Pivot Shuttle SL Pro im Test: Seit Sommer 2022 nimmt das Thema Light-E-MTB so richtig Fahrt auf. Auch Pivot Cycles hat ein E-Mountainbike mit Light-Assist-Motor von Fazua im Programm und will mit dem Shuttle SL in diesem Segment für Freudentränen sorgen. Ob dies gelingt, haben wir für euch herausgefunden. Hier gibt es den Test vom Pivot Shuttle SL Pro.
Steckbrief: Pivot Shuttle SL Pro im Test
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain |
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Federweg | 150 mm/132 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Fazua |
Akkukapazität | 430-640 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 18,8 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | eu.pivotcycles.com |
Pivot Cycles hat im Sommer 2022 die Welt der Light-E-MTBs betreten. Natürlich ist klar, dass sich Light in der Gattung auf das max. Drehmoment und nicht auf das Gewicht des Bikes bezieht, aber dennoch ist gerade das Gewicht in der Philosophie von Pivot eine starke Antriebs- und Innovationsfeder. Die US-amerikanische Kultmarke hat nämlich schon mit der ersten Version des Pivot Shuttle – Test gibt’s hier – die Schallmauer von 20 Kilogramm im Blick, und das mit einem Performance-E-MTB, aber erst mit dem vollkommen neu konstruierten Pivot Shuttle SL (Neuvorstellung), ein E-Trailbike, das rund um das Fazua Ride 60 Motorsystem entwickelt wurde, gelang es, die 20-Kilo-Marke massiv zu durchbrechen. Unser Testbike wiegt in Rahmengröße L 18,8 kg, das Topmodell bringt in Rahmengröße M, laut Hersteller, sogar nur 16,3 Kilogramm auf die Waage.
Optisch brilliert das Pivot Shuttle SL mit klaren Formen und viel Dynamik in der Linienführung. Der Carbonrahmen ist äußerst schlank und man muss schon mindestens zweimal hinschauen, um zu sehen, dass man es hier mit einem E-Mountainbike zu tun hat. Dazu kommt die gerade Linie, die sich aus dem flachen, steil abfallenden Oberrohr und den Sitzstreben ergibt – mehr Dynamik ist kaum machbar und sieht richtig „schnittig“ aus.
Natürlich setzt Pivot auch beim Shuttle SL bei der Suspension vom Heck auf die hauseigene DW-Link-Technologie. Der patentierte DW-Link am Hinterbau verfügt über einen positionsabhängigen Anti-Squat und verhindert Wippen bei starker Tretbewegung. Dadurch werden Traktion und Kraftübertragung maximiert. Kurz gesagt: Der DW-Link sorgt für eine gute Pedalierbarkeit bei gleichzeitig sensiblem Ansprechverhalten und fluffigem Fahrwerk. Genauer betrachtet, handelt es sich beim DW-Link um einen kleinen Umlenkhebel, der so konstruiert wurde, dass er eine nach hinten gerichtete Raderhebungskurve aufweist. Dies ist unter anderem ein Grund dafür, dass sich ein Pivot-Hinterbau irgendwie immer nach mehr anfühlt. Das Heck ist plüschig, schluckfreudig und verleiht dem Fahrwerk absolute Nehmerqualitäten in der Abfahrt.
An unserem Testmodell Pivot Shuttle SL Pro stehen 150 mm Federweg an der Front und 132 mm am Heck zur Verfügung. Der Unterschied im Federweg, ist typisch für ein Bike von Pivot und beinahe schon Teil der Philosophie, die viel Wert auf eine aktive, pushende Fahrweise legt. Wie sich dies auf dem Trail fährt, erfährst du im Abschnitt Pivot Shuttle SL im Test.
Erhältlich ist das Pivot Shuttle SL in insgesamt vier verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell geht für 10.999 € (UVP) über die Ladentheke.
Geometrie
Beim Blick in die Geometrietabelle wird klar, dass Pivot mit dem Shuttle SL ein agiles E-Trailbike konzipiert hat, das mit viel Platz über dem Rahmen, einem tiefen Cockpit (Steuerrohrlänge 117 mm bei Rahmengröße L) und kurzen Kettenstreben (432 bzw. 434 mm) glänzen möchte. Erhältlich ist das Pivot Shuttle SL Pro in den Rahmengrößen S, M, L und XL. Mit einer Körpergröße von 1,83 m griff unser Tester zu Rahmengröße L mit einem Reach von 482 mm. Der Lenkwinkel beträgt, für ein quirliges E-Trailbike stimmige, moderate 65°. Für die passende Kletterperformance wurde ein Sitzwinkel von 76° gewählt. Beide Winkel lassen sich mittels Flip-Chip (high-/low-setting) um 0,5° erhöhen und steiler stellen. Wählt man dieses Setting, wandert auch das Tretlager etwas nach oben.
Vor dem Test haben wir uns noch gefragt, ob wir Rahmengröße M oder L nehmen sollen, hörten dann auf unsere Erfahrung und griffen zu L. Hier beträgt der Reach stolze 482 mm, weshalb das Platzangebot über dem Hauptrahmen üppig und großzügig ist. Durch das kurze Steuerrohr und die niedrige Front, der Stack beträgt 630 mm, kommt viel Druck aufs Vorderrad, was sich positiv auf die Spurtreue auszahlt. Ginge es nach den persönlichen Vorlieben der Redaktion, dürfte das Cockpit gern höher sein, denn eine hohe Front verspricht mehr Komfort. Ein Umstand, der sich durch die Montage eines höheren Lenkers aber einfach beheben lässt.
Wusstet ihr eigentlich, dass ihr im Geometrics – unserer Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen könnt? Probiert’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S, M, L, XL
Gewicht 18,8 kg (Rahmengröße L)
Max. Systemgewicht ca. 120 kg (Herstellerangabe*)
Die Frage zum maximalen Systemgewicht wurde uns von Pivot etwas schwammig beantwortet. Man verwies uns auf die FAQs und gab uns folgende Aussage:
Max. Systemgewicht ist abhängig von den Anbauteilen und dem Maximaldruck im Dämpfer. 120 kg für den Fahrer plus Zuladung oder Zubehör wie z. B. einen Trinkrucksack.
Beachtet bitte auch, dass der maximale Luftdruck für den Fox Float X- oder DPS-Dämpfer des Shuttle SL bei 350 psi liegt – innerhalb dieses Bereichs muss es möglich sein, den korrekten Sag für das Fahrergewicht zu erreichen.
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrer*innen inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als gedacht und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB Tests und Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Rahmengröße |
S
|
M
|
L
|
XL
|
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 435 mm439 mm | 465 mm469 mm | 478 mm482 mm | 500 mm504 mm |
Stack | 610 mm607 mm | 626 mm622 mm | 630 mm626 mm | 642 mm638 mm |
STR | 1,401,38 | 1,351,33 | 1,321,30 | 1,281,27 |
Lenkwinkel | 65°65,5° | 65°65,5° | 65°65,5° | 65°65,4° |
Sitzwinkel, effektiv | 76°76,5° | 76°76,5° | 76°76,5° | 76,8°77,2° |
Oberrohr | 568 mm597 mm | 632 mm631 mm | 646 mm645 mm | 660 mm659 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 112 mm | 117 mm | 130 mm |
Sitzrohr | 368 mm | 394 mm | 432 mm | 470 mm |
Überstandshöhe | 665 mm674 mm | 668 mm677 mm | 674 mm682 mm | 678 mm687 mm |
Kettenstreben | 432 mm430 mm | 432 mm430 mm | 434 mm432 mm | 438 mm436 mm |
Radstand | 1.186 mm1.185 mm | 1.223 mm1.222 mm | 1.240 mm1.239 mm | 1.272 mm1.271 mm |
Tretlagerabsenkung | 27 mm21 mm | 27 mm21 mm | 27 mm21 mm | 27 mm21 mm |
Tretlagerhöhe | 347 mm352 mm | 347 mm352 mm | 347 mm352 mm | 347 mm352 mm |
Federweg (hinten) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Federweg (vorn) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Ausstattung
Das Pivot Shuttle SL Pro ist in vier Ausstattungen erhältlich und beginnt mit dem Ride-Modell bei 8.999 €. Unser Testbike, das Pivot Shuttle SL Pro, hat eine UVP von 10.999 € und knackt damit deutlich die 10.000-Euro-Schallmauer. Was bekommt man hier für sein Geld? Zunächst den Namen, denn jeder weiß, dass die Bikes von Pivot immer etwas teurer sind als vergleichbare von anderen Herstellern. Lenkt man seinen Blick auf die Ausstattung an sich, ist zu sehen, dass man beim Pro-Modell ein Fox-Factory-Fahrwerk, Newmen-Laufräder, Carbon-Lenker und einen Mix aus Shimano XT-Bremsen und SRAM XO1-Schaltung bekommt. Prinzipiell eine solide Ausstattung für ein E-Trailbike, aber warum man gerade bei Bremse und Schaltung zwischen Shimano und SRAM mixt, ist uns, bei einem E-Bike, das über 10.000 € kostet, ein Rätsel.
- Federgabel Fox Factory E-MTB 36 (150 mm)
- Dämpfer Fox Factory Float X (132 mm)
- Schaltung SRAM X01 Eagle 12-Speed
- Bremsen Shimano XT M8120
- Motor Fazua Ride 60
- Akku/Kapazität 430 Wh
- Display LED-Hub mit Ring-Control
- Laufräder Newman Evolution
- Reifen Maxxis Dissector 29″ x 2.4″
- Cockpit Phoenix Team Low Rise Carbon (780 mm) / Phoenix Team Enduro/Trail
- www.pivotcycles.com
- Preis (UVP) 10.999 € | Bikemarkt: Pivot Shuttle SL kaufen
Modell | Pivot Shuttle SL Pro |
Rahmen | Carbon-Rahmen mit DW-Link / 132 mm Federweg |
Gabel | Fox Factory E-MTB 36 Grip2 | 150 mm |
Dämpfer | Fox Factory Float X | 132 mm |
Schalthebel | SRAM X01 Eagle |
Schaltwerk | SRAM X01 Eagle 12-fach |
Kassette | SRAM XG-1275 10-52t |
Kurbel | Rotor EKAPIC 34t |
Bremse | Shimano XT |
Laufräder | Newman Evolution |
Reifen | Maxxis Dissector |
Sattel | Phoenix WTB Volt Pro |
Sattelstütze | Fox Transfer Factory |
Lenker | Phoenix Team Low Rise Carbon - 780 mm |
Vorbau | Phoenix Team |
Motor | Fazua Ride 60 |
Display | Fazua |
Akkukapazität | 430 Wh |
Max. Drehmoment | 60 Nm |
Gewicht | 18,8 kg (Rahmengröße L) |
Preis (UVP) | 10.999 € |
Motor & Akku
Das Fazua Ride 60 Motorsystem zählt zu einem der 10 Highlights für E-Bikes, die 2022 auf den Markt kamen und wurde von euch bei den eMTB-News User Awards 2023 auf Platz Zwei der Innovationen des Jahres gewählt. Der kompakte Motor wiegt weniger als 2 Kilogramm, leistet 60 Nm max. Drehmoment und fühlt sich während der Fahrt, obwohl wir es mit einem Light-Support-E-Bike zu tun haben, nach vollwertigem E-Bike an. Hier findest du den Fazua Ride 60 Test.
Im Pivot Shuttle SL sitzt der Motor vor dem Tretlager und wurde liegend, beinahe waagerecht, in den schlanken Carbonrahmen eingebaut. Für Energie sorgt ein Fazua Akku mit 430 Wh, der fest im Unterrohr verbaut wurde. Da Akku und Motor ein geringes Volumen besitzen und äußerst kompakt gestaltet wurden, konnte der Carbonrahmen des Shuttle SL sehr schlank designt werden. Schaut man nicht genau hin, erkennt man kaum, dass man es hier mit einem E-Bike zu tun hat.
Um die Unterstützungsmodi anzuwählen, kommt die Ring-Control zum Einsatz, die, ebenso wie beim Haibike Lyke SE, nicht sehr wertig verarbeitet ist und „lömmelig“ wirkt. Im Hinblick auf Funktion gibt es keinen Grund zum Klagen, aber Haptik und Langlebigkeit lassen schon zu wünschen übrig.
Im Oberrohr sitzt der Fazua LED-Hub, der mit farbiger LED über die gewählte Unterstützungsstufe und den Ladezustand des Akkus informiert. Cleveres und sehr smartes Detail: Der LED-Hub lässt sich leicht aus dem Rahmen klappen und beherbergt eine USB-C-Schnittstelle, mit der man Smartphones laden oder eine kleine Lampe mit Strom versorgen kann. Sehr cool!
- Motor Fazua Ride 60
- Akku Fazua Energy 430
- Akkukapazität 430 Wh
- Leistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display LED-Hub mit Ring-Control
Auch wenn es sich beim Fazua Ride 60 um einen Light-Assist-Motor handelt, so kommt beim Fahren doch E-Bike-Feeling auf. Genau darum geht es ja letztlich auch. Wenn man mit E-Unterstützung fahren wollen, würde, es sich aber 100 % wie ein Biobike anfühlen muss, warum sollte man sich dann ein E-Bike kaufen? Macht wenig Sinn, oder? Eine Grundsatzfrage, die wir nicht beantworten können. Fakt ist, E-Mountainbikes mit Fazua Ride 60 fühlen sich auf dem Trail, auch wenn hier nur 60 Nm max. Drehmoment zur Verfügung stehen, wie E-Mountainbikes an und auch im Uphill kommt eine Art Flow auf.
- Motor Fazua Ride 60
- Maximales Drehmoment 60 Nm
- Akkukapazität 430 Wh
- Display & Bedienung LED-Hub mit Ring-Controller
Die Kraftunterstützung des Fazua Ride 60 ist ordentlich und deutlich spürbar. Das kleine Aggregat, welches für Light-Support-E-Mountainbikes, kurz Light-E-MTBs, konzipiert wurde, liefert 60 Nm maximales Drehmoment und verfügt damit über genug Power, um auch steile Rampen ohne Probleme hinaufzukommen. Wird es mal besonders steil, hilft der Modus Boost. Hierfür muss man den Taster der Ring-Control nach vorne/oben, also in Fahrrichtung, drehen und in dieser Position mit dem Daumen halten. In diesem Modus erhöht der Fazua Ride 60 Motor kurzzeitig seine Maximalleistung auf 450 Watt, normal ist hier ein Maximum von 350 Nm. Die gesteigerte Maximalleistung kann für bis zu 12 Sekunden abgerufen werden und wird durch blinkende LED angezeigt.
Was der kleine Motor nicht mag, sind ständige Lastwechsel, also pedalieren, nicht pedalieren, pedalieren, nicht pedalieren … Hier zeigt sich die Software wenig sensibel und mitunter vergeht eine Gedenksekunde, bis die Unterstützung wieder spürbar anliegt. Will man also in technischen Kletterpassagen immer passend supportet werden, sollte man darauf achten, die Kurbeln immer in Bewegung zu halten und immer fleißig zu pedalieren. Pausiert man hier, bekommt man mit leichter Verzögerung erst wieder Unterstützung vom Motor.
Was leistet der neue Fazua Ride 60?
- Maximales Drehmoment 60 Nm
- Maximale Leistung 250 W (im Boost-Modus kurzzeitig bis max. 450W)
Viele interessiert das Geräusch, das der Motor während der Fahrt von sich gibt. Auf diversen Testfahrten haben wir festgestellt, dass der Fazua Ride 60-Motor nicht vollkommen geräuschlos arbeitet. Der Motor pfeift, allerdings ganz leise. Dies hört sich in etwa so an, wie wenn man die Seitenscheibe einer Autotür während der Fahrt nur zu 99 % geschlossen hat und der Wind ein leises Pfeifen erzeugt, wenn man mit 100 über die Autobahn cruist. Fährt man mit dem Testbike auf losem Untergrund, wie Schotter, Kies oder auf Trails, muss man schon sehr genau hinhören, um das marginale Pfeifen zu hören.
- Motor Fazua Ride 60
- Akku Fazua Energy 430
- Akkukapazität 430 Wh (zzgl. optionalem Range Extender mit 210 Wh)
- Leistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display Fazua
Weitere Details und den Test zum Fazua Ride 60 Motorsystem gibt es hier: Fazua Ride 60 im Test
Die Unterstützungsstufen lassen sich bequem mit der Ring-Control auswählen. Diese neuartige Remote-Einheit ist minimalistisch, genial, aber auch etwas lavede oder lömmelig. Um die Unterstützungsstufen muss man den Ring ein kleines Stück nach oben oder unten bewegen, hält man den Hebel etwas länger nach oben, also in Fahrtrichtung, gedrückt, dann wird der Boost-Modus aktiviert, der einige Sekunden bis zu 450 Watt liefert. Erkennbar ist dieser Modus an a) deutlich mehr Kraft und b) den blinkenden LEDs in der Kontrolleinheit, die im Oberrohr sitzt. Über diese Kontrolleinheit können im übrigen auch Updates via USB-C-Port aufgespielt werden.
Lömmelig fühlt sich die Ring-Control an, wenn man den Taster nach rechts drückt, um den Walk-Modus zu aktivieren. Wir gehen davon aus, dass Fazua das System ausgiebig getestet hat und es in Benutzung lange hält, aber auf den ersten Blick wirkt es hier, als hätte man auf die richtig guten Materialien verzichtet. Die Ring-Control fühlt sich einfach nicht so hochwertig an wie der Rest des Ride 60-Motorsystems und wir sind gespannt, wie lange die Remote-Einheit auf dem Trail, bei Wind und Wetter funktioniert.
Der Fazua Ride 60 verfügt über drei andauernde und zwei temporäre Unterstützungsstufen. Die Modi Breeze, Rive und Rocket werden angewählt und können dauerhaft genutzt werden. Die zwei weiteren Modi Boost und Walk funktionieren immer nur kurzzeitig. Boost für einige Sekunden und Walk nur so lange, wie der Button auf der Ring-Control gedrückt wird. Mit der Boost-Funktion kann die Unterstützung kurzfristig auf 450 Watt erhöht werden, unabhängig davon, in welchem Modus man fährt. Natürlich lassen sich beim Fazua Ride 60 die Unterstützungsstufen mittels Smartphone-App individualisieren und den eigenen Vorlieben anpassen.
Fazua bietet beim Ride 60 drei dauerhafte Unterstützungsstufen:
- Breeze Sanfter und konstanter Rückenwind auch bei geringer Tretleistung.
- River Progressiver und sehr sportlicher Modus. Die Stärke der Unterstützung folgt präzise der Tretleistung: je kräftiger der Tritt, desto stärker die Unterstützung des Motors.
- Rocket Kraftvolle Unterstützung, die auch bei moderater Tretleistung hilft, die steilsten Anstiege zu bewältigen.
Zusätzlich gibt es zwei weitere Modi, die sich kurzzeitig aktivieren lassen:
- Boost Hier schiebt der Motor mit kraftvollen 450 W.
- Walk Eine Schiebehilfe wird über Drücken und Halten der Ring-Control aktiviert.
Fazua Ride 60 – was ist neu?
Das Motorsystem Fazua Ride 60 wurde komplett neu konstruiert und kann mit einer ganzen Reihe an technischen Innovationen aufwarten. So gibt es beispielsweise eine vollkommen neuartige Remote-Einheit und zwei Akkus mit 430 Wh Kapazität, die sich in Länge und Volumen unterscheiden. Der entnehmbare Akku ist mit LEDs – die den Ladezustand des Akkus anzeigen und durch ein kurzes hin- und herbewegen des Akkus aktiviert werden – und gummiertem Ver-/Entriegel-Griff ausgestattet. Der andere, deutlich kompaktere und 100 Gramm leichtere Akku, ist so konzipiert, dass die Hersteller ihn fest im Rahmen verbauen können. Hiermit können noch leichtere E-Bikes entwickelt und konzipiert werden.
Neben dem neu konstruierten Mittelmotor mit kompaktem Akku verfügt das Motorsystem Ride 60 über einige weitere Innovationen:
✅ neuartige Remote-Einheit „Ring-Control“
✅ LED-Hub fürs Oberrohr
✅ Control-Hub
✅ 430-Wh-Akku, entnehmbar oder fix verbaut
✅ Range Extender mit 210 Wh
✅ Boost-Modus (kurzzeitig 450 Watt)
✅ Walk-Modus (Schiebehilfe)
Fazua Ride 60 in Zahlen
- Drehmoment 60 Nm
- Maximale Leistung 450 W
- Gewicht 1,96 kg
- Schnittstellen ANT+ / Bluetooth (BLE) / USB-C
- Konnektivität Fazua-App
- Fahrmodi 3
- Schiebehilfe Ja
Der Akku kann bequem am Bike geladen werden. Hierzu gibt es einen Charge Port, der mit einer magnetischen Verschlussklappe versehen ist und sich, dank Magnetstecker, leicht und intuitiv bedienen lässt. Lademöglichkeit bis zu 3A Ladestrom.
Ausführliche Infos zum Fazua Ride 60 Motorsystem gibt’s hier: Fazua Ride 60 – Neuheit bei den Mittelmotoren
Pivot Shuttle SL Pro – Reichweite
38,3 km
760 hm
1 h 43 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde: Pivot Shuttle SL Pro Reichweite mit 430-Wh-Akku bei maximaler Unterstützung
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 38,3 km / 760 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keiner Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Übersicht: E-Bike Reichweite
Pivot Shuttle SL Pro – Test auf dem Trail
Uphill
Dank moderner Geometrie mit steilem Sitzwinkel, kräftigem Fazua-Motor und griffigen Reifen lässt es sich mit dem Pivot Shuttle SL gut den Trail hinaufklettern.
Natürlich klettert ein E-Mountainbike mit Fazua Ride 60 weniger stoisch und mühelos den Berg hinauf als ein Performance-E-MTB mit Bosch- oder Shimano-Motor. Beim Light-E-MTB ist schon mehr Kraft aus den Beinen und mehr körperliche Fitness gefordert, wenn man den Trail hinauffahren will. Dank 60 Nm maximalem Drehmoment und, im Worstcase, kurzzeitigem Boost-Modus macht das Pivot Shuttle SL aber auch in steileren Sektionen Spaß, denn durch die moderne Geometrie wird ausreichend Druck auf das Vorderrad und passender Grip am Hinterrad generiert, um souverän hinaufzuklettern. Dazu die griffigen Maxxis Dissector-Reifen, die mit guter Traktion punkten können.
Da die Front an diesem E-Trailbike aufgrund des kurzen 430-Wh-Akkus relativ leicht ist, bedarf es in steileren Abschnitten mitunter der passenden Gewichtsverlagerung über den Lenker. Heißt im Klartext: Wird es steil, dann bring den Oberkörper weit vor und verlagere dein Gewicht über den Lenker, damit die Uphillsektion gelingt.
Gibt es zum Fazua Ride 60-Motor noch etwas zu sagen? Ja. Fährt man viel mit Pedal-Kicks, also abrupte Wechsel zwischen Be- und Entlastung des vorderen Pedals, etwa in Gelände mit Steinstufen oder größeren Brocken, die ein kontinuierliches Pedalieren verhindern, dann muss man sich umgewöhnen, denn dieses On/Off mag der Fazua Ride 60-Motor in seiner aktuellen Abstimmung gar nicht. Nimmt man den Druck vom Pedal, um direkt wieder Druck drauf zugeben, vergeht eine knappe Sekunde, bis der Motor wieder voll unterstützt. In der Ebene stellt dies gar kein Problem dar, aber im technischen Uphill schon. Hier hilft nur permanentes Pedalieren, als gäb‘s kein Morgen, ganz egal, ob das Pedal mal aufsetzt, oder nicht.
Downhill
Verlasse nie die flowigen Trails, denn in ruppigem, steilen Terrain ist das Pivot Shuttle SL gern mal überfordert – oder anders formuliert: Das Pivot Shuttle SL verspricht an der Front mehr, als es letztlich halten kann.
Bereits bei der Neuvorstellung des Pivot Shuttle SL hatten wir kleine Fragezeichen auf der Stirn, was das Setup und den anvisierten Einsatzbereich dieses Light-E-MTBs angeht. 132 mm Federweg am Heck und ein etwas „überspitzte“ Ausstattung beim WC-Modell warfen einige Fragen auf und ließen Raum für Vermutungen. Jetzt konnten wir das Pivot Shuttle SL Pro, welches ein 1-A-E-Trailbike darstellt, mit 150 mm an der Front aber fast schon die Klasse der All-Mountains suggeriert, auf unseren moderaten Hometrails im Mittelgebirge und fordernderen Trails auf der Plose im italienischen Brixen testen. Ohne Zweifel rockt das Pivot Shuttle SL Pro flowige Trails wie die wilde Wutz, kommt aber in gröberem Geläuf auch mal an seine Grenzen.
Betrachtet man die Ausstattungstabelle und den Federweg, dann klingt das Pivot Shuttle SL sehr vielversprechend. Ein Light-E-MTB mit 150 mm Federweg an der Front – mega! Liest man dann weiter, kommt man ins Stottern, denn dieses Bike verspricht wohl mehr, als es tatsächlich hält … Am Heck stehen nämlich nur 132 mm – in Buchstaben einhundertzweiunddreißig Millimeter – zur Verfügung. Klar, kann gut sein, dass sich dies dank DW-Link am Heck nach mehr anfühlt, aber 132 mm bleiben eben 132 mm. Dies dämpft die Euphorie etwas und bremst mich in ruppigen Downhill-Sektionen frühzeitig ein.
Cruist man allerdings auf moderaten, flowigen Trails im Mittelgebirge den Berg hinunter, hat man mit dem Pivot Shuttle SL Pro viel Freude, sehr viel sogar. Das Heck ist so abgestimmt, dass man mit viel Druck und einer aktiven, pushenden Fahrweise extrem schnell über den Trail ballern kann. Das Fox-Fahrwerk ist feinfühlig, tastet den Boden sensibel ab und generiert viel Grip und Traktion. Freude weckt hierbei auch das leichtfüßige Handling, das eine quirlig-agile Fahrweise zulässt, ja sogar einfordert. Die Front, mit 150 mm Federweg, ist bei diesem E-Trailbike angenehm hoch, so steht man auch mit 1,83 m Körpergröße gut im Rad und muss sich nicht zu krass nach vorne überbeugen. So weit, so gut …
Kommen wir aber zum Downhill in ruppigerem Terrain … Auch hier fühlt sich das Pivot Shuttle SL Pro auf den ersten Metern nach einem sehr agilen, lebhaften und leichtfüßigen E-Trailbike an. Fast könnte man meinen, dass sich die 132 mm Federweg am Heck nach mehr anfühlen, aber legen sich einem dickere Brocken in den Weg, wird schnell bewusst, dass 132 mm eben doch nur 132 mm sind. Auch die feinste Hinterbaukinematik mit DW-Link kann hier nichts kaschieren oder übertünchen, denn in ruppigen Passagen kommt das Pivot Shuttle SL an seine Grenzen und fordert eine saubere Linienwahl und Fahrtechnik. Willst du viel in ruppigerem Terrain, beispielsweise in Latsch oder in Finale ballern, solltest du dir die Frage stellen, ob hier nicht ein langhubigeres Modell von Pivot die bessere Wahl wäre.
Kennen wir die DW-Link-Technologie doch bereits aus dem Performance-E-MTB Pivot Shuttle, so kann der Hinterbau im Shuttle SL nicht wie sonst üblich mit plüschigem Charakter und dem Gefühl nach Mehr punkten. In steilen, schnellen Sektionen mit Steinen oder Wurzeln, eben genau dort, wo man Federweg und ein gut funktionierendes Fahrwerk benötigt, fordert dieses E-Mountainbike von Pilot oder Pilotin viel Körpereinsatz und eine Menge Fitness, denn bei schnell aufeinander folgenden Schlägen wird das Heck zunehmend zappelig und unruhig. Das Pivot Shuttle SL ist eben ein reinrassiges E-Trailbike mit, der hauseigenen Philosophie folgend, Federgabel in Überlänge. Skeptische Menschen würden dazu vielleicht sagen: vorne hui, hinten pfui. Ganz so drastisch würden wir es nicht ausdrücken, aber irgendwie verspricht das Pivot Shuttle SL an der Front mit 150 mm Federweg mehr, als es am 132-mm-Heck halten kann. Dies macht sich in steilen, schnellen Abfahrten in ruppigem Terrain besonders bemerkbar, minimiert die Reserven und schmälert den Grenzbereich.
Harte Bremsmanöver gestalten sich auch als kräftezehrendes Unterfangen, denn Pivot montiert am Hinterrad eine kleine Bremsscheibe mit nur 180 mm Durchmesser. In Summe fehlt es für technisch weniger versierte Fahrerinnen und Fahrer an Reserven und der Grenzbereich dieses Bikes ist deutlich zu schmal.
Positiv ist die Steifigkeit des Carbonrahmens und des gesamten Setups, denn das Pivot Shuttle SL folgt eingeleiteten Lenkmanövern willig und ermöglicht es, angepeilte Linien mühelos zu treffen.
Trail
Flowige Trails surfen – die absolute Paradedisziplin des Pivot Shuttle SL. Leichtfüßig und agil lässt sich dieses Light-E-MTB über die Strecke pushen und dank einem gelungenen Mix aus Balancing und Geometrie ist das Cockpit leicht und macht das gesamte Setup überaus agil.
Kommen wir nun zur absoluten Paradedisziplin des Pivot Shuttle SL: flowige Trails. In Sektionen mit viel Flow, geshapten Kurven und aufgeräumtem Untergrund ist das Pivot Shuttle SL eine absolute Macht! Extrem agil, leichtfüßig, perfekt ausbalanciert und immer mit dem Drang nach der Bestzeit fliegt es förmlich über den Trail und animiert mich dazu, das Bike überall aktiv zu pushen. Hier punktet es mit einem quirligen Handling, tollem Balancing, sensiblem Heck und gefühlt wenig Gewicht. Auf moderaten Trails, wie man sie oft im Mittelgebirge vorfindet, gefallen das sensible Heck mit DW-Link-Technologie, die Leichtigkeit, Agilität und die ausgewogene Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad.
Dank dem kurzen 430-Wh-Akku von Fazua und der tiefen Platzierung des Motors ist die Front, an der eine Fox Factory-Federgabel mit 150 mm für Komfort und Performance sorgt, leicht und lässt sich einfach anlupfen, wenn man beispielsweise zum Bunny-Hop ansetzt. Diese leichte Front macht, in Verbindung mit der stimmigen Lastverteilung über das gesamte Bike hinweg, sehr viel Spaß und lädt zum Heizen ein.
Wegen einer gelungenen Modulation der Unterstützungsstufen und einer passenden Charakteristik passt der Fazua Ride 60-Motor ganz hervorragend in ein E-Trailbike wie das Pivot Shuttle SL. Pusht man aus einer Kurve raus oder sprintet man, aus voller Fahrt, einen kleinen Gegenanstieg hinauf, so bremst nichts oder fühlt sich irgendwie unnatürlich an, denn die Pedalierbarkeit des kleinen Motors ist Spitzenklasse. Dazu die stabilen Newmen-Laufräder, die mit Maxxis Dissector-Reifen (Dimension 29″ x 2,4) verbaut werden, die eine schnelle Linienwahl erlauben und sowohl im Trockenen, als auch im Nassen mit viel Grip und Traktion punkten.
Betrachtet man die Preisgestaltung von Pivot, fällt allerdings auf, dass man hier tiefer in den Geldbeutel greifen muss, als bei so manchem Mitbewerber. Denn während bei potenziellen Mitbewerbern, mit mehr Federweg am Heck, bares Geld zu sparen ist, kostet das von uns getestete Pivot Shuttle SL Pro 10.999 €. Ein vergleichbares Modell wäre beispielsweise das Ghost Path Riot Full Party, welches mit Shimano XTR-Schaltung und mehr Federweg bereits für 8.500 € zu haben ist.
Das ist uns aufgefallen
- Schlanker Carbonrahmen mit dynamischem Design Pivot gelingt es, das Shuttle SL nahezu wie ein herkömmliches MTB, manche nennen es auch Push- oder Bio-Bike, aussehen zu lassen. Der kleine Fazua-Motor und der schlanke 430-Wh-Akku machen es möglich, einen extrem schlanken Carbonrahmen mit dynamischer Formensprache zu gestalten, der seine E-Power erst auf den zweiten Blick offenbart. Absolut gelungen, würden wir sagen.
- Sehr quirlig und agil Dank einer guten Lastverteilung, einer hohen Front und kurzen Kettenstreben, lässt sich dieses E-Trailbike überaus leichtfüßig und aktiv fahren. Auch Richtungswechsel erfordern keine allzu großen Kraftanstrengungen, denn das Pivot Shuttle SL Pro folgt willig jedem Impuls zum Richtungswechsel.
- Toller Motor mit E-Bike Feeling Der Fazua Ride 60-Motor, der 2022 auf den Markt kam, macht einfach Spaß. Auch wenn es sich um einen Light-Assist-Motor – ideal für Light-E-MTB – handelt, so kommt doch genug Unterstützung am Hinterrad an, um auch im Uphill das Gefühl zu haben, mit einem E-Bike unterwegs zu sein. Einbauvolumen, Gewicht, Modulation und Charakteristik prädestinieren diesen Motor geradezu für den Einsatz an dieser Art von E-Mountainbikes.
- 132 mm Federweg bleiben eben nur 132 mm Auch ein E-Trailbike darf am Heck mal locker 140 mm Federweg haben. Wir wissen, dass dies die Hersteller nicht gern hören, aber alles darunter würden wir eher als langhubiges Marathon-Bike bezeichnen. Etwas mehr Federweg würde dem Pivot Shuttle SL guttun und den Einsatzbereich spürbar erweitern.
- Nicht ganz günstig Mit über 10.000 € ist das Pro-Modell nicht gerade günstig. Im Vergleich zu anderen Herstellern bekommt man hier einen wilden Komponenten-Mix aus SRAM und Shimano. Wir möchten hier einen direkten Vergleich zum Ghost Path Riot Full Party ziehen, welches besser ausgestattet nur 8.500 Euro kostet.
- Ring-Control wirkt wenig haltbar In Funktion und Bedienbarkeit haben wir an der Ring-Control von Fazua nichts auszusetzen, aber wirklich haltbar wirkt sie nicht.
- Schmaler Grenzbereich mit wenig Reserven In ruppigem Gelände kommt der Hinterbau schnell an seine Grenzen, verhärtet sich und macht das gesamte Setup bockig und stelzig. Wer sich in diesem Bereich bewegt, muss viel körperliche Kraft mitbringen, den Lenker gut festhalten und absolut wissen, was zu tun ist, denn der Grenzbereich dieses Bikes ist wirklich schmal.
- Tolles Balancing und moderne Geometrie An der Front stehen 150 mm Federweg zur Verfügung, die das Cockpit auf eine angenehme Höhe bringen. Dazu kommt ein tolles Balancing mit einer ausgewogenen Lastverteilung, die die Front angenehm leicht macht und das Pivot Shuttle SL Pro sehr leichtfüßig wirken lässt
Fazit: Pivot Shuttle SL Pro
Auf den ersten Blick gefällt das Pivot Shuttle SL durch sein überaus dynamisches Design und das perfekt integrierte, man könnte sogar sagen, perfekt „versteckte“ Motorsystem von Fazua. Auf den zweiten Blick offenbart sich dieses E-Trailbike als Überflieger auf moderaten und flowigen Trails, denn hier brilliert es mit extrem leichtfüßigem Handling und quirligem Fahrverhalten. Die Front ist angenehm leicht und wieder einmal gelingt Pivot ein perfektes Balancing.
Wo macht das Pivot Shuttle SL am meisten Sinn? Dieses E-Trailbike matcht mit allen, die gern auf moderaten, flowigen und schnellen Trails unterwegs sind, die nicht allzu hart vom Schepperfaktor sind. Hier funktioniert das Shuttle SL extrem gut, lässt sich wunderbar über den Trail pushen und sorgt für Freudentränen beim Ride. Wer lieber auf ruppigen Downhillpisten oder hochalpinen Abfahrten in steinigem Terrain unterwegs ist und es gern knallen lässt, sollte sich fragen, ob 132 mm Federweg am Heck hierfür ausreichen, oder ein Modell mit mehr Travel am Hinterrad, wie beispielsweise das Shuttle LT, nicht die bessere Wahl wäre?
Wenn wir einen Wunsch frei hätten, dann würden wir uns das Pivot Shuttle SL mit mind. 140, besser noch 150 mm Federweg am Heck wünschen, denn von der Geometrie, der DW-Link-Technologie und dem Fazua Ride 60 wissen wir, dass man hier Großes erwarten kann, also warum nicht auch das perfekte Light-E-MTB?
Pro / Contra
Pro
- dynamisch designter Carbonrahmen
- starker Kletterer, dank moderner Geometrie
- Motorsystem auf Top-Niveau
- sensibler Hinterbau
Contra
- 132 mm Federweg am Heck
- sehr schmaler Grenzbereich mit wenig Reserven
- nicht ganz günstig
Wie findest du das Pivot Shuttle SL Pro? Wäre dies ein passendes Light-E-MTB für dich?
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Pivot Shuttle SL Pro getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Brixen, Italien: auf der Plose gibt es diverse gebaute und natürliche Trails, die teilweise recht steil, steinig und ruppig sind. Hier trennt sich beim Fahrwerk und der Kinematik schnell die Spreu vom Weizen.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
Pivot Shuttle SL Pro
30 – 60 Nm
< 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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