Ich wette, dass hier gleich mindestens zwei Mobiltelefone gnadenlos wegfliegen werden. Wir sind in den USA und stehen im Sturm. Der Wind bläst mit dauerhaft 55 Sachen und wir stemmen uns schief dagegen, um das Gleichgewicht zu halten. Aber alles bleibt heile, die eingeladenen Journalisten haben Glück gehabt und können gleich weitertwittern. Der Lärm hört auf, weil ein netter Mann von Specialized die riesigen Turbinen mit einem einzigen Klick zähmt und diesen eindrucksvollen Dauerwind abstellt. Wir stehen in Morgan Hill/Kalifornien im Windkanal von Specialized und die Frisur hält nicht.
Im vergangenen Jahr nutzten wir einen Media-Termin bei Specialized, um zusammen mit einigen anderen Journalisten neue Räumlichkeiten bei Specialized kennenzulernen. Ein riesiger Hausbesuch inklusive Video und vollumfänglicher Dokumentation aller interessanten Orte ist dies daher nicht (hier zum 2010er Hausbesuch bei Specialized) – allerdings sind wir uns absolut sicher, dass ihr dennoch auf eure Kosten kommen werdet … Willkommen zum Kurz-Hausbesuch bei Specialized!
#Eindrucksvolle, riesige Videowand in der Eingangshalle. Was die macht? Alle zeitnah abgeschlossenen Fahrten mit dem hauseigenen E-Bike Levo anzeigen - man sieht recht deutlich, auf welchem Kontinent die Haupt-Käuferschaft unterwegs ist
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#Firmenmotto. Scheint bisher auch durchaus erfolgreich umgesetzt worden zu sein …
#Natürlich kommen viele der Mitarbeiter mit dem Bike zur Arbeit. Hier sorgt beispielsweise auch eine Tischtennisplatte für Abwechslung
The Win(d) Tunnel: Mit 80 Sachen im Sturm
Wir starten die exklusive Journalistentour im Heiligtum der Firma, dessen Fotos mittlerweile schon in diversen Anzeigen zu sehen waren. Der Windtunnel ist exklusiv für Specialized gebaut worden und bietet die Möglichkeit, perfekte Aerodynamik für Bikes, Fahrer, Helme oder die Kombination aus Allem zu kreieren. Sechs riesige Turbinen in einer monströsen Carbon-Konstruktion sorgen für ordentlich Anzug – und ja, hier ist wirklich Ziehen gemeint, denn die Propeller blasen keine Luft nach hinten, sondern saugen die Luft an. Steht man im Windkanal, wirkt dies sehr skurril: Der Wind weht brachial von vorne durch ein Gitter, scheinbar unsichtbar angetrieben.
Was enorm praktisch ist: Da dies der firmeneigene Tunnel ist, können die Specialized-Teams tun und lassen, was sie wollen. So wird der Windtunnel durchgehend für zahlreiche Experimente und Verfeinerungen im Mountainbike- und Road-Bereich genutzt. Teilweise stehen hier ganze Rennrad-Teams zu fünft im Raum, um Verwirbelungen zu analysieren. Apropos Verwirbelungen: Mithilfe eines drehbaren Radstands und zusätzlich aufstellbarer Hindernisse können unterschiedliche Wind-Szenarien erzeugt werden – von Gegen- über Rücken- bis hin zu Seitenwinden. Aero is everything – so Specialized.
Carbon statt Kondition? Die Specialized-Entwicklung
Testen, ausprobieren, scheitern, wieder ausprobieren: im Testzentrum von Specialized passiert genau das. Eins der angesprochenen Hauptthemen im vergangenen Jahr beschäftigte sich mit der SWAT-Box im Unterrohr beim aktuellen Stumpjumper – denn dieses ist zwar schön funktionell und sieht lässig aus, sorgte aber für Haare-Raufen bei den Carbon-Konstrukteuren: Ein riesiges, gewolltes Loch in einem geschlossenen Carbon-Rohr? Und das soll bitte alles genauso steif sein wie ohne Loch?
Es galt also, auszuprobieren, zu testen und mit verschiedensten Carbonlagen zu experimentieren. Ein paar Einblicke:
#Clean und aufgeräumt: So wünscht man sich das im Lab
#Uns werden die einzelnen Entwicklungsstadien des Stumpjumper-Rahmens erklärt
#Ein kleiner Teil der Lagen, mit denen der Kohlefaser-Rahmen schlussendlich gefertigt wird
#Wer solche Lagen selber noch nie in der Hand hatte, ist dann ziemlich erstaunt, wie unterschiedlich Carbon konstruiert werden kann. 0 Grad, 45 Grad, 90 Grad? Wie flexibel und wie steif in welche Richtung? Nahezu alles ist möglich
#Gummistrümpfe mit sichtbarer Auslassung der SWAT-Box
Neben den Einzelheiten zum Rahmen lagen und standen noch einige Dinge herum, die sehr interessant aussahen:
#Da sagt noch einmal jemand was über 32"-Räder – DAS hier ist nochmal was ganz anderes!
#Das Hinterrad dieses Konstruktes war unglaublich riesig
#Und ja, es gibt auch noch eine Scheibenrad-Variante in dieser Größe! - Ob das in Serie kommt? Wir denken eher nicht
Welcome to the Lab: die Folterkammer
Wie es sich für einen großen Bike-Hersteller gehört, werden Belastungs-, Verwindungs- und sonstige Tests In-house durchgeführt. So auch bei Specialized: Eine riesige Halle mit zahlreichen Prüfständen (von denen nicht alle von uns begutachtet werden durften) bietet sämtliche Testmöglichkeiten für Rahmen und Co.
#Prüfstände noch und nöcher – willkommen in einem der Herzstücke der Entwicklungsabteilung
#Lebende Legende: Auch Specialized-CEO Mike Sinyard war vor Ort
#Im Testzentrum sind, man kennt es von einigen anderen Herstellern, viele Apparaturen aufgebaut - hier werden Rahmen für Dauerbelastungen und sonstige Tests eingespannt
#An diesem Prüfstand werden Belastungen im Wiegetritt getestet
#Ein weiterer Prüfstand, der für den Rahmen (vermutlich) letzten Endes nicht gut ausgehen wird
#So können die einzelnen Prüfstände entspannt mit Luft versorgt werden
#An diesem Prüfstand wird der ganze Hinterbau in einen Rüttelzustand versetzt. Wie kann man heftiges Kettenschlagen eindämmen? - Ohne Kettenschutz schlägt die Ketten tatsächlich extrem laut an
#Die Lösung liegt in einer speziellen Anordnung der Kettenschutz-Lamellen, wie hier demonstriert wird – die Lautstärke wird tatsächlich stark gemindert
Prototypen selber fräsen – nichts leichter als das?
Um effektiv und schnell neue Wippen und Konstruktionen zu realisieren, verfügt Specialized unter anderem über eine Fräse nahe des Prüflabors. Hier können Prototypen und Testprodukte erstellt werden.
Die Geschichte: Specialized Bikes im Lauf der Zeit
Specialized ist schon unglaublich lang im Geschäft – dementsprechend lang ist die Liste an Klassiker-Bikes. Wir stellen euch ein paar Exponate aus der Ruhmeshalle vor.
#Der Rahmen des Specialized S-Works Tarmac wiegt gerade mal 733 Gramm in der 56 cm-Variante für Sagan
#Das Specialized Epic Ultimate von 1992 besticht durch damals edelste Teile und viel Titan
#Titanmuffen und Carbon – haben wir das nicht schonmal gesehen?
#Ganz richtig – Atherton Bikes geht ganz grob wieder in eine ähnliche Richtung - zugegeben: Damals hat man bei Specialized die Titanmuffen sicher noch nicht gedruckt
#Von damals in die Realität: Das aktuelle Specialized Stumpjumper
Dämpfung und Federung: Technik-Nerds unter sich
Das beste Fahrwerk kann nie perfekt sein, wenn der Dämpfer nicht dazu passt. Im Suspension-Labor der Firma werden Dämpfer getestet, ausprobiert und verfeinert – inklusive Shimstack-Orgien.
#Höchstbelastung live: Mit diese Maschine werden entsprechende Programme abgefahren, die wertvolle Daten liefern - Das abzufahrende Programm kann dabei von den Specialized-Profis kommen, die auf den Strecken der Welt mit Data-Recording unterwegs sind.
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