Pimp My E-Bike: Heute möchten wir euch das Scott Lumen von Julian Oswald vorstellen. Was hat der Marketing Manager von Scott an seinem E-Bike getunt und warum nutzt er genau dieses Modell privat? Diese Fragen wollen wir euch in diesem Artikel beantworten. Freut euch auf ein leichtes E-MTB mit Nehmerqualitäten!
In unserer Artikelserie Pimp my E-Bike stellen wir euch immer wieder richtig heiße E-Mountainbikes vor. Umgebaut und bis auf ein Maximum individualisiert. Wer Bock auf coole E-MTBs, tunen – hiermit meinen wir nicht das illegale Motor-Tuning – und umbauen hat, findet bei Pimp my E-Bike Anregungen und echte Schätzchen.
Scott Lumen – kurz & knapp
Ob irgendwo Fanfaren erklangen und Menschen in staunende Begeisterung verfielen, als das Scott Lumen präsentiert wurde, wissen wir nicht. Fakt ist aber, dass das Scott Lumen – ein superleichtes E-Trailbike mit 130/130 mm Federweg, schlanker Silhouette, verstecktem Dämpfer und TQ-HPR50-Motor – ein absolutes Ausnahmetalent ist. Die Integration, die dem Scott-Team bei diesem formschönen Carbonrahmen gelungen ist, sucht ihresgleichen und beeindruckt auf ganzer Linie. Wir würden sagen: Schöner hat es noch niemand gemacht.
Natürlich birgt ein derartiges Bike auch immer den Reiz, es umzubauen, zu individualisieren und noch besser zu machen. So zeigte beispielsweise Scott auf der Eurobike in Frankfurt das „Dangerholm Scott Lumen“, welches auf Diät gesetzt wurde und von Gustav Gullholm aka Dangerholm in einem aufwendigen Umbauprozess auf sensationelle 12,9 Kilogramm gepimpt wurde. Fahrfertig und mit Pedalen, versteht sich.
Julian Oswald, Marketing Manager von Scott, geht einen anderen Weg. Er hat sein Scott Lumen auf Trailperformance hin individualisiert und für seinen Einsatzzweck optimiert. Wichtig war ihm beim Umbau, neben den verbesserten Nehmerqualitäten, natürlich auch die Optik. Da kamen ihm die silbernen Parts von RockShox und SRAM gerade recht.
Du willst noch mehr gepimpte E-Mountainbikes? Dann findest du sie in unserer Rubrik „Pimp my E-Bike“.
Scott Lumen – pimped by Julian Oswald
Wie mein Fahrstil ist? Haha, das kommt drauf an, wen du frägst! In meinem Wunschdenken flott, direkt und dennoch spielerisch. Mein bester Bike-Buddy sieht das aber vermutlich anders. Er meinte letztens, dass es eher wild aussah.
Und sportliche Erfolge? Hm, wenn das im Sinne von Rennerfolgen gemessen wird, nichts Weltbewegendes. Ich fahre ab und an ein Enduro-Rennen, früher habe ich ein paar DH- und Freeride-Rennen mitgemacht. Für das nächste Jahr steht vielleicht ein Enduro-Etappenrennen à la MTB-Trilogie oder Trans-Cascadia an. Ach ja, die Schnitzeljagd in Sölden habe ich einmal gewonnen und ein zweimal bin ich aufs Treppchen bei lokalen DH-Rennen gefahren. Generell bin ich eher der Allrounder und fahre gerne so ziemlich alles, was mit dem Bike zu tun hat. Doch am ehesten findet ihr mich auf Trails oder im Bikepark und ab und an noch mit den Kids auf dem Pumptrack und beim Springen.
Wer ist eigentlich Julian Oswald?
Wer schon einmal auf einem der einschlägigen Events der Bikeindustrie war und am Scott-Truck vorbeigeschlendert ist, hat Julian sicherlich schon gesehen, denn er ist eigentlich immer mit dabei, wenn es heißt: Scott-Bikes verleihen und interessierten Bikenden die Produkte von Scott erklären.
Wenn er nicht am Schreibtisch sitzt oder am Event-Truck berät, dann sitzt Julian gern selbst auf dem Bike, frönt der schnelleren Gangart und lässt es auf den Trails ganz gern mal ordentlich krachen, denn biken kann der Junge nämlich auch – und zwar ziemlich stylisch.
- Name Julian Oswald
- Alter 42
- Firma Scott Sports
- Berufliche Position Marketing Manager
- Fahrstil direkt und manchmal vielleicht auch ein wenig wild
- Sportliche Erfolge Sieg bei der Schnitzeljagd in Sölden, ein-, zweimal aufs Treppchen bei lokalen DH-Rennen
Auf unsere Fragen, warum er privat genau dieses Modell nutzt und wo er den Nutzen von E-Mountainbikes sieht, antwortet uns Julian:
„Ich bin ein Fan vom Lumen, weil es den Spieltrieb eines unmotorisierten Bikes mit den Vorteilen eines E-Bikes vereint. Mit seinen 16 kg ist es nicht viel schwerer als mein Enduro Bike.
Da ich gerne bergab fahre, kann ich nun dank schnelleren und angenehmeren Uphills in kürzerer Zeit noch mehr Trails fahren. Außerdem kann ich höhere Touren angehen, die ich normalerweise aufgrund Zeitmangel nicht machen würde oder deren Anstiege so steil sind, dass ich ohne Motorunterstützung keine Lust dazu hätte.
Auch zum Erforschen neuer Trailabschnitte und Touren ist das Lumen äußerst praktisch, da man sich nicht alles hart erarbeiten muss. Dazu fährt es sich einfach so schön kompakt, handlich und ist richtig leise!
Ein genereller und schon oft thematisierter Vorteil von E-Bikes ist das Biken in der Gruppe. Dank E-Bikes fallen konditionelle Unterschiede nicht mehr so auf und Schwächere fallen nicht zurück.“
Was wurde umgebaut?
Nachdem wir uns das Scott Lumen von Julian angeschaut haben, stellten wir natürlich die Frage, weshalb er den Umbau so gemacht hat, wie er ihn gemacht hat? Seine Antwort:
Ich wollte ein E-Bike, das zu meinem Fahrstil passt, sich leicht und spielerisch bewegen lässt, und bei dem ich auch keine Schnappatmung bekomme, wenn ich es über 25 km/h trete. Ein Bike, das sich also eigentlich wie ein Biobike fährt, eben nur mit Motor. Da kam mir das Lumen genau recht. Es ist im Serienspec bereits richtig leicht und fährt sich extrem vielseitig.
Da ich jedoch gerne technische Trails fahre und es bei mir daheim oft recht steil ist und ruppig zur Sache geht, brauchte ich noch ein wenig mehr Federweg und Robustheit, ohne jedoch wirklich Gewicht einbüßen zu wollen. Daher habe ich den Federweg vorne um 1 cm erhöht und einen Riserlenker montiert. Jetzt sitze ich ein wenig zentraler auf dem Bike, was gerade bei steilen Abfahrten von Vorteil ist.
- Federgabel RockShox Pike Ultimate, 140 mm: 1 cm mehr Federweg als im Serienspec und top Riding Performance. Ein wenig gespacert, damit ich recht wenig Luftdruck fahren kann und somit ein feines Ansprechverhalten, nach hinten raus aber eine anständige Progression habe.
- Schaltung SRAM XO Eagle AXS Transmission, Schaltwerk, Kette, Pod Controller: äußerst stabil, zuverlässig und gerade fürs E-Biken super zu schalten.
- Bremsen RockShox Code Ultimate, 180er-Scheiben vorne und hinten: Das neue Design gefällt mir richtig gut und bremst astrein. Hebel liegen gut in der Hand und optisch passen sie natürlich perfekt zu dem Bike!
- Motor TQ-HPR50, habe ich natürlich gelassen, wie er ist, allerdings über die App den Support im geringsten Unterstützungsmodus etwas heruntergesetzt und das Einsetzen der Motorunterstützung etwas schneller eingestellt.
- Zusatzakku Der Range Extender ist echt praktisch und schnell zu installieren, allerdings brauche ich den nicht oft.
- Laufräder Syncros Revelstoke 1.0 S: Die wollte ich unbedingt einmal ausprobieren. Mit 1500 g im Satz sehr leicht, aber dennoch robust. Dadurch fährt sich das Bike noch einen Tucken spritziger als zuvor. Felgenbreite innen 30 mm.
- Reifen Maxxis Dissector, 2.4 WT, in 3C Max Terra. Die finde ich für den Einsatzbereich super. Haben gerade auf Waldboden viel Grip, rollen gut und fahren sich schön direkt.
- Lenker Syncros Hixon 1.5, 20 mm Rise. Ich gebe es zu, hier habe ich meinen alten Lieblingslenker genommen. Er ist einfach bewährt und liegt mir angenehm in der Hand in Sachen Rise und Backsweep. Generell habe ich das Cockpit gern nicht zu tief für eine schön zentrale Sitzposition.
- Vorbau Syncros AM 1.5, 50 mm. Finde ich richtig schick, hat die passende Länge und sorgt für ein aufgeräumtes Cockpit.
- Besonderheiten
- Syncros IS Coupe: Flaschenhalter mit integriertem Werkzeug, sehr praktisch und das Werkzeug hält solide in der Fassung. Nichts klappert oder fällt ungewollt raus.
- Syncros IS Tubeless-Lenker-Werkzeug: Hat mir schon das ein oder andere mal Zeit und Nerven gespart!
- Tyre Wiz: Da ich ein kleiner Nerd in Sachen Reifendruck bin, finde ich die Teile sehr praktisch. So muss ich nicht jedes mal den Reifendruck prüfen, bevor es zum Biken geht.
- Gewicht 15,8 kg
Fotostory von Julians Scott Lumen
Meinung @eMTB-News.de
Der Umbau, den Julian hier an seinem Scott Lumen gemacht hat, ist durchdacht und dem persönlichen Einsatzzweck entsprechend stimmig gemacht. Nicht nur technisch, sondern auch optisch gefällt uns das Lumen von Julian richtig gut.
Wie gefällt dir der Umbau von Julian? Wäre das Scott Lumen ein Bike für dich?
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