Orbea Rise M-Team im Test: Das Orbea Rise ist ein brandaktuelles Light-E-MTB mit Einsatzgebiet All-Mountain. Gemeinsam mit Shimano entwickelte Orbea den EP8 RS Motor – ein kompaktes Aggregat, das mit einer angepassten Firmware die Leistung um 25 Nm auf 60 Nm max. Drehmoment drosselt. Wie sich dieses E-MTB in unserem Vergleichstest gegenüber den anderen Light-E-MTBs schlägt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Steckbrief: Orbea Rise M-Team
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 150 mm/140 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Shimano |
Akkukapazität | 360-612 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 17,9 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.orbea.com |
Das Rise ist der jüngste Streich des großen spanischen Herstellers Orbea. Mit einem Gewicht von etwa 18 kg reiht es sich ganz klar in die Kategorie der Light-E-MTBs ein. Dazu verfügt es über einen Shimano EP8 RS-Motor, der eine angepasste Motorsoftware besitzt. Rein mechanisch ist der Motor identisch mit dem klassischen EP8, wurde jedoch in puncto maximalem Drehmoment auf 60 Nm reduziert. Damit soll das Zusammenspiel mit dem im Unterrohr voll integrierten 360-Wh-Akku angepasst werden. Die Rahmen-Konstruktion und die verbauten Komponenten an sich verleihen dem Rise einen Federweg von 150 mm in der Front bzw. 140 mm im Heck. Die 29-Zoll-Laufräder auf beiden Achsen runden den Einsatzzweck als leichtes und schnelles E-All-Mountain ab. Erhältlich ist das Orbea Rise in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell „M-Team“ verfügt über eine extrem hochwertige Ausstattung und wechselt für 9.299 € den Besitzer.
Wir haben unser Test-E-Bike über den Konfigurator von Orbea farblich unseren Vorlieben anpassen lassen und mit MyO ein Orbea Rise erhalten, wie nur wir es haben und wie es uns optisch extrem gut gefällt. Die Option, sein E-MTB farblich selbst zu gestalten, finden wir absolut großartig!
Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de
Bei diesem Modell stellt sich uns die elementare Frage:
Shimano EP8 RS – macht es Sinn, die Leistung zu drosseln?
Geometrie
Die Geometrie des Orbea Rise lehnt sich stark an ein klassisches, motorloses MTB wie beispielsweise das Orbea Occam an. Jedoch wurde mit Bedacht die zusätzliche Leistung des Elektromotors berücksichtigt, welche sich auf die Fahreigenschaften auswirkt. So ist die Kettenstrebe mit 445 mm an einem 29-Zoll-E-MTB sehr kurz, dabei jedoch lang genug, um bei maximalem Schub nicht sofort mit der Front im steilen Gelände abzuheben. Mit einem Radstand von ordentlichen 1229 mm und dem dazu passenden flachen Lenkwinkel von 66° ist es tendenziell auf Laufruhe ausgelegt. Das geringe Gewicht bringt hier das Plus an Agilität ins Spiel.
Der steile Sitzwinkel von 77° steht für eine moderne Rahmenarchitektur, wie sie vor allem bei den aktuellen E-MTB-Modellen zu sehen ist. Damit werden die Klettereigenschaften positiv beeinflusst, da das Fahrergewicht mehr in Richtung Front wandert, was wiederum die kurze Kettenstrebe ermöglicht. Mit einem Reach, also dem horizontalen Abstand zwischen Tretlagerachse und Steuerrohr, von 474 mm bleibt viel Spielraum für die Gewichtsverlagerung in Angriffshaltung. Der Stack von 627 mm steht damit im Einklang und unterstreicht die sportliche Haltung, ohne dabei zu gestreckt auf dem Orbea Rise zu sitzen.
Erhältliche Rahmengrößen: S / M / L / XL
Gemessene Überstandshöhe: 760 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 17,9 kg (Rahmengröße L) (Anmerkung der Reaktion: Gewicht korrigiert, da wir im ersten Step ein Vorab-Modell ohne Carbon-Kurbeln und finaler Ausstattung gewogen hatten)
Rahmengröße | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 425 mm | 450 mm | 474 mm | 500 mm |
Stack | 604 mm | 613 mm | 627 mm | 646 mm |
STR | 1,42 | 1,36 | 1,32 | 1,29 |
Lenkwinkel | 66° | 66° | 66° | 66° |
Sitzwinkel, effektiv | 77° | 77° | 77° | 77° |
Oberrohr | 565 mm | 592 mm | 619 mm | 649 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 105 mm | 120 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 381 mm | 419 mm | 457 mm | 508 mm |
Kettenstreben | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
Radstand | 1.170 mm | 1.199 mm | 1.229 mm | 1.264 mm |
Tretlagerabsenkung | 35 mm | 35 mm | 35 mm | 35 mm |
Tretlagerhöhe | 336 mm | 336 mm | 336 mm | 336 mm |
Federweg (hinten) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Federweg (vorn) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Ausstattung
Das Orbea Rise ist in vier Ausstattungen erhältlich. In unserem Test haben wir mit dem M-Team die zweithöchste Ausstattungsvariante am Start. Die hier verbauten Ausstattungskomponenten sind vom Feinsten, stellen eine absolute Traumausstattung dar und relativieren den saftigen Preis von 9.299 Euro ein wenig. Das Fox-Fahrwerk, bestehend aus der 36 Float-Federgabel mit 150 mm Federweg sowie dem DPX2-Dämpfer, besitzt die goldene Kashima-Beschichtung und gehört damit zur hochwertigen Factory-Linie des US-amerikanischen Fahrwerks-Spezialisten. Schaltung und Bremsen stammen aus der Top-Gruppe Shimano XTR.
Die noblen XTR-Komponenten sprechen eine klare Sprache und vereinen Leichtbau mit solider Funktionalität und smartem Chic. Wenig Kompromisse werden – in unserem Fall – bei der Bereifung gemacht, denn unser Testrad wurde von Haus aus mit den griffigen Minion DHF und DHR II von Maxxis ausgestattet. Beides recht grobstollige Reifen, welche das ganze Jahr über gefahren werden können und immer optimalen Grip haben. Alles in allem stehen die verbauten Ausstattungskomponenten des Orbea Rise M-Team primär für Funktionalität und Vielseitigkeit mit zusätzlichem Fokus auf ein gewichtsoptimiertes E-MTB.
- Federgabel Fox 36 Float Factory (150 mm)
- Dämpfer Fox DPX2 Factory (140 mm)
- Schaltung Shimano XTR M9100
- Bremsen Shimano XTR M9120
- Motor Shimano EP8 RS
- Akku/Kapazität 360 Wh / Range Extender 252 Wh (optional erhältlich)
- Display Shimano EW-EN100 oder EP8
- Reifen Maxxis DHF 29 x 2,5″ / Maxxis DHR II 29 x 2,4″
- Cockpit Race Face Next R 35 20 (780 mm) / Race Face Turbine R (35 mm)
- www.orbea.com
Frame | Rahmen | Carbon |
Fork | Gabel | Fox 36 Float Factory, 150 mm |
Shock | Dämpfer | Fox DPX2 Factory |
Shifter | Schalthebel | Shimano XTR M9100 |
Derailleur | Schaltwerk | Shimano XTR M9100 |
Cassette | Kassette | Shimano XTR M9100 10-51t ,12-fach |
Cranks | Kurbel | e-Thirteen Race Carbon 165 mm |
Brakes | Bremse | Shimano XTR M9120 |
Wheels | Laufräder | Race Face TURBINE-R30 |
Tire front | Vorderreifen | Maxxis Dissector 29 x 2.40″ 60 TPI 3CMaxxTerra Exo TLR |
Tire rear | Hinterreifen | Maxxis Rekon 29 x 2.40″ 120 TPI 3CMaxxTerra Exo+ TLR |
Seat | Sattel | Fizik Taiga |
Seatpost | Sattelstütze | Fox Transfer Factory Kashima Dropper 31.6 (125 mm - 175 mm) |
Bar | Lenker | Race Face Next R 35 20 mm Rise, 780 mm |
Stem | Vorbau | Race Face Turbine R 35mm interface |
Motor | Motor | Shimano EP8-RS |
Display | Display | Remote Shimano E7000 |
Battery | Akku / Kapazität | 360 Wh |
max. Torque | Max. Drehmoment | 60 Nm |
Weight | Gewicht | 17,9 kg (L) |
Price (RRP) | Preis (UVP) | 9.299 Euro |
Motor & Akku
Das Antriebssystem an einem Light-E-MTB bedarf der Anpassung an spezielle Bedürfnisse des/der Fahrer*in. In der Regel erwartet man von einem E-MTB eine große Reichweite kombiniert mit effizienter Leistungsentfaltung des Motors. Bei Orbea hat man sich in diesem Punkt die aktuellen, technischen Gegebenheiten angeschaut und das Beste miteinander vereint.
Ein Verbund großer Zellen vom Typ 21700 bildet den Energiespeicher von 360 Wh, welcher allerdings fest integriert tief im Unterrohr liegt. Diese Art der Platzierung des Akku-Packs spart zusätzliches Gewicht (2,2 kg) ein und senkt den Schwerpunkt. Im Gegenzug kann das Rise lediglich direkt geladen werden. Hinzu kommt, dass kleine Akkupacks binnen eines Zeitfensters in der Regel einer größeren Zahl von Vollladezyklen ausgesetzt sind und damit theoretisch schneller altern. Orbea gibt hier an, dass der Akku nach 500 vollen Ladezyklen noch 80 % seiner Leistung besitzt. Rechnet man beispielsweise mit 50 Kilometern pro Akkuladung im realen Betrieb, kommt eine ordentliche Gesamtlaufleistung von 25.000 km zusammen.
Beim Antrieb hat man sich für den neuen Shimano EP8-Motor entschieden, diesen jedoch im Bereich der Software-Ansteuerung und damit in der Leistungsentfaltung angepasst. Anstatt der maximalen Power von 85 Nm reduziert Orbea den Peak auf 60 Nm in der höchsten Unterstützungsstufe, dem Boost-Modus. Die Stufen TRAIL und ECO sind entsprechend milder eingestellt und ermöglichen es, bei minimalem Stromverbrauch mit einem spürbaren Unterstützungsgrad in das Gelände zu fahren. Steigungen bis zu 18 % sind selbst in der kleinen Stufe ECO im kleinsten Gang (32 zu 51) bei 6 km/h und sportlichem Anspruch zu fahren. Im Gegenzug darf der Boost-Modus ran, wenn es einmal richtig brutal und unmenschlich steil wird. Hier fühlen sich die 60 Nm nach deutlich mehr an – sehr angenehm also, wenn man Spitzen überbrücken möchte und viel Unterstützungs-Leistung benötigt. Wer dauerhaft in diesem Modus unterwegs ist, wird allerdings nicht allzu weit kommen, denn nach etwa 650 Hm in einer permanenten Steigung wird der 360-Wh-Akku erschöpft sein.
- Motor: Shimano EP8 RS
- Akku: 360 Wh / Range Extender 252 Wh (optional erhältlich)
- Leistung: 250 Watt
- Max. Drehmoment: 60 Nm
- Display: Shimano SC-EM800
Ein Light-E-MTB möchte kein Performance-E-MTB sein, obwohl das Orbea Rise in Sachen Motorkraft dem subjektiven Empfinden nach durchaus das Zeug dazu hätte. Hier sieht man: 60 Nm auf dem Papier sind nicht gleich 60 Nm in der Praxis. Dies zeigt sich ganz deutlich in unserem Light-E-MTB-Vergleichstest, bei dem das Orbea Rise M-Team mit von der Partie war. Alles in allem beweist sich die von Orbea optimierte RS-Variante des Shimano EP8 als durchaus gelungen und deckt sich damit voll mit dem Grundgedanken, ein leichtes E-MTB auf die Räder zu stellen, welches gleichzeitig die Bezeichnung vollwertiges E-MTB verdient.
Mit einem Range Extender, also einem zusätzlichen Akku, der auf dem Unterrohr platziert wird, lässt sich die Kapazität des Energiespeichers am Rise auf enorme 612 Wh steigern. Damit liegt das Orbea Rise immer noch deutlich unter 20 kg, was ein sagenhafter Wert für ein E-MTB mit solch einer Akku-Kapazität ist. Die Entladung im Betrieb erfolgt immer zuerst aus dem Range Extender, wobei in der Kalkulation der Gesamtkapazität immer die Summe beider Energiespeicher vom E-MTB-System ausgegeben wird. Die Verbindung zwischen interner und externer Batterie erfolgt über ein Kabel und der Ladebuchse am Rise.
Eine feine Sache ist die Verwendung zweier vordefinierter Profile. Mittels Shimano E-Tube-App lassen sich Fahrcharakteristik, Drehmoment sowie Startverhalten anpassen und auf dem Orbea Rise abspeichern. In unserem Test haben wir zum einen das vordefinierte Profil 1 ausprobiert und für die persönlichen Vorlieben der jeweiligen Tester Profil 2 entsprechend angepasst. Diese Profilierung ließe sich für alle möglichen Szenarien wie Trainingsaufbau oder Traileigenschaften nutzen und ist einfach in der Handhabung.
Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Tatsächliche Reichweite
34,28 km
610 hm
1 h 36 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Orbea Rise M-Team.
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 34 km / 610 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Hier geht’s zur ultimativen Reichweitentabelle von eMTB-News.de
Auf dem Trail
Uphill
Ich gehe kurz in den Boost-Modus und habe eine super Motorpower, um das steile Stück zu überbrücken.
Wie viel Leistung braucht der/die E-Mountainbiker*in? Mit dieser elementaren Frage wollen wir gleich eine Antwort auf die wichtigen Uphill-Eigenschaften geben. Wie bereits bekannt liefert der Shimano EP8 RS auf dem Papier bis zu 60 Nm max. Drehmoment. In der Anwendung unter dem BOOST-Modus fühlen sich diese 60 Nm sehr mächtig an. Die damit gelieferte Motorpower reicht locker dazu aus, schwieriges, steiles Gelände zu überbrücken, wie man es von einem Performance-E-MTB kennt. Natürlich geht dies auf Kosten der Reichweite und man würde hier wohl kaum mehr als 650 Hm in einer permanenten Steigung reißen können.
Nun fährt man mit einem Light-E-MTB wie dem Orbea Rise grundsätzlich anders, mehr classic-like. Vor allem im Uphill geht es hier etwas gemütlicher zu. In der kleinsten Stufe ECO, mit einem anliegenden Drehmoment von lediglich 20 Nm, kann man das Rise mit sportlichem Anspruch bei einer Geschwindigkeit von 6 km/h gemütlich den Berg hinauf drücken. Das geringe Gewicht des Orbea Rise spielt bereits hier eine tragende Rolle.
Kleine Zwischensteigungen von etwa 15 % kann man mit der mittleren TRAIL-Stufe zeitweise überbrücken, ohne den Puls ans Limit treiben zu müssen. Die große 12-fach-Kassette bietet bergauf immer einen passenden Gang und lässt ein effizientes und ausdauerndes Pedalieren zu.
Das E-MTB an sich liegt gut im Berg, der steile Sitzwinkel tritt hier besonders angenehm in Erscheinung, da viel Druck auf die Front erreicht werden kann. Dies ermöglicht ein ruhiges, konzentriertes Fahren bergauf, auch dann, wenn die Linienwahl aufgrund der Geländeeigenschaften vielfach angepasst werden muss. Der Hinterbau hält dabei gut dagegen und rundet den Eindruck eines effizienten Tritts ab.
Downhill
Die ungewohnte Leichtigkeit und das damit verbundene Fahrverhalten sind ein Traum!
Das Orbea Rise besitzt zwar lediglich ein Fahrwerk mit 150 mm Federweg an der Gabel und 140 mm im Heck, jedoch macht es damit richtig Spaß, bergab das Gelände zu rocken. Ausschlaggebender Fun-Faktor ist zweifelsohne das geringe Gewicht und die daraus resultierende Agilität. Das ganze E-MTB liegt recht straff im Federweg, was eine sehr druckvolle und aktive Fahrweise erlaubt.
Die Rahmengeometrie ist kompromisslos auf einen Mix aus Laufruhe und Spritzigkeit ausgelegt, was sich in der Praxis durch eine große Spurtreue und Wendigkeit in der Falllinie bestätigt.
Etwas nervig ist das permanente Klackern im Motor, sobald der Shimano EP8 RS ohne aktiven Pedaldruck, also im Freilauf, über grobes Gelände gefahren wird. Selbst für Fahrer*innen, die sonst gerne einmal über Klappergeräusche am E-MTB hinwegsehen, eine auffällige Sache. Die Shimano XTR-Bremsanlage mit kleinen 180er Scheiben greift zwar bissig zu, erfordert jedoch etwas Kraft beim Betätigen des Hebels, um die volle Leistung abzurufen.
Trail
Das Orbea Rise erreicht ein hohes Level im Segment der E-MTBs.
Was im Downhill bereits sehr positiv zutage tritt, bestätigt sich auch im Terrain der klassischen Trails. Das niedrige Gewicht ist einfach ein markanter Faktor, der E-Mountainbiken mit dem Orbea Rise auf ein neues Level der Leichtigkeit bringt. Spielerisch agil lässt sich das Rise durch Kurven drücken. Wer hier vom klassischen 24-kg-Boliden kommt, wird im ersten Eindruck beinahe das gleiche Erlebnis haben, wie seiner Zeit der Umstieg vom klassischen MTB auf ein E-MTB mit dem Faktor „zusätzlicher Rückenwind“.
Die moderne Rahmengeometrie mit steil abfallendem Oberrohr und tiefem Sitzrohr bietet eine Menge Bewegungsspielraum, um mit dem E-MTB buchstäblich Tango zu tanzen, also weitreichende Balanceverschiebungen vorzunehmen zu können.
Die großen 29-Zoll-Laufräder bieten ein tolles Abrollverhalten, gespickt mit griffigen Maxxis Minon DHF und DHR II-Reifen steht ordentlich Grip zur Verfügung. Über der 25-km/h-Grenze, also in eher flachen Trail-Etappen, kann man das Rise gut pushen und mit einem kräftigen Antritt locker über diese magische Grenze manövrieren – dem geringen Gewicht sowie dem niedrigen mechanischen Widerstand des EP8 RS-Antriebs sei Dank.
In Situationen mit schlechten Traktionsverhältnissen, wie etwa schlammigem oder gar verschneitem Untergrund wird deutlich, wie aggressiv das Rise mit seinen Geometrie-Daten wie dem steilen Sitzwinkel und dem flachen Steuerrohr abgestimmt ist. Hier tendiert das E-MTB gerne zum Untersteuern, lässt sich ab einem bestimmten Einschlagwinkel jedoch immer gut abfangen. Im Gegenzug bringt diese Bauart unter normalen Verhältnissen enorm viel Laufruhe und brillante Klettereigenschaften.
Das ist uns aufgefallen
- Shimano EP8 RS Klacker-Geräusche Steht der Antrieb im Freilauf, also ohne aktiven Pedaldruck, so klackert das Innenleben im ruppigen Gelände. Das ist leider sehr deutlich zu vernehmen.
- Leicht trotz verhältnismäßig großem Akku Mit 360 Wh besitzt das Orbea Rise, als Light-E-MTB, einen recht großen Akku. Zusammen mit dem Range Extender (252 Wh / 499 Euro) kommen so sogar 612 Wh zusammen, bei unter 20 kg Gesamtgewicht!
- EP8 RS-Abstimmung Der in puncto Software leistungsreduzierte Motor bringt auf Wunsch in der Spitze 60 Nm – genau das richtige Level, um extreme Leistungsspitzen zeitweilig zu deckeln.
- Individuelle Abstimmung über Motor-Software Über die Shimano E-Tube-App lassen sich in zwei Profilen individuelle Antriebs-Eigenschaften festlegen.
- Fest verbauter Akku Um zusätzliches Gewicht einzusparen, wurde der Akku fest im Unterrohr integriert. Daher muss das komplette E-MTB immer direkt an einer Strom-Quelle geladen werden.
- 180 mm Bremsscheiben Orbea verbaut m Rise leichte, aber kleine Bremsscheiben mit 180 mm Durchmesser. An einem Light-E-MTB ist dies nicht zwangsläufig verbesserungswürdig, denn das gesamte Setup setzt hier darauf, dass Gewicht zu senken, aber dennoch das Maximum an Performance zu generieren. Während an einem normalen E-MTB Bremsscheiben die kleiner als 200 mm sind, ein derber Kritikpunkt wären, ist dies beim Light-E-MTB nicht so, denn hier muss weniger bewegte Masse gebremst werden. Wer dennoch ein Maximum aus seiner Bremsanlage raus holen will, der kann natürlich 200-mm-Scheiben verbauen.
- Starker Preis und individualisierbar Das Gesamtpaket des Orbea Rise M-Team stimmt! Die Ausstattung ist hochwertig und die Option, sein Rise in der eigenen Lieblingsfarbe über den Konfigurator zu individualisieren, finden wir spitze!
Fazit: Orbea Rise M-Team
„Kompromisslos, leicht und vielseitig – das trifft auf das Rise voll zu!“
Orbea ist mit dem Rise ein Top-Light-E-MTB gelungen, welches mit einer modernen Geometrie punkten kann und den perfekten Kompromiss aus niedrigem Gewicht und ordentlicher Motorleistung darstellt. Mit dem eigens abgestimmten Shimano EP8 RS-Antrieb stehen in der Spitze bis zu 60 Nm Drehmoment an, was vor allem punktuell bei kurzen, extrem steilen Strecken oder in sehr unwegsamen Gelände bergauf äußerst hilfreich ist. Dank des niedrigen Gewichts von knapp 18 kg lässt sich das Rise angenehm und ausdauernd bei kleiner Unterstützung um die 27 Nm über den Trail bewegen. Durch das reduzierte Drehmoment entsteht so ein effizientes Antriebs-System, welches die vorhandene Energie bestmöglich nutzt.
Bergab geht das leichte E-MTB ab wie besagte Katze von Herrn Schmidt. Super agil und direkt ist es für E-Mountainbiker*innen ein Traum wie aus vergangenen Bio-Bike-Tagen, das Rise bergab tanzen zu lassen. Und wer einfach mal zum Feierabend eine Stunde Vollgas durch das Revier ballern will, fährt mit maximaler Unterstützung den 360-Wh-Akku leer. Alles ist möglich, das ist die Zukunft – das macht Spaß
Klar, mit über 9.000 € ist das Orbea Rise M-Team kein echtes Schnäppchen für den schmalen Geldbeutel, aber die Ausstattung, die man hier für sein Geld bekommt, lässt nur gaaaanz wenige Wünsche offen, zudem bietet Orbea online die MyO-Option, mit dessen Hilfe man sein ganz persönliches Orbea Rise in individuellen Traumfarben konfigurieren kann. Aus diesem Grund gewinnt das Orbea Rise M-Team haushoch den Tipp Preis/Leistung.
Pro / Contra
Pro
- leichtfüßiges und agiles Fahrverhalten
- gute Modulation der Motorabstimmung
- moderne Geometrie
- Akku bei Bedarf mittels Range Extender erweiterbar
- Reifen bieten viel Grip
- farblich individuell anpassbar
Contra
- leises Klackern im Motor
- fest verbauter Akku
Vereint das Orbea Rise für euch die Kombination aus Performance und Leichtigkeit am besten?
Alle Artikel aus unserem großen Light-E-MTB Vergleichstest findest du hier:
- Parade der Game Changer: Specialized, Orbea, Rotwild, Lapierre – Light-E-MTBs im Test
- Light-E-MTB Vergleichstest 2021: Rotwild R.X 375 Pro – zu Recht E-MTB des Jahres?
- Light-E-MTB im großen Vergleichstest: Specialized Levo SL Expert – leichter Überflieger?
- Light-E-MTB Vergleichstest 2021: Orbea Rise M-Team – 18 kg mit EP8 RS
- Light-E-MTB Vergleichstest 2021: Lapierre E-Zesty 9.0 – 19 kg mit Fazua
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Orbea Rise M-Team getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach/Freiburg, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Since I am at home at the foot of the Black Forest, I ride everything the surroundings have to offer, but I prefer to ride the many flowtrails in the surroundings with the E-Trailbike or the E-Enduro. Uphill with sporty demands and low support level. E-Mountainbiking for me means freedom, sport and fun independent of vital or temporal factors.
- Fahrstil / Riding style
- Schnelle, flüssige Linien bergab, gerne darf es dabei etwas ruppiger zugehen. Bergauf auch mal langsam und gemütlich. / Fast, fluid lines downhill, it can be a bit rougher. Uphill also slow and comfortable.
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Trails und Touren. / Trails and tours.
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Im Sommer satt und schnell, im Winter weich verspielt. / Full and fast in summer, soft and playful in winter.
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Eine gute Balance aus Motorkraft und Rahmenarchitektur mit dazu passender Kettenstrebe und tiefem Schwerpunkt. / A good balance of engine power and frame architecture with a matching chainstay and low centre of gravity.
Sebastian loves riding bicycles from all categories, from mountain bikes to road bikes. But most of all he likes riding his enduro or trail bike – with pleasure also under pressure of time during races. For a quick spin on the hometrails he of course also loves riding an eBike.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt / playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Trail, Enduro, Park / Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- recht straff mit Progression / pretty firm with progression
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau / slack headangle, short chainstays, long toptube with short stem
Testinfos kompakt
Orbea Rise M-Team
30 – 60 Nm
< 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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