Wer hat nicht schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn sein E-Bike schneller als 25 km/h fahren würde? Und wem erschien nicht sofort das Wort „T-U-N-I-N-G-!” in großen Buchstaben vor dem geistigen Auge? Diesem Thema möchte die Industrie, der Handel und das Handwerk nun Einhalt gebieten. Die Mitglieder der AG Fahrradwirtschaft (AGF) erklären mit einer Selbstverpflichtung dem E-Bike-Tuning und der Manipulation von E-Bikes den Kampf.
In der AG Fahrradwirtschaft, kurz AGF genannt, sind einige Organisationen der Radbranche und diverse Verbände miteinander vernetzt, um sich in regelmäßigen Meetings zum Erfahrungsausstausch zu treffen. Hierbei werden aktuelle Themen rund um das Thema Fahrrad besprochen. Natürlich geht es dort auch vermehrt um das E-Bike. Erfahrungen aus der Branche werden ebenso ausgetauscht, wie auch Chancen die sich dadurch ergeben beleuchtet und Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.
Das Thema „E-Bike-Tuning” wird im AGF schon länger diskutiert und mit einer Selbstverpflichtung gegen E-Bike-Tuning und Manipulation bezieht der Verband jetzt eindeutig Stellung. Die Mitglieder der AGF sprechen sich strikt gegen jede Art der Manipulation an E-Bikes, ganz egal ob es sich dabei um Modelle aus der deutschen oder internationalen Fahrradbranche handelt, und weist ausdrücklich darauf hin, dass das E-Bike-Tuning und die Manipulationen schwerwiegende negative Folgen haben können. Diese können sowohl technischen als auch haftungsrechtlichen Charakter haben.
Folgende Maßnahmen werden ergriffen, um Manipulation und E-Bike-Tuning zu verhindern:
- Die E-Bike-Industrie, organisiert im ZIV, stellt sicher, dass alle Anforderungen an die Manipulations-Sicherheit, die in dem Entwurf der EN 15194 / 2017 enthalten sind, erfüllt werden.
- Es wird seitens der Industrie kontinuierlich an der Verbesserung der Antriebs-Systeme gearbeitet, um Manipulationen zu erschweren.
- In allen Veröffentlichungen der Industrie, des Handels und des Zweiradhandwerks zu diesem Thema sprechen sich die Akteure gegen Tuning von E-Bikes aus und weisen auf die rechtlichen Konsequenzen hin.
- Es werden Maßnahmen ergriffen, um das Bewusstsein für die Risiken und Gefahren von Manipulationen bei allen Beteiligten zu schaffen. Dies gilt z. B. für Händler und Endverbraucher
- Die AGF wird jeden in der Vertriebskette der Produkte aktiv ermutigen, über die rechtlichen Konsequenzen von Manipulation zu informieren.
- Bei der Durchführung von Schulungen und Veröffentlichungen werden die Mitglieder der AGF über die Folgen der Verletzung dieses Verhaltenskodex informieren.
- Die AGF wird bei gemeinsamen Veranstaltungen mit anderen Verbänden der Fahrrad-/E-Bike-Branche regelmäßig über das Thema informieren.
- Die AGF wird Händlern und Endverbrauchern Informationen über die vorgeschriebene Kennzeichnung von schnellen E- Bikes (45 km/h) (Versicherungskennzeichen, Hersteller Typenschild) zur Verfügung stellen, um diese Fahrzeuge zu identifizieren.
- Die AGF wird bezüglich Tuning von E-Bikes die Vernetzung von Industrie, Händlerverbänden, Verbraucherorganisationen, Polizei, Unfallforschungseinrichtungen, Gutachtern, Prüfinstituten und Fachmedien organisieren.
Die AGF besteht aus folgenden Mitgliedern:
- Zweirad-Industrie-Verband (ZIV)
- Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ)
- Verbund Service und Fahrrad (VSF)
- BICO Zweirad Marketing GmbH (Bike&Co)
- Bundesinnungsverband für das Deutsche Zweiradmechaniker-Handwerk (BIV)
Weitere Informationen
Website: www.vivavelo.org
Text & Redaktion: Rico Haase | eMTB-News.de
Bilder: Johannes Herden
Tuning am E-Bike – was hältst du davon?
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