120-160 mm/160 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ, 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 625 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 24,7 kg |
Website | www.ghost-bikes.com |
Ghost bewirbt das neue Hybride ASX 6.7+ AL als All-Mountain-E-Bike, das sowohl im Uphill als auch im Downhill gleichermaßen für ein Grinsen im Gesicht sorgen soll. 160 mm Federweg an Front und Heck werden mit einem 29″-Laufrad an der Front und einem 27,5″-Rad am Heck kombiniert. Für Vortrieb sorgt der Bosch Performance CX-Motor in der vierten Generation, der in Verbindung mit dem 625 Wh starken Bosch PowerTube-Akku einen langen Atem mitbringen soll. In Sachen Geometrie kommt das All-Mountain-E-Bike durchaus modern daher und setzt auf einen langen Reach in Kombination mit eher flachem Lenkwinkel. Interessant ist, dass die vollkommen neue Plattform, auf der das E-Bike basiert, gemeinsam mit Lapierre entwickelt wurde und in der Accell-Group markenübergreifend angeboten wird. Erhältlich ist das Ghost Hybride ASX 6.7+ AL in insgesamt drei verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell wechselt für 4.999 € den Besitzer.
Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de
Bei diesem Modell stellt sich uns die elementare Frage:
Kann das E-Bike in Plattform-Bauweise überzeugen?
Geometrie
Die Geometrie des Ghost Hybride ASX ist als Kompromiss zwischen Abfahrt und Uphill ausgelegt. Dadurch begeistert es bergab nicht nur auf steilen Trails, sondern bietet auch in flachem Gelände und engen Kurven ein gutmütiges Fahrverhalten. Mit 65,5° fällt der Lenkwinkel moderat flach aus. Der Reach ist mit 480 mm in Rahmengröße L großzügig, aber nicht zu lang. Die 440 mm kurzen Kettenstreben versprechen Agilität, was in Verbindung mit der durch das 29″-Vorderrad hohen Front in steilen Anstiegen dafür sorgt, dass man aktiv Druck auf die Front bringen muss, um das Rad am Boden zu halten. Dem kann man durch ein Absenken der Federgabel jedoch entgegenwirken. Der Sitzwinkel fällt mit 76° auf dem Papier angenehm steil aus, in der Praxis hatten wir auf langen Anstiegen jedoch das Gefühl, etwas von hinten zu treten – auch hier schaffte ein Absenken der Federgabel Abhilfe. Insgesamt ist die Sitzposition auf dem Rad angenehm gestreckt.
Interessant ist, dass Ghost je nach Rahmengröße unterschiedliche Lenker mit variierendem Rise montiert (S: 15 mm, M/L: 25 mm, XL: 35 mm). Auch die Kurbellänge wird je nach Rahmengröße angepasst (S/M: 160 mm, L/XL: 165 mm).
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 697 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 24,7 kg (Rahmengröße L)
Framesize | Rahmengröße | S | M | L | XL |
Seat Tube Length [mm] | Sitzrohrlänge [mm] | 390 | 430 | 470 | 510 |
Top Tube Length [mm] | Oberrohrlänge [mm] | 584 | 611 | 633 | 661 |
Head Tube Length [mm] | Steuerrohrlänge [mm] | 100 | 110 | 130 | 150 |
Reach [mm] | Reach [mm] | 425 | 455 | 480 | 510 |
Stack [mm] | Stack [mm] | 615 | 624 | 637 | 656 |
Head Tube Angle [°] | Lenkwinkel [°] | 65,5 | 65,5 | 65,5 | 65,5 |
Seat Tube Angle [°] | Sitzwinkel [°] | 75 | 75,5 | 76 | 76,5 |
Chainstay Length [mm] | Kettenstrebenlänge [mm] | 440 | 440 | 440 | 440 |
Wheelbase [mm] | Radstand [mm] | 1175 | 1210 | 1243 | 1281 |
Ausstattung
Ghost bietet das Hybride ASX in drei Varianten an. Das Einstiegsmodell kommt mit RockShox-Federgabel und Hodaka-Dämpfer und richtet sich mit einem Kostenfaktor von 3.999 € an preisbewusste Käufer.
Wir hatten das Top-Modell 6.7 im Test. Insgesamt setzt Ghost bei der Ausstattung auf Anbauteile mit bewährter Funktion, die aber eher im unteren Preissegment angesiedelt sind. So ist unser Testrad mit einer SRAM NX Eagle-Schaltung und RockShox-Fahrwerk, bestehend aus Yari RC Dual Position Air-Federgabel und Deluxe Select+-Dämpfer, ausgestattet. Dazu kommt eine Formula Cura 4-Bremsanlage, Ghost-gebrandete Laufräder, Sattelstütze und ein hauseigenes Cockpit. Für einen Preis von 4.999 € bekommt man eine funktionale Ausstattung, die uns aber für diesen Preis nicht begeistern kann. Freuen darf man sich über den neuen Bosch Performance Line CX Gen4-Motor samt 625 Wh starkem Bosch PowerTube-Akku, der aber leider nur mit dem Bosch Purion-Display kombiniert wird. Praktisch ist, dass die Montage eines Flaschenhalters im Rahmen möglich ist.
Der Rahmen dient als Plattform und wird markenübergreifend in der Accell-Gruppe angeboten. Daher ist es schade, dass Details wie die lose Gummi-Ladebuchse und der Speichenmagnet nicht schöner gelöst wurden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Plattform-Bauweise eigentlich Geld sparen sollte, kann die Ausstattung in Sachen Preis-Leistung nicht ganz überzeugen.
- Federgabel RockShox Yari RC Dual Position Air (160 mm)
- Dämpfer RockShox Deluxe Select+ (160 mm)
- Schaltung SRAM NX Eagle
- Bremsen Formula Cura 4
- Motor Bosch Performance Line CX Gen4
- Akku/Kapazität Bosch PowerTube 625 Wh
- Display Bosch Purion
- Reifen Maxxis Minion DHF / Maxxis Rekon
- Cockpit Ground Fiftyone (780 mm) / Ground Fiftyone (35 mm)
- www.ghost-bikes.com
Name | Modell | Ghost Hybride ASX 2.7+ AL | Ghost Hybride ASX 4.7+ AL | Ghost Hybride ASX 6.7+ AL |
Frame | Rahmen | Hybride ASX AL / 160 mm Federweg | Hybride ASX AL / 160 mm Federweg | Hybride ASX AL / 160 mm Federweg |
Fork | Gabel | RockShox 35 Gold RL 160 mm | RockShox 35 Gold RL 160 mm | RockShox Yari RC Dual Position Air 160 mm |
Shock | Dämpfer | Hodaka Rear Shock 160 mm | RockShox Deluxe Select+ 160 mm | RockShox Deluxe Select+ 160 mm |
Shifter | Schalthebel | SRAM SX Eagle | Shimano SLX SL-M7100 | SRAM NX Eagle |
Derailleur | Schaltwerk | SRAM SX Eagle 12-S | Shimano XT RD-M8100 12-S | SRAM NX Eagle 12-S |
Cassette | Kassette | SRAM PG-1210 11-50 | Shimano SLX CS-M7100 10-51 | SRAM PG-1230 11-50 |
Cranks | Kurbel | Samox 34T | Samox 34T | Samox 34T |
Brakes | Bremse | Shimano BR-MT420 4/4 Piston 203 mm Disc | Shimano BR-MT420 4/4 Piston 203 mm Disc | Formula Cura 4 4/4 Piston 203 mm Disc |
Wheel front | Vorderrad-Felge | Rodi Tryp 622x30 mm 32H | Rodi Tryp 622x30 mm 32H | Rodi Tryp 622x30 mm 32H |
Wheel rear | Hinterrad-Felge | Rodi Tryp 584x30 mm 32H | Rodi Tryp 584x30 mm 32H | Rodi Tryp 584x30 mm 32H |
Tire front | Vorderreifen | Maxxis Minion DHF 3C MaxxTerra Exo+ 29x2.5 | Maxxis Minion DHF 3C MaxxTerra Exo+ 29x2.5 | Maxxis Minion DHF 3C MaxxTerra Exo+ 29x2.5 |
Tire rear | Hinterreifen | Maxxis Rekon 3C MaxxTerra Exo 27.5x2.6 | Maxxis Rekon 3C MaxxTerra Exo 27.5x2.6 | Maxxis Rekon 3C MaxxTerra Exo 27.5x2.6 |
Seat | Sattel | Selle Italia Adjustable | elle Italia Adjustable | elle Italia Adjustable |
Seatpost | Sattelstütze | JD Dropper Post 31.6 mm | JD Dropper Post 31.6 mm | JD Dropper Post 31.6 mm |
Bar | Lenker | Ground Fiftyone 780 mm Dia. 31.8 mm Rise 15 (S) 25 (M/L) 35 (XL) | Ground Fiftyone 780 mm Dia. 31.8 mm Rise 15 (S) 25 (M/L) 35 (XL) | Ground Fiftyone 780 mm Dia. 31.8 mm Rise 15 (S) 25 (M/L) 35 (XL) |
Stem | Vorbau | Ground Fiftyone Dia. 31.8 mm | Ground Fiftyone Dia. 31.8 mm | Ground Fiftyone Dia. 31.8 mm |
Motor | Motor | Bosch Performance CX | Bosch Performance CX | Bosch Performance CX |
Display | Display | Bosch Purion | Bosch Purion | Bosch Purion |
Battery | Akku | Bosch PowerTube 500 | Bosch PowerTube 625 | Bosch PowerTube 625 |
Power | Leistung | 250 Watt | 250 Watt | 250 Watt |
Weight | Gewicht | N/A | N/A | N/A |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 3.999 € | 4.499 € | 4.999 € |
Motor & Akku
Der Bosch Performance CX-Motor der vierten Generation kommt mit gewohnt viel Power für jeden steilen Anstieg. Auch bei langen Auffahrten unter Volllast läuft der Motor nicht heiß und es sind keine Leistungseinbußen feststellbar. Die großen seitlichen Öffnungen im Rahmen, die die Belüftung des Motors garantieren sollen, scheinen ihren Zweck zu erfüllen. Weiterhin ist zu erwähnen, dass der Motor leicht gedreht eingebaut wurde, um den Akku möglichst tief im Rahmen montieren zu können, was einen sehr tiefen Schwerpunkt des Rades bewirkt und sich so positiv auf das Handling auswirkt. Zudem ist der Akku schlüssellos entnehmbar – es wird einfach ein Bolzen herausgeschraubt, sodass der Akku einfach und schnell zuhause in der Wohnung geladen oder auf Tour flink gewechselt werden kann. In Verbindung mit dem 625-Wh-Akku lassen sich allerdings auch ohne Wechselakku wirklich große Runden fahren, ohne sich Sorgen um die Reichweite machen zu müssen.
Auch in losem Gelände bringt der Motor die Kraft kontrolliert auf den Trail. Das Purion-Display ist mit der einfarbigen Darstellung zwar kein Hingucker, erfüllt jedoch seinen Zweck und ist auch unter Sonneneinstrahlung gut ablesbar.
- Motor: Bosch Performance CX
- Akku: 625 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Max. Drehmoment: 75 Nm (Bosch)
- Display: Bosch Purion
Bosch Performance CX Gen4:
Lange wurde auf einen Nachfolger des beliebten Bosch Performance CX gewartet, zwischenzeitlich wurde wild spekuliert und jetzt ist er endlich da. Der neue Bosch Performance CX-Motor ist leichter, kompakter und besser! Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 75 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.
Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX
- Max. Support 340 %
- Max. Drehmoment 75 Nm
- Gewicht 2,9 kg
Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist den Software-Entwicklern und Ingenieuren von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, dass wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.
Besonders positiv fällt der Übergang von Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.
Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Dem Einen ist die maximale Power wichtig, während der Andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 75 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach genug an und, wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.
Beim Display setzt man vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox, welches als Trainingspartner fungieren kann und dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike macht.
Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.
Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.
Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.
Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Tatsächliche Reichweite
40,99 km
1.567 hm
1 h 59 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Ghost Hybride ASX 6.7+ AL.
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 40,99 km / 1.567 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Hier geht’s zur ultimativen Reichweitentabelle von eMTB-News.de
Auf dem Trail
Uphill
Der Bosch-Motor überzeugt selbst in steilsten Anstiegen mit stets ordentlich Power und einem direkten Einsetzen der Unterstützung.
Nimmt man auf dem Ghost Hybride ASX 6.7+ AL Platz, fällt zunächst die angenehm gestreckte Sitzposition auf, die sich dank des langen Reachs ergibt. Das Fahrwerk verhält sich antriebsneutral, lässt sich auf Wunsch aber auch an Front und Heck sperren. Der Bosch-Motor überzeugt selbst in steilsten Anstiegen mit stets ordentlich Power und einem direkten Einsetzen der Unterstützung.
Auf langen Uphills hat man aufgrund des flachen Sitzwinkels das Gefühl, eher von hinten in die Pedale zu treten, was sich unangenehm im Knie bemerkbar macht. Abhilfe schafft hier die Absenkung der Gabel, die Sitz- und Lenkwinkel etwas steiler ausfallen lässt.
Diese Funktion macht auch für steile Anstiege durchaus Sinn, denn so bekommt man mehr Druck auf die Front. In Verbindung mit dem eher hohen Tretlager lassen sich so auch technische und steile Passagen sehr gut bewältigen. Für gute Traktion sorgt die Kombination aus breitem Maxxis Rekon Hinterreifen und des aktiven Hinterbaus. Auch enge Kurven lassen sich aufgrund der kurzen Kettenstreben gut bewältigen. Dank des nicht zu flachen Lenkwinkels kommen hier auch bei niedrigen Geschwindigkeiten keine Kippgefühle auf.
Downhill
Der tiefe Schwerpunkt macht sich beim Handling deutlich positiv bemerkbar.
Geht es bergab, macht sich sofort das 29″ große Vorderrad bemerkbar. Es bietet nicht nur gute Überrolleigenschaften, sondern überzeugt auch mit einem deutlich definierteren Fahrverhalten als ein Plus-Rad an der Front. Die moderne Geometrie mit langem Reach bringt den Fahrer in eine zentrale Position über dem Rad und sorgt zudem für Laufruhe. Auch der moderat flache Lenkwinkel trägt zum sicheren Fahrgefühl in steilem Gelände bei. Der tiefe Schwerpunkt macht sich beim Handling deutlich positiv bemerkbar. Wer nur auf maximalen Spaß in der Abfahrt aus ist, könnte sich jedoch ein tieferes Tretlager wünschen, um noch mehr „im Rad“ zu stehen. Dank der kurzen Kettenstreben geht es mit etwas Körpereinsatz selbst um enge Spitzkehren ohne Probleme. Positiv fällt zudem auf, dass das Rad auch in ruppigem Gelände sehr leise arbeitet und nichts klappert.
Der Hinterbau fühlt sich sehr definiert an, wodurch man viel Feedback vom Untergrund erhält. Trotzdem arbeitet er effizient und schluckt auch große Schläge, beispielsweise bei hohen Drops, sehr gut und verhält sich zudem progressiv genug, um nicht unkontrolliert durchzuschlagen. Allerdings verhärtet sich der Hinterbau unter Bremseinwirkung spürbar. Die Yari RC Dual Position Air-Federgabel arbeitet ebenfalls solide, spricht sensibel an und bietet genügend Gegenhalt, um auch in steilem Gelände nicht wegzusacken. Auch die Formula Cura 4 überzeugte uns mit ordentlich Bremspower, guter Dosierbarkeit und einem ergonomischen Hebel – lediglich auf sehr langen Abfahrten verlor sie etwas an Kraft.
Trail
Auf Trails spielt das Ghost seine volle Stärke aus.
Auf Trails spielt das Ghost seine volle Stärke aus. Die Handlichkeit und der definierte Hinterbau machen sich bei verspielten Fahrmanövern bezahlt und sorgen dafür, dass sich das E-Bike lebendig anfühlt. Dazu geht es agil um die Kurve, auch wenn es trotz tiefem Schwerpunkt bei schnellen Richtungswechseln mit etwas Nachdruck bewegt werden will. Dank des kräftigen Bosch-Motors beschleunigt es mit ordentlich Druck aus den Kurven heraus.
Hierbei macht sich auch die knackig präzise SRAM NX-Schaltung positiv bemerkbar. Die Gänge können zwar nur einzeln durchgeschaltet werden, es ist ein Single-Release-Trigger montiert, dafür sitzen die Gänge prompt nach jedem Schaltvorgang – auch unter Last.
Das ist uns aufgefallen
- 625 Wh starker Akku Dieser ermöglicht auch wirklich lange Ausfahrten ohne zweiten Akku – und falls man doch eine zweite Batterie mitnehmen möchte, lässt sie sich schnell und einfach auswechseln.
- Interne Zugführung Die Züge verlaufen elegant und klapperfrei im Rahmen und sind am Cockpit aufgeräumt zusammengelegt.
- Speichenmagnet An einem Rad in diesem Preissegment hätten wir uns einen in die Bremsscheibe integrierten Magneten gewünscht.
- JD Dropper Post Die Sattelstütze überzeugte im Test mit solider Funktion und einem ergonomischen Hebel (der werksseitig zu weit innen montiert war, sich aber problemlos nach außen versetzen lässt).
- Ladebuchsen-Kappe Die Gummi-Abdeckung hinterlässt keinen hochwertigen Eindruck und lässt sich nur schwer richtig schließen.
- Single Release Trigger Einige könnte es anfangs stören die Gänge nur einzeln durchschalten zu können. Uns überzeugte das Konzept mit stets präzisen Schaltvorgängen, auch unter Last.
- Flaschenhalter Die Möglichkeit, eine Trinkflasche im Rahmendreieck unterzubringen, ist immer positiv.
- Rahmenschutz Kritische Bereiche wie die Kettenstrebe und die Unterseite des Motors sind gut geschützt.
Fazit: Ghost Hybride ASX 6.7+ AL
„Ein spaßig verspieltes All-Mountain-E-Bike!“
Ghost hat mit dem Hybride ASX 6.7+ AL viel richtig gemacht und überzeugt mit einem ordentlichen Gesamtpaket. Der Bosch Performance CX-Motor mit 625 Wh starkem Akku bietet eine starke Basis mit ordentlich Power und hoher Reichweite. Praktisch ist auch, dass sich der Akku schnell und leicht ausbauen lässt. Die moderne Geometrie samt tiefem Schwerpunkt macht auf dem Trail richtig Spaß und wird von einem performanten Fahrwerk abgerundet, das viel Feedback gibt. Jedoch ist die funktionale Ausstattung eher im unteren Segment angesiedelt, für den Preis hätten wir uns mehr gewünscht. Auch Details wie die Ladebuchse und der Speichenmagnet könnten bei einem Rad in diesem Preissegment schöner gelöst sein. Zumal der Rahmen als Plattform für die gesamte Accell-Gruppe verwendet wird und somit gleich mehrere Marken davon profitiert hätten.
Pro / Contra
Pro
- moderne Geometrie mit tiefem Schwerpunkt
- performantes Fahrwerk, das viel Feedback gibt
- hohe Reichweite dank dem Bosch Performance CX-Motor mit 625 Wh starkem Akku
- Akku schnell und leicht auszubauen
- funktionale Ausstattung ...
Contra
- ... für einen vergleichsweise hohen Preis
- Details könnten schöner gelöst sein (Ladebuchse, Speichenmagnet)
Was haltet ihr vom Plattform-Konzept-Bike aus Waldsassen?
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Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Ghost Hybride ASX 6.7+ AL getestet
- Freiburg, Deutschland: Borderline, Canadian Trail und Badish Moon Rising gehörten neben natürlichen Trails im Schwarzwald zu den regelmäßigen Ausflugszielen.
Sebastian loves riding bicycles from all categories, from mountain bikes to road bikes. But most of all he likes riding his enduro or trail bike – with pleasure also under pressure of time during races. For a quick spin on the hometrails he of course also loves riding an eBike.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt / playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Trail, Enduro, Park / Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- recht straff mit Progression / pretty firm with progression
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau / slack headangle, short chainstays, long toptube with short stem
Testinfos kompakt
Ghost Hybride ASX 6.7+ AL
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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