Bessere Aerodynamik, aufgeräumtere Optik, besserer Schutz für die Hydraulik-Bauteile: Die Magura Cockpit Integration, kurz MCi genannt, gehört zur neuen Magura Integration Series und soll dem Namen nach Komponenten noch besser miteinander integrieren. Was wir letztens schon eindrucksvoll beim Stoll T1-Bikeprojekt sehen konnten, wird bei Magura jetzt ohne Frickelei Realität: Die erste Kombination aus Lenker und Bremse, die ohne außenliegende Leitungen auskommt. Ganz von ungefähr kommt die Integration nicht: Als Pate für die Hydraulikeinheit stand eine Entwicklung aus dem Magura Motorradbereich bereit, die Funktionsweise der neuen Lenker/Bremsen-Kombination ist angelehnt an eine hydraulische Kupplung für Motorräder.
Magura MCi: Wie funktioniert das System?
Die Einheit aus Bremshebel und Klemme lenkt einen Mechanismus innerhalb des Lenkers auf Höhe der Griffe an. Beim Betätigen des Bremshebels bewegt sich ein Metallstab in axialer Richtung (in Richtung Vorbau) und somit wird der Geberkolben, welcher im Lenker liegt, ebenfalls in Bewegung gesetzt.
Wie auch beim Stoll-Projekt wird die Leitung durch den Lenker in den Vorbau und von dort in das Steuerrohr geführt. Von hier gelangen die Leitungen zur Gabelkrone und in den Rahmen. Durch spezielle Steuersatzschalen soll zukünftig auch eine Leitungsführung in den Rahmen möglich sein. Lenker und Vorbauten müssen entsprechend für MCi vorbereitet werden – daher können mit dem aktuellen System keine regulären Cockpit-Komponenten verwendet werden.
Um schwierige Installationsvorgänge zu vermeiden, kommt im Bereich des Vorbaus die erwähnte Hydraulikkupplung zum Einsatz, mit der die Leitungen geteilt werden können. Durch identische Abmessungen und Dimensionen soll die Magura MCi die gleiche Bremskraft und Standfestigkeit bieten wie die Magura MT-Serie. Auch die Entlüftung soll ähnlich einfach vonstatten gehen: Diese findet über den Zylinder im Griffende statt, für eine Entlüftung muss das Bike auf die Seite gekippt und die Barend-Kappe entfernt werden – genauer sieht man dies unten im Video. Die Bremse ist als 2- oder 4-Kolben-Variante verfügbar.
Zwei Einschränkungen gibt es momentan noch: Zum Einen muss der Bremshebel an einer bestimmten Stelle am Lenker befestigt werden. Dadurch muss für eine ideale Griffposition gegebenenfalls der Griff weiter nach außen geschoben werden – laut Magura darf dies mit bis zu 2 cm Überstand geschehen. Weiterhin ist die Rotation der Bremshebel zur Zeit nur über das Drehen des gesamten Lenkers möglich, allerdings wird bereits an einer variablen Lösung gearbeitet.
Ab wann kann man die Magura MCi kaufen?
Vorerst gar nicht – aktuell ist die Magura MCi nur für Hersteller von Komplettbikes reserviert. Geplant ist, dass Magura das System für die Partner bereitstellt und die entsprechenden Komponenten (Lenker, Vorbau-Einheit und Kabelführung) zusammen mit den Herstellern spezifiziert werden. Eine Aftermarket-Version ist momentan nicht geplant. Anschauen kann man die Neuheit aber demnächst: Ein erstes Serienbike mit dem neuen System wird in wenigen Wochen präsentiert.
Meinung @MTB-News
Maximale Integration: Magura prescht weiter vor und präsentiert mit MCi einen spannenden Ansatz, wie man ein Bike nicht nur noch unauffälliger, sondern im besten Fall auch unanfälliger für Störungen machen kann – Stichwort externe Bremsleitung. Durch die Easy Link-Leitungsverbindung scheint das System auch einfacher zu verbauen als die Variante beim Stoll-Bike. Einziger Wermutstropfen für uns: Die fehlende Verstellbarkeit von Hebelwinkel und -Position. Abgesehen davon finden wir den Ansatz von Magura sehr spannend und freuen uns auf zukünftige Ideen!
Was sagt ihr zu dem neuartigen System?
8 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDeine Lenker sind einfach zu dünn. Scheiss Leichtbau. ;-)
Yeah. Wie geil. Ein aufgeräumtes Cockpit. Endlich.
Die „Stoll-Studie“ war schon mega.
Klar sind da noch längst nicht alle Hausaufgaben gemacht. Aber der Schritt geht in die richtige Richtung. Und irgendeiner muss ja mal die Speerspitze voran treiben.
Weiter so.
Sascha
Overengineering. Macht alles nur teuer und bringt keinen funktionalen Nutzen. Ist leider überall so.
Von "sieht schön aus" hat nun wirklich niemand etwas.
Und wenn sich (irgendwann mal) Funktion mit Ästhetik/Design vereinbaren lässt, perfekt.
Deshalb schrieb ich ja, dass die Hausaufgaben noch nicht alle gemacht sind, es aber der richtige Schritt ist.
Wer lesen kann, ist ganz klar im Vorteil
Sascha
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