Orbea Wild M-Team im Test: Auch der wilde Spanier aus dem Baskenland wurde ins spät-herbstliche Vinschgau entführt und dort auf Herz und Nieren geprüft. Das Orbea Wild M-Team in der neusten und damit vierten Generation ist als kompromissloser Performer bekannt und will mit 170 / 160 mm Hub, dem Bosch Performance CX-Motor samt 750-Wh-Akku sowie hochwertiger Ausstattung bei geringem Gewicht punkten. Wie sich das heißblütige Rennpferd im kühlen Südtirol geschlagen hat, erfahrt ihr unserem Test.
Steckbrief: Orbea Wild M-Team im Test
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro |
---|---|
Federweg | 160-170 mm/160 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 625-750 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 23,2 kg |
max. Systemgewicht | 160,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.orbea.com |
Preisspanne | 5.699 Euro - 11.999 Euro |
Mitte November des Jahres 2022 wurde die vierte Generation des Orbea Wild Performance-E-Mountainbikes der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei wurde die Wild-Modellreihe komplett auf links gedreht. Die neu entwickelten Carbon- und Alurahmen bieten jetzt, neben dem frischen und aggressiven Design, eine vollständig überarbeitete Geometrie sowie eine zusätzliche Rahmengröße. Der Fokus des von uns getesteten Orbea Wild M-Team liegt auf Abfahrt, egal auf welchem Terrain. Das vergleichsweise geringe Gewicht von 23,2 kg – bei einer Akkukapazität von satten 750 Wh – macht das Orbea Wild M-Team zu einem durchtrainierten Athleten in der Welt der Performance-E-MTBs, der mit seinem Verhältnis aus Gewicht und Kraft gerne den Vergleich auf der Rennstrecke sucht.
Gimmicks wie die „Spin-Block“-Technologie – ein Lenkanschlag, der in der Lagerschale im Rahmen sitzt und den Bewegungsradius des Lenkers einschränkt – verhindern ungewollten Kontakt zwischen Lenker und Oberrohr. Das sollte im Sturzfall hilfreich sein und vor Schäden schützen. Der integrierte Steuersatz (SIC-System) will Ordnung schaffen und alle Züge und Leitungen am Cockpit bündeln, während abgedichtete Enduro-Bearings und hochwertige Lager im Steuersatz länger Spaß am Fahren statt Frust beim Lagerwechsel garantieren sollen.
Das Herzstück des im Vergleich zum Vorgänger deutlich steiferen Carbonrahmens (51,59 % mehr Steifigkeit) bildet der Bosch Performance CX-Motor. Hier wird wahlweise ein Bosch PowerTube mit 625 oder 750 Wh fest eingepflanzt. Die Option der Akku-Entnahme wurde im Hinblick auf Gewichtsreduktion und angestrebter Steifigkeitswerte nicht gewährt. Die maximale Performance stand hier klar im Fokus der Entwicklungsingenieur*innen. Beim Topmodell M-LTD ist der neue Bosch Performance CX Race-Motor verbaut, um noch mehr Power für den Renneinsatz zu gewährleisten.
Zur Auswahl stehen sieben Modelle, von denen drei mit Aluminiumrahmen ausgestattet sind. Die Preise beginnen hier bei 5.699 € (UVP). Die Carbon-Modelle, vier in Summe, starten bei 7.299 € und enden beim Topmodell mit 11.999 € (UVP). Weitere Optionen stehen durch die individuelle Anpassbarkeit im MyO-Konfigurator zur Verfügung.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 160–170 mm (vorne) / 160 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten fest verbauter Akku
- Gewicht 23,2 kg (Größe L, 750er-Akku, gewogen)
- Max. Systemgewicht* bis zu 130 kg zzgl. Gewicht vom Bike (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S, M, L, XL
- Motor Bosch Performance CX Smart System
- Akkukapazität 625/750 Wh
- Verfügbar ab sofort
- www.orbea.com
- Preis (UVP) ab 5.699 € | Bikemarkt: Orbea Wild kaufen
Beim maximal zulässigen Systemgewicht ist das Orbea Wild in der Kategorie 5 platziert. Einfluss hierauf haben natürlich das Rahmenmaterial und die Nutzung eines Carbon- oder Alu-Lenkers. In Zahlen bedeutet dies beim neuen Orbea Wild:
- Carbonrahmen mit Alu-Lenker 125 kg*
- Aluminiumrahmen mit Alu-Lenker 130 kg*
- Carbonrahmen mit Carbon-Lenker 117 kg*
- Aluminiumrahmen mit Carbon-Lenker 117 kg*
* zzgl. Gewicht vom E-Bike.
Video: Orbea Wild M-Team im Test
Geometrie
Die Geometrie des Orbea Wild MY2023 ist in der sportlich modernen Zukunft angekommen. Im Vergleich zum Vorgänger sticht ein deutlich flacherer Lenkwinkel mit 64° heraus, derweil beträgt der Reach-Wert in Größe L nun 480 statt 455 mm. Das steht auch mit der zusätzlich erhältlichen Rahmengröße in Verbindung. So beträgt der maximale Reach heute 505 statt zuvor 485 mm. Ebenso erwähnenswert ist der steile Sitzwinkel mit 77,5°, der für eine aufrechte und effiziente Position im Uphill Sorge trägt.
Die Kettenstreben bauen über alle Rahmengrößen 448 mm lang, was für Rahmengröße S sehr laufruhige, für Rahmengröße XL eher agile Fahreigenschaften bedeuten kann. Das getestete M-Team-Modell in Größe L kommt auf einen Stack-Wert von 639 mm. Das fördert eine aufrechte Sitzposition, verspricht aber dennoch genug Druck auf dem Vorderrad. Wen der Vergleich zwischen alt und neu interessiert, findet diesen hier: Geometrie-Vergleich Orbea Wild MY2022 vs. Orbea Wild MY2023.
Zusammengefasst macht die Geometrietabelle des Orbea Wild einen stimmigen Eindruck. Der Fokus ist klar auf aggressives und sportliches Fahren gesetzt, dennoch wirkt es an keiner Ecke zu extrem oder aggressiv.
Wusstet ihr eigentlich, dass ihr im Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen könnt? Probiert’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe 700 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 23,2 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen)
Max. Systemgewicht* bis zu 130 kg zzgl. Gewicht vom Bike (Herstellerangabe)
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Geometriedaten Orbea Wild Carbon
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 435 mm | 455 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 621 mm | 630 mm | 639 mm | 648 mm |
STR | 1,43 | 1,38 | 1,33 | 1,28 |
Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° |
Sitzwinkel, effektiv | 77,5° | 77,5° | 77,5° | 77,5° |
Oberrohr (horiz.) | 573 mm | 595 mm | 622 mm | 649 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 415 mm | 415 mm | 435 mm | 460 mm |
Überstandshöhe | 700 mm | 700 mm | 700 mm | 700 mm |
Kettenstreben | 448 mm | 448 mm | 448 mm | 448 mm |
Radstand | 1.223 mm | 1.247 mm | 1.277 mm | 1.306 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Tretlagerhöhe | 353 mm | 353 mm | 353 mm | 353 mm |
Einbauhöhe Gabel | 575 mm | 575 mm | 575 mm | 575 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Geometriedaten Orbea Wild Aluminium
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 435 mm | 455 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 621 mm | 630 mm | 639 mm | 648 mm |
STR | 1,43 | 1,38 | 1,33 | 1,28 |
Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° |
Sitzwinkel, real | 77,5° | 77,5° | 77,5° | 77,5° |
Oberrohr (horiz.) | 573 mm | 595 mm | 622 mm | 649 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 415 mm | 415 mm | 435 mm | 460 mm |
Überstandshöhe | 700 mm | 700 mm | 700 mm | 700 mm |
Kettenstreben | 448 mm | 448 mm | 448 mm | 448 mm |
Radstand | 1.223 mm | 1.247 mm | 1.277 mm | 1.306 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Tretlagerhöhe | 350 mm | 350 mm | 350 mm | 350 mm |
Einbauhöhe Gabel | 575 mm | 575 mm | 575 mm | 575 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Unser Testbike in der Modellvariante M-Team ordnet sich knapp unterhalb der Topversion ein und kommt in der ausgelieferten, leicht angepassten Ausstattung auf ganze 9.947 €. Dem Preis entsprechend finden sich allerlei edle Anbauteile am Orbea wieder, angefangen beim Fox Factory-Fahrwerk mit Fox 38-Gabel und X2-Dämpfer. Geschaltet wird mit eher solider XT-Schaltgruppe, gebremst dagegen mit einer feinen XTR-Bremspumpe, einschließlich Sattel. Auf und ab geht es per Fox Transfer Factory Vario-Sattelstütze samt Fizik Aidon-Sitzbrötchen.
Beim Laufradsatz, genau wie dem Cockpit, setzt man auf hauseigene Komponenten. Die Oquo Mountain Control MC32 Team Power-Laufräder inkl. der DT Swiss 350-Hybrid-Naben wurden mit den Maxxis Klassikern – Assegai und Minion DHRII – bestückt. Leider nur in Exo+-Karkasse und vorn wie hinten MaxxTerra-Gummimischung. Hier hätten wir uns zumindest klebrige MaxxGrip-Reifen an der Front gewünscht. Das Cockpit wird ausschließlich mit den eigenen OC Components-Produkten bestückt: OC-Carbon-Lenker, Aluminium-Vorbau und sogar ein Computer/Display-Mount bietet die Hausmarke.
Als Motorkonzept kommt beim Orbea Wild M-Team die Firma Bosch mit dem CX-Motor (ohne Race) zum Einsatz, der von einem Bosch Powertube-Akku mit 750 Wh gespeist wird.
- Federgabel Fox Float 38 Performance Elite (160 mm)
- Dämpfer Fox Float X2 Performance (160 mm)
- Schaltung Shimano Deore XT
- Bremsen Shimano Deore XTR
- Motor Bosch CX
- Akku/Kapazität 750 Wh
- Display Bosch Kiox
- Reifen Maxxis Assegai EXO+ MaxxTerra und DHR2 EXO+ MaxxTerra
- Cockpit OC Mountain Control MC10 Carbon (800 mm) / OC Mountain Control MC10 Alu (40 mm)
- www.orbea.com
- Preis (UVP) ab 5.699 € | Bikemarkt: Orbea Wild M-Team kaufen
Modell | Orbea Wild H30 | Orbea Wild H20 | Orbea Wild H10 | Orbea Wild M20 | Orbea Wild M10 | Orbea Wild M-Team | Orbea Wild M-LTD |
Rahmen | Aluminiumrahmen mit 160 mm Federweg | Aluminiumrahmen mit 160 mm Federweg | Aluminiumrahmen mit 160 mm Federweg | Carbonrahmen mit 160 mm Federweg | Carbonrahmen mit 160 mm Federweg | Carbonrahmen mit 160 mm Federweg | Carbonrahmen mit 160 mm Federweg |
Gabel | RockShox 35 Silver / 160 mm | RockShox 35 Silver TK / 160 mm | Fox 38 Float Performance / 160 mm | RockShox 35 Silver TK / 160 mm | Fox 38 Float Performance / 160 mm | Fox 38 Float Factory / 160 mm | Fox 38 Float Factory / 170 mm |
Dämpfer | Fox Float DPS Performance | Fox Float DPS Performance | Fox Float X Performance | Fox Float DPS Performance | Fox Float X Performance | Fox Float X2 Factory | Fox Float X2 Factory |
Schalthebel | Shimano Deore M6100 | Shimano Deore M6100 | Shimano Deore M6100 | Shimano Deore M6100 | Shimano SLX M7100 | Shimano XT M8100 | Shimano XTR M9100 |
Schaltwerk | Shimano XT M8100 | Shimano XT M8100 | Shimano XT M8100 | Shimano XT M8100 | Shimano XT M8100 | Shimano XT M8100 | Shimano XTR M9100 |
Kassette | Shimano CS-M6100 10-51t 12-Speed | Shimano CS-M7100 10-51t 12-Speed | Shimano CS-M7100 10-51t 12-Speed | Shimano CS-M7100 10-51t 12-Speed | Shimano CS-M7100 10-51t 12-Speed | Shimano CS-M8100 10-51t 12-Speed | Shimano XTR M9100 10-51t 12-Speed |
Kurbel | e*thirteen Plus Alu | e*thirteen Plus Alu | e*thirteen Plus Alu | e*thirteen Plus Alu | e*thirteen Plus Alu | e*thirteen Plus Alu | e*thirteen Race Carbon |
Bremse | Shimano MT410 | SRAM DB8 Black | Shimano M6120 | SRAM DB8 Black | Shimano M6120 | Shimano XT M8120 | Shimano XTR M9120 |
Laufräder | Race Face AR 30c | Race Face AR 30c | OQUO Mountain Control MC32TEAM | Race Face AR 30c | OQUO Mountain Control MC32TEAM | OQUO Mountain Control MC32TEAM | OQUO Mountain Control MC32LTD Carbon |
Vorderreifen | Maxxis Minion DHF 2.60” 120 TPI FB 3C Maxx Terra Exo+ TR | Maxxis Minion DHF 2.60” | Maxxis Minion DHF 2.60” | Maxxis Minion DHF 2.60” | Maxxis Minion DHF 2.60” | Maxxis Minion DHF 2.60” | Maxxis Minion DHF 2.60” |
Hinterreifen | Maxxis Minion DHR II 2.60” | Maxxis Minion DHR II 2.60” | Maxxis Minion DHR II 2.60” | Maxxis Minion DHR II 2.60” | Maxxis Minion DHR II 2.60” | Maxxis Minion DHR II 2.60” | Maxxis Minion DHR II 2.60” |
Sattel | Selle Royal Vivo | Selle Royal Vivo | Fizik Aidon | Selle Royal Vivo | Fizik Aidon | Fizik Aidon | Fizik Terra Aidon X1 |
Sattelstütze | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | Fox Transfer Factory Kashima |
Lenker | OC Mountain Control MC30 | OC Mountain Control MC30 | OC Mountain Control MC20 Alu SL | OC Mountain Control MC30 | OC Mountain Control MC20 Alu SL | OC Mountain Control MC10 Carbon | OC Mountain Control MC10 Carbon |
Vorbau | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC20 | OC Mountain Control MC10 Alu SL | OC Mountain Control MC10 Alu SL |
Motor | Bosch Performance CX Smart System | Bosch Performance CX Smart System | Bosch Performance CX Smart System | Bosch Performance CX Smart System | Bosch Performance CX Smart System | Bosch Performance CX Smart System | Bosch Performance CX Smart System |
Display | Bosch Mini Remote BRC3300 & Bosch System Controller BCR3100 | Bosch Mini Remote BRC3300 & Bosch System Controller BCR3100 | Bosch Mini Remote BRC3300 & Bosch System Controller BCR3100 | Bosch Mini Remote BRC3300 & Bosch System Controller BCR3100 | Bosch Mini Remote BRC3300 & Bosch System Controller BCR3100 | Bosch Mini Remote BRC3300 & Bosch System Controller BCR3100 | Bosch Mini Remote BRC3300 & Bosch System Controller BCR3100 |
Akkukapazität | 625 Wh | 750 Wh | 750 Wh | 750 Wh | 750 Wh | 750 Wh | 750 Wh |
Max. Drehmoment | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm |
Gewicht | keine Angaben | keine Angaben | keine Angaben | keine Angaben | keine Angaben | keine Angaben | 20,9 kg (L, 625er-Akku) |
Preis (UVP) | 5.699 € | 6.199 € | 6.999 € | 7.299 € | 8.399 € | 9.499 € | 11.999 € |
Motor & Akku
Beim Motor setzt das Orbea Wild M-Team auf den Platzhirsch namens Bosch. Im neuen Modell kommt das Bosch Smart System zum Einsatz, mit einem Performance CX Gen4-Motor oder Bosch Performance CX Race Limited Edition-Motor, der im Topmodell Wild M-LTD Serie ist. 85 Nm max. Drehmoment und viel Durchzug auch bei niedrigen Trittfrequenzen machen den Motor der CX-Serie zum starken Begleiter auf dem Weg zum Trailstart.
Unser Testbike ist mit einem 750-Wh-Akku ausgestattet, der leider nicht entnommen werden kann. Beim Kauf kann man dank MyO-Konfigurator auch einen leichteren 625er-Akku wählen und gleich noch etwas Gewicht und schlussendlich auch Geld sparen. Zudem hat Orbea bei der Rahmenauslegung daran gedacht, dass auch die kleinste Größe S mit dem großen 750-Wh-Akku betrieben werden kann. Serienmäßig kommen alle Wild-Modelle ohne ein zusätzliches Display, können jedoch mit einem Kiox-300-Display ergänzt werden. Man setzt auf eine Mini-Remote am Lenker und die System-Kontrolleinheit im Oberrohr. Darauf lassen sich der gewählte Fahrmodus und der verbleibende Akkustand einfach ablesen.
- Motor Bosch Performance CX Smart System
- Akku Bosch PowerTube
- Akkukapazität 625 oder 750 Wh
- Nenndauerleistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Display Bosch
Orbea Wild M-Team – auf dem Trail
Uphill
Das Orbea kann als ausgesprochen wendig bezeichnet werden, die Kombination aus leichterem Gesamtgewicht und agilem Handling lässt vor allem für Uphill–Profis kreative Linien zu.
Das Orbea Wild überzeugt mit astreinen Klettereigenschaften, egal ob bei langen gleichmäßigen Forstweg-Anstiegen oder der technischen Uphill-Challenge über Stock und Stein. Die Front steigt grundsätzlich spät, dennoch lässt sie sich leicht anlupfen, um Hindernisse ohne großen Aufwand zu überwinden. Das Orbea kann als ausgesprochen wendig bezeichnet werden, die Kombination aus leichterem Gesamtgewicht und agilem Handling lässt vor allem für Uphill-Profis kreative Linien zu.
Das Orbea Wild M-Team generiert viel Traktion, dennoch braucht es flinke Reflexe und eine geübte Hand für technisch anspruchsvolle Anstiege. Neulinge würden wohl besser mit einer etwas trägeren Fahrdynamik zurechtkommen. Die Sitzposition ist gelungen und der steile Sitzwinkel tut sein Übriges für eine effiziente Kraftübertragung in die Pedale.
Downhill
Egal, ob technisch verblockt oder schnelles Baller-Segment, das Orbea macht es einem leicht und lässt einen den Gashahn aufreißen.
Das Orbea Wild kann eines besonders gut, es gibt dem Fahrer oder der Fahrerin von Anfang ein hohes Sicherheitsgefühl und diesen speziellen „Draufsetzen-und-wohlfühlen“-Effekt. Auch wenn für jenes Wohlgefühl erst einmal der verbaute Spacerturm um 25 mm reduziert werden musste. Man steht, integriert und balanciert im Orbea Wild, was Selbstbewusstsein erzeugt und vor allem auf unbekannten nassen Trails einen großen Pluspunkt darstellt. Egal, ob technisch verblockt oder schnelles Baller-Segment, das Orbea macht es einem leicht und lässt einen den Gashahn aufreißen.
Erwähnenswertes Manko bei unserem Test-Aufbau: die verbauten Reifen in MaxxTerra Exo+ vorn wie hinten. Bei den kalten und meist feuchten Bedingungen ist der Nachteil gegenüber dem klebrigen MaxxGrip-Compound sofort spürbar. Die Front tänzelt mehr über feuchte Steine und Wurzeln, statt sich dort zu verbeißen. Dennoch kann auch dieser Gummi-Fauxpas den Fahrspaß kaum mindern. Auch auf Highspeed-Abschnitten zeigt das Orbea Nehmerqualitäten und belohnt fahrerischen Einsatz mit viel Gegenhalt in schnellen Kompressionen sowie einer soliden Laufruhe. Dabei ist es jederzeit bereit, eine andere Linie zu wählen und diese selbstbewusst zu halten.
Die XTR-Bremsen bieten bissige Bremspower, aber mussten auch in diesem Test zwischendurch entlüftet werden. Grundsätzlich würden – wie jedem anderen E-MTB – auch dem Orbea Wild größere 220- bzw. 223-mm-Bremsscheiben gut zu Gesicht stehen.
Trail
Die Bandbreite an unterschiedlichen Einsatzbereichen, für welche dieses Performance-E-MTB geeignet zu sein scheint, ist beeindruckend. Es zeigt sich auch auf flowigen Strecken nicht gelangweilt.
Auf weniger schnellen und ruppigen Strecken fühlt sich das Orbea Wild ebenfalls zu Hause. Die Bandbreite an unterschiedlichen Einsatzbereichen, für welche dieses Performance-E-MTB geeignet zu sein scheint, ist beeindruckend. Es zeigt sich auch auf flowigen Strecken nicht gelangweilt. Vielmehr überzeugt es mit Agilität und Spritzigkeit, lässt sich aktiv fahren und präzise positionieren. Dem Hinterbau fehlt es weder an Gegenhalt noch an Pop und macht es einem leicht, spontan über Hindernisse abzuziehen. Enge Kehren oder schnelle Richtungswechsel stellen keine Herausforderung dar für Ross und Reiter. Das Orbea Wild verfügt über eine bemerkenswerte Balance zwischen Laufruhe und Agilität.
Das ist uns aufgefallen
- Der Look Das Orbea Wild M-Team punktet schon beim Erstkontakt mit seiner Optik und der hochwertigen Ausstattung. Die Rahmenform, der Lack und die Verarbeitung ergeben ein rundes Paket. Das Design ist schlussendlich Geschmackssache, das Gesamtbild überzeugte jedoch alle Tester.
- Displayhalterung In der von uns getesteten Konfiguration störte nur ein Detail die sonst klare Linie des E-MTBs – die Displayhalterung samt Kiox-Display. Zu groß, zu viele Kabel und für uns unnötig. Tipp: Besser ohne Display bestellen und gleich noch 149 € sparen.
- Konfigurator Der Orbea MyO-Konfigurators ermöglicht es, das eigene E-MTB in Bezug auf Rahmenfarben, Decals und gewisse Komponenten anzupassen. So kann ein individuelles Bike entstehen, insofern man daran Spaß hat.
- Die Griffe Für die standardmäßig verbauten RaceFace-Griffe sollte man sich gleich zu Beginn eine Alternative bestellen, denn diese bieten äußerst wenig Dämpfung, was auf längeren Fahrten unangenehm werden kann.
- Reifenwahl Leider war die Reifenwahl von Orbea für unseren spätherbstlichen Test nicht ganz so optimal. Denn der Exo+-Karkasse samt MaxxTerra-Mischung an Front und Heck fehlte es bei kalt-nassen Bedingungen etwas an Haftung auf Wurzeln und Steinen.
- Die Kettenstrebenlänge In der getesteten Größe L, mit 480 mm Reach, ist die Kettenstrebenlänge von 448 mm als passend zu bezeichnen. Doch vor allem für kleinere Größen wie S und M, mit deutlich geringerem Reach, könnte die Länge der Kettenstreben einen Nachteil ergeben, wenn der Pilot oder die Pilotin auf der Suche nach einem wendigen E-MTB ist.
- Einsatzbereich Eine der herausragendsten Eigenschaften des Orbea Wild M-Team ist sein breites Einsatzspektrum. Wenige Performance-E-MTBs können dies von sich behaupten. Das verhältnismäßig geringe Gewicht von rund 23 kg (mit 625-Wh-Akku sogar nur 20,9 kg) tut hier sein Übriges. Egal, ob flowig und verspielt oder technisch, hart und schnell, das Orbea Wild macht richtig Spaß.
Fazit – Orbea Wild M-Team
Das Orbea Wild M-Team in der von uns getesteten sehr hochwertigen Ausstattung gönnt sich fast keine Schwächen. Das montierte Display samt Kabelage, genau wie die MaxxTerra-Bereifung an der Front, können per Konfigurator einfach umgangen werden. Optik wie Haptik überzeugen alle Tester, genau wie das breite Einsatzspektrum des Orbea Wild. Beim Test im Vinschgau sticht die Kombination aus Fahrperformance und Handling klar heraus, sodass sich die anderen E-MTBs schwertun, an das Gesamtpaket von Orbea heranzukommen.
Dank der überragenden Performance für jedweden Anwender – egal ob Anfänger, Fortgeschritten oder Profi – und der durchdachten Ausstattung gewinnt das Orbea Wild M-Team in diesem Vergleichstest den Testsieg.
Orbea Wild M-Team Pro / Contra
Pro
- Optik und Haptik gefallen
- niedriges Gesamtgewicht und agiles Handling
- hohes Sicherheitsgefühl mit „Draufsetzen-und-wohlfühlen“-Effekt
- MyO-Konfigurator zur perfekten Individualisierung
- breites Einsatzspektrum – von verspielt bis Vollgas
Contra
- die etwas klobige Displayhalterung passt nicht ins Gesamtbild
- keine MaxxGrip-Gummischung an der Front
Was sagt ihr zum leichten spanischen Rennpferd namens Orbea Wild M-Team?
Hier geht es zu den Mitbewerbern aus diesem Vergleichstest:
- Canyon, Cube, Haibike und Orbea im Test: 🏆 Orbea wird Testsieger, 🏅Canyon holt Kauftipp!
- Orbea Wild M-Team im Test: Testsieg für das potente E-MTB aus Spanien
- Canyon Strive:ON CFR im Test: Kauftipp für das E-Fully aus Koblenz
- Cube Stereo ONE55 TM E-Bike im Test: Leichter, innovativer, besser? Der Test enthüllt alle Details!
- Haibike Hybe 9 – E-Bike im Test: Dank All-Mountain-Genen das perfekte E-Enduro?
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Komoot-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Orbea Wild M-Team getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Latsch, Vinschgau, Italien: Hier gibt es lange Abfahrten und steile Auffahrten. Steinfelder mit dicken Brocken, hart gefahrene Trails oder nasse Wurzelpassagen sind hier zu finden.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Mitch has been mountain biking since 2013. He enjoys shredding his enduro or trail bike on local trails, whether flowy or steep and technical. One of his passions is sailing, but not on the water, better through the air at the local jump spot or other opportunities in bike parks all over the world.
- Fahrstil / Riding style
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline / playful, fast basic speed, rather one curve more than straightline.
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride.
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill / Enduro, Trail, Jumps and sometimes Downhill.
- Vorlieben beim Fahrwerk / Suspension preferences.
- etwas straffer, viel Zugstufe, so wenig Dämpfung wie nötig, ausreichend Pop / A little firmer, lots of rebound damping, as little high and low-speed damping as necessary, adequate pop.
- Vorlieben bei der Geometrie / Geometry preferences.
- nicht zu viel Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel / not too much reach, medium-length chainstays, slack head angle.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.80 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, Enduro und Road / e-enduro, e-trailbike, enduro and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
Wild M-Team
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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