iXS Trigger X: Infos und Preise
Auf den Trigger Fullface folgt der Trigger X – die Open-Face-Variante von iXS. Der Helm ist in drei Größen für 53 bis 62 cm Kopfumfang erhältlich und lässt sich über die Polster sowie ein Einstellrädchen weiter an die Kopfform anpassen. Dazu gibt’s ein verstellbares Visier, einen Magnetverschluss, das Mips-System und die Auswahl aus den Farben Schwarz, Rot oder Weiß. Der iXS Trigger X wechselt den Besitzer ab Mitte April für 239 €.
- Einsatzzweck Enduro, Dirt Jump
- Besonderheiten Magnetverschluss, Einstellrädchen, verschiedene Wangenpolster-Dicken, verstellbares Visier, Mips
- Größen S (53–56 cm), M (56–59 cm), L (59–62 cm)
- Farben White, Racing Red, Black
- Gewicht 575 g (Größe M, Herstellerangabe)
- Sicherheit EN1078:2012+A1, CPSC, KC
- Materialien 44 % PC, 30 % Polyamid, 15 % EPS, 4 % Polyester, 3 % Polyurethan, 2 % thermoplastisches Polyurethan,
2 % Polyoxymethylen - verfügbar ab Mitte April 2024
- www.ixs.com
- Preis 239 € (UVP) | Bikemarkt: iXS Trigger X kaufen
Im Detail
Über den Look von Open Face-Helmen kann man sich sicher streiten – fest steht jedoch, sie sind gekommen, um zu bleiben. Der Trigger X richtet sich iXS zufolge an Enduro-Piloten oder Dirt Jumper und positioniert sich zwischen dem iXS Trigger FF und AM. Am Hinterkopf ist der Helm weit heruntergezogen und bietet hier einen ähnlichen Schutz wie ein Fullface-Helm. Auch an den Ohren ist ein großer Bügel vorgesehen, der diese umschließt, das Ohr selbst jedoch freilässt. Das tut Unterhaltungen während eines Uphills sicherlich gut, schützt das Ohr jedoch nicht vor spitzen Gegenständen am Boden.
Das Visier fällt Fullface-mäßig groß aus und lässt sich in der Höhe verstellen. So kann man etwa die Goggle darunter verstauen, wird dann allerdings von der Style-Polizei verhaftet, die sich ohnehin in Alarmbereitschaft befindet. Auf der Rückseite soll ein Gummi-Pad verhindern, dass das Band der Goggle verrutschen kann. Externe und interne Belüftungskanäle sollen für einen kühlen Kopf sorgen, der dank gängiger Zertifizierungen und Mips-System auch gut geschützt sein soll.
Die Größe lässt sich über ein ErgoFit Ultra-Rädchen am Hinterkopf justieren. Außerdem sind zwei verschieden dicke Ohrenpolster im Lieferumfang enthalten. Der Kinnriemen wird über das einfach zu bedienende, magnetische Fidlock-System verschlossen.
Auf dem Trail
Ich konnte den neuen iXS Trigger X-Helm im Rahmen der Bike Connection in Massa Marittima bereits für einige Fahrten ausprobieren. Bei einem Kopfumfang von 59 cm hat mir iXS zur Größe M in Kombination mit den flacheren Ohrenpolstern geraten. Das scheint auch tatsächlich passend zu sein. So sitzt der Helm straff, drückt aber nicht übermäßig. Nur zu Beginn war er mir etwas zu eng am Kiefer, was sich mit etwas Zeit jedoch gebessert hat. Ich bin genau zwischen M und L, würde aber auch in Zukunft eher zur schlankeren, kleineren Version greifen.
Der sichere Sitz lässt sich im Handumdrehen und auch mit Handschuhen bequem mit dem Ratschenversteller am Hinterkopf einstellen. Der Fidlock-Verschluss ist ebenfalls bekannt und bewährt. Das Visier kann man mit einer Hand hoch- und runterschieben, wobei es spürbar und meines Erachtens recht sicher in der jeweiligen Position einrastet. Standardmäßig ist es ganz unten, wo ich es auch belassen würde. Der Gesichts-Ausschnitt bietet mehr als genug Platz für großzügige Goggles.
Die Belüftung fällt erwartungsgemäß irgendwo zwischen Halbschale und Fullface aus. Während meiner Ausfahrt hat sich die Toskana nicht sehr sonnig gezeigt, weshalb ich keinen echten Härtetest durchführen konnte. Es ist jedoch recht spürbar, dass kein Kinnbügel vorhanden ist und die Wangen frei liegen, sodass die Belüftung selbst einem sehr luftigen Enduro-Fullface wie etwa dem Troy Lee Designs Stage oder dem Trigger FF überlegen ist.
Fazit – iXS Trigger X
Open-Face-Helme können durchaus polarisieren. Für Fans der Bauart gibt's von iXS nun allerdings eine weitere Variante, die mit vielen Features überzeugen kann. Nach unserem kurzen Testzeitraum gibt es nichts zu beanstanden: Features und Verarbeitung wissen zu überzeugen. Nur über den Look kann man sich streiten.
Was sagst du zum Trigger X und dem Open-Face-Konzept?
Warum MTB-News Helme nicht auf dem Prüfstand testet
Jeder Helm muss verschiedene Tests und Normen bestehen, bevor er auf dem europäischen Markt verkauft werden darf. Die Praxisrelevanz dieser Normen, bei denen die Helme nach einem standardisierten Verfahren auf einem Prüfstand getestet werden, wird teilweise kontrovers diskutiert. Um eine Verkaufserlaubnis für den europäischen Markt zu erhalten, müssen Fahrradhelme bestimmte Standards erfüllen.
Hierzulande besonders relevant ist die Prüfnorm DIN EN 1078. Bei dieser Norm fällt der Helm – inklusive Prüfkopf, dessen Masse zwischen 3,1 und 6,1 kg beträgt – zunächst aus einer Höhe von etwa 150 cm mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 19,5 km/h auf eine Stahlplatte. Anschließend fällt der Helm aus einer Höhe von circa 110 cm auf ein dachförmiges Ziel. Die Aufprallgeschwindigkeit beträgt hier 16,5 km/h. Im Prüfkopf befindet sich ein Sensor, der die Beschleunigung misst. Liegt diese unter 250 g, gilt der Test als bestanden und die Norm ist erfüllt.
Die Hersteller der Helme kommunizieren nur, wenn der Helm den Test bestanden hat – nicht jedoch mit einem konkreten Prüfergebnis. Die schwedische Versicherung Folksam hat 2015 mit einem aufwändigen Versuchsaufbau mehrere Helme auf dem Prüfstand getestet und anschließend die Ergebnisse veröffentlicht. Studien aus dem American Football zeigen, dass Gehirnerschütterungen ab einer Einwirkung von 60 bis 100 g auftreten können. Bei einer Einwirkung von 250 g – also dem Höchstwert, den ein Helm bei der DIN EN 1078 aufweise darf – liegt ein 40-prozentiges Risiko für eine Schädelfraktur vor.
Bei unserem MTB Helm Test haben wir uns gegen einen Test auf dem Prüfstand entschieden. Dieses Thema haben wir vorab redaktionsintern diskutiert und uns dabei unter anderem folgende Fragen gestellt:
- Simuliert man auf dem Prüfstand nur die beiden Situationen, die auch für die Erfüllung der DIN EN 1078-Norm relevant sind?
- Wie relevant ist ein Aufprall aus einer Höhe von 150 cm mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 19,5 km/h auf eine Stahlplatte für einen Trail- oder Enduro-Helm?
- Und wie relevant ist ein Aufprall aus einer Höhe von 110 cm auf ein dachförmiges Ziel für einen Trail- oder Enduro-Helm?
- Sollte man nicht auch die auf den Kopf einwirkenden Rotationskräfte messen?
- Wie simuliert man im Labor einen bei einer Trailfahrt typischen Sturz?
- Müsste man nicht mehrere Ausführungen ein und desselben Helmes auf dem Prüfstand testen, um eine Serienstreuung auszuschließen?
- Wie, wo und wann testet man?
- Wie viel Schutz bietet ein Helm, der im Labor hervorragend funktioniert, in der Praxis aber schlecht auf dem eigenen Schädel sitzt?
- Wie viele Helme müsste uns eigentlich jeder Hersteller zuschicken, damit wir jedes Modell sinnvoll im Labor und auf dem Trail testen können?
Die Antwort auf die Frage, weshalb wir die Helme nicht im Labor auf dem Prüfstand getestet haben, ist also komplexer, als man zunächst annehmen würde. Unter idealen Bedingungen hätten wir natürlich gerne jeden Helm auch hinsichtlich seiner konkreten Schutzwirkung möglichst objektiv, reliabel und valide getestet. Generell begrüßen wir es, wenn die Hersteller der Helme den Fokus vor allem auf sicherheitsrelevante Aspekte legen und würden uns eine praxisrelevante Überarbeitung der aktuell für Trail- und Enduro-Helme notwendigen DIN EN 1078 wünschen.
Weitere aktuelle Tests von MTB-Helmen findest du hier:
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Kommentare
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Neuer iXS Trigger X-Helm im ersten Test: Safe auf's Ohr legen
Was sagst du zum Trigger X und dem Open-Face-Konzept?
Ich würde lügen, wenn mir der Look gefällt. Aber als einer der ersten, der mit den damals noch unüblichen Styroporhelmen herumgeradelt ist, weiß ich, dass es mit den Sehgewohnheiten zusammenhängt. Damals haben sie mich gefragt, ob ich autoaggressiv sei. Ich sah aber auch zu bescheuert aus. Damals 😉
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