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Pierer Mobility schließt Standorte
Fahrradsparte vor ungewisser Zukunft

Die Pierer Mobility AG zieht sich aus dem Fahrradgeschäft weiter zurück: Nach der Insolvenz der KTM AG werden internationale Standorte geschlossen, Mitarbeiter entlassen und die Produktion nahezu eingestellt.

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Die Pierer New Mobility GmbH, die Fahrradsparte des österreichischen Zweiradkonzerns – mit Marken wie Husqvarna und Gasgas, steht vor radikalen Einschnitten. Wie das Manager Magazin berichtet, schließt das Unternehmen seine Standorte in Südafrika, Großbritannien und Deutschland. In Schweinfurt, dem deutschen Sitz, sollen bereits alle Mitarbeiter gekündigt sein – rund 40 Stellen dürften damit wegfallen. Die verbleibenden Aktivitäten sollen sich künftig auf Munderfing (Österreich) und Murrieta (Kalifornien) konzentrieren.

Insolvenzwelle trifft Fahrradbranche

Die Maßnahmen sind Teil eines drastischen Sparkurses, der durch die Insolvenz der KTM AG (nicht zu verwechseln mit der KTM Fahrrad GmbH, diese ist nicht Teil der Pierer Group und agiert unabhängig) beschleunigt wurde. Die Lagerbestände der eigenen E-Bike-Marken Husqvarna und Gasgas sind laut Konzernangaben weiterhin hoch, während der Absatz im ersten Halbjahr 2024 um 23 Prozent einbrach. Die Folgen:

„Summerbike-Aktion“ als Notlösung?

Wie wir berichtet hatten (Pierer New Mobility GmbH verschenkt E-Bikes), verschenkte die Pierer New Mobility bereits 2023 und 2024 insgesamt über 11.000 E-Bikes an Mitarbeiter, um Lager zu leeren. Ob diese Aktion 2025 fortgesetzt wird, bleibt unklar.

Branche im Abwärtstrend

Die Pierer Mobility AG ist kein Einzelfall. Wie das Manager Magazin analysiert, kämpft die gesamte Fahrradindustrie mit Absatzeinbrüchen und Insolvenzen – von Mittelständlern bis zu Konzernen. Die Preisspirale dreht sich weiter nach unten, während Händler und Hersteller versuchen, überfüllte Lager zu reduzieren. Pierer Mobility setzt hier auf einen harten Sparkurs: Neben Standortschließungen sollen Kosten durch Teilzeitmodelle und Produktionsverlagerungen gesenkt werden.

Zukunft ungewiss

Trotz aller Maßnahmen bleibt die Zukunft der Fahrradsparte bei Pierer fraglich. Zwar betont der Konzern, langfristig profitabel werden zu wollen, doch die Prognose für 2024 – ein Verlust von bis zu 130 Millionen Euro – deutet auf anhaltende Turbulenzen hin. Ob die verbliebenen Marken Husqvarna, Gasgas und Felt das Vertrauen der Kundschaft halten können, wird sich angesichts der Konzernkrise entscheiden.

Hinweis: Die KTM Fahrrad GmbH ist nicht Teil der Pierer Mobility AG und wird gesondert geführt.

Wie schätzt ihr die Überlebenschancen der Pierer-Fahrradsparte ein?

Quelle: Manager Magazin | Titelbild: Rico Haase
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