Maxxis Highroller III im Test: Der Maxxis Highroller ist ein absoluter Klassiker im Reifen-Segment und hat für 2024 ein ordentliches Remake verpasst bekommen. Was neu ist und wie sich die dritte Evolutionsstufe des Highrollers auf dem Trail schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.
Maxxis Highroller 3: Infos und Preise
Der Maxxis Highroller zählt zu den absoluten Klassikern im Gravity-Segment und verrichten seit nun mehr 20 Jahren zuverlässig seinen Dienst an Mountainbikes von Profis und Hobbyfahrern. Bei solchen Zeitskalen verwundert es wenig, dass auch das letzte Update des erfolgreichen Reifens schon einige Jahre zurückliegt. 2011 wurde aus dem Highroller der Highroller II. Rund dreizehn Jahre später ist es nun wieder zu weit. Der Highroller verdient sich den nächsten Streifen und hört fortan auf den Namen Maxxis Highroller III.
- Laufradgröße 27,5″ / 29″
- Reifenbreite 2,4″
- Karkasse Exo+ / Double Down / DH
- Gummimischung 3C Maxxgrip
- Gewicht 1.100 g bis 1.400 g
- Verfügbarkeit Q3 bis Q4 2024
- www.maxxistires.de
- Preis 79,90 € bis 84,90 € (UVP)
Mit der Namensänderung kommen natürlich auch einige Änderungen im Stollenprofil daher, die den zunehmenden Geschwindigkeiten im modernen Downhillsport und dem Feedback und Wünschen der Maxxis World Cup Teams Rechnung tragen. Durch die Anpassungen soll der neue Highroller sowohl in tiefen Böden brillieren als auch extremen Kurvenkräften auf hartem Untergrund standhalten.
Der neue Maxxis Highroller III ist ausschließlich mit Maxxgrip Gummimischung sowie in den drei Karkassen-Optionen Exo+, DD und DH erhältlich. Bei der Laufradgröße stehen 29″ und 27,5″ zur Wahl, während die Reifenbreite durchweg 2,4″ misst. Preislich liegt die Double Down-Variante bei 84,90 €. Die Exo+ und DH-Reifen wandern bereits für 79,90 € über die Ladentheke.
Maxxis Highroller III Varianten
Laufradgröße | Karkasse | Gummimischung | Gewicht | Preis | Verfügbarkeit |
---|---|---|---|---|---|
27,5" x 2,4" | DD | 3C Maxxgrip | 1.225 g | 84,90 € | Q4/2024 |
27,5" x 2,4" | DH | 3C Maxxgrip | 1.335 g | 79,90 € | Q3/2024 |
27,5" x 2,4" | Exo+ | 3C Maxxgrip | 1.110 g | 79,90 € | Q4/2024 |
29" x 2,4" | DD | 3C Maxxgrip | 1.305 g | 84,90 € | Q3/2024 |
29" x 2,4" | DH | 3C Maxxgrip | 1.400 g | 79,90 € | Q3/2024 |
29" x 2,4" | Exo+ | 3C Maxxgrip | 1.145 g | 79,90 € | Q4/2024 |
Im Detail
Vergleicht man das Profil des neuen Highroller III mit dem seines Vorgängers, so fallen direkt deutliche Unterschiede auf. Schnell wird klar: hier handelt es sich nicht nur um feine Detailverbesserungen. Die Mittelstollen sind deutlich weniger angeschrägt, stehen weiter auseinander und erinnern mit ihrem wuchtigen Auftreten auf den ersten Blick eher an einen gedrosselten Shorty als an einen Highroller.
Anders sieht es hingegen bei den Seitenstollen aus: Diese sind besonders massiv sowie breit abgestützt und unterscheiden sich dadurch deutlich von denen des Shortys. Und das hat auch einen Grund. Die von Maxxis als hybrides Stollen-Design bezeichnete Anordnung verfolgt nämlich einen bestimmten Zweck.
Die offenen Mittelstollen sollen tief in nasse oder weiche Böden eindringen und dort für hervorragende Brems-, Quer- und Kurventraktion sorgen, während die stabilen Schulterstollen selbst extremen Kurvenkräften und Schräglagen auf harten Böden spielerisch wegstecken. Dadurch soll der neue Highroller III mit einem breiten Einsatzbereich und einer hohen Präzision punkten.
Dass dieses Konzept im Rennmodus funktioniert, haben Jackson Goldstone, Ronan Dunne und Marine Cabirou in dieser Saison bereits eindrucksvoll mit Siegen im Downhill World Cup bewiesen.
In der Maxxis-Produktpalette reiht sich der neue Reifen mit seinen Eigenschaften zwischen dem beliebten Allrounder Assegai und dem Shorty ein. Dem abfahrtslastigen Fokus folgend, wird der Highroller III vorerst nur in der weichen Maxxgrip-Gummimischung zum Kauf angeboten. Je nach gewählter Karkasse und Reifengröße ergeben sich Gewichte zwischen 1.100 g für die Exo+ 27,5″-Variante und 1.400 g für die DH-Variante in 29″.
Doch nicht nur der Reifen wurde gründlich überarbeitet. Auch an die Verpackung hat Maxxis Hand angelegt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit besteht die Verpackung des neuen Highroller komplett aus recycelbaren Materialien. Um dies zu erreichen, kommt fortan ein Pappkarton-Aufhänger, der zu 75 % aus Recyclingpapier besteht, zum Einsatz. Zudem müssen die bisher verwendetet Kabelbinder recycelbaren Kunststoff-Bändern weichen.
Auf dem Trail
Wir hatten bereits die Möglichkeit, den nagelneuen Maxxis Highroller III-Reifen für euch auszuprobieren. Dafür wurde uns die 29″ x 2,4″ DH-Variante des Reifens zur Verfügung gestellt. In dieser Konfiguration bringt unser Testreifen 1.406 g auf die Waage, was sich sehr gut mit der Herstellerangabe von 1.400 g deckt.
Um einen guten Ersteindruck von dem Reifen zu gewinnen, haben wir ihn am Vorderrad aufgezogen und ihm verschiedenste Bodenverhältnisse vorgesetzt. Dabei musste sich der neue Pneu sowohl auf harten festgefahrenen Flowtrails mit vielen Anliegern als auch in steilen technischen Abschnitten mit tiefen bis sehr tiefen Böden beweisen.
Die Montage des Highrollers gelingt Maxxis-typisch problemlos und der Reifen springt auch ohne Kompressor-Einsatz zuverlässig ins Felgenbett. Wenig überraschend baut der 2,4″ Highroller etwas schmaler als der zum Vergleich herangezogene Maxxis Assegai in 2,5″-Breite.
Doch wie schlägt sich der Highroller III auf dem Trail? Unserer Meinung nach ziemlich gut. Die Mittelstollen graben sich tief in den Boden und verzahnen sich ausgezeichnet mit dem Untergrund. Zusammen mit der weichen Maxxgrip Gummimischung sorgt dies für richtig viel Traktion. Vor allem in tieferen oder etwas loseren Böden, in die die Stollen richtig eindringen können, brilliert Maxxis neuster Spross mit Grip bis zum Abwinken.
Durch rutschige Offcamber-Sektionen marschiert der Highroller dadurch wie auf Schienen. Ist man trotzdem mal im Grenzbereich angekommen, rutscht der Reifen gut kontrollierbar. Auch in richtig steilen Abschnitten, in denen jedes Quäntchen Bremstraktion zählt, ist der Reifen ganz in seinem Element. Erfreulich ist zudem, dass sich der Reifen aufgrund seines offenen Profils nicht wirklich zusetzt und sich gut selbst reinigt. All dies macht den neuen Highroller zu einem echten Loam-Monster.
Doch nicht nur in offenem Boden, sondern auch auf Hardpack muss sich der neue Highroller III nicht verstecken. Klar, für festgefahrene Anliegerkurven gibt es bessere Alternativen im Maxxis-Portfolio, dennoch erledigt auch der Highroller hier einen guten Job. Die wuchtig ausgeführten Seitenstollen bleiben auch bei hohem Druck stets stabil und knicken nicht weg – eine Schwachstelle des Vorgängers ist somit eliminiert. Da die Mittelstollen nicht übermäßig lang ausfallen, neigen auch diese nicht zum Wegschmieren.
Auch die Karkasse sorgte für keinerlei unschöne Überraschungen, sondern punktet, wie man es von Maxxis DH-Karkassen gewohnt ist, mit einem guten Pannenschutz und einer ausgezeichneten Dämpfung.
Im direkten Vergleich mit dem Maxxis Assegai fällt der knackige Wechsel von Mittel zu Seitenstollen auf. Während der Assegai einen besonders smoothen Übergang zwischen Mittel und Seitenstollen besticht, ist dieser beim Highroller genau wie zum Beispiel beim Schwalbe Tacky Chan abrupter, dadurch aber auch definierter und besser spürbar. Gerade aggressivere Fahrer dürften dies begrüßen und davon profitieren. Fährt man weniger aggressiv und primär auf moderateren Trails, ist der Assegai aber unserer Meinung nach die bessere Wahl.
Natürlich ist der Maxxis Highroller III mit DH-Karkasse und Maxxgrip-Gummimischung nicht die beste Option, wenn es um die Uphilltauglichkeit geht. Dennoch haben wir den Reifen auch am Hinterrad eines Orbea Rallons montiert, um ihm einen kurzen Pedaliertest zu unterziehen. Wenig verwunderlich ist der Highroller mit seiner DH-Karkasse und der weichen Gummimischung etwas träge unterwegs.
Auch im zugegebenermaßen ungleichen Duell gegen den zuvor montierten Maxxis Minion DHR in Double Down-Karkasse und mit Maxxterra-Gummimischung hat er klar das Nachsehen, was sich auch beim Test mit der Wattmesskurbel bestätigt.
Dies sollte sich natürlich relativieren, sofern man einen Highroller mit DD oder Exo+ Karkasse statt der DH-Version in den Vergleich schickt. Da der Highroller allerdings ausschließlich in der weichen Maxxgrip-Gummimischung angeboten wird, würden wir den Reifen für Touren fokussierte Mountainbiker nicht als Hinterrad-Reifen empfehlen.
Stattdessen macht unserer Meinung nach eine Kombination aus Maxxis Highroller III an der Front und einem anderen Maxxis-Reifen mit Maxxterra-Gummimischung am Heck mehr Sinn. Für ein schlammiges Enduro-Rennwochende können wir uns aber auch ein komplettes Highroller III-Setup vorstellen.
Fazit – Maxxis Highroller III
Der neue Maxxis Highroller III überzeugt mit jeder Menge Grip und Bremstraktion. Gerade in offenen, tieferen Böden und bei Nässe kann das offene Profil seine Stärken voll ausspielen. Dies macht den Highroller zu einem echten Loamfresser. Doch auch auf hartem Boden muss sich Maxxis' neuster Spross nicht verstecken und liefert eine gute Performance ab. Wer auf der Suche nach einem besonders traktionsstarken Reifen ist und sich nicht nur auf planierten Bikepark-Strecken bewegt, ist hier goldrichtig. Nicht ganz optimal geeignet ist der neue Highroller III aufgrund seiner weichen Gummimischung hingegen als Hinterrad-Reifen für längere Touren.
Wie gefällt euch der neue Maxxis Highroller III-Reifen?
Kommentare