Die Megavalanche zählt zu den verrücktesten und längsten Downhill/Enduro-Rennen der Welt. In Europa gibt es nichts Vergleichbares. In diesem Jahr ging Chris Rothenbach an den Start und zeigt die Strecke im Video. Viel Spaß mit dem Rennbericht und den Videos der Megavalanche 2023 in Alpe d’Huez!
Video: Megavalanche 2023 in Alpe d’Huez
Megavalanche 2023 in Alpe d’Huez
Seit 1995 versammeln sich jedes Jahr unzählige Fahrerinnen und Fahrer aus der ganzen Welt in Alpe d’Huez, Frankreich, um Teil eines einzigartigen Abenteuers zu sein: Das Megavalanche MTB-Rennen! Der Massenstart in 3.330 Metern Höhe auf dem Gletscher „Pic Blanc“ und der Zieleinlauf in Allemond, 2.600 Meter weiter unten, machen dieses Enduro-Rennen zum längsten und verrücktesten Downhill-Rennen der Welt!
Seit einigen Jahren gibt es auch eine eigene Wertung für E-Bikes. Auch Rico Haase, Chefredakteur von eMTB-News und passionierter E-Racer war 2021 am Start und fuhr in seiner AK aufs Podium– hier gibt es seinen Bericht von der Megavalanche in Alpe d’Huez.
Wie funktioniert die Mega?
1995 fand das erste Megavalanche-Rennen mit Massenstart statt, bei dem 400 Fahrer*innen an den Start gingen. Die Streckenführung gleicht sich, bis auf wenige Änderungen, jedes Jahr. Um am Renntag eine vordere Startreihe zu ergattern, muss am Tag vor dem Rennen eine Qualifikation gefahren werden, bei der sich die Schnellsten in den vordersten Linien einreihen dürfen. Seit 2007 verzeichnet der Veranstalter steigende Teilnehmendenzahlen aus dem Ausland, was sicherlich auch auf die starke mediale Wirkung der Mega zurückzuführen ist. Seit einigen Jahren wird auch ein eigenes Rennen mit Ebikes ausgetragen. Dieses findet einen Tag zuvor statt. Viele der Profis fahren sogar beide Kategorien mit.
Video: Qualifikation Megavalanche 2023 in Alpe d’Huez
Megavalanche 2023 in Alpe d’Huez – Erfahrungsbericht
Mein Name ist Chris Rothenbach und ich bin 2023 die Megavalanche in der Kategorie E-Bike mitgefahren. Hier kommt mein Erfahrungsbericht.
Für mich standen erst einmal gute 1.000 km auf dem Programm: durch die Schweiz nach Frankreich. Ab in die Berge. Was gibt es Schöneres, als im Sommer in den Alpen? Ich selbst war noch nie in den französischen Alpen und die Vorfreude war groß.
Am Dienstagmittag durften wir dann den legendären Pass hinauf nach Alpe d’Huez fahren. Leider nur mit dem Auto, ich hätte mich gerne mal mit meinem Rennrad da hochgequält. Wir sind ohne Umwege auf den Parkplatz, haben die Räder und uns startklar gemacht und sind unsere ersten Runden geheizt. Es war sommerlich warm und die Landschaft atemberaubend.
Was ungewöhnlich ist: Es ist sehr weitläufig auf der Hochebene und es gibt echt massig Platz. Das kenne ich sonst anders aus den Bergen. Dann, nach knapp 3.000 Tiefenmetern, sind wir mehr als gut angekommen und machten uns erst einmal auf in unsere Unterkunft. Ein Teil unserer Gruppe war schon dort. Eliot und seine Eltern empfingen uns herzlich und wir planten den gemeinsamen nächsten Trainingstag.
Mittwoch – Trainingstag
Der erste offizielle Trainingstag. Direkt mal rauf auf den Gletscher! Ich war geschockt. 3.300 Meter hoch auf dem Pic Blanc und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. „Es liegt so viel Schnee wie seit Jahren nicht“, sagte Eliot, der schon über 15 Mal bei der Mega am Start war. Für mich absolut Gold wert, denn er konnte mir viele Tipps geben mit dieser Erfahrung. Bei den ersten Metern im Schnee wird mir schnell klar: „Was zum Teufel machen wir hier eigentlich?“ Wilde Nummer – und dann wurde es noch wilder.
Der Start der offiziellen Strecke: Eine schwarze Skipiste mit massivem Gefälle. Am Ende eine 90 Grad Rechtskurve mit einer hohen Böschung, um die Fahrer aufzufangen. „Ach du Sch… Wie soll man denn hier Fahrrad fahren?“
Leider war der Schnee schon morgens um halb 10 sehr weich und alles war sulzig. Kontrolle: Fehlanzeige. Ein wilder Ritt und jegliches effektive Training auf solchem Untergrund blieb aus. Zur Schneegrenze hin wurde es dann noch sehr flach und der weiche Boden machte es unmöglich zu fahren. Wir mussten laufen: So macht das keinen Spaß.
Sobald der Schnee dann zu Ende war, ging es in sehr grobes und materialzerstörendes Gelände. Extrem viele Linienoptionen waren hier möglich. Da ich im Vorfeld ca. 63 YouTube-Videos geschaut habe, kam mir Vieles schon bekannt vor. Aber mal wieder alles viel krasser, steiler, gröber und schneller als auf den POV-Videos. Hier kann man sich ganz leicht das Material kaputt fahren.
Wir fuhren die Strecke einmal von oben bis unten. Die Strecke ist, wie schon anfangs erwähnt, Jahr für Jahr ziemlich gleich. Dieses Mal gab es jedoch ein ganz frisches Waldstück mit frischem Loam. Soooo geil und ich hatte richtig Bock auf Racing!
Donnerstag – wieder Training
Noch einmal rauf auf den Gletscher. Dieses Mal jedoch eine Stunde früher und es lohnte sich. Die Bedingungen waren deutlich besser und es kam etwas Vertrauen auf. Wir mussten auch kein Stück schieben, da wir überall viel Schwung mitnehmen konnten. So geht das also richtig. GEIL.
Wir fuhren auch ein letztes Mal die Quali-Strecke. Eine sehr anspruchsvolle und grobe Downhillstrecke mit vielen Steinfeldern und sehr hohem Grund-Speed. Enorm viele Linien und auch zu Beginn zwei kleinere Schneefelder, die unglaublich anspruchsvoll waren! Sowas bin ich noch nie gefahren und es ist mit nichts vergleichbar. Man konnte bei den Factory-Jungs sehen, wie viel Vertrauen sie in diesen schwierigen Passagen hatten und sie hoben sich vom Rest des Feldes deutlich ab.
Für mich alles Neuland und mein Rocky wurde zu einem 29“ Laufrad. Links und Rechts die Füße im Schnee und erstmal ein Gefühl dafür bekommen. Ich konnte dann noch zwei schnellen Jungs hinterherfahren und das gab mir richtig Selbstvertrauen. Den Speed konnte ich zwar nicht komplett mitgehen, aber ich war nah dran. Und im Rennen ist ja dann die Frage: Wer kann welchen Speed über die gesamte Länge fahren? Ich ging am Abend anhand meiner gefilmten Videos dann immer wieder die Linienwahl durch und konnte die Strecke eigentlich in- und auswendig. Gut vorbereitet ging es ins Bett, nachdem wir abends noch ein traditionell französisches Restaurant besucht haben.
Freitag – Qualifikationsrennen
Zum ersten Mal wurde die E-Bike-Gruppe in zwei Heats aufgeteilt. Pro Heat waren es gut 90 Fahrerinnen und Fahrer. Früh morgens noch Bike-Prep. Cushcore vorn und hinten. DH Karkasse vorn und hinten. Dicke 2,3 mm TRP Bremsscheiben in 223 mm Ausführung und gesinterte Beläge gegen die Hitze bei den langen Abfahrten. Ich unterhielt mich auch mit einigen Pros, wie Damien Oton, und dem Scott-Team, was sie anderes am Setup fahren. Wider Erwarten teilten sie mir mit: Fahrwerk härter als normal. Ich war erstaunt, weil ich genau in die andere Richtung gegangen bin. Fahrwerk weicher, um mehr Komfort zu haben in der langen Abfahrt. Das Thema Suspension-Setup ist doch wirklich sehr individuell. Ziemlich alle Fahrer sind mit schweren DH Karkassen unterwegs und haben zumindest hinten einen Reifen-Insert drin. Dass das Material hält, ist die halbe Miete. Mitgenommen wird nichts. „All in“ quasi. Wenn was kaputtgeht, ist man eh raus. Ich hab mir trotzdem mal ein paar Reifen-Salamis und eine CO2 Kartusche mitgenommen.
Bei der Quali wurde auch schon im Massenstart-Format gestartet und ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Daher versuchte ich am Start nicht direkt in die Mangel genommen zu werden und reihte mich anfangs auf Platz 8 ein. Die Strecke war hart, schnell und extrem physisch. Zu Beginn waren es erstmal einige lose Schotterkurven bis wir auf einer riesigen Steinplatte ankamen. Hier war die Strecke etwa 100 m breit und wir bauten uns im Training kleine Steintürmchen, um uns orientieren zu können. Dann kam das erste Schneefeld. Mit einem großen Absatz ging es rein in den Schnee und man musste extrem aufpassen, dass man nicht eintauchte und über den Lenker ging. Eine leichtere Option war ganz links außen direkt in den Schnee. Dies war aber ein längerer Weg und ich dachte mir schon, dass die meisten Fahrer da hin wollen. Also suchte ich mir meine eigene Linie mit etwas mehr Risiko, welche auch gut funktionierte. Dann folgte das zweite Schneefeld, bei dem der Einstieg ein ca. 3 Meter hoher Drop auf eine 1,5 m lange Steinlandung war. Hier musste wirklich alles passen und nur die Top-Fahrer wählten diese Linie. Danach teilte es sich wieder auf und ich hatte leider keine so gute Wahl, denn ich verlor viel Zeit durch einen Umweg. Dann folgte erst einmal ein 2 Minuten langes Tretstück, auf dem ich aufholen konnte. Hier überholte ich auch den ersten Fahrer und bereitete mich auf den groben Mittelpart vor. Es ist eine schwarze Downhill Strecke mit hohem Grundspeed und ordentlichen Löchern. Es gab unzählige Linien und es machte wirklich Bock zu ballern! Ein bisschen Kraft hab ich mir eingeteilt, denn hier alles zu geben und zu stürzen wäre fatal. Ich konnte dann langsam aber sicher einen weiteren Racer einholen und überholen. Wir lieferten uns bis zur Schlusslinie ein hartes Battle. Danach war ich so fertig wie lange nicht mehr.
Aber am besten ihr schaut hier einfach mal meinen Run an.
Am Abend war ich in sehr gutem Mood, obwohl ich wirklich verausgabt war. Ich fragte mich, ob das nicht etwas zu viel des Guten war. Morgen früh soll der Wecker um 04:55 Uhr klingeln.
Mit Platz 6 im Quali war ich mehr als zufrieden und genehmigte mir sogar am Abend noch einen Gin and Tonic in einer Bar. Morgen früh heißt es: ALARMA!
Samstag – Raceday
Super früh klingelte mein Wecker und wir genossen ein umfangreiches Frühstück. Ich war sehr angespannt und auch nervös. Durch meine gute Quali-Position wurde ich in Startreihe A gelistet.
Um 06:00 Uhr war dann unsere Gondel geplant und wir erreichten gegen 07:00 Uhr den Gipfel auf 3.300 m. Jetzt mussten wir gute zwei Stunden hier oben warten, bis alle Teilnehmenden da waren. Es war ein schöner Moment und zum Glück wurde mir vorher schon gesagt: Zieh dich so dick an, wie es geht.
Die Sonne kam raus und es wurde warm. Gut für uns. Schlecht für den Schnee. Es wurde schnell klar. Schlechte und weiche Bedingungen bedeuteten, wir müssen einen Großteil der Schneestrecke joggen und schieben. Schade! Damien erzählte mir noch: „Letztes Jahr bin ich mit dem E-Bike 115 km/h auf der Piste geballert.“ Komplett gestört!
Dann ist es endlich so weit. Wir werden Fahrer für Fahrer auf das Startfeld gebeten und die Schnellsten können sich als Erste ihre Position aussuchen.
Die Stimmung ist gut und mich erstaunt, wie freundlich alle sind. Ich weiß noch aus Motocross-Zeiten, dass bei Massenstarts immer alle sehr angespannt und engstirnig waren.
Die Musik fängt an und es ist noch eine Minute bis zum Start.
La Bomba … Alarma … Lets Go!
Ich komme gut weg am Start und bin auf der rechten Seite mit einer der Ersten auf der Skipiste. Nach gut 20 Metern merke ich auch, dass ich mehr Kontrolle habe als erwartet und ich öffne die Bremsen. Laut Wahoo gute 50 km/h drauf und dann kommt die erste Kurve. Ich halte mich auf der Innenseite eng, um nicht abgeräumt zu werden und mein Plan geht super auf. Top 10 auf der Traverse zur zweiten Piste. Ich finde einen guten Rhythmus und kann sogar noch ein paar Leute überholen. Ich halte mich ganz rechts und kann sehr lang fahren, weil der Schnee noch härter war als überall anders. Die letzten 50 Meter muss ich dann auch joggen und mein Puls geht durch die Decke.
Dann auf die zweite Piste. Ich hole etwas aus, um wieder ganz rechtsseitig fahren zu können. Da stört mich niemand und ich kann komplett offen lassen. Der Plan geht wieder auf und ich überhole einige andere Fahrer. Es läuft richtig gut und das Adrenalin kickt komplett.
Hier wird es flacher. Ab wann fängt man besser an zu joggen?
Ich versuche so lang es geht, mit Pedal-Kicks weiter zu fahren und komme gut zurecht. Aber ich verwende sehr viel Kraft dafür. Dann muss ich auch joggen und bin komplett am Limit beim Schieben. Die dünne Luft macht es natürlich nicht besser auf 3.000 Metern, aber ich habe meine Taktik und an der halte ich fest.
Teil dir das Rennen gut ein und versuche, ohne Stürze und ohne Defekt durchzukommen!
Leider muss ich einige Plätze einbüßen und im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, sich mehr zu verausgaben. Nach dem Schnee folgt direkt der alpine Bereich. Steine, Steine und noch größere Steine stehen auf dem Programm. Ich mache schnell Boden gut und kann wieder einige Kontrahenten einholen. Das motiviert und ich lass es richtig laufen. Ich setze mich auf geraden Stücken immer wieder hin, um so gut es geht Reserven zu sparen. Zum ersten Mal überholt mich ein Fahrer und ich sehe, es ist kein Geringerer als Thiago Ladeira. Sechsfacher portugiesischer Meister und einer der Top EWS-E Piloten. Ich lasse ihn großzügig vorbei und versuche, dran zu bleiben. Das klappt und zwischendurch muss ich ihn sogar mal beim Treten anfeuern. Daraufhin lässt er richtig laufen und ich kann nicht mehr folgen. Ich finde wieder zu meinem eigenen Rhythmus und bin froh, nicht gestürzt zu sein, denn ich bin deutlich über meinem Speed gefahren. Es ist einfach geil, schnelleren Fahrern hinterherzuballern!
Nach gut 22 Minuten folgt der brutale Uphill direkt neben der Ortschaft. Viele Zuschauer finden sich hier ein und ich bin noch in guter Verfassung. Mein Rocky schiebt um die Kurve und ich ziehe im Wiegetritt mit 25 km/h die Rampe hoch. Ich merke, wie ich zu den zwei vor mir Fahrenden aufschließen kann. Einer ist wieder Ladeira und den anderen hatte ich in der Quali schon versägt. Ich gebe alles und versuche ständig am Ende der Motorunterstützung zu fahren. Kurz vor dem Ende zünde ich mir noch ein Gel. Diese wirken immer sehr gut und ich weiß von Cross-Country-Rennen, dass das nochmal richtig Dampf gibt.
Zurück im Downhill habe ich die Lücke zugefahren und kann wieder vom Speed von Ladeira profitieren. Mamaleone … so bin ich hier die letzten Tage nicht lang geflogen. Es ist eine offene Strecke mit leichten Kurven, wo man mit etwas Risiko gut laufen lassen kann. Aber stürzen sollte man hier auf keinen Fall. Wir haben gute 60 Sachen drauf. Dann wird es wieder enger und vor allem rougher. Meine Hände sind gut fertig und ich muss abreißen lassen. Ladeira hat mittlerweile den anderen Fahrer überholt und ich habe ständig den gleichen Abstand.
Jetzt beginnt der Wald und es wird immer ausgefahrener. Ich kann kaum mehr den Lenker festhalten und versuche so gut es geht an den Bremswellen vorbeizufahren. Ich kann die Lücke aber im anspruchsvollen Downhill nicht schließen. Der frische Loam-Sektor ist mittlerweile auch schon nicht mehr so frisch und für mich heißt es nur ohne Fehler durchkommen. Dann geht es auf eine leicht abfällige Fire-Road und ich kann den Anderen wieder sehen. Ich merke, dass ich noch richtig Dampf beim Pedalieren habe und mache Druck, um aufzuschließen.
Noch einmal Wiegetritt in einem kurzen Gegenanstieg und ich bin dran. Ab in den Windschatten und wieder regenerieren. Es geht ständig leicht bergab auf Schotter und ich kann extrem vom Windschatten profitieren. Dann, kurz bevor es wieder in den nächsten Trailabschnitt geht, setze ich nochmal zum Wiegetritt an und kann den anderen hinter mir lassen. Ich gebe Gas und versuche so schnell es geht, eine Lücke zu fahren. Dies klappt gut, ich denke der andere Fahrer ist platt. Jetzt sind wir im letzten Viertel und ich bin noch richtig frisch – verhältnismäßig. Ich treffe alle meine Linien und merke, dass ich richtig im Flow bin. Auf einmal sehe ich Staub. Das heißt, der nächste Fahrer kann nicht weit vor mir sein. Und tatsächlich kann ich ihn in der nächsten Spitzkehre sehen. Ich pushe nochmal und gebe alles. Wieder schaffe ich es, die Lücke zuzufahren und hoffe auf dem letzten Gegenanstieg auf der Straße nochmal zum Angriff ansetzten zu können.
Leider ist der Abstand aber zu groß und ich komme zwar ran, schaffe es aber nicht zu überholen. Wir haben ca. 10 Meter zwischen uns und ich weiß, es wird schwer jetzt noch irgendwo zu attackieren, denn es ist alles einspurig. Bis zum Schluss setze ich ihn unter Druck, in der Hoffnung, dass er noch einen Fehler macht. Leider nicht und wir überqueren das Ziel unmittelbar hintereinander.
Was ein Rennen! Ohne Fehler und mit gutem Rhythmus bin ich mehr als happy im Ziel zu sein. Ich habe zu diesem und hatte auch zu keinem anderen Zeitpunkt eine Ahnung, auf welchem Platz ich bin. Sofort zähle ich die Bikes und merke, ich bin in den Top 10. MEGA!
Direkt kommt ein Streckenposten zu mir und sagt, er will mein Bike. Alle Bikes der Top 10 kommen in einen Parc Fermé und werden gecheckt. Mit Computer etc.! So muss das sein.
Es gibt ein Buffet und einen live Kommentator im Ziel. Uns werden Finisher-Medaillien überreicht und ich bin fertig – Fix und fertig! Was ein grandioses Rennen. Die ganze Orga war von A bis Z erste Klasse. Auch die Strecke war sehr anspruchsvoll und es war gut, dass immer wieder Streckenposten standen, im Fall der Fälle. Das Einzige, was fehlt: ein Bier in der Finish-Area!
Es geht mit der Gondel aus dem Tal wieder hoch nach Alp d’Huez und auf einem einfacheren Trail wieder zurück in die Ortschaft. Hier gibt es dann auch das ersehnte Bier. Frisch vom Fass. Ein Traum.
Mein persönlicher Tipp für die Megavalanche
Wer vorne mitfahren möchte, sollte auf dem Gletscher alles geben. Natürlich ist dies auch ein hohes Risiko, aber die Lücken, die sich dort unfassbar schnell ergeben, sind nur sehr schwer wieder einzuholen. 30 Sekunden auf dem Schnee liegenzulassen geht super easy. Sie aber im Downhill wieder reinzuholen, ist um ein Vielfaches schwerer.
Außerdem ist Fitness die halbe Miete. Sowohl die Abfahrtsfitness ist wichtig, als auch die beim Pedalieren. Ich habe einen Großteil meiner Überholvorgänge in flachen Stücken durchgezogen, weil ich einfach fitter war.
Cool ist es auch, dass man überall kostenlos campen kann, was den ganzen Trip auch sehr budgetfreundlich macht. Diese Franzosen wissen einfach, wie man geile Rennen organisiert! Chapeau et merci.
Fazit: Megavalanche 2023
Die ganze Woche war spitzen Wetter und wir hatten nur gute Vibes. Der Ort, die Berge und auch die Menschen waren einfach klasse. Besonders gefallen hat mir, dass man in der Woche unglaublich viel Biketime bekam. Nach unserem Trip hatte ich 20 Stunden auf der Uhr. Das ist wie ein Bikeurlaub und Rennen in einem. Das Startgeld und auch das Liftgeld waren mehr als fair für dieses einzigartige Rennen und ich würde es sofort wieder machen!
Beim nächsten Mal vielleicht dann ohne E, einfach, um auch diese Erfahrung zu sammeln.
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