Lapierre E-Zesty AM LTD E-Bike im Test: Die französische Marke Lapierre ist für ihre performanten Bikes und E-Bikes bekannt. Mit dem Lapierre E-Zesty AM LTD hat der Hersteller ein leichtes Trailbike mit Carbonrahmen, Fazua Ride 60 und 140 mm Federweg im Programm. Wir haben das Lapierre E-Zesty AM LTD getestet.
Steckbrief: Lapierre E-Zesty AM LTD im Test
Einsatzbereich | Cross-Country, Trail, All-Mountain |
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Federweg | 140 mm/140 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Fazua |
Akkukapazität | 430 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 18,1 kg |
max. Systemgewicht | 120,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.lapierrebikes.com |
Die jüngste Generation von Lapierres Light-E-MTB E-Zesty wurde im Sommer 2023 präsentiert. Treu bleibt die französische Fahrrad-Marke mit einer sehr sportlichen DNA dem Rahmenmaterial und der Charakteristik bzw. dem anvisierten Einsatzzweck, denn auch die neueste Version will als leichtes Trailbike mit All-Mountain-Ambitionen bei sportlich ambitionierten Bikenden punkten. Hierfür stattet man den schlanken Carbonrahmen mit einem 140-mm-Fahrwerk aus und setzt auch weiterhin auf ein Fazua-Motorsystem. Verbaut wird hier Fazua Ride 60 mit einem 430-Wh-Akku, der fest im Unterrohr verbaut ist. Der leichte Carbonrahmen, der kompakte Motor, der fest verbaute Akku, … Dies sind alles Mosaiksteine, die in der Summe das Gewicht des Lapierre E-Zesty nach unten drücken. Unser Testrad wog in Rahmengröße L schlanke 18,1 kg. Erhältlich ist das Lapierre E-Zesty AM in zwei verschiedenen Ausstattungen – die von uns getestete Variante stellt das Topmodell dar und geht für 8.699 € (UVP) über den Ladentisch.
Das Lapierre E-Zesty wurde 2018 auf der Eurobike vorgestellt und gehört zu einem der ersten vollgefederten Light-E-MTB. Damals noch mit Fazua evation 1.0-Motorsystem ausgestattet, setzt das leichte E-Trailbike 2024 auf das aktuelle Fazua Ride 60 mit kompaktem Mittelmotor und 430-Wh-Akku. Anders als in der Ur-Version rollt das E-Zesty heute auf großen 29-Zoll-Laufrädern und kommt mit einem spürbar steiferen und geradliniger designten Carbonrahmen, der über 140 mm Federweg verfügt. Damit platziert Lapierre das E-Zesty perfekt im Segment der Trailbikes, mit denen man es auch mal in gröberem Gelände „stehen lassen“ kann.
Schiebe den Regler hin und her, um das Ur-Modell des E-Zesty mit der aktuellen Generation zu vergleichen.
Video: Lapierre E-Zesty im Test
Geometrie
Die Geometrie des 2024er-Lapierre E-Zesty ist zeitgemäß und passt gut zu einem modernen E-Fully der Trailbike-Sparte. Der Lenkwinkel beträgt 65°, was einen guten Kompromiss aus Laufruhe und feinfühliger Lenkung garantiert. Für beste Klettereigenschaften spricht der 77° steile Sitzwinkel in Kombination mit den 440 mm langen Kettenstreben. Für ausreichend Platz über dem Rahmen und eine leicht nach vorne gebeugte Haltung sorgt der Reach von 480 mm (Rahmengröße L).
Über einen Flip-Chip, mit dem sich die Geometrie individuell einstellen lässt, verfügt das E-Zesty nicht. Hier gibt es nur ein Insert, das den Hinterbau – bei Bedarf – an die Nutzung eines 27,5″-Hinterrads anpasst.
Wusstet ihr eigentlich, dass ihr im Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen könnt? Probiert’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe 750 mm (Rahmengröße L)
Gewicht 18,1 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen)
Max. Systemgewicht* 120 kg
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Rahmengröße | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 435 mm | 460 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 610 mm | 619 mm | 628 mm | 637 mm |
STR | 1,40 | 1,35 | 1,31 | 1,26 |
Lenkwinkel | 65° | 65° | 65° | 65° |
Sitzwinkel, effektiv | 77° | 77° | 77° | 77° |
Oberrohr (horiz.) | 576 mm | 603 mm | 625 mm | 652 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 370 mm | 400 mm | 430 mm | 460 mm |
Kettenstreben | 435 mm | 435 mm | 440 mm | 445 mm |
Radstand | 1.188 mm | 1.217 mm | 1.246 mm | 1.280 mm |
Tretlagerabsenkung | -30 mm | -30 mm | -30 mm | -30 mm |
Federweg (hinten) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Federweg (vorn) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Ausstattung
Lapierre bietet das E-Zesty AM in unterschiedlichen Versionen an. Die von uns für den Test ausgewählte Version Lapierre E-Zesty AM LTD stellt das Topmodell dar und der Spec (die Ausstattung) zielt vor allem auf maximale Performance im Bereich der Trailbikes ab. Das 18 Kilo leichte E-Fully kommt mit RockShox Ultimate Luft-Fahrwerk – hier paart man eine Pike-Federgabel mit einem Deluxe-Dämpfer, die den Federweg von 140 mm im Zaum halten und dabei für Komfort und Traktion sorgen.
In den Carbonrahmen des Light-Support-E-MTB wurde ein Fazua Ride 60-Motorsystem beinahe in Perfektion integriert, sodass man schon mindestens zweimal hinschauen muss, um zu erkennen, dass man es hier mit einem E-Bike zu tun hat. Der 430-Wh-Akku ist fest im Unterrohr verbaut, bläst es aufgrund der schlanken Bauform aber nicht unnütz auf – was den geradlinigen Rahmen äußerst schlank erscheinen lässt.
Bei Schaltung und Bremsen geht man bei diesem E-Fully einen eher konventionellen Weg und verbaut Shimano XT. In Sachen Leidenschaft entfesseln diese Produkte eher keinen Begeisterungssturm, aber in Sachen Funktion sind sie kaum zu schlagen. Die 4-Kolben-Bremsen verzögern kraftvoll, die Schaltung schaltet smooth und präzise und beide überdauern auch härteste Einsätze mit Bravour.
Um auf das geringe Gewicht von knapp 18 Kilogramm zu kommen, wurden Lapierre eAM+-Laufräder mit Maxxis-Reifen verbaut. Bei den Reifen kommt vorne eine EXO+- und hinten eine EXO-Karkasse gepaart mit MaxxTerra-Gummimischung zum Einsatz. Bei einem leichten Trailbike geht das vollkommen in Ordnung.
Betrachtet man das Lapierre E-Zesty AM LTD, erkennt man schnell, dass die gesamte Ausstattung hochwertig ist und stimmig ausgewählt und zusammengestellt wurde. Der gelungene Eindruck wird durch das Cockpit zusätzlich unterstrichen, denn beim Lenker kommt ein nobler Renthal Fatbar Carbon zum Einsatz. Cool!
- Federgabel RockShox Pike Ultimate (140 mm)
- Dämpfer RockShox Deluxe Ultimate (140 mm)
- Schaltung Shimano XT mit SLX-Schalthebel
- Bremsen Shimano XT
- Motor Fazua Ride 60
- Akkukapazität 430 Wh
- Display LED Hub
- Reifen
- Vorne: Maxxis Assegai 3C MaxxTerra, EXO+, 29 x 2.5 WT
- Hinten: Maxxis Minion DHR II, EXO, 29 x 2.4 WT
- Cockpit Renthal Fatbar Carbon (800 mm) / Lapierre Alu CNC (45 mm)
- www.lapierrebikes.com
- Preis (UVP) 8.699 € | Bikemarkt: Lapierre E-Zesty kaufen
Modell | Lapierre E-Zesty AM LTD |
Rahmen | Carbonrahmen mit 140 mm Federweg |
Gabel | RockShox Pike Ultimate Charger 3 RC2 / 140 mm |
Dämpfer | RockShox Deluxe Ultimate |
Schalthebel | Shimano SLX M7100 |
Schaltwerk | Shimano XT M8100 12s |
Kassette | Shimano XT M8100 10-51T 12s |
Kurbel | Rotor E-Kapic Crank 165mm (S/M), 170mm (L/XL) |
Bremse | Shimano XT M8120 |
Laufräder | Lapierre eAM+ |
Reifen Vorderrad | Maxxis Assegai 3C MaxxTerra, EXO+, 29x2.5 |
Reifen Hinterrad | Maxxis Minion DHR II, EXO, 29x2.4 |
Sattel | Fizik Terra Aidon X5 |
Sattelstütze | Lapierre Light / Hub: 125 mm (S), 150 mm (M), 170 mm (L/XL) |
Lenker | Renthal Fatbar Carbon |
Vorbau | Lapierre Alu CNC |
Motor | Fazua Ride 60 |
Display | LED Hub |
Akkukapazität | 430 Wh |
Max. Drehmoment | 60 Nm |
Gewicht (von eMTB-News gewogen) | 18,1 kg |
Preis (UVP) | 8.699 € |
Motor & Akku
Lapierre setzt beim E-Zesty vom ersten Tag an auf ein Motorsystem von Fazua. Kam das erste Modell, quasi das Ur-E-Zesty – eines der ersten Light-E-MTBs überhaupt –, noch mit Fazua evation Motorsystem, setzt die aktuelle Generation auf Fazua Ride 60. Dieser kompakte Motor punktet mit homogener Unterstützung, einem natürlichen Fahrgefühl und – bei Bedarf – bis zu 450 W Leistung.
- Motor Fazua Ride 60
- Akku Fazua Energy 430
- Akkukapazität 430 Wh
- Nenndauerleistung 250 Watt
- Maximalleistung 350 W (im Boost-Modus kurzzeitig bis max. 450 W)
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display Fazua LED Hub mit Ring-Control
Das Fazua Ride 60 System ist leicht, leistungsstark und wird von einem 430-Wh-Akku mit Strom versorgt. Der hocheffiziente Motor leistet 60 Nm max. Drehmoment. Das System kann mit leistungsstärkeren E-Bikes mithalten, während es gleichzeitig merklich kleiner und leichter ist.
Fazua Smartphone-App downloaden
Die Modulation der einzelnen Unterstützungsstufen lässt sich über die Fazua-App individuell abstimmen und in einem gewissen Umfang den eigenen Vorlieben anpassen.
Was leistet der neue Fazua Ride 60?
- Maximales Drehmoment 60 Nm
- Maximale Leistung 350 W (im Boost-Modus kurzzeitig bis max. 450W)
- Nenndauerleistung 250 W
Viele interessiert das Geräusch, das der Motor während der Fahrt von sich gibt. Auf diversen Testfahrten haben wir festgestellt, dass der Fazua Ride 60-Motor nicht vollkommen geräuschlos arbeitet. Der Motor pfeift, allerdings ganz leise. Dies hört sich in etwa so an, wie wenn man die Seitenscheibe einer Autotür während der Fahrt nur zu 99 % geschlossen hat und der Wind ein leises Pfeifen erzeugt, wenn man mit 100 über die Autobahn cruist. Fährt man mit dem Testbike auf losem Untergrund, wie Schotter, Kies oder auf Trails, muss man schon sehr genau hinhören, um das marginale Pfeifen zu hören.
- Motor Fazua Ride 60
- Akku Fazua Energy 430 Fix
- Akkukapazität 430 Wh (zzgl. optionalem Range Extender mit 210 Wh)
- Nenndauerleistung 250 Watt
- max. Leistung 450 W (kurzzeitiger Boost-Modus)
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display Fazua
Die Unterstützungsstufen lassen sich bequem mit der Ring-Control auswählen. Diese neuartige Remote-Einheit ist minimalistisch, genial, aber auch etwas lavede oder lömmelig. Um die Unterstützungsstufen muss man den Ring ein kleines Stück nach oben oder unten bewegen, hält man den Hebel etwas länger nach oben, also in Fahrtrichtung, gedrückt, dann wird der Boost-Modus aktiviert, der einige Sekunden bis zu 450 Watt liefert. Erkennbar ist dieser Modus an a) deutlich mehr Kraft und b) den blinkenden LEDs in der Kontrolleinheit, die im Oberrohr sitzt. Über diese Kontrolleinheit können im übrigen auch Updates via USB-C-Port aufgespielt werden.
Lömmelig fühlt sich die Ring-Control an, wenn man den Taster nach rechts drückt, um den Walk-Modus zu aktivieren. Wir gehen davon aus, dass Fazua das System ausgiebig getestet hat und es in Benutzung lange hält, aber auf den ersten Blick wirkt es hier, als hätte man auf die richtig guten Materialien verzichtet. Die Ring-Control fühlt sich einfach nicht so hochwertig an wie der Rest des Ride 60-Motorsystems und wir sind gespannt, wie lange die Remote-Einheit auf dem Trail, bei Wind und Wetter funktioniert.
Der Fazua Ride 60 verfügt über drei andauernde und zwei temporäre Unterstützungsstufen. Die Modi Breeze, Rive und Rocket werden angewählt und können dauerhaft genutzt werden. Die zwei weiteren Modi Boost und Walk funktionieren immer nur kurzzeitig. Boost für einige Sekunden und Walk nur so lange, wie der Button auf der Ring-Control gedrückt wird. Mit der Boost-Funktion kann die Unterstützung kurzfristig auf 450 Watt erhöht werden, unabhängig davon, in welchem Modus man fährt. Natürlich lassen sich beim Fazua Ride 60 die Unterstützungsstufen mittels Smartphone-App individualisieren und den eigenen Vorlieben anpassen.
Fazua bietet beim Ride 60 drei dauerhafte Unterstützungsstufen:
- Breeze Sanfter und konstanter Rückenwind auch bei geringer Tretleistung.
- River Progressiver und sehr sportlicher Modus. Die Stärke der Unterstützung folgt präzise der Tretleistung: je kräftiger der Tritt, desto stärker die Unterstützung des Motors.
- Rocket Kraftvolle Unterstützung, die auch bei moderater Tretleistung hilft, die steilsten Anstiege zu bewältigen.
Zusätzlich gibt es zwei weitere Modi, die sich kurzzeitig aktivieren lassen:
- Boost Hier schiebt der Motor mit kraftvollen 450 W.
- Walk Eine Schiebehilfe wird über Drücken und Halten der Ring-Control aktiviert.
Fazua Ride 60 – was ist neu?
Das Motorsystem Fazua Ride 60 wurde komplett neu konstruiert und kann mit einer ganzen Reihe an technischen Innovationen aufwarten. So gibt es beispielsweise eine vollkommen neuartige Remote-Einheit und zwei Akkus mit 430 Wh Kapazität, die sich in Länge und Volumen unterscheiden. Der entnehmbare Akku ist mit LEDs – die den Ladezustand des Akkus anzeigen und durch ein kurzes Hin- und Herbewegen des Akkus aktiviert werden – und gummiertem Ver-/Entriegel-Griff ausgestattet. Der andere, deutlich kompaktere und 100 Gramm leichtere Akku, ist so konzipiert, dass die Hersteller ihn fest im Rahmen verbauen können. Hiermit können noch leichtere E-Bikes entwickelt und konzipiert werden.
Neben dem neu konstruierten Mittelmotor mit kompaktem Akku verfügt das Motorsystem Ride 60 über einige weitere Innovationen:
✅ neuartige Remote-Einheit „Ring-Control“
✅ LED-Hub fürs Oberrohr
✅ Control-Hub
✅ 430-Wh-Akku, entnehmbar oder fix verbaut
✅ Range Extender mit 210 Wh
✅ Boost-Modus (kurzzeitig 450 Watt)
✅ Walk-Modus (Schiebehilfe)
Fazua Ride 60 in Zahlen
- Drehmoment 60 Nm
- Maximale Leistung 450 W
- Gewicht 1,96 kg
- Schnittstellen ANT+ / Bluetooth (BLE) / USB-C
- Konnektivität Fazua-App
- Fahrmodi 3
- Schiebehilfe Ja
Der Akku kann bequem am Bike geladen werden. Hierfür gibt es einen Charge Port, der mit einer magnetischen Verschlussklappe versehen ist und sich, dank Magnetstecker, leicht und intuitiv bedienen lässt. Lademöglichkeit bis zu 3A Ladestrom.
Fazua Toolbox
Schon mit der Basic-Version der Fazua Toolbox bekommst du eine Vielzahl an Informationen zum Motorsystem in deinem Light-E-MTB, kannst Updates machen und Fehler analysieren. Alles, was du dazu benötigst, ist eine USB-Verbindung zwischen Bike und Computer. Die aktuelle Version umfasst folgende Funktionen:
- Customizer
- Anpassung der Sensitivität der Touchoberfläche des Remote fX
- Anzeige von Produktionsdaten, Nutzungsdaten und Einstellungen
- Durchführung von Firmware-Updates
Download Fazua Toolbox
Die Fazua Toolbox stellt die Software für alle Fazua-Antriebssysteme dar, ist für die gängigen drei Betriebssysteme erhältlich und kann auf der Website von Fazua kostenlos heruntergeladen werden.
Ausführliche Infos zum Fazua Ride 60 Motorsystem gibt’s hier: Fazua Ride 60 – Neuheit bei den Mittelmotoren
Weitere Details und den Test zum Fazua Ride 60 Motorsystem gibt es hier: Fazua Ride 60 im Test
Lapierre E-Zesty Am LTD – Test auf dem Trail
Uphill
Sitzposition, Geometrie und Motorpower machen das E-Zesty zu einer leichten Bergziege.
Schon in der ersten Generation setzte Lapierre beim E-Zesty auf ein Motorsystem von Fazua. Fehlte es dem Vorgängermodell (Test Lapierre E-Zesty) mit Fazua evation-Motor noch an Drehmoment und Leistung, hat das aktuelle Modell, dank Fazua Ride 60, genug Drehmoment und Leistung, um auch steilere Uphills mühelos zu erklimmen. Okay, nicht mühelos, denn – wie bei allen Light-Support-E-Bikes – gehört schon einiges an Eigenleistung dazu und man muss schon ordentlich in die Pedale treten, um den Trail hinaufzufahren, aber das gelingt mit dem kleinen Kraftzwerg ziemlich gut. Dank kurzzeitigen 450 Watt Spitzenleistung sind übrigens auch richtig fiese Rampen machbar. Hierbei arbeitet der Motor sehr leise und homogen. Einzig die lavede Ring-Control nervt, denn sie versprüht so gar nicht den Eindruck von hoher Qualität bzw. Haltbarkeit.
Die Geometrie wurde so gestaltet, dass man genug Platz über dem Hauptrahmen hat und sich, bei Bedarf, gut nach vorne positionieren kann, wenn es besonders steile Passagen zu erklimmen gilt. Dank 77° steilem Sitzwinkel und 440 mm langen Kettenstreben machen Trails auch bergauf richtig Spaß.
Downhill
Da das Heck besser straffer abgestimmt wird, darf man im Downhill kein übersensibles Fahrwerk erwarten. Ähnlich wie beim Vorgängermodell knickt das Heck im mittleren Federweg leicht ein, sackt weg und bietet zu wenig Gegenhalt. Hier helfen nur zusätzliche Volumenspacer oder eben ein strafferes Grundsetup.
Leichtfüßig tänzelt das Lapierre E-Zesty den Trail hinunter und lässt sich dabei spielerisch und leicht bewegen. Jede Richtungsänderung, die am Renthal Carbon-Lenker eingeleitet wird, quittiert das leichte Trailbike mit einer präzisen Linie.
Die Kinematik des Hinterbaus ist eher linear und kann auf Trails mit kleineren Unebenheiten punkten. Hier schluckt der Hinterbau alles weg und sorgt für ein präzises Handling. Wird es ruppiger, kommt das Heck – zumindest in der Serienabstimmung des Dämpfers – an seine Grenzen. Stimmt man den RockShox-Luftdämpfer eher weicher ab, gibt das Heck schnell viel Federweg frei, zu viel für schnelle Pilotinnen und Piloten, denn darunter leiden Support und Gegenhalt im mittleren Federweg und das Heck sackt mitunter plötzlich weg. Unangenehm, aber lösbar. Zum einen hilft hier eine straffere Abstimmung, zum anderen helfen Volumenspacer im Dämpfer. Beides keine Maßnahmen, die positiv auf den Komfort einzahlen, aber die Performance auf dem Trail spürbar verbessern.
Punkten, nein absolut brillieren kann das Lapierre E-Zesty, wenn es enger und kurviger wird, denn hier überzeugt es mit einem extrem leichtfüßigen und äußerst direktem Handling.
Trail
Wer hier viel Komfort sucht, ist auf diesem Bike fehl am Platz. Will man allerdings schnell über die Hometrails heizen, dann ist das Lapierre E-Zesty ein ideales Bike! Leichtfüßig und äußerst präzise im Handling, direkt und straff im Fahrwerk – eine echte Trailrakete.
Auf Flow- oder Hometrails und in moderatem Gelände fühlt sich das 140-mm-Trailbike pudelwohl. Hier überzeugt es mit wenig Gewicht und lässt sich ohne große Kraftanstrengungen schnell und flüssig um Kurven scheuchen und animiert sogar dazu, noch härter und kraftvoller in die Pedale zu treten. Hierbei schiebt der Fazua-Motor gut moduliert mit und unterstützt angenehm unauffällig jeden Sprint bis ca. 25 km/h.
Die Maxxis-Reifen, beide mit MaxxTerra-Gummimischung ausgestattet, bieten guten Grip und Traktion, könnten am Vorderrad aber etwas grippiger sein, weshalb ich hier auf ein Modell mit MaxxGrip-Mischung wechseln würde. Ansonsten gibt’s am Spec des Lapierre E-Zesty AM LTD kaum etwas auszusetzen … Eventuell die Griffe, die an meinem Testbike unterschiedlich dick waren. Kann passieren, schließlich handelt es sich um ein Testbike, was durch viele Hände geht.
Das ist uns aufgefallen
- Zeitloses Design Der Carbonrahmen ist geradlinig gestaltet und verzichtet auf modischen Schnickschnack. Damit wirkt er zum einen recht dynamisch und zum anderen überaus zeitlos. Wer weniger auf morphende, fließende Übergänge im Carbon steht und es eher straight und direkt mag, dürfte im Design des E-Zesty Gefallen finden.
- Niedriges Gewicht, leichtfüßig und agil 18,1 Kilogramm wiegt unser Testmodell in Rahmengröße L. Damit gehört es zu den wirklich leichten Light-Support-E-MTBs und brilliert mit schnellen Richtungswechseln und agilem Handling.
- Züge klappern im Rahmen In ruppigeren Trailabschnitten klapperten im Inneren des Carbonrahmens Züge und/oder Leitungen. Nervig, vor allem bei einem Bike für über 8.000 Euro.
- Fest verbauter Akku und lavede Remote-Einheit Um das Gewicht so weit wie möglich zu reduzieren, wurde der 430-Wh-Akku fest verbaut und der Rahmen dementsprechend weit geschlossen. Für die einen ein unwichtiges Detail, für andere ein absolutes No-Go. Mich stört es eigentlich nicht, aber ich kann nachvollziehen, wenn es stört. Was mich aber stört, ist die lavede Ring-Control von Fazua. Sie wirkt billig und wackelig. Zum Glück hat Fazua hier mittlerweile nachgelegt und im Sommer 2024 eine neue Remote-Einheit vorgestellt.
- SAG nur schwer ablesbar Da der Dämpfer durch das Sitzrohr geht, lässt sich der SAG (Negativfederweg) nur schwer ablesen.
- Durchdachte, stimmige Ausstattung Die gewählten Parts bei Fahrwerk, Schaltung, Bremse, Cockpit und Laufrädern sind stimmig und passen sehr gut zum anvisierten Einsatzzweck – schnellem Trailgeballer auf moderatem Terrain.
Fazit – Lapierre E-Zesty AM LTD
Mit der aktuellen Version des Lapierre E-Zesty AM LTD hat die französische Marke ein spritziges Light-E-MTB im Programm, welches gerade in moderatem Gelände, auf Home- oder Flowtrails punkten kann. Straff abgestimmt sorgt es mit seinem quirligen, leichtfüßigem Handling für viel Fahrspaß und schiebt, dank kraftvollem Fazua Ride 60-Motor, auch in steileren Sektionen mit ordentlich Dampf den Trail hinauf.
Wer ein agiles, leichtes Trailbike mit Light-Support und straffem Setup sucht, sollte sich das Lapierre E-Zesty einmal genauer anschauen.
Lapierre E-Zesty AM LTD Pro / Contra
Pro
- leichtfüßiges, agiles Handling
- geringes Gewicht
- stimmige Ausstattung
Contra
- Züge klappern im Rahmen
- fest verbauter Akku
- SAG schwer ablesbar
Wie findest du das Lapierre E-Zesty AM mit dem Fazua-Motorsystem?
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Komoot-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Lapierre E-Zesty AM LTD getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
Lapierre E-Zesty AM LTD
30 – 60 Nm
< 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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