Angesichts der anhaltenden Situation sieht sich der Action-Kamera-Hersteller GoPro gezwungen, sein Vertriebsmodell umzustellen. Im Verlauf des Jahres 2020 möchten die Amerikaner einen reinen Direktvertrieb einrichten und außerdem 100 Millionen Dollar an Kosten sparen. Dazu sollen unter anderem 200 Mitarbeiter entlassen werden – das entspricht zirka 20 % der Belegschaft.
Es ist nicht das erste Mal in den letzten Jahren, dass GoPro große interne Umstrukturierungen ankündigt. Durch den anhaltenden internationalen Lockdown hat das Unternehmen nach eigenen Angaben negative Einflüsse auf sein Vertriebsnetz festgestellt und sieht sich gezwungen, komplett auf ein Direktvertriebsmodell umzustellen. Bereits im vergangenen Jahr sollen die Verkäufe über die GoPro-Website zirka 20 % in Europa und den USA betragen haben – die Seite soll 7 Millionen Unique Visitors im Monat aufweisen. Da es immer noch einige Regionen auf der Welt gibt, in denen Menschen am liebsten im Laden einkaufen, sollen ausgewählte Vertriebe allerdings auch in Zukunft weiter beliefert werden.
Das globale Vertriebsnetz von GoPro wurde durch die Pandemie negativ beeinflusst, was uns dazu veranlasst hat, im Laufe dieses Jahres zu einem effizienteren und profitableren Direktvertriebsgeschäft überzugehen. Wir sind niedergeschmettert, dass dies uns zwingt, viele talentierte Mitglieder unseres Teams gehen zu lassen und wir sind ihnen für ihren Beitrag ewig dankbar.
Nicholas Woodman, Gründer und CEO von GoPro
Während sich an der Roadmap für 2020 nichts ändern soll, hat GoPro folgende Maßnahmen für die kommenden Jahre beschlossen:
- Senkung der Non-GAAP-Betriebsausgaben um 100 Millionen USD im Jahr 2020 und Pläne zur weiteren Senkung der Betriebsausgaben bis 2021 auf 250 Millionen USD
- Personalabbau um mehr als 200 Mitarbeiter oder mehr als 20 %
- Büroflächenreduzierung in fünf Regionen
- Kürzungen der Verkaufs- und Marketingausgaben im Jahr 2020 und darüber hinaus
- Weitere Kürzungen der Ausgaben im gesamten Unternehmen
Außerdem hat CEO Nicholas Woodman angekündigt, für den Rest des Jahres auf sein Gehalt zu verzichten, während das Board of Directors ab Mitte April keine Barabfindungen mehr in Anspruch nehmen möchte.
Was haltet ihr von den umfassenden Umstrukturierungen bei GoPro?