Magura Gustav Pro im Test: Mit der neuen Gustav Pro stellt Magura eine in den räumlichen Ausmaßen rekordverdächtige Bremse vor, die allerdings keine neuen Power-Rekorde brechen, sondern maximal zuverlässig funktionieren soll. Zudem soll es sich um die erste für das Bosch ABS-System optimierte E-Bike-Bremse handeln. Wir konnten sie in Saalbach bereits testen.
Magura Gustav Pro – Infos und Preise
Wer bereits in den 90er-Jahren auf dem Mountainbike unterwegs war, wird sich noch gut an die legendäre Magura Gustav M erinnern – eine der ersten wirklich starken MTB-Scheibenbremsen. Die neue Gustav Pro wirkt zwar ähnlich brachial, soll allerdings eine zur Magura MT7(-Test) vergleichbare Bremskraft aufbringen. Ein geringerer Öldruck, mehr Ölvolumen, dickere Scheiben, 40 % größere Beläge und eine verbesserte Architektur sollen jedoch für ein wesentlich besseres Hitze-Management, maximale Zuverlässigkeit und einen vereinfachten Entlüftungsprozess sorgen. Am Hebel setzt Magura weiterhin auf das hauseigene Carbotecture-Material, weshalb die E-Bike-Bremse nicht so schwer ausfällt, wie die voluminöse Optik vermuten lässt. Mit der Gustav Pro stellen die Bad Uracher zudem den neuen Easy Link-Leitungsanschluss vor, der die Montage erheblich erleichtern soll. Ein Fokus bei der Entwicklung war zudem das Bosch ABS-System, mit dem die neuen Magura-Stopper perfekt harmonieren sollen. Ihr könnte die Magura Gustav Pro voraussichtlich ab Mitte Oktober 2024 für etwa 300 € pro Bremse (ohne Scheiben) erwerben.
- Bremsflüssigkeit Mineralöl
- Sattel 4x 19 mm Kolben
- Einstellungen Hebelweite
- Besonderheiten Easy Link-Leitungsanschluss, 2,5 mm dicke Scheiben, 40 % mehr Belagsvolumen
- Material Carbotecture (Geber) / Aluminium (Hebel und Sattel)
- Bremsbeläge 13.S (organisch, 4 Einzelbeläge pro Sattel)
- Bremsscheiben MDR-S 2.5 (2,5 mm Dicke / 180 oder 203 mm Durchmesser)
- Farbe Anthrazit / Schwarz
- Gewicht 345 g (Herstellerangabe)
- www.magura.com
- Preis ca. 300 € (UVP, pro Bremse, ohne Scheibe) | Bikemarkt: Magura Gustav Pro kaufen
Magura Gustav Pro – im Detail
Mit diesem Namen für ihre neuste Scheibenbremse schürt Magura bereits mehrere Monate vor Verkaufsstart – der Mitte Oktober liegen soll – natürlich die Erwartungen. Die Gustav M war schließlich jahrelang das Aushängeschild der Schwaben und galt als eine der ersten wirklich funktionalen und starken MTB-Scheibenbremsen. Das M (für Magenwirth) wurde gestrichen, der Vorname des Magura-Gründers, Gustav, ist geblieben. Mit ihrem berühmten Vorgänger aus den 90er-Jahren hat die neue Gustav Pro auf jeden Fall die recht brachialen Ausmaße gemein. Im ersten Moment etwas verwunderlich ist dabei, dass diese nicht dem Zweck dienen, mit der Gustav neue Bremspower-Rekorde zu brechen.
In Sachen Bremspower soll die Magura Gustav Pro tatsächlich in etwa auf dem Niveau der wesentlich schlankeren MT7 liegen. Von dieser hat sie auch die generelle Architektur entliehen, auch wenn Magura betont, ein komplett neues Ingenieursteam eingesetzt und das System in vielen essenziellen Punkten erheblich verbessert zu haben. Die recht auffällige Dimension von Geber und Sattel erklärt sich einerseits dadurch, dass Magura eine extrem zuverlässige Bremse auf die Beine stellen wollte. Damit meinen die Schwaben einerseits Punkte wie die Hitzebeständigkeit, allerdings auch die Servicebarkeit, insbesondere den Entlüftungsprozess. Andererseits soll es sich um die erste für das Bosch ABS-System optimierte Bremse handeln. Um perfekt mit dem nur an E-Bikes verbauten System zu harmonieren, braucht es ein großes Ölfördervolumen, das die Gustav Pro mit ihrem 12 mm Kolben im Bremsgriff zur Verfügung stellt.
Im Sattel finden vier identische Kolben mit 19 mm Durchmesser Platz. Magura bleibt dem aus der MT7 bekannten System mit vier einzelnen Bremsbelägen treu. Durch die Architektur des Sattels wird es auch nicht möglich sein, Beläge mit einer Basisplatte pro Seite zu verwenden. Die Beläge verzichten auf eine Klammer und werden stattdessen magnetisch am Kolben gehalten. Interessant ist, dass die Kolben zumindest im Neuzustand – ich konnte es nicht mit älteren Bremsen testen – so leichtgängig sind, dass man sie einfach mit dem Finger am Belag zurückdrücken kann. Ein Belagwechsel auf dem Trail ist so ziemlich einfach möglich, ohne das Hinterrad auszubauen. Einfach kurz gegen den Belag drücken, damit der Kolben zurückgeht, Schrauben lösen und die Beläge nach oben entnehmen. Der Prozedur konnte ich live mitten auf dem Trail beiwohnen.
Im Geber wurde das Ölvolumen von 4 ml bei der MT7 auf jetzt 7 ml erhöht. Das hat sicherlich einerseits mit dem Bosch ABS-System zu tun, vereinfacht Magura zufolge jedoch auch den Entlüftungsprozess. Dazu trägt auch die serielle Anordnung der Kolben bei, die Sackgassen oder ungünstige Winkel im Ölkanal vermeiden soll. Der Hersteller gibt zudem an, dass der gesamte Prozess dank neuem Entlüftungsventil absolut sauber verlaufen soll. Sollte sich doch mal eine winzige Luftblase ins System verirren, soll sich das vergleichsweise mild auf die Bremsperformance auswirken. Denn im Vergleich zu einigen modernen Downhill-Bremsen wirkt Magura zufolge im Inneren der Gustav Pro ein recht geringer Druck. Dieser soll 20–30 % geringer als bei der MT7 ausfallen. Das verhindert einerseits, dass sich etwa die Leitung oder Dichtungen aufdehnen, und soll andererseits für ein sehr intuitives und konstantes Bremsgefühl sorgen.
Magura setzt beim Geber weiterhin auf den Carbotecture-Kunststoff, der auch ein Grund für das trotz der Größe recht geringe Gewicht der Bremse sein soll. Neu ist jedoch die Klemmschelle, die aus Aluminium besteht und nur noch über eine Schraube verfügt. Magura bietet verschiedene Shiftmix-Adapter an, mit denen SRAM und Shimano-Schalthebel direkt an der Klemmung befestigt werden können. Diese sind zudem nun austauschbar und nicht mehr Teil der Klemmung selbst. Der Hebel besteht ebenfalls aus Aluminium und verfügt über eine Sollbruchstelle, die bei einem Sturz genug Hebel übrig lassen soll, dass man notfalls mit dem Stummel noch nach Hause fahren könnte.
Die Hebelposition lässt sich werkzeuglos verstellen. Eine Druckpunkt-Verstellung hingegen ist von Magura nicht vorgesehen. Zum Verkaufsstart im Oktober soll es lediglich einen Hebel geben, der recht groß und breit ausfällt und sich zudem ziemlich weit weg vom Lenker befindet. Magura gibt allerdings an, dass hier später wie gewohnt Nachrüst-Optionen angeboten werden sollen, die sich allerdings rein auf die Ergonomie beziehen. Mehr Power sollte man sich davon nicht versprechen – diese sollen stattdessen die neuen MDR-S-Bremsscheiben mit ganzen 2,5 mm statt 2 mm Dicke liefern. Mehr Material soll einerseits mehr Hitze aufnehmen können, andererseits ein etwas knackigeres Hebelgefühl erzeugen. Deshalb gibt’s auch nur 180 oder 203 mm Scheiben; 220 mm oder mehr sind laut Magura schlichtweg nicht nötig. Die Scheiben verfügen wegen ihrer Dicke über ein Offset, um nicht mit dem Rahmen in Kontakt zu geraten. Man kann übrigens normale 2 mm-Scheiben fahren, ohne die Bremse entlüften zu müssen.
Am Belag wurde natürlich ebenfalls gearbeitet. Hier setzt Magura traditionell auf ein organisches Material. Neben dem Standard-Belag existieren bereits Muster von etwas bissigeren Belägen, die ebenfalls in den Handel kommen sollen. Die Basisplatte wurde deutlich vergrößert und bietet nun fast so etwas wie Kühlrippen. Die Belagfläche selbst ist 40 % größer als bei der MT7. Das soll nicht nur den Verschleiß erheblich senken, sondern auch ein Einbremsen unnötig machen. Gemeinsam mit den dicken Scheiben soll sich nicht genug Hitze entwickeln, um ein Verglasen wahrscheinlich zu machen. Der Luftspalt zwischen Belag und Scheibe wurde ebenfalls vergrößert, was die korrekte Ausrichtung vereinfacht.
Magura Easy Link
Eine wichtige Neuentwicklung, die künftig auch in andere Magura-Produkte Einzug halten soll, ist das Easy Link-System. Dabei handelt es sich um einen Schnellverschluss zwischen Leitung und Geber sowie Sattel. Die Bremse wird mit einem verpressten Leitungsende ausgeliefert, das nicht dicker als die Leitung ist und damit problemlos intern verlegt werden kann. Dieses steckt man einfach in den Geber, sichert das Ganze und zieht einmal den Hebel, um eine dichtende Membran zwischen Geber und Leitung zu brechen. Da alles bereits ab Werk entlüftet ist, ist die Bremse sofort einsatzbereit … theoretisch.
Man kann alternativ auch das untere, Sattel-seitige Leitungsende demontieren und kürzen und erhält sich so das obere, schlanke Ende, muss dann aber das gesamte System einmal entlüften. Die Krux ist allerdings, dass Easy Link durch die Membran als 1-Mal-System gedacht ist. Sprich, bei späterer Demontage, etwa um einen Steuersatz zu zerlegen, durch den die Leitungen neuerdings häufig geführt werden, muss man eigentlich wieder entlüften, wie bei jeder Bremse auch. Mit etwas Geschick lässt sich das vermeiden und die Leitung ist natürlich einfacher entfernt (man zieht nur eine Klammer ab), aber man profitiert nicht mehr von dem sorgenfreien Zusammenstecken wie bei der Erstmontage. Magura gibt als Vorteil an, dass man ja einen komplett entlüfteten, neuen Ersatzhebel mit sich führen kann und bei einem Hebel-Defekt einfach Plug- & Play-mäßig auf dem Trail ohne Entlüften und ohne Spezialwerkzeug einen neuen Hebel montieren könne. Das erscheint mir allerdings eher ein Ausnahme-Szenario zu sein.
Magura Gustav Pro – auf dem Trail
Ich konnte die neue Magura Gustav Pro einen Tag lang an einem Canyon Strive:ON (Test) in Saalbach testen. Zudem gab es die Möglichkeit, ein Cannondale Moterra samt Bosch ABS für eine Fahrt auszuprobieren. Da die Bremse erst im Oktober im Handel sein soll, bin ich ein Vorserienmodell gefahren, das sich allerdings schon extrem nah an der finalen Version befinden soll. Bereits beim ersten Anfassen fällt auf, dass der Hebel nicht nur recht breit ausfällt, sondern sich auch ziemlich weit weg vom Lenker befindet. Selbst komplett rangeschraubt hatte ich mit meinen zugegebenermaßen eher kurzen Fingern (Handschuhgröße M) Probleme, an den Hebel zu gelangen. Damit war ich definitiv nicht der einzige Journalist. Wer große Hände hat oder den Druckpunkt gerne extrem weit weg vom Lenker fährt, wird sich daran allerdings nicht stören.
Magura zufolge liegt diese Einschränkung am ABS-System, das einen recht großen Sicherheitsabstand zwischen Hebel und Lenker erfordert. Hier macht sich der große Fokus der Bad Uracher auf den E-Bike-Markt bemerkbar, denn mir ist keine Performance-Bremse bekannt, die unter diesem Problem leiden würde. Fairerweise muss man sagen, dass Magura betont, im Laufe der Zeit weitere Hebelformen nachzureichen. Für den Moment könnte sich die Ergonomie für einige Mountainbiker allerdings als wenig optimal erweisen.
Davon mal abgesehen, erinnert die Gustav Pro eindeutig an die MT7. Allerdings fällt der Druckpunkt etwas knackiger aus, was Magura mit dem geringeren Öldruck und der dickeren Scheibe erklärt. Der Unterschied ist spürbar, allerdings ist die Gustav Pro keinesfalls eine digitale Bremse, sondern kündigt ihr baldiges Einsetzen recht sanft und spürbar an. Die Power fällt tatsächlich nicht rekordverdächtig aus, was meines Erachtens aber kein Nachteil ist. Mit etwa 83–85 kg fahrfertig und einem schweren E-Bike hatte ich zu keinem Zeitpunkt Probleme, rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Generell bin ich mir nicht sicher, ob mehr Power immer nötig ist, denn zu ist irgendwann einfach zu. Trotzdem wäre ein Test am Downhill-Bike, das einfach wesentlich mehr Grip aufbaut und dadurch die Bremse härter fordert, in Zukunft interessant.
Hinzugefügt: Mit der MT7 hatte ich auch keine Power-Probleme, gerade am E-Bike neigt diese in meiner Erfahrung allerdings schnell zum Überhitzen. Das scheint mit der Gustav Pro in Kombination mit den MDR-S 2.5-Scheiben tatsächlich kein Problem zu sein. Saalbach bietet zwar nicht die steilsten Trails, allerdings bin ich mehrere Minuten lang bei gezogener Bremse eine Asphaltstraße heruntergefahren und habe dabei mit voller Unterstützung reingetreten, ohne dass sich im Hebel merklich etwas getan hätte.
Allerdings hatte ich während der Fahrt vor allem an der Vorderrad-Bremse das Problem, dass sich der Hebel aufgepumpt hat – und das, obwohl Magura zufolge keine nennenswerte Luft im System gewesen ist. Die anwesenden Ingenieure haben sich das so erklärt, dass ich den Hebel aufgrund meiner kurzen Finger ständig leicht gezogen in der Hand halten muss und dadurch den Kolben ständig über dem Schnüffelloch halte. Ist dieses immer etwas verdeckt, kann sich Öl ansammeln und für ein Aufpumpen des Druckpunkts sorgen. Wenn ich mich sehr darauf konzentriert habe, die Finger zwischen den Bremsmanövern von der Bremse fernzuhalten, ist das Problem tatsächlich auch nicht aufgetreten. Mir gegenüber wurde geäußert, dass man hier bis zum Serienstart noch nachbessern könnte, sollte sich der Verdacht bestätigen.
Da es eine Stromquelle benötigt, ist das Bosch ABS (Test) aktuell nur an E-Bikes verfügbar. Es wirkt sich lediglich auf die Vorderrad-Bremse aus und erzeugt bei zu beherztem Griff in den Hebel das vom PKW bekannte Rütteln. Man kann damit allerdings noch einen Stoppie machen, da das System nur bis zu einer Mindest-Geschwindigkeit von 6 km/h eingreift. Der Leerweg des Hebels ist mit ABS spürbar schwergängiger und die Vorderrad-Bremse fühlt sich damit generell etwas schwammiger und undefinierter an. Außerdem war der Druckpunkt damit tendenziell noch weiter weg vom Lenker. Auf den nicht allzu anspruchsvollen Test-Trails in Saalbach konnte ich für mich keinen spürbaren Vorteil erkennen. Dafür bräuchte es sicherlich deutlich mehr Zeit und eine breitere Gelände-Variation. Magura zufolge soll das ziemlich klobige System etwa das Anbremsen in Kurven verbessern und für mehr Kontrolle in Grenzsituationen sorgen.
Magura Gustav Pro im Vergleich
Meine Zeit mit der Magura Gustav Pro war begrenzt, allerdings lassen sich bereits kleine Vergleiche ziehen. Zunächst sei gesagt, dass mir keine andere MTB-Bremse bekannt ist, bei der ich Probleme gehabt hätte, die Hebel für mich korrekt einzustellen. Was die reine Power angeht, fällt die optisch ähnlich brachiale, allerdings etwas schlankere SRAM Maven Test deutlich stärker aus. Zumindest am Enduro-Bike empfinde ich das allerdings nicht als großen Nachteil. Beide Bremsen haben bisher keine Anzeichen von Fading gezeigt. Einen ähnlich konstanten Druckpunkt bietet die Hayes Dominion Test, wobei dieser an der Hayes deutlich digitaler ausfällt. Zudem können die Hayes-Scheiben nicht so gut mit Hitze umgehen, wie die dicken Magura MDR-S. Ebenfalls deutlich digitaler fällt etwa die Shimano XTR Test aus, die Power dürfte auf einem etwa vergleichbaren Niveau liegen.
Das ist uns aufgefallen
- Hebelweitenverstellung Diese ging an einigen Testbremsen etwas schwergängig, was allerdings an der per Hand zusammengebauten Vorserie liegen soll. Ein Kritikpunkt ist allerdings für die geringe Einstellbarkeit, vor allem in Richtung Lenker. Wer seine Bremsen gerne etwas näher am Lenker fährt, muss sich gedulden, bis Magura passende Hebel-Optionen anbietet.
- Power vs. Zuverlässigkeit Magura setzt voll auf Zuverlässigkeit und bietet hier einen sehr interessanten Ansatz. Die Power der Gustav Pro war beim ersten Test absolut ausreichend. Sollte die Bremse so zuverlässig funktionieren wie angepriesen, ist sie eine spannende Option für echte Vielfahrer.
- Shiftmix Ergonomisch auch nicht ganz ideal war für mich, dass die Bremse durch ihren langen Hebel sehr weit innen am Lenker geklemmt wird. Das positioniert auch den mit Shiftmix befestigten Schalthebel weit weg vom Griff. Man kann das Adapterstück in der Nut etwas verschieben, wodurch ich ganz gut schalten konnte. Ich würde aber auf Dauer lieber eine eigene Klemmung für den Schalthebel nutzen. Zudem kann man den Schalthebel nicht an der Bremse vor- oder zurückdrehen. Wer die Bremse recht weit nach oben gedreht fährt, für den wird der Schalthebel eben recht weit weggedreht sein.
- Easy Link Die Idee, eine einfachere Anbindung zwischen Leitung und Bremse zu entwickeln, ist mehr als löblich. Noch praktischer wäre allerdings, wenn das System mehrfach entkoppelt werden könnte, ohne entlüftet zu werden.
- Optik Darüber kann man sich natürlich streiten. Fest steht allerdings, dass die Gustav Pro recht voluminös ausfällt und so nicht gerade für ein schlankes Cockpit sorgt.
Fazit – Magura Gustav Pro
Im ersten Test haben sich sowohl Licht- als auch Schattenseiten der neuen Magura Gustav Pro ergeben. Die Bremspower ist zwar nicht auf rekordverdächtigem Niveau, hat sich jedoch als absolut ausreichend erwiesen – vor allem, da die voluminöse Bremse mit Hitze hervorragend umgehen kann und bisher kein Fading zu kennen scheint. Die im Test leichtgängigen Kolben, der einfache Belagwechsel und der verbesserte Entlüftungsprozess sind zudem vielversprechend. Dringenden Nachholbedarf gibt es allerdings bei der Hebelergonomie, die für Menschen mit kurzen Fingern oder einer Präferenz für einen nah am Lenker liegenden Druckpunkt kaum brauchbar ist. Magura hat jedoch angekündigt, hier entsprechende Nachrüstlösungen anzubieten, für die man sich wohl gedulden muss.
Was sagst du zum ungewöhnlichen Ansatz von Magura?
Testablauf
Für den ersten Test der neuen Gustav Pro hat uns Magura nach Saalbach-Hinterglemm eingeladen. Dort haben wir nicht nur alle technischen Neuerungen erfahren, sondern konnten die Bremse auch einen Tag lang testen.
Hier haben wir die Magura Gustav Pro getestet
- Saalbach: Wir hatten einen Tag lang die Chance, die neue Magura-Bremse an einem Canyon Strive:ON-E-MTB auf den teils anspruchsvollen Trails rund um Saalbach, Österreich, zu testen.
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Trail Bikes
- Vorlieben beim Fahrwerk
- ausbalanciert, Gegenhalt über die Feder, Druckstufe eher offen, mittelschneller Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- eher kurz, hoher Stack, ausgewogener Sitz- und Lenkwinkel
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