Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro im Test: Während unserer BikeStage 2020 hat uns Carsten Sommer, CEO von Nox Cycles, das Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro bereits vorgestellt. Jetzt konnten wir es endlich ausgiebig testen. Du willst wissen, wie sich dieses Super-Enduro mit 170/180 mm Federweg und 112 Nm starkem Sachs-Motor auf den Trails bewegen lässt? Dann ist dieser Testartikel das Richtige für dich.
Steckbrief: Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro
Einsatzbereich | Enduro, Freeride |
---|---|
Federweg | 170-180 mm/180 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ, 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Motor | Sachs |
Akkukapazität | 651 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 25,8 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.noxcycles.com |
Nox bietet das Hybrid Enduro schon länger mit Brose-Motor an. Auf der BikeStage, unserer digitalen Fahrrad-Messe, wurde die Neuheit bereits vorgestellt (Neuvorstellung Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro). Schon 2019 zeigte man uns am Gardasee einen Nox-Prototypen des langhubigen Super-Enduros oder E-Freeriders, wie man es auch bezeichnen könnte. Das 180-mm-Enduro ist wahlweise mit Brose Drive S Mag oder Sachs RS-Motor zu haben. Wir haben es mit Sachs-Motor und 651-Wh-Akku getestet. Mit einem maximalen Drehmoment von 112 Nm gehört der Sachs RS zu den stärksten Motoren am Markt und platziert die Nox-Modelle mit diesem Aggregat in der Klasse der Power-E-MTBs. Der sportlich abgestimmte Motor soll die Charakteristik dieses E-Mountainbikes einmal mehr unterstreichen, will mit maximalem Fahrspaß punkten und für eine Top-Performance auf dem Trail sorgen. Im markant gestalteten Unterrohr des gewichtigen Aluminium-Rahmens wurde ein voluminöser 651-Wh-Akku von BMZ platziert, die Designsprache ist typisch für Nox und macht dieses Modell unverwechselbar. Übrigens: Nox bietet seine E-MTBs ab jetzt immer in einer identischen Ausstattung, aber entweder mit Brose Drive S Mag oder Sachs RS an. In Verbindung mit 27,5-Zoll-Laufrädern setzt Nox beim Fahrwerk auf langhubige 180 mm Federweg an Front und Heck, womit das Nox Enduro 7.1 auch als E-Freerider durchgehen kann. Gerade die Laufradgröße soll bei all dem Federweg für ein verspielteres Handling sorgen. Ob dies in der Realität funktioniert, finden wir heraus. Das von uns getestete Modell Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro wechselt für 7.299 € (UVP) den Besitzer.
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg 170/180 mm (vorne) / 180 mm (hinten)
- Laufradgröße 27,5″ oder 29″
- Besonderheiten wahlweise mit 27,5″- oder 29″-Laufrädern zu fahren
- Gewicht 25,8 kg (Größe L)
- Rahmengrößen S / M / L / XL
- Motor Sachs RS
- Akkukapazität 651 Wh
- Verfügbar ab sofort
- www.noxcycles.com
Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de
Bei diesem Modell stellt sich uns die elementare Frage:
112 Nm und massiv Federweg – ist es das perfekte Super-Enduro?
Geometrie
Das Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro hat langhubige 180 mm an der Front, 180 mm am Heck. Es passt dank der modernen Geometrie in die Kategorie E-Freerider oder Super-Enduro und möchte vor allem Fans des Gravity-Sports glücklich machen. Bei Reachwerten von 403 mm in Rahmengröße S und bis zu 478 mm in XL findet wahrscheinlich jeder durchschnittlich gewachsene Mitteleuropäer genug Platz auf diesem E-Mountainbike. Mittels eines Einsatzes in den Ausfallenden lässt sich das Nox Enduro 7.1 wahlweise mit 27,5″- oder 29″-Laufrädern nutzen. Die Achsaufnahme wird quasi vor- oder zurückversetzt und verändert somit die Kettenstrebenlänge (453 mm bzw. 468 mm) und den jeweiligen Radstand. Vor allem bei der Verwendung von großen 29-Zoll-Laufrädern dürfte dieses E-MTB ein hohes Maß an Laufruhe generieren, denn 468 mm lange Kettenstreben und ein 64,6° flacher Lenkwinkel stehen nicht unbedingt für Agilität und ein verspieltes Gesamtpaket.
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 765 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 25,8 kg (Rahmengröße L)
Framesize | Rahmengröße | S | M | L | XL |
Seat Tube Length [mm] | Sitzrohrlänge [mm] | 405 | 432 | 478 | 529 |
Top Tube Length [mm] | Oberrohrlänge [mm] | 586 | 599 | 628 | 658 |
Head Tube Length [mm] | Steuerrohrlänge [mm] | 125 | 125 | 135 | 135 |
Reach [mm] | Reach [mm] | 403 | 430 | 448 | 478 |
Stack [mm] | Stack [mm] | 614 | 614 | 624 | 624 |
Head Tube Angle [°] | Lenkwinkel [°] | 64 | 64,6 | 64,6 | 64,6 |
Seat Tube Angle [°] | Sitzwinkel [°] | 73 | 73,6 | 73,6 | 73,6 |
Chainstay Length [mm] | Kettenstrebenlänge 27,5″ [mm] | 453 | 453 | 453 | 453 |
Chainstay Length [mm] | Kettenstrebenlänge 29″ [mm] | 468 | 468 | 468 | 468 |
Wheelbase [mm] | Radstand 27,5″ [mm] | 1216 | 1212 | 1256 | 1286 |
Wheelbase [mm] | Radstand 29″ [mm] | 1231 | 1257 | 1271 | 1300 |
Ausstattung
Das Nox Hybrid Enduro 7.1 mit Sachs RS-Motor ist – ebenso wie das Modell mit Brose-Motor – in drei verschiedenen Ausstattungen erhältlich. Man unterscheidet in Comp, Expert und Pro. Während man beim Comp-Modell seine 12 Gänge mit einem SRAM SX-Schaltwerk wechselt, schaltet man am Top-Modell Pro seine 12 Ritzel mit SRAM X0 Eagle. Bei den Bremsen bekommt man Magura MT5 HC (Comp & Expert) oder Magura MT7 HC am Pro-Modell. Auffällig ist der Unterschied, wenn man die Fahrwerks-Komponenten betrachtet. Hier arbeiten an den Modellen Comp und Expert Produkte von RockShox, während am Pro ein Fox Factory-Fahrwerk verbaut ist. Expert und Pro setzen im Übrigen am Hinterbau auf Stahlfeder-Dämpfer, die zum einen ziemlich cool aussehen und zum anderen ein sensibles Ansprechverhalten versprechen. Besonders hübsch finden wir das Renthal-Cockpit am Pro-Modell. Es unterstreicht den Einsatzzweck, für den das Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro konzipiert worden ist.
Das von uns getestete Pro-Modell kostet 7.299 € (UVP) und besitzt folgende Spezifikationen:
- Federgabel Fox 36 Factory (180 mm)
- Dämpfer Fox DHX2 Factory (180 mm)
- Schaltung SRAM X0 Eagle 12fach
- Bremsen Magura MT7 HC
- Motor Sachs RS
- Akku/Kapazität BMZ Inside UR-V8/651 Wh
- Display BMZ 14d
- Reifen Continental Der Baron Project 27,5 x 2,4″
- Cockpit Renthal Fatbar 35 (800 mm) / Renthal Apex 35
- www.noxcycles.com
Name | Modell | Nox Hybrid 7.1 Enduro Pro |
Frame | Rahmen | Aluminiumrahmen mit 180 mm Federweg, intern verbautem Akku, 27,5″- bzw. 29″- kompatibel |
Fork | Gabel | Fox 36 Factory, 180 mm |
Shock | Dämpfer | FOX DHX2 Factory 203 x 60 mm / Feder SLS |
Shifter | Schalthebel | SRAM XO Eagle 12-fach |
Derailleur | Schaltwerk | SRAM XO Eagle 12-fach |
Cassette | Kassette | SRAM PG 1230, 11-50T |
Cranks | Kurbel | FSA |
Brakes | Bremse | Magura MT7 |
Wheels | Laufräder | STAN's Notubes Flow EX3 |
Tires | Reifen | Continental Der Baron Project 27,5 x 2,4″ ProTection Apex |
Seat | Sattel | Prologo Proxim W650 Microfiber P1+Grip |
Seatpost | Sattelstütze | Fox Transfer |
Bar | Lenker | Renthal Fatbar 35 |
Stem | Vorbau | Renthal Apex 35 |
Motor | Motor | Sachs RS |
Display | Display | BMZ 14d |
Battery | Akku / Kapazität | BMZ UR-V8 / 651 Wh |
max. Torque | Max. Drehmoment | 112 Nm |
Weight | Gewicht | 25,8 kg (L) |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 7.299 € |
Motor & Akku
„Volle Pulle?
Nicht wirklich geil!“
112 Nm in der Spitze, diese Leistung muss passend moduliert sein, damit die Fahrfreude nicht abhanden kommt. In unserem Testmodell fühlte sich der Motor leider nicht ganz optimal an. In den Spitzen war er ruppig und kantig, hier würden wir uns eine harmonischere Modulation mit einer geglätteten Leistungskurve wünschen. Auch das „Aussegeln“ ab 25 km/h könnten wir uns weniger abrupt und schleichender vorstellen. Wie sich dies unter realen Bedingungen anfühlt, lest ihr weiter unten im Abschnitt „Uphill“.
Auf Nachfrage direkt bei Sachs sagte man uns, dass hier weiter an der Software gearbeitet wird und man für unseren Input dankbar ist. Man verfolgt hier das Ziel, dass die Modulation im Bereich um 25 km/h noch weiter verbessert und verfeinert wird.
Unter Last kann der Sachs RS eine deutlich hörbare Geräusch-Kulisse entwickeln und ist teilweise lauter als ein Shimano Steps E8000-Motor, der in Sachen Lautstärke bekanntlich hörbarer als die aktuellen Motoren von Bosch und Brose ist.
Der Sachs RS wurde bereits 2019 vorgestellt und konnte in den ersten Testfahrten überzeugen. Satte 112 Nm maximales Drehmoment leistet der 3,5 kg schwere Motor und er hält seinen Peak von 700 W über 3 Minuten aufrecht – das schafft aktuell kein anderer Mittelmotor an E-Bikes. Interessant ist, dass der Motor sein max. Drehmoment von 112 Nm schon bei einer niedrigen Trittfrequenz von 40 – 60 Pedalumdrehungen abliefert. Damit könnte dieser Motor auch FahrerInnen mit einer sehr niedrigen Trittfrequenz gefallen. Die 48-Volt-Technologie macht das System sparsam und effizient. Bei einer unserer Reichweitenfahrt (hier gibt’s die genauen Tour-Daten) fuhren wir mit einem 651-Wh-Akku 46,2 Kilometer und 1047 Höhenmeter rauf und hatten fast 2 Stunden Strom.
Im Frühling 2019 hatten wir die exklusive Möglichkeit, den Sachs RS Probe zu fahren (hier geht’s zum Artikel). Damals in Sachen Software und Modulation noch nicht ganz final, konnte das Kraftpaket überzeugen. Unsere Meinung nach den ersten Kilometern:
Der Sachs RS ist ein heißer Anwärter dafür, direkt auf das Podium der besten E-MTB-Motoren zu stürmen. Mit einem maximalen Drehmoment von 112 Nm und der Standfestigkeit seine Spitzenleistung über satte 3 Minuten parat zu haben, kann er schon in der Vorserie absolut überzeugen. Der 48 V-Motor pendelt sich in der Geräuschentwicklung im Mittelfeld ein, wirkt aber nicht störend oder aufdringlich laut. Wenn jetzt noch die Modulation der Unterstützungsstufen seitens der Software richtig abgestimmt wird, dann bescheinigen wir dem Sachs RS einen vorderen Platz in der Bestenliste. Dank 48-Volt-Technologie verspricht der Sachs RS zudem eine gute Effizient und wenig Stromverbrauch, was dieses Kraftpakt auch in Sachen Reichweite interessant machen dürfte.
In Sachen Display setzt Nox bei seinen Sachs-Modellen auf das kleine BMZ 14d. In der Vergangenheit konnte uns dieses Display im Offroad-Einsatz wenig bis gar nicht überzeugen. Die Lesbarkeit ist nicht vergleichbar mit den Modellen von beispielsweise Shimano oder Bosch und die exponierte Lage macht es empfindlich für Kratzer und Schäden.
- Motor Sachs RS
- Akku BMZ URV8
- Akkukapazität 651 Wh
- Leistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 112 Nm
- Display BMZ 14d
Ausführliche Infos zum Sachs RS gibt’s hier: Sachs RS – kraftvoller Motor mit moderner Technik
Tatsächliche Reichweite
43,8 km
921 hm
1 h 45 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro.
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 43,8 km / 921 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Hier geht’s zur ultimativen Reichweitentabelle von eMTB-News.de
Auf dem Trail
Uphill
Mit einem max. Drehmoment von 112 Nm fährt dieses Power-E-MTB eigentlich jeden Anstieg hinauf. Leider wird der Sachs-Motor unter Last ordentlich laut und die „zahnlosen“ Continental-Reifen verlieren auf losem Untergrund frühzeitig an Traktion und Grip.
Mit dem Motor, der im Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro steckt, kommst du überall rauf – so möchte man meinen. In der Realität muss hier allerdings einige Abstriche machen. Klar stellen steile Passagen kein allzu großes Hindernis dar, aber die 112 Nm, die der Sachs RS in der Spitze liefert, wollen auch beherrscht werden. Dies gelingt mit etwas Fingerspitzengefühl und einer kurzen Eingewöhnungszeit, denn mit leicht schleifenden Bremsen kann die Power auch in kniffligen Sektionen gut kontrolliert werden.
Stimmig waren für uns Geometrie und Sitzposition, denn man sitzt über dem E-MTB, hat viel Überblick und Kontrolle. Dank breitem Renthal-Lenker bleibt man immer Kapitän und kann das Nox Enduro sauber den Trail hinauf steuern.
Wenn man im maximalen Modus an der Unterstützungsgrenze bei knapp 25 km/h den Berg hinauf fährt, dann fällt einem schnell auf, dass die Modulation in diesem Modus nicht wirklich gelungen ist. Der Motor schiebt, schiebt nicht, schiebt, schiebt nicht – und bei 112 Nm max. Drehmoment fühlt sich dieses Szenario aus Beschleunigung-Abbremsung-Beschleunigung-… wenig harmonisch an. Nach einigen hundert Metern Uphill haben wir die Unterstützung freiwillig eine oder gar zwei Stufen zurück geschaltet, weil der Charakter sich hier viel weniger „ungehobelt“ angefühlt hat.
Nervig sind die Continental-Reifen, denn mangels engprofilierten Stollen dreht das Hinterrad frühzeitig durch und verliert in steilen Sektionen auf losem Untergrund gern die Traktion. Dies kann vor allem beim Anfahren in steilen Sektionen auf Schotter oder Kies hinderlich sein, hier bedarf es einiger Übung.
Downhill
Das hohe Gewicht und das satte Fahrwerk verleihen dem Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro das Gefühl, als würde es auf Schienen fahren. Schnelle Richtungswechsel erfordern Nachdruck, aber wenn es läuft, dann läuft’s!
Der massive Aluminium-Rahmen, der auffällig lackierte Stahlfederdämpfer am Heck, die Fox 36 an der Front und das 800 mm breite Renthal-Cockpit verleihen dem Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro schon im Stand das Aussehen eines Vollblut-Super-Enduros auf Steroiden. Es wirkt beinah so, als könne man mit diesem E-MTB die krassesten Lines und wildesten Moves machen. Auf dem Downhill-Trail fühlt es sich, trotz etwas Speck auf den Alurippen, lebendig und – dank der 27,5-Zoll-Laufräder – erstaunlich agil und verspielt an. Trotz eines langen Radstandes, 1256 mm bei Rahmengröße L, rollt man mit diesem E-MTB schnell und zügig durch Kurven, pusht durch Anlieger oder surft über kleinere Hindernisse hinweg.
Ruppige Trailabschnitte schluckt das Fox-Fahrwerk mühelos weg und ebnet auch fiese Wurzelpassagen derart ein, dass man vor so einem Segment selten die Magura MT7-Bremsen betätigen muss. Der Dämpfer spricht – wenn die passende Feder verbaut ist – sehr feinfühlig an und vermittelt dank der linearen Kennlinie viel Komfort.
Was in unseren Augen gar nicht harmoniert, ist das massiv hohe Gewicht in Kombination mit einer 180-mm-Bremsscheibe am Heck. Klar, die Magura MT7-Bremsen packen ordentlich zu, wenn man beherzt in die Eisen greift, aber auf langen Abfahrten vermissen wir etwas Reserven. Hier empfehlen wir dringend ein Update auf 200er oder besser noch auf 220er Scheiben vorne und hinten.
Trail
Die Power, die der Sachs RS bei maximaler Unterstützung liefert, ist beeindruckend. Er treibt uns an, am oberen Level über den Trail zu heizen, peitscht uns aus den Kurven und katapultiert uns über kleine Anstiege und Kuppen.
Um es kurz zu machen: Hier rappelt’s im Karton! Der Sachs RS schiebt uns eigentlich immer mit der Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h über den Trail. Dank des maximalen Drehmoments von 112 Nm werden kleine Bodenwellen und Gegenanstiege einfach überfahren, als sei alles eben. Derart gepusht und angetrieben sprinten wir auch oft über der unterstützten Geschwindigkeit und sind von der leichten Pedalierbarkeit des Motors beeindruckt. Die SRAM X01 wechselt die Gänge präzise und auch unter Last verschalten wir uns quasi nie.
Nachteilig macht sich in technischen Sektionen, oder vielleicht sogar mal beim Schieben oder Heben das hohe Gewicht von deutlich über 25 kg bemerkbar. Klar, für ein Power-E-MTB ist das noch relativ leicht, aber nicht jeder hat die Muckis, um ein so hohes Gewicht mühelos zu handlen.
Gar nicht zu empfehlen ist das kleine Display! Die Lesbarkeit ist schlichtweg unterirdisch. Bei ungünstigem Lichteinfall muss man sich schon im Stand sehr anstrengen, alle Zahlen und Grafikelemente abzulesen. Auf dem Trail, wenn man zügig fährt und es ordentlich scheppert, dann gelingt es fast gar nicht, alle Infos zu erfassen.
Das ist uns aufgefallen
- Kraftvoller Motor Antriebsstark, effizient und ausdauernd, so erleben wir den Sachs RS. Wer die Geräuschentwicklung ausblenden kann und auf richtig Schub steht, der dürfte mit diesem Aggregat seinen Heiland finden. Die maximale Unterstützung macht wirklich viel Spaß, denn die pure Kraft, mit der dieser Motor anschiebt, ist einfach geil! Einzig die Modulation der maximalen Unterstützung würden wir uns etwas kultivierter und geglätteter wünschen.
- 180-mm-Bremsscheibe Sorry, aber an einem Power-E-MTB mit knapp 26 Kilogramm hat eine mickrige Bremsscheibe mit 180 mm Durchmesser wirklich nichts verloren. Um die Bissigkeit und Standfestigkeit zu verbessern, empfehlen wir ein Update auf 220-mm-Bremsscheiben, und zwar vorne und hinten!
- Schlecht lesbares Display Nox bietet das Enduro mit einem kompakten BMZ-Display an. Schon an früheren Testrädern hat uns die fehlende Lesbarkeit gestört.
- Potentes Fox-Fahrwerk Ein Merkmal beschreibt das Fahrwerk kurz und prägnant: satt. Einmal eingestellt bringt die Fox-Komponenten nichts aus der Ruhe.
- Nervig! Akku klappert In unserem Testmodell klapperte der Akku im Alu-Unterrohr. Gerade wenn es über Wurzeln und Steine geht, wo das E-MTB richtig durchgeschüttelt wird, ist diese Geräuschkulisse ziemlich nervig. Mit dieser Info haben wir uns an Nox gewendet und man sagte uns, dass in der Serie ein Pad eingeklebt wird, welches das Klappern wirkungsvoll verhindert.
- Reifenprofil und Traktion Das Reifenmodell „Der Baron“ von Continental ist in der 27,5-Zoll-Variante nicht zu empfehlen. Die Stollenabstände sind einfach zu groß und die Pannensicherheit zu gering, als dass dieser Reifen auf einem derart leistungsstarken E-Mountainbike etwas zu suchen hat.
- Eigenständiges Design Lobenswert ist das kantige großvolumige Design, welches den E-Bikes von Nox eine klar erkennbare und unverwechselbare Erscheinung verleiht.
Fazit: Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro
„Ich mag den Bums
solcher Power-E-MTBs!“
Das Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro mit Sachs RS-Motor ist eine Vollblut-Gravity-Rakete. Das verbaute Fox-Fahrwerk ebnet – wenn die passende Feder verbaut ist – den Trail geradezu ein. Ruppige Passagen werden quasi geschluckt und in „geleckte“ Trails verwandelt.
Unsere Frage vom Anfang, ob wir es hier mit dem perfekten Super-Enduro zu tun haben, möchten wir hier gern wie folgt beantworten: Ja, dieses E-Mountainbike hat das Zeug zum Super-Enduro, denn Ausstattung und Geometrie lassen schnelles Fahren in jedem Terrain zu. Zwar ist es für ein Power-E-MTB noch relativ leicht, für ein noch agileres Handling hat es dann aber doch zu viel Speck auf den Alurippen, denn mit deutlich über 25 Kilogramm verlangt eine spielerische Fahrweise einiges an Kraft.
Wem das Gewicht weniger wichtig ist und wer richtig Bock auf Power und Drehmoment hat, der sollte sich das Nox Hybrid Enduro 7.1 mit Sachs RS Motor unbedingt genauer ansehen, denn dieses E-Enduro hat es in sich!
Pro / Contra
Pro
- kraftvoller Motor mit 112 Nm max. Drehmoment
- Akkukapazität beträgt 651 Wh
- eigenständiges Design mit hohem Wiedererkennungswert
- Verriegelung des Akkus sehr wertig und haltbar
- sehr potentes Fahrwerk
Contra
- sehr schwer
- Akku klappert bei unserem Testrad im Unterrohr
- Profil der Reifen zu weit
- lauter Motor mit großem Einbau-Volumen
- schlecht lesbares Display
Was haltet ihr vom Nox Enduro mit Sachs RS Motor? Gelungenes Power-E-MTB oder gefällt’s euch nicht?
Diese Tests auf eMTB-News.de könnten dich auch interessieren:
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
NOX Hybrid Enduro 7.1 Pro
> 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
40 Kommentare