Ion Traze 1 Hipbag: Infos und Preise
Mit einem Liter Fassungsvermögen ist die Hüfttasche nicht gerade für eine Alpenüberquerung gedacht – zugegeben, dafür ist ein Bike-Rucksack sinnvoller. Und doch möchte der Ion Traze 1 Hipbag eine Hilfe bieten – nämlich dann, wenn einem ein integriertes Multitool nicht ausreicht und man vielleicht auch ganz gerne die Hosentaschen nicht proppenvoll gefüllt hat. Eine Haupttasche in Kombination mit einer Netztasche außen und einer kleinen Seitentasche soll beim Ion Traze 1 ausreichen. Wir hatten die Tasche im Rahmen der BikeStage 2021 vorgestellt und seitdem dauerhaft mit an Bord – im Sommer wie im Winter, mal voller, mal rappelvoll, meistens auf dem MTB, manchmal auf dem Gravelbike.
Mehr über von Hipbags und Rucksäcke findet ihr hier: E-Bike Rucksack Test
- Hüfttasche für Touren, Allmountain- und Enduro-Einsatz
- Airgonomic-Anpassung für hohen Tragekomfort
- Seitlicher, verdeckter Verschluss des Hüftgurtes
- Fassungsvermögen 1 L
- Herstellungsland China
- www.ion-products.com
- Preis 54,95 € | Bikemarkt: ION Traze 1 kaufen
Im Detail
Der Ion Traze 1 ist ein leichter, recht spartanisch ausgestatteter Hipbag. Dass kompakt und spartanisch nicht schlecht sein muss, klären wir in den kommenden Zeilen. Zunächst zum Aufbau: Ein großes Hauptfach wird mit einem etwas kompakteren Seitenfach ergänzt, komplettiert mit einem Netzfach auf der anderen Seite. Das Hauptfach verfügt zusätzlich über drei, am Rückenteil vernähte, Mesh-Einzelfächer, die für Kleinkram gedacht sind. Vom Tool über einen Reifenheber bis hin zum 29″-Schlauch (gerade so) passt hier sortiert alles rein. Die Seitenfächer sind für weiteren Kleinkram gedacht. Während in der Netztasche sinnvollerweise ein kleiner Snack Platz findet, kann die per Reißverschluss verschließbare Seitentasche im Idealfall für einen Schlüssel und Kleingeld genutzt werden. Für ersteren ist ein kleiner Kunststoff-Karabiner vorgesehen.
Kommen wir zu den Äußerlichkeiten: Das „Diamond Dash“ genannte Außenmaterial wird als äußerst robust beworben, auf der Innenseite sollen abgesetzte Mesh-Polster für einen guten Sitz am Rücken sorgen. Dabei ist der Teil der Wirbelsäule ausgespart. Eine Besonderheit findet sich am Verschluss. Dieser ist nicht, wie meist üblich, in der Bauchmitte angesetzt, sondern seitlich links. Warum das bitte ab sofort jeder Hersteller so handhaben sollte, erfahrt ihr im folgenden Kapitel.
Im Test
Wir bleiben direkt beim Klick-Verschluss. Dieser befindet sich unmittelbar vor der Netztasche auf der linken Seite des Hüftgurtes und nimmt das Gegenstück somit ungefähr auf Höhe des Hüftknochens auf. Ein seitlicher Verschluss hat den großen Vorteil, dass er besonders in Radfahrposition und gebeugtem Bauchbereich schlichtweg weniger stört als eine mittige Variante. Im Verlaufe der Saison haben wir die Position des Verschlusses definitiv zu schätzen gelernt – dafür gibt’s einen Komfort-Gummipunkt. Bleiben wir beim Komfort: Die Mesh-Polsterung sorgt auch bei voller Beladung auf 60 km-Touren für einen entspannten, guten Sitz, ohne dass etwas scheuert oder der Lendenwirbel-Bereich genervt ist. Zur Verteidigung größerer Hipbags muss man sagen, dass die Vollbeladung des Ion Traze 1 angesichts des geringen Volumens ihre Grenzen hat und eine leichtere Tasche logischerweise auch mehr Komfort bietet. Dieser ist sowohl beim lockeren Touren wie auch beim härteren Trail-Fahren vorhanden. Der kleine Hipbag trägt sich unauffällig und tanzt durch die geringe Tiefe auch nicht wild auf der Hüfte hin und her.
Apropos Volumen: Was passt denn alles in den Traze 1 rein? Da ich die Hüfttasche auch öfter mal bei unseren Vereinstouren als Guide verwendet hatte, bestand das Standard-Equipment meist aus einem Erste-Hilfe-Set, einem Ersatzschlauch in 29″, Multitool, Flick-Patches und Reifenheber, 2 Riegeln, einer kleinen Flasche Desinfektionsspray und dem Haustürschlüssel. Und damit muss noch nicht zwingend Schluss sein, was das Fassungsvermögen angeht: Kann sich das Wetter nicht ganz entscheiden, findet zusätzlich auch noch eine dünne Windjacke ihren Weg mit in den Hip Bag. Auch eine Minipumpe passt theoretisch noch mit rein. Diese ist aber ist nicht zuletzt aus Komfortgründen weniger empfohlen: Da diese logischerweise nur quer verstaubar ist, lässt sich die Hüfttasche nicht ganz so ergonomisch um die Hüfte legen.
Der Ion Traze 1 wurde ein knappes Jahr dauerhaft bewegt. So stellt sich auch die Frage nach der Haltbarkeit: Gab es Probleme? Klares Nein. Auch wenn der Reißverschluss häufig aufgrund Vollbepackung zu leiden hatte, die Tasche nicht nur einmal mit dem Reinigungsgerät porentief gereinigt wurde und Schlammpackungen im Winter wöchentlich an der Tagesordnung waren, sieht der Traze 1 aus wie am ersten Tag, Abnutzungsspuren sind nicht zu erkennen. Apropos Winter: Eine Außenhülle ist nicht mit an Bord und der Mesh-Polsterschaum heißt Schlammbeschuss von unten herzlich willkommen – eine Schlechtwettertasche ist der Ion Traze daher nur bedingt.
Ausprobiert! Ion Traze 1
Mit einem Liter Fassungsvermögen ist der Ion Traze 1 Hipbag sehr kompakt – der vorhandene Platz wird allerdings auch ideal ausgenutzt: Durch das spartanische, aber absolut ausreichende Aufteilungskonzept finden sowohl Kleinteile als auch größere Mitbringsel einen sortierten Platz im Hauptfach, der Schlüssel kann im Seitenfach sinnvoll verstaut werden und auch der Riegel ist in der Netztasche schnell herausgezogen. Mesh-Polsterung und seitlicher Verschluss sorgen für einen unauffälligen Tragekomfort, Reißverschlüsse und Obermaterial haben sich in Sachen Haltbarkeit im einjährigen Testzeitraum nichts zuschulden kommen lassen. Wer gerne auf einen Rucksack, aber nicht auf die wichtigsten Dinge verzichten mag, findet im Ion Traze 1 einen angenehm zu tragenden, kompakten Begleiter für MTB-Ausfahrten.
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