Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon im Test Business oder Economy?

Haibike Xduro Nduro 10.0 im Test: Mit dem Kürzel „Flyon“ bezeichnet Haibike ihre E-MTBs, die den 120 Nm starken Motor von TQ-Systems verbaut haben. Wir konnten das 180 mm E-Enduro mit dem voluminösen Carbon-Rahmen bereits ausgiebig testen und über diverse Trails jagen. Ob dies das beste Haibike aller Zeiten ist? Wir finden es heraus!
Titelbild

Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon

EinsatzbereichEnduro, Freeride
Federweg180 mm/180 mm
Laufradgröße27,5ʺ
RahmenmaterialAluminium, Carbon
MotorTQ-Systems
Akkukapazität630 Wh
Gewicht (o. Pedale)27,3 kg
Websitewww.haibike.com
Preis: 8.999 Euro

Haibike stellte das Flyon auf der Eurobike 2018 vor und sorgte damit für gehöriges Aufsehen. Herzstück dieses E-Endurobikes mit voluminösem Carbon-Rahmen ist der zylindrische Motor von TQ-Systems gepaart mit dem vollintegrierten 630 Wh Akku. Sein maximales Drehmoment beträgt stolze 120 Nm, die dafür sorgen sollen, dass dieses E-MTB ordentliche Beschleunigungswerte und so eine gute Uphill-Performance an den Tag legt. Um diese Power auch auf den Trail zu bekommen, wurden die 27,5″-Laufräder mit 2,6″ dicken Schwalbe-Reifen bestückt und die Komponenten des Fox-Fahrwerks sorgsam aufeinander abgestimmt. 180 mm Federweg stehen an der Front und am Heck zur Verfügung. Darüber hinaus besitzt das Topmodell 10.0 die in Eigenregie entwickelte Lichtanlage mit Skybeamer-Frontscheinwerfer und integrierten Rücklichtern in den Sitzstreben.

Wer von euch einmal wissen möchte, wie weit der Weg vom Prototyp zum fertigen Produkt ist, für den haben wir hier zwei spannende Artikel dazu:

Erhältlich ist das Haibike Xduro Nduro in insgesamt sechs verschiedenen Ausstattungen, wovon drei Modelle mit dem Motor von TQ-Systems angetrieben werden – das von uns getestete Topmodell 10.0 Flyon wechselt für 8.999 € den Besitzer.

Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de

Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon
# Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon - Motor: TQ 120S | Akkukapazität: 630 Wh | Schaltung: SRAM EX 1 | Federweg v/h: 180/180 mm | Gewicht: 27,3 kg | Preis: 8.999 € (UVP)
Diashow: Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon im Test: Business oder Economy?
Das große, gut lesbare Display ist hübsch integriert und bietet viele Details
DSC 9495
Manchmal fragten wir uns, ob dieses E-MTB mit großen 29"-Laufrädern noch schneller wäre
An ein derart schweres E-Mountainbike gehören stabilere Reifen – die SG-Karkasse von Schwalbe wäre zu empfehlen
Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon
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Geometrie

Das Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon ist vollkommen neu entwickelt und weist eine moderne Geometrie auf. Im Unterschied zu anderen Modellen des Herstellers verfügt das Flyon über ordentlich Pop am Hinterrad, ein sehr agiles Fahrwerk, gute Antisquat-Werte und eine sportliche Fahrwerksabstimmung. Mit einem Reach von 467 mm und einem Stack von 612 mm (beides bei Rahmengröße L) hat man ordentlich Platz auf diesem E-MTB, um auch heikle Situation einfach meistern zu können.

Die Geometrie ist modern und man hat spürbar viel Platz auf dem E-MTB
# Die Geometrie ist modern und man hat spürbar viel Platz auf dem E-MTB - Reach- und Stackwerte liegen in einem guten Bereich und garantieren eine gute Performance
Früher nutzvolles Feature – heute Designelement
# Früher nutzvolles Feature – heute Designelement - der Knick im Oberrohr hebt die Überstandshöhe leider auf ein hohes Maß (über 800 mm bei Größe L)

Negativ fällt das sehr hohe Oberrohr mit einer Überstandshöhe von 800 mm (Rahmengröße L) auf: Dies kann in kniffligen Situation für Probleme beim Absteigen sorgen.

Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe:
800 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 27,3 kg (Rahmengröße L)

FramesizeRahmengrößeSMLXL
Seat Tube LengthSitzrohrlänge420 mm440 mm460 mm480 mm
Top Tube LengthOberrohrlänge570 mm600 mm630 mm660 mm
Head Tube LengthSteuerrohrlänge110 mm110 mm130 mm130 mm
ReachReach412 mm442 mm467 mm497 mm
StackStack594 mm594 mm612 mm612 mm
Head Tube AngleLenkwinkel64 °64 °64 °64 °
Seat Tube AngleSitzwinkel74 °74 °74 °74 °
Chainstay LengthKettenstrebenlänge470 mm470 mm470 mm470 mm
WheelbaseRadstand1226 mm 1256 mm1290 mm1320 mm

Ausstattung

Das Haibike Xduro Nduro ist in sechs Ausstattungsvarianten erhältlich, wovon drei Modelle mit dem TQ 120S-Motor ausgestattet sind und das Kürzel „Flyon“ in der Beschreibung haben. Gespeist wird der TQ 120S-Motor von einem intern verbauten, entnehmbaren Akku, der über eine Kapazität von 630 Wh verfügt. Beim Fahrwerk setzt man beim Topmodell auf Fox-Produkte: An der Front arbeitet eine Fox 36 Float Factory-Federgabel, am Heck ein Fox Float X2 Factory-Dämpfer, die jeweils 180 mm Federweg generieren. Geschaltet wird mit einer SRAM Ex1, die 8 Gänge parat stellt und auf den haltbaren Naben von DT Swiss montiert wurde. Harte Bremsmanöver werden mit einer Magura MT7-Bremsanlage realisiert, die grobstolligen Schwalbe Magic Mary-Reifen sollen dabei für ordentlich Grip auf dem Trail sorgen.

  • Federgabel Fox 36 Float Factory (180 mm)
  • Dämpfer Fox Float X2 Factory (180 mm)
  • Schaltung SRAM EX1
  • Bremsen Magura MT7
  • Motor TQ 120S
  • Akku/Kapazität Haibike 630 Wh
  • Reifen Schwalbe Magic Mary
  • Cockpit Haibike Components TheBar (780 mm) / Haibike Components TheStem 2
  • Sattelstütze Kind Shock LEV-Integra (150 mm)
  • www.haibike.com

FrameRahmenHaibike Carbon, 27.5", 180 mm
ForkGabelFox 36 Float Factory, Luft, 180 mm
ShockDämpferFox Float X2 Factory
ShifterSchalthebelSRAM EX1
DerailleurSchaltwerkSRAM EX1
CassetteKassetteSRAM XG899, 11-48
BrakesBremseMagura MT7
WheelsLaufräderDT Swiss FR1950
TiresReifenSchwalbe Magic Mary, 65-584
SeatSattelPrologo PROXIM TiroX
SeatpostSattelstützeKind Shock LEV-Integra, Teleskop, 34,9 mm
BarLenkerHaibike Components The Bar +++, 780 mm
StemVorbauHaibike Components TheStem 2, A-Head, 31,8 mm
MotorMotorTQ 120S
DisplayDisplayFlyon The Display
BatteryAkku630 Wh
PowerLeistung120 Nm
WeightGewicht27,3 kg
Price (RRP)Preis (UVP)8.999 €

Haibike Flyon Nduro 10.0 – ein E-Enduro der Oberklasse
# Haibike Flyon Nduro 10.0 – ein E-Enduro der Oberklasse - 180 mm an Front und Heck gepaart mit einem 120 Nm starken Motor
Am Steuerrohr fallen die markanten Lufteinlässe auf
# Am Steuerrohr fallen die markanten Lufteinlässe auf - sie sollen dafür sorgen, dass der Akku und Motor ausreichend gekühlt wird
Beim Haibike Flyon befindet sich die Ladebuchse weit oben
# Beim Haibike Flyon befindet sich die Ladebuchse weit oben
Das große, gut lesbare Display ist hübsch integriert und bietet viele Details
# Das große, gut lesbare Display ist hübsch integriert und bietet viele Details
Haibike verbaut bei diesem E-MTB serienmäßig den 5000 Lumen hellen Skybeamer
# Haibike verbaut bei diesem E-MTB serienmäßig den 5000 Lumen hellen Skybeamer
Am Heck sorgen integrierte Rückleuchten für mehr Sicherheit und eine bessere Sichtbarkeit
# Am Heck sorgen integrierte Rückleuchten für mehr Sicherheit und eine bessere Sichtbarkeit
Das Fox Factory-Fahrwerk generiert an Front und Heck jeweils 180 mm Federweg
# Das Fox Factory-Fahrwerk generiert an Front und Heck jeweils 180 mm Federweg
Der Fox Float X2-Dämpfer wurde speziell auf die Kinematik abgestimmt und verleiht dem Flyon ein agiles Fahrwerk
# Der Fox Float X2-Dämpfer wurde speziell auf die Kinematik abgestimmt und verleiht dem Flyon ein agiles Fahrwerk
SRAM EX1 – 8 Gänge und moderater Verschleiß – wir mögen diese Schaltung
# SRAM EX1 – 8 Gänge und moderater Verschleiß – wir mögen diese Schaltung

Motor & Akku

Bei diesem Modell verbaut Haibike einen Motor von TQ-Systems. Der kreisrunde, etwa 3,9 kg schwere Motor leistet satte 120 Nm und erinnert bei seiner Sound-Entwicklung manchmal an eine Turbine. Hohe Trittfrequenzen kann dieser Motor gut ab und eine längere Leistungsabgabe im Spitzenbereich stellen auch kein Problem dar. Der Motor ist Made in Germany und kommt mit Haibike zum ersten Mal in größerer Stückzahl auf den Markt. Prägnant ist das Design von Kettenblatt und Motorabdeckung, das stark an eine Felge aus dem Automobil-Rennsport erinnert und die sportliche Performance unterstreicht. Dazu gibt es beim Flyon noch ein eigens entwickeltes Display, die ergonomisch vollkommen neu gestaltete Remote-Einheit und einen intern verbauten Akku mit einer Kapazität von 630 Wh.

  • Motor: TQ 120S
  • Akku: 630 Wh
  • Leistung: max. 250 Watt
  • Max. Drehmoment: 120 Nm
  • Display: Flyon
3,9 kg wiegt das Aggregat von TQ-Systems
# 3,9 kg wiegt das Aggregat von TQ-Systems - die 120 Nm, die dieser Motor liefert, fühlen sich sehr stark an, überfordern aber dank der gelungenen Modulation nie
Das Display wurde mittig platziert und mit gelungenem Design hübsch integriert
# Das Display wurde mittig platziert und mit gelungenem Design hübsch integriert
Im Inneren des Unterrohrs sitzt ein 630 Wh-Akku, der nach unten entnommen werden kann
# Im Inneren des Unterrohrs sitzt ein 630 Wh-Akku, der nach unten entnommen werden kann
Bei der Remote-Einheit gingen die Ingenieure von Haibike vollkommen neue Wege
# Bei der Remote-Einheit gingen die Ingenieure von Haibike vollkommen neue Wege

Die jüngste Entwicklung von TQ-Systems trägt das Kürzel TQ120S. Dieser Motor ist zylindrisch konstruiert, wird in Deutschland gefertigt und leistet starke 120 Nm in der Spitze. Das kleine Kraftpaket aus Seefeld in Oberbayern ist noch wenig bekannt und aktuell nur bei zwei Herstellern verbaut. Die TQ-Systems GmbH ist ein deutsches Unternehmen und bietet Antriebs- und Automatisierungslösungen sowie eingebettete Module und Systeme an. Die Mutterfirma TQ-Group GmbH hat ihren Hauptsitz im oberbayerischen Gut Delling/Seefeld bei München und an 13 weiteren Standorten.

Technische Daten

  • Höchstgeschwindigkeit im Gelände: 25 km/h
  • TQ Harmonic Pin Ring-Getriebe
  • Rotationssymmetrische Bauform
  • Einstufige Untersetzung: 1:37
  • Integrierter Drehmomentsensor
  • Durchmesser: 144 mm
  • Zwei Freiläufe integriert
  • Max. Drehmoment: 120 Nm
  • Nenndauerleistung: 250 W

Die Power, die dieser Motor auf das Hinterrad bringt, ist brachial. Wie lange dies Kette, Kassette oder Reifen mitmachen, hängt davon ab, wie gut den Ingenieuren die Modulation der Kraftentfaltung seitens der Software gelingt. Hier gibt es aktuell erhebliche Unterschiede bei Haibike und M1 Sporttechnik. Bis dato war der TQ120S ein Exot, weil er nur von einem kleinen Hersteller verbaut wurde und nicht in großen Stückzahlen auf dem Markt ist. Dies dürfte sich mit in der Saison 2019 dank dem Einsatz in Haibikes Flaggschiff allerdings ändern.

Keyfacts des TQ120S

  • Kompakter Motor (144 mm im Durchmesser), der den Ingenieuren viel Gestaltungsfreiheit beim Rahmendesign lässt
  • Akku kommt von einem Zulieferer und kann vollkommen im Unterrohr integriert werden
  • Displays werden von Drittfirmen geliefert, können angepasst werden und mittels App individualisiert werden
  • Die Geschwindigkeit von 25 km/h wird sehr schnell erreicht und liegt beinah immer an
  • Die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau
  • Unter Volllast neigt der TQ120S zu einem hohen Geräuschpegel
  • Die hohe Leistung von 120 Nm schlägt mit hohem Verbrauch zu Buche und saugt einen Akku sehr schnell leer

Unterstützungsstufen des TQ120S im Haibike Flyon

  • ECO 150 %
  • LOW 220 %
  • MID 350 %
  • HIGH 540 %
  • XTREME 820 %

Akku

Der vollkommen im Unterrohr integrierte Akku des Haibike Flyon verfügt über eine Kapazität von 630 Wh. Durch eine große Öffnung des Unterrohrs im Bereich des Motors kann der Akku nach unten aus dem Rahmen gezogen werden. Dank optional erhältlichem 10A-Ladegerät kann der Akku extrem schnell geladen werden – ca. 80 % in 60 Minuten!

Display

Das Display am Haibike Flyon ist eine Eigenentwicklung von Haibike und verblüfft mit einem kristallklarem Display auf höchstem Niveau und einer guten Lesbarkeit. TQ-Systems unterstützte Haibike bei der Entwicklung des Displays. Mit Gorillaglas an der Oberfläche soll es jeglicher Witterung trotzen und doch bei allen erdenklichen Lichtverhältnissen gut lesbar sein, das transflektive Display soll die Ablesbarkeit vor allem bei hellen Lichtverhältnissen verbessern. Haibike entschied sich für ein fest verbautes Display: die Anfälligkeit abnehmbarer Systeme, bei denen es in der Praxis immer wieder zu Problemen mit den Kontakten kommt, war der ausschlaggebende Grund hierfür.

Haibike versteht das Display am Flyon als zentrale Kommunikations-Schnittstelle. Hier werden Einstellungen individualisiert, Darstellungsoptionen angepasst oder auch die Tourdaten eingesehen.

Das transflektive Display verfügt über bruchsicheres Gorillaglas und ist bei allen erdenklichen Lichtverhältnissen gut lesbar
# Das transflektive Display verfügt über bruchsicheres Gorillaglas und ist bei allen erdenklichen Lichtverhältnissen gut lesbar

Hier sieht man die verschiedenen Oberflächen ...
# Hier sieht man die verschiedenen Oberflächen ...
... mit den wechselnden Informations-Feldern
# ... mit den wechselnden Informations-Feldern

Haibike Flyon Nduro 10
# Haibike Flyon Nduro 10
Haibike Flyon Nduro 10
# Haibike Flyon Nduro 10

Remote-Einheit

Die multifunktionale, intuitiv bedienbare Modi-Kontrolle wurde gemeinsam mit TQ Systems entwickelt und stellt aktuell die Speerspitze in diesem Bereich dar. Sie punktet mit gutem Handling, einer sehr ergonomischen Gestaltung und einer einfachen Handhabung. Als Inspiration für diese Remote-Einheit dienten diverse Bedieneinheiten von BMW oder Audi und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass hier als elementarer Bestandteil ein Drück-/Drehknopf, der eine intuitive Bedienung erlauben soll, zum Einsatz kommt.

Sämtliche Taster sind mit Gummi überzogen und haben einen angenehmen Grip. Mittels Daumenschalter lassen sich die verschiedenen Unterstützungsstufen wählen, ohne dass hierfür die Hand vom Griff gelöst werden muss.

Die kompakte Remote-Einheit ist intuitiv zu bedienen
# Die kompakte Remote-Einheit ist intuitiv zu bedienen
Zentraler Bestandteil ist der Dreh/Drückknopf, wie man ihn aus diversen Autos schon kennt
# Zentraler Bestandteil ist der Dreh/Drückknopf, wie man ihn aus diversen Autos schon kennt

Weitere Informationen: www.tq-group.com

Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.

Tatsächliche Reichweite

33,15 km / 623 hm
1 h 16 min

Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon – Reichweitenfahrt
# Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon – Reichweitenfahrt - 33,15 km | 623 hm | 1 Std 16 min

Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon.

Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 33,15 km / 623 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.

Auf dem Trail

Uphill

Selten hatten wir mit einem E-Mountainbike im Uphill mehr Spaß!

Eins vorne weg: selten hatten wir mit einem E-Mountainbike im Uphill mehr Spaß als mit dem Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon! Der Motor schiebt mit einer derartigen Macht den Berg hinauf, dass selbst steilste Rampen nur einen einzigen Gedanken zulassen: Da fahr ich jetzt hoch. Gedacht getan, jedenfalls sorgen die 120 Nm dafür, dass man auch mit weniger Schmackes in den Beinen so jede Uphill-Sektion meistern kann. Auch technische Sektionen sind mit Flyon gut zu erklimmen. Die kurzen Kurbeln verhindern das unsanfte Aufsetzen der Pedale und die groben Schwalbe Magic Mary-Reifen verlieren auch nur in den seltensten Fällen die Traktion.

Nachteilig möchten wir aber das hohe Gewicht anmerken. Wehe, man muss auf dem Trail anhalten, das E-Bike herum heben und irgendwie wieder in die Fahrtrichtung drehen. Hier ist Muskelkraft und eine gewisse Größe gefragt, denn nicht nur die satten 28 kg Gewicht, sondern auch das sehr hohe Oberrohr lassen dieses E-MTB bei derartigen Manövern schwerfällig und unhandlich wirken.

Steile Rampen sind mit dem Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon gar kein Problem
# Steile Rampen sind mit dem Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon gar kein Problem

Downhill

Starkes Fahrwerk! Satte Performance!

Wir hatten im Stand ein etwas mulmiges Gefühl mit einem so schweren E-MTB über einen Downhill-Piste zu fahren, aber schon auf den ersten Metern pulverisierte das Flyon alle unsere Bedenken. Dieses E-Enduro rollt wie der Teufel bergab und überzeugt durch ein Fox Factory-Fahrwerk auf allerhöchstem Niveau. Gabel und Dämpfer arbeiten so harmonisch zusammen, dass wir gar nicht genug von richtig hartem Gelände bekommen konnten. Die Gewichtsverteilung ist zentral und der Schwerpunkt weit unten, weshalb sich dieses E-Mountainbike willig allen Lenkimpulsen fügt. Dank der verbesserten Geometrie (Reach 467 mm, Stack 612 mm bei Rahmengröße L) haben wir uns – im Gegensatz zu älteren Modellen von Haibike – nicht eingeengt gefühlt. Dieses Modell überzeugt mit seiner modernen Geometrie – wenn da nicht das extrem hohe Oberrohr wäre!

Trotz des hohen Eigengewichts können wir es mit dem Flyon auf dem Trail richtig krachen lassen
# Trotz des hohen Eigengewichts können wir es mit dem Flyon auf dem Trail richtig krachen lassen
DSC 9495
# DSC 9495
DSC 9781
# DSC 9781
Trails, egal ob hoch oder runter, machen mit dem Flyon extrem viel Spaß
# Trails, egal ob hoch oder runter, machen mit dem Flyon extrem viel Spaß

Trail

„Krass! Damit bist Du immer sofort und überall auf 25!“

180 mm Federweg sind eine ganze Menge und für den normalen Trail eigentlich zu viel. Oftmals wippen langhubige Fahrwerke und machen nur in rauem Gelände richtig Spaß. Klar sieht man E-Bikes dieser Gattung häufig in freier Wildbahn, aber hier hat wahrscheinlich das Angebot im Radladen mehr entschieden, als der tatsächliche Bedarf. Zurück zum Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon und dem kraftvollen Motor von TQ-Systems. Wie schon erwähnt, ist die Motor-Charakteristik und Modulation fantastisch und macht auf dem Trail unfassbar viel Spaß. Das schluckfreudige Fox Factory-Fahrwerk steht hoch im Federweg, verfügt am Heck über viel Pop und arbeitet sehr lebhaft und agil. Zudem haben die Ingenieure bei der Kinematik am Hinterbau darauf geachtet, dass der Pilot mit viel Anti-Squat beim Herausbeschleunigen aus Kurven das Maximum an Support bekommt. Anti-Squat sorgt dafür, dass ein „Eintauchen des Fahrwerks“ beim Beschleunigen verhindert wird. In der Praxis äußert sich das dann so, dass das komplette E-MTB beim Beschleunigen im Federweg nach oben gehoben wird und sich gut beschleunigen lässt.

Wer auf flüsterleisen Betrieb steht, dem müssen wir vom Flyon allerdings abraten oder zumindest darüber informieren, dass die Geräuschkulisse, die der Motor von TQ-System entwickelt, nicht zu überhören ist. Hat man sich daran gewöhnt, klingt des Summen und Surren vertraut, aber wer die Töne nicht kennt, der könnte schnell davon genervt sein. Gerade in Uphill-Sektionen, die mit voller Unterstützung und einer sehr hohen Frequenz gefahren werden, ist der Motor sehr laut. Bei einer Trittfrequenz von 130 U/min klingt es, als reitet man auf einer kleinen Turbine durch den Wald.

Das Flyon macht Spaß, viel Spaß sogar, doch Vorsicht ist geboten, denn wer nur mit voller Unterstützungsstufe unterwegs ist, dem wird ziemlich schnell der Strom ausgehen.

Vollgas in die Kurve und Vollgas wieder raus
# Vollgas in die Kurve und Vollgas wieder raus - beim Beschleunigen stemmt sich das Flyon regelrecht gegen den Piloten, um noch mehr Performance zu generieren
DSC 9648
# DSC 9648
DSC 9626
# DSC 9626
Manchmal fragten wir uns, ob dieses E-MTB mit großen 29"-Laufrädern noch schneller wäre
# Manchmal fragten wir uns, ob dieses E-MTB mit großen 29"-Laufrädern noch schneller wäre

Das ist uns aufgefallen:

  • Modulation der Unterstützung Klar, wir brauchen nicht unbedingt fünf Unterstützungsstufen, aber die Abstimmung der einzelnen Modi ist dem Team von Haibike und TQ Systems wirklich sehr gut gelungen. Selbst in der stärksten Unterstützungsstufe schiebt der Motor kultiviert und homogen.
  • Extrem hohe Überstandshöhe Der Knick im Oberrohr dient als Designelement und hat sonst wohl keinen weiteren Zweck. Wir fragen uns dennoch, muss das sein? Der Knick hebt die Überstandshöhe auf ein derart hohes Maß, dass es kaum möglich ist ohne Körperkontakt über dem Rad abzusteigen. Wenn die beiden Laufräder zufällig auf einem höheren Stein stehen und unter dem Rad eine kleine Kuhle ist, dann gute Nacht.
  • Reifen knicken weg Bei einem derart schweren E-Mountainbike sollten die Reifen eine extra Portion Stabilität haben. Leider vermissen wir bei den Schwalbe Magic Mary Reifen die SuperGravity-Karkasse. Diese würde den Reifen stabilisieren, wenn es um Kurven geht und dafür sorgen, dass auch bei harten Manövern die Reifen nicht plötzlich weg knicken.
  • Hohes Gewicht Während auch beim E-Mountainbike endlich auf das Gewicht geschaut wird und überall die Pfunde purzeln, geht Haibike beim Flyon einen anderen Weg. Mit knapp 28 kg Gewicht zählt dieses E-MTB zu den ganz schweren Modellen. Auf dem Trail kommt man damit schon klar, aber wehe man muss das Teil irgendwo herumbugsieren oder gar hochheben … gerade bei letzterem wird dann aus der gemütlichen Ausfahrt ein Besuch im Gym.
  • Lichtanlage und Gesamtkonzept Es gilt die Sicherheit zu verbessern und genau hier fruchtet das Konzept des Flyon. Mit dem starken Licht an der Front und den integrierten Rücklichtern am Heck zeigt dieses E-Bike in die richtige Richtung und hat eine Lichtanlage an Bord, wie wir bis dato keine zweite in Serie kennen. Super!
Hohes Oberrohr: Der Trigger schafft es leider nicht ganz darüber
# Hohes Oberrohr: Der Trigger schafft es leider nicht ganz darüber
An ein derart schweres E-Mountainbike gehören stabilere Reifen – die SG-Karkasse von Schwalbe wäre zu empfehlen
# An ein derart schweres E-Mountainbike gehören stabilere Reifen – die SG-Karkasse von Schwalbe wäre zu empfehlen
Die integrierte Lichtanlage wirkt sehr gelungen
# Die integrierte Lichtanlage wirkt sehr gelungen

Fazit: Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon

„Brachiale Power –

gut moduliert!“ Rico Haase

Das Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon ist ein ausgewachsenes E-Enduro, das seinem Nutzer viel Motorpower und Technik bereitstellt. Die Modulation und Charakteristik der Motorunterstützung ist beeindruckend. Nie hat man das Gefühl, die 120 Nm seien zu stark oder schlecht dosierbar. Die Charakteristik der Motorunterstützung ist sehr kraftvoll, aber auch sehr kultiviert. Auch der Übergang vom Motor- in den Muskelbetrieb kann vollends überzeugen. Das Gesamtkonzept ist schlüssig und vom Steuerrohr bis zum Ausfallende – quasi absolut zu Ende – gedacht. Nie hatten wir mit einem E-Mountainbike im Uphill mehr Spaß, als mit dem Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon!

Auffälligster Kritikpunkt neben der hohen Überstandshöhe ist in unseren Augen das hohe Gewicht. Klar, wenn das Flyon rollt, dann rollt es und auf dem Trail liegt dieses E-MTB wie auf Schienen, aber wehe, man möchte enge Manöver durchführen oder das Rad gar im Stand herum heben – hier braucht es dann gehörig viel Kraft und verlangt vom Piloten einiges an Vehemenz ab.

Last, but not least: Mit dem Flyon bauen die Schweinfurter nicht das leichteste, aber das beste „Hai(e)bike“ aller Zeiten! Wer auf Motorpower, Carbonrahmen, tolles Fahrwerk, neueste Technik, eine smarte Lichtanlage, durchdachte Details und das gewisse Etwas steht, dem können wir dieses Modell absolut empfehlen.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • extrem kraftvoller Motor
  • harmonische Motorabstimmung
  • durchdachtes Gesamtkonzept
  • popiges Fahrwerk

Schwächen

  • Bergauf bei hoher Trittfrequenz sehr laut
  • Überstandshöhe sehr hoch
  • Hohes Gesamtgewicht
Flyon, dass beste Haibike aller Zeiten!
# Flyon, dass beste Haibike aller Zeiten!

Wie gefällt euch das Haibike Flyon? Findet ihr die 120 Nm richtig oder ist dies eher zu viel Power für euch?


Testablauf

Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon getestet

  • Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.

Tester-Profil: Rico Haase
62 cm95 kg86 cm61 cm183 cm
E-Enduro, E-Trailbike, Hardtail, Downhiller, Rennrad – mir macht jedes Bike Spaß. Egal ob mit oder ohne Motor, außer ich muss damit unendlich bergauf fahren – da mag ich Motorunterstützung schon sehr. Flowige Trails, gern auch gebaut, liebe ich. Ach ja, eins noch, ich hasse Spitzkehren. Ich bin 1.83 m groß und fahre in 99 % der Fälle Rahmen der Größe L – mein Sweetspot liegt zwischen 470 und 480 mm Reach.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
Fahrstil / Riding style
Verspielt und flowig / Flowing and playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars


Testinfos kompakt

Haibike Xduro Nduro 10.0 Flyon

Einsatzbereich
XC: 2/10 – All-Mountain: 10/10 – Trail: 10/10 – Enduro: 10/10 – Downhill: 9/10
Motor + Akku
TQ-Systems
Akkukapazität
630 Wh
E-Bike-Kategorie
power
POWER
> 90 Nm
≥ 500 Wh
Reichweite
Distanz
33,2 km
Höhenmeter
623,0 hm
Zeit
1:16 h
E-Bike-Gewicht
27,3 kg
E-Bike + Rider
125 kg
Uphill
schlecht
super
Downhill
schlecht
super
Motor-Power
schwach
extrem
Preis/Leistung
zu teuer
perfekt
Sitzposition
aufrecht
sportlich
Handling
verspielt
laufruhig
Erklärung der Einsatzbereiche
XC:
0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
Trail:
100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
All-Mountain:
120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
Enduro:
150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
Downhill:
über 180 mm Federweg (Full-Suspension)

51 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. gibt es dann s-tech.
    verlink das Bitte mal,soweit Ich weiss machen die nix mehr mit e bikes
  2. Tja wer braucht schon einen Range Rover / Porsche Cayenne in Executive Ausstattung? Der Waldarbeiter, der Amazonasdurchquerer? Nö, die nehmen einen alten Mercedes G. Selbe Zielgruppe. Preis spielt keine Rolle aber was technisch/elektronisch/designmäßig machbar ist schon. Die Haibike Marketingabteilung hat mal wieder Alles richtig gemacht.

    Haibike hat aber eh auch noch echte E-MOUNTAINBIKES im Programm. Das Flyon bräuchte konsequenter Weise noch harte, langlebige Pendlerreifen mit Stollen.
  3. Lasse
    Dabei seit 06/2001
    @riCo : Du schreibst, dass du das Motormanagement angenehm, sensibel und homogen empfindest. Beziehst du dich da auf alle Unterstützungsstufen, oder ist es unterschiedlich von 1 zu 5? Ich frage deshalb, weil ich bei einer Testfahrt in den niedrigen Stufen starkes Pumpen und eher unhomogenen Kraft-Output wahrgenommen habe. Erst ab Stufe 3 wurde es besser - da war man dann aber schon spürbar entkoppelt, also Beinkraft nicht mehr wirklich analog zur Kraft des Motors am Pedal. Danke für Feedback.
  4. riCo
    Dabei seit 05/2016
    @riCo : Du schreibst, dass du das Motormanagement angenehm, sensibel und homogen empfindest. Beziehst du dich da auf alle Unterstützungsstufen, oder ist es unterschiedlich von 1 zu 5? Ich frage deshalb, weil ich bei einer Testfahrt in den niedrigen Stufen starkes Pumpen und eher unhomogenen Kraft-Output wahrgenommen habe. Erst ab Stufe 3 wurde es besser - da war man dann aber schon spürbar entkoppelt, also Beinkraft nicht mehr wirklich analog zur Kraft des Motors am Pedal. Danke für Feedback.
    Ich empfand die Modulation über alle Unterstützungsstufen hinweg als homogen. Ich muss aber auch sagen, dass ich in der niedrigsten Unterstützungsstufe sehr wenig bis gar nicht unterwegs bin. Ich muss auch sagen, dass mir persönlich 5 Stufen zu viel sind. Drei Stufen, die ich individuell anpassen kann, damit bin ich happy.
  5. Hi,gibt es was neues bezüglich der Lieferzeit

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