OneUp Components Comp Pedale im Test Gut, günstig und mit scharf

OneUp Components Comp Pedale im Test: Nachdem günstige Nylon-Pedale mit Nylon-Pins schon seit vielen Jahren im BMX-Bereich eingesetzt werden, werden seit einiger Zeit auch vermehrt MTB-Pedale aus Kunststoff angeboten, die auf die Kombination Nylon-Käfig + Stahl-Pins setzen. Dazu gehört auch die kanadische Firma OneUp, die mit dem Comp Pedal seit rund 2 Jahren eine günstige Variante zum teureren Alu-Modell anbietet. Parallel zum Test der OneUp Dropper Post haben wir die OneUp Comp Flatpedale in der vergangenen Saison auf Herz und Nieren überprüft.
Titelbild

OneUp Components Comp Pedale: Infos und Preise

Waren früher die meisten Flatpedale relativ schmal bemessen, denken die meisten Hersteller seit einiger Zeit auch an die Biker, die jenseits der Schuhgröße 44 liegen. Auch OneUp Components ist so ein Mitdenker: Die Kanadier haben dem Comp Flatpedal eine Fläche von 115 x 105 mm spendiert. Wer bei der Kombination „Großes Pedal“ + „Plastik“ an ein erhöhtes Bruchrisiko des Pedals denkt, der sei beruhigt: Wir haben Pedale aus Nylon bislang als sehr stabil kennengelernt – kein Wunder, dass sie im harten BMX-Bereich seit Jahren eingesetzt werden. Ein Unterschied zu den MTB-Pedalen aus Nylon ist der, dass die MTB-Varianten zusätzlich Pins aus Stahl verbauen, während die meisten BMX-Pedale, die in der Regel nur bei trockenen Bedingungen mit Skateschuhen gefahren werden, auf Nylon-Pins vertrauen. Laut OneUp sollen die Comp Pedale die Schuhe mithilfe der langen Stahl-Pins auch auf den härtesten Trails an Ort und Stelle halten – ob sich das bewahrheitet hat, lest ihr weiter unten.

  • Material Kunststoff (Nylon Komposit), Stahlwelle
  • Pins 10 Stahl-Pins pro Seite
  • Höhe x Breite x Länge 115 x 105 mm
  • Lagerung DU, Industrielager
  • Farben schwarz / rot / blau / orange / grün / lila
  • Gewicht 360 g
  • https://eu.oneupcomponents.com
  • Preis 49,99 € (UVP)
Die OneUp Comp Pedale sind die günstigen Nylon-Geschwister des Alu-Pendants
# Die OneUp Comp Pedale sind die günstigen Nylon-Geschwister des Alu-Pendants - wir haben herausgefunden, was die rund 50 € günstigen Pedale können
Diashow: OneUp Components Comp Pedale im Test: Gut, günstig und mit scharf
Die OneUp Comp Pedale sind die günstigen Nylon-Geschwister des Alu-Pendants
Egal in welcher Abfahrt …
Bislang hatten wir keine Probleme mit verschlissenen Lagern
Minimalste Kratzer
Aufgepasst, Schienbeine
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Im Detail

Der matte Farbton in Kombination zu den etwas abgerundeten Kanten verrät schon auf den ersten Blick, dass wir hier kein Aluminium-Pedal vor uns haben. Dies merkt man auch beim Wiegen der Pedale: Rund 360 Gramm für das Paar wären ohne große Ausfräsungen und mit Stahlachse bei einer Alu-Variante schon ein durchaus leichter Wert. Abgesehen davon bietet das OneUp Components Comp-Pedal alle Annehmlichkeiten eines regulären Alu-Pedals: 10 lange, von unten einschraubbare Pins pro Seite, DU- und Industrielager und die gleiche Rillenkontur wie die Alu-Variante aus gleichem Hause. Dieses ist aus Materialgründen allerdings in den Ausformungen etwas schlanker; das Nylon-Pedal ist etwas massiver gebaut.

Für einen besseren Sitz der Schuhsohle ist das Pedal leicht konvex geformt. Mit 15 mm verfügt das OneUp Comp Pedal über eine akzeptable Höhe, kann aber nicht mit richtig flachen Alu-Pedalen mithalten. Die Pins sind lang und etwas dünner als reguläre Madenschrauben, können über eine eine Innensechskantaufnahme von der Rückseite aus ausgetauscht werden und verfügen über eine zünftige Schärfe.

Mit 15 mm Höhe in der Mitte ist das OneUp Comp-Pedal vier Millimeter dicker als das Alu-Pendant
# Mit 15 mm Höhe in der Mitte ist das OneUp Comp-Pedal vier Millimeter dicker als das Alu-Pendant - das Pedal ist minimal konvex geformt, um laut OneUp die natürliche Fußform zu unterstützen
Reißzähne
# Reißzähne - die Pins sind lang und dünn und bieten in Kombination mit der sinnvollen Anordnung viel Grip
Verschraubt werden die Pins von der Rückseite via Inbusschlüssel
# Verschraubt werden die Pins von der Rückseite via Inbusschlüssel
Höhe und Stärke der Streben ist unterschiedlich, die Form ist jedoch identisch zum Alu-Pedal
# Höhe und Stärke der Streben ist unterschiedlich, die Form ist jedoch identisch zum Alu-Pedal - Satte 115 mm x 105 mm sorgen dafür, dass sich auch Biker mit Schuhgrößen jenseits der 45 wohl fühlen

Auf dem Trail

Die 46er-Quadratlatschen werden festgeschnürt, die Pedale montiert und ab geht es auf den Trail. Der erste Eindruck in der Hand hat nicht getrügt: Die Pins graben sich wirklich tief in den Schuh ein. Der Grip ist enorm und die Standfläche passt mit großen Füßen sehr gut. Die minimal konvexe Form lässt die Schuhsohle angenehm auf dem Pedal stehen. Wer bei Nylon-Pedalen an biegsames Plastik denkt, der irrt: Die Pedale sind absolut steif und fühlen sich am Fuß kaum anders an als eine Variante aus Aluminium – bis auf den Fakt, dass man durch die etwas dickere Pedalkonstruktion etwas weiter von der Achse entfernt steht, was sich in der Praxis aber kaum bemerkbar macht.

Das OneUp Comp bietet einen guten Stand und richtig viel Grip
# Das OneUp Comp bietet einen guten Stand und richtig viel Grip

Auch mit der Haltbarkeit haben wir bislang keine Probleme gehabt: Zwar sind die meisten Trails während unserer Testzeit nicht dauerhaft mit Felsen gespickt, aber die wenigen Felskontakte überstand der Pedalkörper bis auf ein paar Kratzer schadlos – Pin-Ausfälle hatten wir nicht zu beklagen. Durch das recht massive Design und das Fehlen von Ausfräsungen lässt sich das Pedal zudem leicht reinigen: Matsch hat es eher schwer, sich hier festzusetzen.

Egal in welcher Abfahrt …
# Egal in welcher Abfahrt …
… es ist immer ausreichend Grip vorhanden
# … es ist immer ausreichend Grip vorhanden
Minimalste Kratzer
# Minimalste Kratzer - als besonders anfällig haben sich die robusten Pedale nicht erwiesen

Das ist uns aufgefallen

  • Haltbarkeit der Lager Auch nach einer kompletten Saison haben wir keine Probleme mit den Lagern zu beklagen – das Pedal läuft und läuft und läuft. Trotzdem gut: Sollten die Lager mal durch sein, kann man diese selbst wechseln. Für rund 13 € ist ein sogenanntes Rebuild-Kit verfügbar.
  • Da ist Schärfe drin Für den einen oder anderen Flatpedal-Piloten ist der Grip angesichts der langen und scharfen Pins gegebenenfalls sogar zu viel. In jedem Fall sollte man sich bewusst sein, dass sich der Grip der scharfen Pins je nach Weichheit der Schuhsohle merklich auf den Verschleiß auswirken kann.
Bislang hatten wir keine Probleme mit verschlissenen Lagern
# Bislang hatten wir keine Probleme mit verschlissenen Lagern - aber wenn, kostet das "Rebuild-Set" nur rund 13 €
Aufgepasst, Schienbeine
# Aufgepasst, Schienbeine - sollte das Pedal wider Erwarten doch mal Grip verlieren und sich im Bein versenken, sollte man schonmal Nadel und Faden bereitlegen

Fazit – OneUp Components Comp Pedale

Satter Stand, unauffällige Optik und scharfe Pins für enorm viel Grip: Die OneUp Components Comp Pedale machen der Bezeichnung „Bärentatzen“ alle Ehre und geben jedem Flatpedal-Schuh auch in grobem Gelände viel Halt. Auch bei der Haltbarkeit leisten sich die Pedale keine Schwächen: Die Lager laufen auch nach einer Saison voller Matsch und Staub noch rund, leichter Steinkontakt konnte den Comp-Pedalen nichts anhaben.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • Preis
  • Gewicht
  • Grip
  • Haltbarkeit

Schwächen

  • Nix
Wer ein günstiges Pedal mit guter Funktion sucht und auf schicke Elox-Fräsungen verzichten kann, ist mit dem OneUp Comp gut bedient
# Wer ein günstiges Pedal mit guter Funktion sucht und auf schicke Elox-Fräsungen verzichten kann, ist mit dem OneUp Comp gut bedient - für rund 50 € erhält man ein sehr solides Pedal.

Seid ihr die OneUp Components Comp Pedale schon gefahren?


Testablauf

Die Schuhe wurden über den Zeitraum einer Saison von Frühling bis Spätwinter in verschiedensten Gegenden und Trails getestet – von Hometrails bis Bikepark war alles dabei.

Hier haben wir die OneUp Components Comp Pedale getestet

  • Teutoburger Wald Wurzelig bis steinig und steil
  • Bad Kreuznach Trocken und rumpelig

Testerprofil
Tester-Profil: Johannes Herden
61 cm97 kg98 cm59 cm193 cm
Egal ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirtrad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zuhause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!
Fahrstil
verspielt und sauber
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher

15 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. für 30 EUR gibt´s Magnesium direkt aus Taiwan. Hält ewig.

  2. Hast du vielleicht einen Aliexpress Link zu den Magnesium Pedalen?

  3. @karem
    Wie sind deine Langzeiterfahrungen mit den MG1?
    Tauge die Pedale was?
  4. Bei den billigen weiß man halt nie ob die wirklich halten. An ein Trekkingrad würde ich die vll noch anbauen. Im wirklichen Gelände nach nen Sprung oder so will ich lieber kein gebrochenes Pedal haben und im KH landen weil ich paar € gespart habe.

    Die Kunstoff sollten aber keine Probleme machen. Die werden auch flexen denke ich

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