Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano – kurz & knapp
Dieses Bike ist ideal um natürliche Trails zu entdecken.
Es gibt nicht sehr viele High-End-29er E-Bikes mit viel Federweg auf dem Markt, das ähnlichste Modell, das wir bisher ausprobiert haben, basiert auf Specialized’s Turbo-Levo-Plattform. Daher hat Lapierre mit dem AM729 die Möglichkeit, zu definieren was ein wirklich gutes 29er E-Bike ausmacht. Mit einem Custom-Snake-Akku und einem schlanken Unterrohr konnten die Lapierre-Ingenieure ein unauffälliges und integriertes Design erreichen und trotzdem einen 500 Wh Akku unterbringen. Die Performance auf dem Trail war hervorragend und bestätigte uns, dass ein gutes 29er E-Bike wohl ideal für ein sehr breites Spektrum von Fahrern ist.
Der Preis stand noch nicht fest und wird nachgeliefert werden
Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano – Technische Daten
Geometrie – Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano
Ausstattung
- Rahmen: Overvolt Shimano Supreme 5 Alloy Boost
- Gabel: Fox 36 Float 29 E-bike performance series / Federweg 140 mm
- Dämpfer: Fox DPX 2 / 140 mm
- Schalthebel: Shimano XT
- Schaltwerk: Shimano XT
- Kassette: Shimano 11/46
- Kurbel: Shimano Di2 34T
- Bremse: Sram Guide RE Disc 203 / 203 mm
- Laufräder: Lapierre eAM+ 35c
- Reifen: Tested (Nobby Nic)
- Naben: Lapierre TRYP30Boost / vorne 15 x 110 mm – hinten 12 x 148 mm
- Sattel: LP by Velo
- Sattelstütze: Lapierre Dropper Post
- Lenker: Lapierre
- Vorbau: Lapierre
- Motor: Shimano Steps E8000
- Display: Shimano
- Akku: 500 Wh
- Leistung: 250 W
- Gewicht: 24.31 kg
- Preis: TBC Euro (UVP)
Motor & Akku
Details zum Snake-Akku im Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano
Die schlankste integrierte 500-Wh Batterielösung für Shimano.
Beim Akku wird es interessant: Lapierre hat die Shimano-Batterie durch einen Custom-Akku mit patentiertem Design ersetzt. Die „Snake Power“ ist eine 500-Wh Einheit, die biegsam ist und es dem Anwender erlaubt, den Akku über eine Klappe in der Rahmenseite im Unterrohr zu verstauen. Das Entnehmen und Montieren des Akkus ist einfach zu bewerkstelligen und dauert ca. 30 Sekunden. Mit dem Akku konnten die Lapierre-Designer ein schlankeres Unterrohr entwerfen, als es mit den Standard Batterie-Designs von Shimano möglich ist. Lapierre ist nach Bergstrom der zweite Hersteller, der einen Snake-Akku zusammmen mit dem Shimano-Antrieb verbaut.
Geschwindigkeitssensor: Obwohl das Fahrrad einen Magneten hat, kann ein Scheiben-montierter Geschwindigkeitssensor verbaut werden, wenn Shimano Centerlock-Bremsscheiben in 200 mm Größe montiert sind.
- Motor: Shimano Steps 8000
- Akku: 500 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Display: Shimano Steps 8000
Video: Snake Power Battery Ausbau am Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano
Die Batterie ist einfach zu entnehmen, es gibt auch auf groben Trails kein klappern.
Wir haben mit der Snake-Power-Batterie ein paar Mal gespielt und müssen sagen, der Aus- und Einbau des Akkus mit ein wenig Übung leicht von der Hand ging. Der Akku passt exakt in den Rahmen, was Rasseln oder Lärm vermeidet. Der Port zum Akkutausch wird mit einem Schlüssel verriegelt.
Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano in der Hand
Wer die sportliche Seite des E-Bikens genießen möchte, sollte dieses Bike in Betracht ziehen.
Shimano befand sich dieses Jahr ein bisschen im „Würgegriff“ des E-Bike-Markts. Ein kompakter Motor und sehr kurze Kettenstreben waren die Ansprüche vieler Hersteller. Im Hinblick darauf ist das Lapierre besonders gut durchdacht mit einem Viergelenk-Hinterbau, der ideal dafür ist, konstant treten zu können und das Hinterrad unter konstanter Traktion in Kontakt mit dem Boden zu halten. Dies kombiniert mit dem Überroll-Verhalten der 29 Zoll-Laufradgröße und 140 mm Federweg mit der Möglichkeit, Federgabeln bis 160 mm zu montieren macht das Lapierre zu einem Bike, das einen überall hinbringt – egal auf welchem Untergrund.
Lapierre hat durchdachte Komponenten montiert und ein sehr gutes Fahrwerk mit einem exzellenten, zuverlässigen und „natürlichen“ Elektromotor kombiniert. Jeder, der die Trail / Marathon / Sport-Seite des E-Bikens genießen möchte, sollte dieses Bike in Betracht ziehen. Das 29er von Lapierre hat kürzere Kettenstreben als das ebenfalls neue Lapierre mit Bosch Antrieb und 27,5″+ Laufrädern, das 29er fühlt sich wendiger an und ist damit ein ausgewogenes Bike mit extra Manövrierfähigkeit in engen Kurven und Spitzkehren im Vergleich zu anderen Systemen. Am Unterrohr kommt ein doppelwandiger Querschnitt zum Einsatz, um die Steifigkeit trotz des schlanken Designs beizubehalten.
Man kann davon ausgehen, dass dies der endgültige Produktions-Prototyp ist. Lapierre sagte, dass sie „einige Änderungen am Finish des Bikes vornehmen werden“, die endgültigen Details werden dann im September bekannt gegeben und die tatsächlichen Bikes werden im Januar oder Februar verfügbar sein.
Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano auf dem Trail
Uphill
Auch auf technischen Uphills gibt das Bike eine gute Figur ab
Unsere Ausfahrt auf dem neuen Lapierre führte uns auf Single-Trails, Enduro-Trails und liftunterstützte Bikepark-Strecken. Das Sahnehäubchen war, dass Mountainbike-Legende Nico Vouilloz unser Guide für den Tag war. Er führte uns über einige knifflige Single-Trail-Anstiege, die zeigten, wie gut die 29er-Räder technische Abschnitte überwinden können. Das Overvolt AM 729 i rollt auch hier gut mit dem Fahrer und man muss nicht kämpfen, um Schwung auf dem Bike halten.
In Kombination mit dem Shimano-Motor, der ein sehr natürliches Pedalgefühl vermittelt, fühlt sich das Bike an, als ob man ein nicht angetriebenes Mountainbike fährt. In kniffligen Spitzkehren bergauf wurde die Extraportion Stabilität der 29er Räder gut demonstriert und technische und steilere Trails ließen sich problemlos und sicher fahren. Der Grip auf Aufstiegen ist ausgezeichnet, die Räder drehten nur selten durch, trotz einiger ziemlich steiler und loser Anstiege. Der Shimano-Motor ist in diesem Sinne nicht vergleichbar mit der Bosch-Variante. Es gibt keinen Turbo-Boost den Trail hinauf, es fühlt sich mehr danach an, als sei es der Fahrer selbst, der den Berg hinauf tritt.
Die Körperposition ist ein guter Kompromiss zwischen Komfort und „Angriffs“-Position für die Abfahrt und fühlte sich dementsprechend mehr nach einem Trail- als einem Enduro-Bike an. Es gibt viel Platz im Cockpit, mit einem ausgewogenen Reach, der nicht zu kompakt ist. Ideal also für lange Tretpassagen und Anstiege. Grundsätzlich fühlt sich auch in technischen Uphills und Kurven sehr gut an.
Downhill
Du kannst alles mit dem Bike machen und hast dabei noch Reserven für die schwierige Abfahrt.
Wir sind eine Vielzahl verschiedener Trails, mit einer Stage der Enduro World Series vor ein paar Jahren als Highlight, gefahren. Auf allen Trails, die wir unter die Reifen nahmen, merkten wir jedoch, dass das Lapierre kein Bike für den Park ist. Es funktioniert auf Lift-zugänglichen Bikepark-Trails, aber es ist zu Hause auf natürlichen, felsigen Enduro-Trails im französischen oder italienischen Stil. Die 29er Räder geben zusätzliche Sicherheit und rollen auf Abfahrten im Vergleich zu den 27,5″+ Bosch Bikes spürbar besser. Der 29er nimmt felsige Stufen problemlos und ist auch bergab überraschend einfach zu manövrieren.
Wir sind auf dem Bike zwar nicht viel gesprungen, aber wenn wir doch die ein oder andere Kante mitnahmen, arbeitete das Fahrwerk ausgeglichen an Front und Heck. Wir entschieden uns für eine mittlere Einstellung des Negativfederwegs und fanden, dass wir sogar ein bisschen weicher gehen würden, um die volle Komfortzone des Fahrwerks nutzen zu können. Mit den montierten 2.6″ Schwalbe Nobby Nic Reifen waren enge, staubtrockene Kurven etwas rutschig. Man sollte eventuell einen Reifen mit einer stabileren Karkasse ausprobieren, das Gefühl des Nobby Nic Reifen ist bei starker Belastung und hohen Geschwindigkeiten etwas unsicher.
Trail
Die ersten Ausfahrten mit dem Lapierre Overvolt AM haben deutlich gemacht, dass dieses Bike die ideale Trailmaschine ist. Wir mochten die Länge des Bikes, ein etwas längerer Reach würde dem Handling nicht schaden. Obwohl es eine Trail-Maschine ist, hat man mit den 140 mm Federweg noch genügend Reserven für mehr. Egal ob neue Trails entdecken, längere Strecken pedalieren oder Abfahrtskilometer sammeln, wir hatten viel Spaß an Bord.
Tuning-Möglichkeiten
Nico hatte eine Variante mit 27,5″+ Reifen montiert und schien alle möglichen Variationen des Bikes zu testen. Anscheinend ist dieses Bike eine gute Wahl, wenn du jemand bist, der gern Setups und verschiedene Bike-Einstellungen ausprobiert.
Test-Fazit zum Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano @eMTB-News.de
Lapierre hat eine klasse Trail-Maschine geschaffen, die mit den 29er Rädern über buchstäblich alles rollt und gleichzeitig leicht zu manövrieren ist. Der Shimano-Motor bietet ein natürliches Fahrgefühl und dank Snake-Power-Akku hat das Bike ein kompaktes, schlankes, integriertes Design. „Schau in die Berge und tritt bis zum Horizont“ sagt dir dieses Bike. Wenn der Trail härter wird, dann helfen dir die 140 mm Federweg. Das Lapierre Overvolt AM 729 i ist aktuell ein absoluter Favorit, der uns ungeduldig auf die endgültige Produktionsversion im nächsten Frühjahr warten lässt, um noch ein paar Kilometer damit abspulen zu können.
Stärken
- Sinnvolles Konzept – 29 Zoll mit 140 mm Federweg
- Potentes Fahrwerk
- Natürliches Fahrgefühl mit dem Shimano-Motor.
Schwächen
- Wird auf Enduro Trails mit steileren Abfahrten oder Bikepark Strecken unruhig
- Späte Verfügbarkeit
Video: Lapierre Overvolt AM 729 i Shimano in Action
Testablauf
Ort: Wir sind in Valberg gefahren – mit dem Lift auf Bikeparkstrecken und teilweise auch geshuttelt, um in der kurzen Zeit möglichst viel fahren zu können. Valberg befindet sich im Südosten von Frankreich nahe der italienischen Grenze und liegt auf 1.700 m Höhe. Es gibt dort einie riesige Vielfalt auch an anspruchsvollen Trails, die Enduro World Series hat dort bereits gastiert.
Testerprofil Alex Boyce
- Testername: Alex Boyce
- Körpergröße: 183 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 95 kg
- Schrittlänge: 88 cm
- Armlänge: 69 cm
- Oberkörperlänge: 67 cm
- Fahrstil: weich, gerne mit Sprüngen, jedes Terrain, Uphill im Turbo-Modus
- Was fahre ich hauptsächlich: E-Bike, Enduro, Gravel.
- Vorlieben beim Fahrwerk: gutes Ansprechverhalten und direkte Lenkung, Plusreifen
- Vorlieben bei der Geometrie: breiter Lenker (800 mm), langer Hauptrahmen, mittellange Kettenstreben
29er am E-Mountainbike – eine Option für dich?
Weitere Informationen zum Overvolt AM 729 i Shimano
Webseite: Lapierre
Text & Redaktion: Alex Boyce | eMTB-News.de
Bilder: Alex Boyce, Matt Wragg, Manu Molle
Lapierre Overvolt AM 927 i Shimano
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
20 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumdas dürfte @DerSpanier gefallen
Stimmt. Geffällt mir. Bleibt Alles gleich, nur die Farbe ist anders. Mir gefällt aber die 2017er Farbe besser.
Bei den Reifen hat Lapierre nachgelegt.
Habe M mit 80er Vorbau getestet und danach L mit Serienvorbau genommen. Bei 1.83 und 87er Beinlänge genau richtig.
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