Orbea Rise LT M10 im Test: Noch warm wie frische Semmeln erreichte uns das im Mai 2024 präsentierte Orbea Rise LT M10. Die Long Travel-Version verfügt über 160/150 mm Federweg sowie über einen neu entwickelten Carbonrahmen, einen smarten Flip-Chip und bis zu 840 Wh! Die verfügbare Akku-Kapazität geht an den verbauten Shimano EP801 RS+, der bis zu 85 Nm leisten kann und damit richtig Feuer macht im Revier der Light-E-MTBs. Wie sich das Orbea Rise LT M10 beim Vergleichstest im tschechischen Plešivec geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Test.
Video: Orbea Rise LT M10 im Test
Steckbrief: Orbea Rise LT M10 im Test
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
---|---|
Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Shimano |
Akkukapazität | 420-630 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 19,6 kg |
max. Systemgewicht | 135,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Preisspanne | 5.599 Euro - 10.999 Euro |
Schon bei der Präsentation des neuen Orbea Rise LT (Test) – welches die dritte Generation des Light-E-Mountainbikes aus Spanien darstellt – wurde schnell klar, dass Orbea viel Hirnschmalz und gute Ansätze in die Praxis umsetzen konnte. Das neue Rise LT setzt, wie der Zusatz LT für Long Travel schon sagt, auf mehr Federweg als sein Vorgänger und geht mit 160 mm an der Front und 150 mm am Heck ins Rennen. Hiermit möchte man das Einsatzgebiet ausweiten und sich nicht nur auf das Trail Bike-Segment beschränken, sondern auch All-Mountain- und Enduro-Fans glücklich machen.
Um das Ganze weiter zu unterstreichen, wird für 279 € Aufpreis ein Fox-Stahlfederdämpfer im MyO-Konfigurator angeboten, genauso wie stabile Reifen mit DoubleDown-Karkasse. Dazu gibt es einen durchdachten und schnell zu verstellenden Flip-Chip, der eine noch abfahrtslastigere Geometrie möglich macht. Vollgas voraus!
Für 2024 will das Orbea Rise LT mit weniger Gewicht, einen durch das asymmetrische Design steiferen Rahmen und die Nähe zu den motorlosen Modellen Orbea Occam oder Orbea Rallon für mehr Performance im Sektor der Light-E-MTBs sorgen. Das Rahmengewicht liegt, laut Herstellerangabe, bei nur 2.200 g, soll hierbei jedoch nicht auf Servicefreundlichkeit verzichten. Alle Leitungen und Züge werden im Inneren durch Kanäle geführt. Unser Testbike mit DoubleDown-Bereifung am Heck, integriertem Multi-Tool und 420-Wh-Akku kommt so auf 19,6 kg.
Angetrieben wird der spanische Feuerstuhl mithilfe des Shimano EP8 RS-Motors, der in der Orbea-Update-Version als RS+ Variante zum Einsatz kommt. Zusammen mit den komplett neu entwickelten Akkus sind hiermit Drehmoment-Werte eines Performance-E-MTBs abrufbar. Ermöglicht wird dies durch die Nutzung zweier unterschiedlicher Motoren-Profile, die per Shimano eTube App ausgewählt werden können, was zu maximalen 85 Nm bei bis zu 400 Watt Spitzenleistung führt. Das Shimano-Motorsystem macht zudem die Nutzung von Auto- und Freeshift möglich.
Ab Werk kann das Orbea Rise LT mit fest verbautem 420- oder 630er-Akku ausgestattet werden, hierzu genügt ein Klick im MyO-Konfigurator. Für 449 € kann bei Bestellung der optionale Range Extender mit 210 Wh ausgewählt werden, dieser ermöglicht es, das All-Mountain-Light-E-MTB auf bis zu 840 Wh aufzupumpen.
Des Weiteren weiß das Rise LT mit einem durchgehenden, geraden Sitzrohr zu punkten, welches Vario-Sattelstützen mit viel Hub auch in kleinen Rahmengrößen ermöglicht. Um genau zu sein: Die Rahmengröße S verfügt über Einstecktiefe von 295 mm, bei der Rahmengröße XL kommt man auf 350 mm.
Unser Testbike – das Orbea Rise LT M10 – kommt mit 420-Wh-Batterie und einer leicht angepasst konfigurierten Ausstattung auf 9.464 €. Wie sich das überarbeitete Light-E-MTB der spanischen Marke auf den teils sehr anspruchsvollen Strecken im Trailpark Plešivec, Tschechien geschlagen hat, erfahrt ihr im Folgenden.
Geometrie
Das Orbea Rise LT positioniert sich ganz nah am potenten Trail Bike-Geschwisterchen aus der nicht elektrischen Kategorie, dem Occam LT. Im Falle unseres Testbikes in Rahmengröße L kommen wir im High-Setting auf geräumige 485 mm Reach bei eher flachen 623 mm Stack und einen Sitzwinkel von erfreulich-steilen 77,5°. Nutzt man nun den einfach zu bedienenden Flip-Chip am Dämpferauge, der im Handumdrehen auch am Trail verstellt werden kann, kommt man ins Low-Setting des Rise LT. Ergebnis sind 5 mm weniger Reach, 10 mm mehr Stack und einen um 0,5 Grad reduzierten Lenkwinkel von 64°. Der Sitzwinkel wird ebenfalls um 0,5° flacher, genau wie das Tretlager, das um 8 mm abgesenkt wird.
Schade finden wir, dass auch beim Orbea Rise LT keine mitwachsenden Kettenstreben verbaut werden und somit kein identisches Fahrgefühl für alle Körper- bzw. Rahmengrößen gewährleistet werden kann. In unserer getesteten Rahmengröße L passen die 440 mm jedoch gut ins Gesamtkonzept. Einzig die Front ist ab Werk etwas tief, was sich jedoch leicht anpassen lässt.
Grundsätzlich will Orbea mit dem Rise LT Körpergrößen von 1,50 m bis 2,00 m abdecken können. Die vier verfügbaren Größen S bis XL erstrecken sich dabei über eine Reach-Range von 435 bis 510 mm. Der Stack liegt zwischen 614 und 637 mm, während der Radstand bei 1.201 mm startet und bei 1.287 mm endet.
Wusstest du eigentlich, dass du im Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL
Gewicht 19,6 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen)
Max. Systemgewicht* 135 kg (Herstellerangabe)
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Rahmengröße |
S
|
M
|
L
|
XL
|
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 435 mm439 mm | 460 mm455 mm | 485 mm480 mm | 510 mm505 mm |
Stack | 614 mm619 mm | 617 mm623 mm | 623 mm633 mm | 637 mm642 mm |
STR | 1,411,41 | 1,341,37 | 1,281,32 | 1,251,27 |
Lenkwinkel | 64,5°64° | 64,5°64° | 64,5°64° | 64,5°64° |
Sitzwinkel, real | 77,5°77° | 77,5°77° | 77,5°77° | 77,5°77° |
Steuerrohr | 95 mm | 100 mm | 110 mm | 120 mm |
Sitzrohr | 405 mm | 415 mm | 430 mm | 460 mm |
Kettenstreben | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
Radstand | 1.201 mm1.203 mm | 1.228 mm1.230 mm | 1.258 mm1.259 mm | 1.287 mm1.288 mm |
Tretlagerabsenkung | 26 mm34 mm | 26 mm34 mm | 26 mm34 mm | 26 mm34 mm |
Einbauhöhe Gabel | 575 mm | 575 mm | 575 mm | 575 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Das Orbea Rise LT kann mittlerweile in fünf Varianten bestellt werden, diese schließen auch die neuen Aluminium-Modelle des Rise LT mit ein – mehr Infos zum: Orbea Rise H Light-E-MTB: Das neue Rise jetzt auch in Alu. Gestartet wird nun bei 5.599 € für die Rise LT H20-Ausbaustufe, welches auf ein günstigeres Fahrwerk und den EP600RS-Gen2-Motor setzt. Das Topmodell M-Team kommt ohne Extras aus dem MyO-Konfigurator auf 10.999 € und verwöhnt ab Werk mit Fox Factory-Suspension, Shimano XTR-Bremsen, Oquo MC32 LTD Enduro-Laufrädern und weiteren schicken Carbon-Parts der hauseigenen Komponentenmarke.
Getestet haben wir die Ausstattungsvariante M10, die ebenfalls auf ein Fox Factory-Fahrwerk mit Fox Float 36 samt Grip X-Kartusche und den Fox Float X-Dämpfer setzt. Die Schaltperformance wird hier mithilfe eines Shimano XT Di2-Schaltwerks gesichert, welches direkt vom Motor-Akku versorgt wird. Bei den Bremsen setzt Orbea auf eine schicke Shimano XTR 4-Kolben-Anlage (nicht Serie bei der M10-Spec), die sich in Galfer Shark-Scheiben verbeißen darf. Gerollt wird auf metallenen Oquo MC32Team-Laufrädern und einer Kombination aus Maxxis Assegai in klebrigem MaxxGrip-Compound, sowie dem Klassiker DHR2 in Double Down-Karkasse. Anbauteile wie der Carbon-Lenker und der Alu-Vorbau stammen von der Hausmarke Oquo.
Beim Motor setzt Orbea auf den Shimano EP8 RS-Motors, der im Rise LT als RS+-Variante mit zwei unterschiedlichen Motoren-Profilen genutzt werden kann. Der Switch erfolgt per Shimano eTube App auf dem Smartphone. Der EP801 RS+ generiert maximale 85 Nm bei bis zu 400 Watt Spitzenleistung, was richtig Bums bedeutet für ein E-MTB unter 20 kg. Das Shimano-Motorsystem macht zudem die Nutzung von Auto- und Freeshift möglich. Beim Akku setzt Orbea in der Serie auf die 1.960 Gramm leichte 420-Wh-Version. Die größere Variante mit 630 Wh und 2.880 Gramm kann direkt bei der Bestellung ausgewählt werden. Wer es wissen will, gönnt sich für 449 € Aufpreis noch den Range Extender mit satten 210 Wh. Der Akku ist fest im Unterrohr des Carbonrahmens verbaut und kann zum Aufladen und/oder der Lagerung nicht im Handumdrehen entnommen werden, sondern müsste umständlich ausgebaut werden.
- Federgabel Fox Float 36 Factory GripX (160 mm)
- Dämpfer Fox Float X Factory (150 mm)
- Schaltung Shimano Di2 M8150
- Bremsen Shimano XTR M9120
- Laufräder Oquo Mountain Control MC32Team
- Reifen
- Vorderrad Maxxis Assegai / 2.5″ / EXO+ / Maxx Grip
- Hinterrad Maxxis DHR2 / 2.4″ / DD / Maxx Terra
- Cockpit Oquo MC10 Carbon / OC MC20 (800 mm / 40 mm)
- Motor Shimano EP8 RS-Motor
- Akkukapazität 420 Wh
- Display Shimano STEPS SW-EN600-LB
- www.orbea.com
- Preis (UVP) 9.464 € | Bikemarkt: Orbea Rise LT kaufen
Modell | Orbea Rise LT M10 | Orbea Rise LT M-Team |
Rahmen | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg | Carbonrahmen mit 150 mm Federweg |
Gabel | Fox 36 Float Factory 160 Grip X | Fox 36 Float Factory 160 Grip X |
Dämpfer | Fox Float X Factory | Fox DHX Factory |
Schalthebel | Shimano SLX | Shimano M8150 |
Schaltwerk | Shimano XT | Shimano XT Di2 |
Kassette | Shimano CS-M7100 10-51t | Shimano XTR M9100 10-51t |
Kurbel | Shimano Steps EM600 | Shimano Steps EM900 |
Bremse | Shimano XT | Shimano XTR |
Laufräder | Oquo Mountain Control MC32TEAM | Oquo Mountain Control MC32LTD |
Vorderreifen | Maxxis Assegai 2.50” 60TPI 3CG/EXO+/TR MaxxGrip | Maxxis Assegai 2.50” 60TPI 3CG/EXO+/TR MaxxGrip |
Hinterreifen | Maxxis Minion DHR II 2.40” WT FB 120 TPI 3C MaxxTerra Exo+ TR | Maxxis Minion DHR II 2.40” WT FB 120 TPI 3C MaxxTerra Exo+ TR |
Sattel | Fizik Terra Ridon X5 | Fizik Terra Ridon X1 |
Sattelstütze | OC Mountain Control MC21 | Fox Transfer Factory Kashima |
Lenker | OC Mountain Control MC10 Carbon | OC Mountain Control MC10 Carbon |
Vorbau | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC11 Alu SL |
Motor | Shimano EP801 RS+ | Shimano EP801 RS+ |
Display | Shimano STEPS SW-EN600-LB | Shimano STEPS SW-EN600-LB |
Akkukapazität | 430 Wh | 430 Wh |
Max. Drehmoment | 85 Nm | 85 Nm |
Gewicht | keine Angabe | 19,1 kg (Größe L) |
Preis (UVP) | 8.499 € | 10.999 € |
Orbea Rise LT M10 – Test auf dem Trail
Uphill
Das Shimano-Aggregat schiebt ordentlich an, denn dank seiner maximalen 85 Nm werden auch steilste Anstiege ohne große Mühen genommen. Wie auf Schienen erklimmt das Orbea Rise LT den letzten steilen Hang oberhalb der Liftstation, kein steigendes Vorderrad trübt den Vorwärtsdrang.
Um herauszufinden, wie sich das neue Rise LT M10 von Orbea im direkten Vergleich zur aktuellen Konkurrenz im Light-E-MTB-Segment schlägt, scheute die fünfköpfige Testcrew keine Kilometer und machte sich auf den Weg ins Erzgebirge. Hier im Trailpark Plešivec gibt es neben flowigen und technisch äußerst anspruchsvollen Abfahrtstrecken auch genug Möglichkeiten, um die Uphill-Eigenschaften des Orbea Rise LT auf die Probe zu stellen. Gesagt, getan, geht es gleich mal steil hinauf, in Richtung Hotel Plešivec, das am Gipfel des gut 1.000 m hohen Berges liegt.
Das Shimano-Aggregat schiebt ordentlich an, denn dank seiner maximalen 85 Nm werden auch steilste Anstiege ohne große Mühen genommen. Wie auf Schienen erklimmt das Orbea Rise LT den letzten steilen Hang oberhalb der Liftstation, kein steigendes Vorderrad trübt den Vorwärtsdrang. Das liegt unter anderem an der relativ tiefen Front des Rise LT. Die maximale vom EP801 RS+ generierte Power kann jedoch auch fordernd sein, vor allem für kleinere und leichtere E-Bike-Fans, die sich gern an technisch anspruchsvollen Aufstiegen versuchen. Hier kann man jedoch getrost einen Gang herunterschalten und so weniger Schlupf am Hinterrad produzieren.
Die Position im Rise ist sportlich, leicht nach vorn orientiert, aber dennoch bequem und absolut tourentauglich. Die Sattelstütze verfügt über viel Hub, was auch für die Langbeiner in der Testcrew von Vorteil ist.
Downhill
Egal, was der Trail für Überraschungen parat hat, das Orbea weiß damit umzugehen und meistert diese souverän, mit Leichtigkeit.
Bedeutet mehr Federweg für das Rise LT auch gleich mehr Abfahrtsperformance? Diese Frage kann die Testcrew einstimmig mit „Ja“ beantworten. Denn die Mischung aus abfahrtsorientierter Geometrie, angepasster Steifigkeit, einer ausgeklügelten Kinematik und den richtigen Komponenten (wie Maxxis MaxxGrip + DD-Karkasse) macht das Orbea definitiv zum ballerigsten Light-E-MTB in unserem Vergleichstest, ohne es dabei träge erscheinen zu lassen. Das Rise LT überzeugt mit super sattem Gefühl auch in anspruchsvollen und steilen Segmenten. Es schenkt den Testern direkt ein mollig warmes Sicherheitsgefühl ab den ersten Metern, auch wenn die Front einen Tick höher ausfallen dürfte.
Bei solch Enduro-artigen Manieren könnte man annehmen, dass man dafür Pop und agiles Handling hinten anstellen muss, doch dem ist nicht der Fall. Ganz im Gegenteil, das Orbea punktet an dieser Stelle, auch wenn es in diesem Feld noch Konkurrenten auf Augenhöhe hält. Egal, was der Trail für Überraschungen parat hat, das Orbea weiß damit umzugehen und meistert diese souverän, mit Leichtigkeit. Diese Eigenschaft kommt auch Neulingen zugute, denn das Rise lässt sich in anspruchsvollen Situation intuitiv fahren und vermittelt viel Sicherheit und Traktion.
Für fortgeschrittene Knallgas-Fans zeigt das Bike Optionen auf, statt zu limitieren. Dies wird einem bspw. in Offcamber-lastigen, mit Wurzeln durchzogenen Abschnitten klar. Hier, wo die Linienwahl entscheidend ist und Grip auch mal zur Mangelware werden kann, zeigt sich das Rise LT unbeeindruckt und überträgt dieses Gefühl auch auf die Testcrew.
Trail
Der Hinterbau, der eben noch im groben Gelände harte Schläge absorbierte, ist gleichermaßen in der Lage, ein aktives und agiles Fahrgefühl auf weniger wilden Strecken zu vermitteln.
Auch abseits des Enduro-Geballers, auf Flowtrails oder in seichterem Gelände, fühlt sich das Orbea spürbar wohl. Der Hinterbau, der eben noch im groben Gelände harte Schläge absorbierte, ist gleichermaßen in der Lage, ein aktives und agiles Fahrgefühl auf weniger wilden Strecken zu vermitteln. Es fällt nicht schwer, Geschwindigkeit mitzunehmen, indem man sich durch Anlieger drückt, über Wurzeln leicht macht oder an Kanten abzieht. Es steht in diesem Vergleichstest vielleicht nicht an der Spitze der Leichtfüßigkeit und des Pops, dennoch ist es ganz nah dran.
Auch auf Sprüngen jedweder Art weiß das Orbea zu gefallen, es lässt sich hier einfach kontrollieren und vermittelt, wie schon in anspruchsvollen Segmenten, viel Sicherheit. Wer sich vermehrt auf flowigen statt ballerigen Trails bewegt, kann gut beraten sein, den Flip-Chip mal in die hohe Position zu verlegen. Hier generiert das Bike ein Quäntchen mehr Pop und Gegenhalt, was auf Sprüngen, flachen Segmenten und in Anliegern von Vorteil sein kann. Der eher verhaltene Stack-Wert hilft an dieser Stelle, Druck aufzubauen und immer genügend Grip am Vorderrad zu generieren, ohne aktiv dafür arbeiten zu müssen.
Das ist uns aufgefallen
- Optik und Qualität Es besteht kein Zweifel daran, dass Orbea sehr hochwertige Bikes in petto hat. Das Rise LT M10 macht hier keine Ausnahme: Rahmen, Finish und Anbauteile ergeben ein gelungenes Gesamtpaket.
- Flip-Chip Einfach zu bedienen, auch „On-The-Fly“ am Trail in weniger als einer Minute getan. Geo-Anpassung leicht gemacht, klasse!
- Integriertes Mini-Tool Im Lager des Hinterbaus fährt es mit, das Mini-Tool mit Inbusschlüssel von zwei bis fünf Millimetern.
- You got the Power Light-E-MTB oder Performance-E-MTB, diese Frage erübrigt sich dank Shimano EP801 RS+. Mit bis zu 85 Nm und 400 Watt Spitzenleistung kommt man jeden Anstieg hinauf.
- Akku-Varianten + Range Extender Neben Drehmoment kann das Orbea auch Akku – man hat die Wahl zwischen Akkus mit 420 und 630 Wh und kann obendrein noch 210 Wh extra tanken, per Range Extender. Wow!
- Custom-Konfiguration Der MyO-Konfigurator von Orbea ermöglicht es der Kundschaft, kleine, aber sinnige Upgrades ab Werk durchzuführen oder einfach, durch Farb- und Decal-Wahl aufzufallen.
- Dropper Post Mit 200 mm in Größe L macht Bergauf-Treten einfach noch mehr Spaß, vor allem, wenn man genug Platz im Sitzrohr hat, um die Dropper Post auch vollständig zu versenken.
- Cleanes Cockpit Aufgeräumt und schick, damit konnte die Lenkeinheit am Rise überzeugen. Auch wenn die durch den Steuersatz geführten Kabel nicht jeden Geschmack treffen.
- Griffe Eine hochwertige Ausstattung wie die am Rise LT M10 kann zwar nur schwer von Griffen gestört werden, dennoch müssen diese wirklich unsäglich harten und dünnen Kontaktpunkte an dieser Stelle bemängelt werden.
- Display Die Shimano Modi-Bedieneinheit fungiert am Rise als einzige ab Werk verbaute Informationsquelle zum aktuellen Status des Motors. Wer mehr Infos benötigt, kann bspw. seinen Fahrradcomputer mit dem Bike koppeln oder bei Bestellung das Shimano EN600-Display für 149 € wählen.
- Reifenwahl Das Thema Reifen wird nicht alt … In diesem Fall gibt es Pluspunkte für das Rise, welches mit flotten Socken aus dem Hause Maxxis versehen war. MaxxGrip vorn und DoubleDown am Hinterrad. Top!
Schicke Optik, durchdachte Details, moderne, vertrauenserweckende Geometrie, ein satter, aber dennoch poppiger Hinterbau, viel Power und noch mehr Reichweite bei Bedarf ... Was soll man sagen, das Orbea Rise LT M10 hat auf ganzer Linie überzeugt. Dank seiner Nehmerqualitäten, welche mit agilem Handling und einer Prise Verspieltheit gekreuzt wurden, fährt das Rise LT M10 in diesem Vergleichstest ganz vorn! Egal, ob bergauf im steilen Anstieg, bergab auf wildem Terrain oder einfach mit Zug durch Anlieger und über Sprünge, das Orbea schafft den Spagat aus Enduro und Trail Bike. In unserem Vergleichstest aktueller Light-E-MTBs holt das Orbea Rise LT M10 den Testsieg!Fazit – Orbea Rise LT M10
Orbea Rise LT M10 Pro / Contra
Pro
Contra
Preisvergleich
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Hier geht es zu den Mitbewerbern aus diesem Vergleichstest:
- Centurion, Focus, Orbea, Santa Cruz, Scott und Specialized: Großer Vergleichstest „Light-E-MTB“
- Orbea Rise LT M10 im Test: 🏆 Testsieg für das Orbea Rise LT!🎉
- Focus JAM² SL im Test: 💶 Kauftipp: Light-E-MTB von Focus holt den Titel!
- Santa Cruz Heckler SL im Test: Light-E-MTB für maximalen Spaß!
- Scott Voltage eRide 900 Tuned im Test: Ballerbolide mit natürlichem Fahrgefühl
- Specialized Levo SL Expert im Test: Das allroundigste Light-E-MTB am Markt?
- Centurion No Pogo SL im Test: Ultrasouverän, schnell und präzise
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Komoot-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Orbea Rise LT M10 getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Trailpark Plešivec, Tschechien: In diesem Trailpark gibt es alles, was ein Light-E-MTB braucht. Grobe Steinpisten, flowige Kurvensektionen und abwechslungsreiche Trails.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
David ist vorzugsweise auf dem XC-Hardtail unterwegs und damit auch nicht selten in Trailbike bis Endurohabitaten zu finden. Er liebt sowohl den Uphill, als auch den Downhill und schätzt die Vielseitigkeit des Mountainbikesports. Gerne darf es auch mal technisch und herausfordernd werden. Egal, ob Enduro, Trailbike, Cross-Country, Rennrad, oder E-Bike, solange es sich um ein Fahrrad handelt, macht ihm alles Spaß.
- Fahrstil
- schnell und sauber bergab, spritzig bergauf
- Ich fahre hauptsächlich
- Cross-Country, Trails, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Eher soft, schnelle Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich und agil, tiefes Cockpit
Mitch has been mountain biking since 2013. He enjoys shredding his enduro or trail bike on local trails, whether flowy or steep and technical. One of his passions is sailing, but not on the water, better through the air at the local jump spot or other opportunities in bike parks all over the world.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline / playful, fast basic speed, rather one curve more than straightline.
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride.
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill / Enduro, Trail, Jumps and sometimes Downhill.
- Vorlieben beim Fahrwerk / Suspension preferences.
- etwas straffer, viel Zugstufe, so wenig Dämpfung wie nötig, ausreichend Pop / A little firmer, lots of rebound damping, as little high and low-speed damping as necessary, adequate pop.
- Vorlieben bei der Geometrie / Geometry preferences.
- nicht zu viel Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel / not too much reach, medium-length chainstays, slack head angle.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.80 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, Enduro und Road / e-enduro, e-trailbike, enduro and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Riding has a high priority in my world – I really feel at home on bikes with a lot of travel, downhill and enduro are my favorites and accordingly the rough, natural terrain is my comfort zone. I do have fun on almost every two-wheeler, whether motorized or not, and occasionally I enjoy bikes with less travel, like XC or dirt. I am 1.72 m tall and usually ride a frame size M with a tendency towards larger
frames.
- Fahrstil / Riding style
- Gerne schnell und flowig/ Dynamic and flowing
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Enduro, DH und XC / Enduro, DH and XCO
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Schnell und etwas straffer / Slightly faster suspension set-up with less than average sag
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Radstand, kurzer Vorbau, abfahrtsorientierte Geometrie / Long wheel-base, short stem, downhill-oriented Geometry
Testinfos kompakt
Steckbrief
30 – 60 Nm
< 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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