Gläserne Manufaktur von Haibike
Jede*r weiß, wie ein E-Bike aussieht und viele kennen auch die E-Bikes von Haibike mit ihrem markanten Knick im Oberrohr. Aber nicht jede*r weiß, wie ein E-Bike zusammengebaut und aus welchen einzelnen Komponenten es zusammengeschraubt wird. Okay, dies interessiert auch nicht jede*n E-Biker*in, aber wer doch gern mal eine E-Bike-Fertigung von innen sehen möchte, der kann dies ab jetzt in Schweinfurt tun. Hier hat nämlich der Premium-Hersteller Haibike eine eigene kleine gläserne Manufaktur eingerichtet, in der, hinter dicken Glasscheiben, E-Bikes gefertigt werden.
In der transparenten, modernen Gestaltung und Lage der gläsernen Manufaktur spiegelt sich die Wertschätzung gegenüber unseren Kunden, Produkten und unseren Mitarbeitern wieder. So können wir das Kernstück unserer Arbeit sichtbar, transparent und nachvollziehbar machen.
Der hohe Erfahrungsschatz des Teams gewährleistet eine intensiven Austausch mit den Entwicklern, dem Produkt-Management vor Ort sowie den weiteren Produktionsstandorten der Accell Group.
Udo Zrenner, Head of Production – MU’s Germany
Bereits am 1. März 2021 wurde die gläserne Manufaktur eröffnet. Auf gut 350 qm fertigen hier 14 Mechaniker*innen ca. 10.000 E-Bikes im Jahr – das sind ca. 50 E-MTBs/30 S-Pedelecs pro Tag. Gearbeitet wird hier im Einschicht-Betrieb und von Montag bis Freitag. Das Fertigungsband ist so angeordnet, dass jeder Arbeitsschritt plakativ gezeigt werden kann und durch die Glasscheibe gut zu sehen ist, wie ein modernes E-Bike gefertigt wird.
In der gläsernen Manufaktur werden an 7 Stationen E-Bikes von der Pike auf zusammengebaut, geprüft und für den Versand fertig gemacht. Besonders interessant ist hier der sogenannte E-Checker, mit dessen Hilfe jedes hier gefertigte E-Bike – wie beispielsweise das Haibike Flyon – Test gibt’s hier, oder das Haibike AllMtn 2021 – einer virtuellen Testfahrt unterzogen wird und auf die Pedelec-Norm geprüft wird.
Die gläserne Manufaktur dient aber nicht nur der Show, nein, auch ganz praktische Gründe verbergen sich hinter der Eröffnung. Denn im Headquarter in Schweinfurt wird nicht nur gefertigt, nein, hier sitzen auch das Produkt-Management und die Entwicklung – hier analysiert man den Markt, bewertet Trends und konzipiert die E-Mountainbikes der nächsten Saison. Da moderne E-Bikes immer komplexer in der Fertigung werden, nutzt man die Nähe zur Entwicklungsabteilung, um Fertigungsschritte zu prüfen und von Anfang an so optimal wie möglich einzustellen. Neben einer richtigen Produktion dient diese Fertigung auch für Testläufe für die Mass-Production. Auch die Nähe zur Service-Abteilung ist ein Pluspunkt, denn so können etwaige Probleme, die im Fachhandel auftauchen, genau geprüft und nachgestellt werden.
Showrom – Accell-Store
Da, wo früher die Entwicklung, das Design und das Produkt-Management ansässig waren und noch früher ein Autohaus noble Karossen verkaufte, wurde jetzt ein stylischer Showroom nebst kleinem Schulungs-Center eröffnet. Christoph Mannel, Regional Managing Director / Accell Group, führte uns durch die dunkelgrau gestrichene Halle mit ansehnlichen Podesten, Raumteilern aus Naturholz und kleinen separaten Fahrrad-Welten einzelner Marken, die die Accell Group im Portfolio hat.
Allen voran die E-Bikes der Marke Haibike, die aktuell wahrscheinlich die stärkste Marke der Holding darstellt und in 2021 mit dem Sondermodell Haibike AllMtn SE 10 Jahre ePerformance feiert. Dazu gesellen sich Bikes und E-Bikes von Lapierre, Ghost und Winora. Jede Marke auf einer eigenen kleinen Insel präsentiert, attraktiv beleuchtet und mit passenden modernen, emotionsgeladenen Produktfotos untermalt. Aber nicht nur komplette Bikes sind hier ausgestellt, auch wichtige Zulieferer, wie beispielsweise DT Swiss oder die Brand XLC, haben eine eigene Ausstellungsfläche in der blechgedeckten, klimatisierten Industriehalle.
Wir betrachten das Thema Mobilität in seiner Gesamtheit. Wir wollen immer nah am Fachhandel aber auch beim Konsumenten sein. Wenn man in der glücklichen Lage ist, mehrere sehr unterschiedliche Marken unter einem Dach, wie bei der Accell, vereinen zu können, kann man Handel und Verbraucher aus einer Hand bedienen. Dies kann ein starker Wettbewerbsvorteil sein.
Christoph Mannel
Der Showroom in Schweinfurt ist nicht nur eine Dauerausstellung, sondern soll viel mehr als Inspiration für Händler dienen, die Lust darauf haben, ihre Läden zu modernisieren und dem Ganzen einen frischen Anstrich zu verpassen. Man möchte auch zeigen, dass Händler mit den Marken der Accell Group sauber aufgestellt sind, jeden Bereich abdecken können und eigentlich gar keine andere Marke im Shop brauchen. Aktuell haben bereits 30 große Händler das Ladenkonzept adaptiert und in Schweinfurt geht man davon aus, dass weitere folgen werden. Zwischen den Zeilen klang es sogar so, dass man sich vorstellen kann, in Zukunft eigene große Accell-Stores zu eröffnen.
Die Accell Group betrachtet das Thema E-Mobility in seiner Gesamtheit und nicht nur im Bereich E-Bike. Wir könnten uns ein umspannendes Netz aus Accell-Stores vorstellen, ähnlich wie Autohäuser mit ihren integrierten Fachwerkstätten und einem optisch immer ähnlichen Auftritt gut vorstellen. In diesen Stores werden dann die Produkte nach festen Vorgaben und Richtlinien von Accell attraktiv präsentiert, damit die Kund*innen die bestmögliche Beratung und den besten Service bekommen.
Wir danken dem Team aus der gläsernen Manufaktur und dem Team der Accell Group vor Ort, dass wir einen Tag zu Gast sein durften.
Wie gefällt euch der Showroom und die Idee der gläsernen Manufaktur von Haibike? Würdet ihr mal nach Schweinfurt fahren und einen Blick durchs Fenster riskieren?
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35 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDie Argumentation gegen Haibike ist teilweise echt lustig und eigentlich auch lächerlich bzw. nicht existent! Ich fahre selber ein Fullseven, teilweise in sehr hartem Gelände und bin sehr zufrieden. Die einzigen Argumente sind Rahmenbrüchen und mehr Gewicht, naja und halt "ist scheiße" 🤣 Aber meint Ihr wirklich das es Rahmenbrüchen bei anderen Marken nicht gibt und gab? Das Design ist Geschmackssache, klar! Wer nicht drauf steht, kauft halt was anderes. Im allgemeinen ist das Fullseven ein sehr gutes Rad auch wenn es mal nen Kilo schwerer ist als andere. Glaube die meisten die das bemängeln sind nicht unbedingt die Profis wo es genau da drauf ankommt. Ist wohl ehr nen Kopfding Marke "mein XXX wiegt aber nur" um dann leichter am Sprung vorbei fahren zu können. Und zum Mainstream, ich sehe mehr Cube's, Focus'e und sonst was als nen Haibike wenn ich unterwegs bin und grade die beiden genannten Marken sind alles andere als Highend....
Cube= VW
Haibike = der olle Opel vom Opa, heißt nicht dass er schlecht wäre, aber den kauft kein Mensch im Showroom
Dann fahre ich jetzt halt VW und nen Opel auf zwei Rädern 😉 naja und noch ne Harley und Yamaha.
Verstehe trotzdem nicht was an nem Haibike so altbackend ist nur weil irgendwann mal "jeder" eins hatte.....
Wir haben das Thema gesplittet (Link zum anderen Thema) - bitte bleibt hier on Topic.
Danke
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