Brose Motoren 2018 – Überblick
Sieht genauso aus, wie der Gen 1 – geht aber besser!
Die Ingenieure haben an den Details gearbeitet und waren erfolgreich. Die Punkte aus dem Lastenheft wurden zu 100 % umgesetzt. Die neuen Motoren, Drive T und Drive S, liefern schneller und länger die Spitzenleistung und sind somit noch besser an die immer höher werdenden Ansprüche angepasst. Einbauvolumen, Montagepunkte, die äußere Bauform, Anschlüsse und Maximalleistung bleiben gleich, dennoch sind diese neuen Motoren ein wichtiger Evolutionsschritt für Brose und ein besonderes Schmankerl für die große Fangemeinde dieses sportiven eMTB-Antriebs.
Wir konnten den Brose Drive S in ein Specialized Levo einbauen, Probe fahren und am Kronplatz ausgiebig in einem MAXX und Rotwild R.E+ testen.
Das ist neu am Brose Drive T/S
Was wurde verbessert?
- Breiteres Drehzahlband
- Verbesserte Leistungsentfaltung
- Erhöhte Temperaturbeständigkeit
Während der aktuelle Motor von Brose, der Drive Gen 1, eine hauseigene Performance-Einstufung von 75 % hat, wird der neue Drive T mit 85 % angegeben und der Drive S mit 100 %. Das macht den Drive T ideal für City- und Trekking-E-Bikes. Seine natürlich wirkende Kraftentfaltung, die wirklich niemals überfordert, ist hierfür geradezu prädestiniert. Der Drive S wiederum ist der ideale Motor für das eMTB. Die homogene Unterstützung gibt einem sportiven Piloten das Gefühl, dass er immer noch ein normales MTB fährt und nicht mit einem Pedal-Mofa über den Trail pflügt.
Wir haben einen Motor in ein Specialized Levo (hier haben wir das aktuelle Modell getestet) eingebaut, um zu erfahren, wie sich der neue Drive S anfühlt. Der Umbau war leicht bewerkstelligt: Kurbeln ab, Motor-Cover ab, Powerkabel ab, Anschlussstecker ab – diese vorher fotografieren, damit hierbei später nichts schief geht – drei Halteschrauben lösen und den Motor vorsichtig aus dem Casting schieben. Der Einbau erfolgte genauso leicht.
Ausgiebig testen konnten wir den Motor dann aber erst bei den Media Days am Kronplatz. Brose hatte die E-Bikes von MAXX mit den neuen Motoren ausgestattet und gab uns Informationen darüber. Die Ingenieure haben Updates am Motor vorgenommen, die niemand sieht, wenn er nicht gerade den Motor zerlegt. Sämtliche Neuerungen fanden ausschließlich im Inneren statt. Insgesamt wurden 16 Bauteile erneuert und verbessert. Ein Beispiel für die Akribität mit der die Ingenieure vorgegangen sind: Eine Stahlschraube, die einen geringen Magnetismus hat, wurde gegen eine aus anderem Material getauscht, die keinen Magnetismus aufweist. Alleine mit solchen Massnahmen, konnte der Wirkungsgrad erhöht werden.
Wie fährt sich der Drive S denn nun?
Wow, der geht aber gut!
Schon auf der Straße, die wir bis zum Wald fahren müssen, spüren wir die bessere Kraftentfaltung. Alles fühlt sich „rund und sauber“ an. Die reine Maximalleistung überrascht nicht, denn die Ingenieure haben die 90 Nm in der Spitze nicht verändert, aber das nutzbare Leistungsband ist deutlich höher. Was sich auf der Straße bereits angedeutet hat, wird auf dem Trail nach wenigen Metern manifestiert. Der Drive S von Brose geht aus den Kurven wie ein Rennwagen. Kraftvoll folgt er dem Pedal und drückt schon in unteren Kadenz-Bereichen aus der Kurve. Was uns an diesem Motor schon von Anfang an gefallen hat, ist die harmonische Kraftentfaltung. Hier reißt nichts an der Kette, keine unbändige Kraft katapultiert nach vorne oder schiebt einen über die Kurve hinaus. Der Brose Drive S liefert immer die Power, die man sich wünscht. Es bleibt ein natürliches Fahren. Wenngleich der optimale Drehzahlbereich laut Hersteller bei 45 bis 60 U/min liegt, spüren wir doch das breiter nutzbare Drehzahlband. Auch jenseits einer 90er Trittfrequenz unterstützt der Motor noch. Temperaturprobleme hatten wir auf unseren Touren gar keine.
Fazit @eMTB-News.de
Mit dem Drive S liefert Brose ein Motor-Update auf das die Fans sich freuen können. Die spürbar bessere Kraftentfaltung rückt diesen Motor noch weiter in den Fokus aller Hersteller, die ein sportives E-Bike bauen möchten, ohne Mofa-Feeling zu erzeugen.
Uns gefällt der neue Drive S von Brose. Daumen hoch für diese Evolutionsstufe!
Was meint ihr, wird dadurch der Brose-Motor noch interessanter für euch?
Weitere Informationen
Webseite: www.brose-ebike.com
Text & Redaktion: Rico Haase | eMTB-News.de
Bilder: Rico Haase, Jens Staudt
114 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWenn beim E-Bike von 90Nm besprochen wird, müsste das eigentlich ein Dauerdrehmoment sein. Wenn der Motor ordentlich konzipiert ist, soll das Dauerdrehmoment im Bereich des maximalen Wirkungsgrades liegen. Im Bereich der max. Leistung bzw. Darüber hinaus, sollte der Motor nur kurzzeitig betrieben werden. Auf Dauer sinkt hier die Lebensdauer dramatisch...
Leider gibt's da noch einen Hinterhalt: Die 25er in den eMTB sind ja Tretmühlen, will heissen, die Leistung des Motors geht über die Kette und die Schaltung auf die Kassette. Erst da kommt das Drehmonent auf der Antriebsachse an - und je nach gewählter Übersetzung bleiben von den riesigen 90NM aus dem Prospekt nur etwas mehr als zwei Handvoll übrig...
Und worin unterscheidet sich da ein MTB vom eMTB? Die Kraft des Menschen nimmt exakt den selben Weg.
Stimmt 100%
Aber wenn es Dir zu mühsam wird, schaltest Du rauf oder runter, ganz so wie's bequem für Dich ist.
Der Motor aber ist ein armer Klotz, er muss die Drehzahl nehmen, die Du ihm übrig lässt. So kommt es, dass er machmal zwar viel Akku saugt, aber nur wenig Leistung bringt - weil er nicht bei seinem optimalen Wirkungsgrad arbeiten darf.
Damit sich der Motor immer richtig wohlfühlt, musst Du deine Kadenz an seine Wünsche anpassen. Das, so vermute ich, ist vermutlich einfacher hier geschrieben als in der Praxis gefahren.
Wieso? Ich fahre und schalte mit dem eMTB nicht anders als mit dem MTB. Solange die Trittfrequenz > 70U/min ist,
fühlt sich der Motor auch wohl.
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