Propain Ekano CF: neues E-Bike mit SRAM Eagle Powertrain Motorsystem, Carbonrahmen, 180/170 mm Federweg, konfigurierbarer Ausstattung und in richtig heißen Farben! Wir konnten das neue Propain Ekano CF bereits einem ersten Test unterziehen und haben alle Infos zu diesem neuen Super-Enduro mit Motor.
Propain Ekano CF – Infos und Preise
Einsatzbereich | Enduro, Freeride |
---|---|
Federweg | 180 mm/170 mm |
Laufradgröße | 29ʺ, Mullet 29″-27,5″ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Brose |
Akkukapazität | 630-880 Wh |
max. Systemgewicht | 130,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.propain-bikes.com |
Preisspanne | 7.794 Euro - 11.299 Euro |
Im Sommer 2023 präsentierte Propain einen Nachfolger des bekannten Ekano-E-Mountainbikes mit Aluminiumrahmen und Shimano EP801. Jetzt kommt frischer Wind in die Hütte, denn Propain stellt die Weichen auf SRAM Eagle Powertrain und präsentiert das brandneue Propain Ekano CF mit formschönem Carbonrahmen, 180/170 mm Federweg und dem bewährten PRO10-Hinterbausystem. Schon vor der eigentlichen Vorstellung konnten wir einen seriennahen Ekano-Prototyp bei SRAM in Schweinfurt fotografieren und einem ersten Test unterziehen.
Erstmals setzt Propain bei einem E-Mountainbike auf Carbon als Rahmenmaterial und fertigt daraus einen schnörkellosen, schlanken, hübschen Rahmen, der einen gewissen Wiedererkennungswert besitzt und in die Kategorie der Super-Enduros gehört. Das Performance E-MTB verfügt nämlich über satte 180 mm Federweg an Front und 170 mm am Heck und kommt wahlweise mit Fox- oder RockShox-Fahrwerk. Eine Besonderheit bei Propain: die Postmount-Bremsaufnahme, die im hinteren Rahmendreieck integriert ist und es möglich macht, wahlweise 200er- oder 220er-Bremsscheiben zu verbauen, ohne einen weiteren Adapter an der Bremse selbst zu verwenden. Ferner sitzt der Bremssattel zwischen Sitz- und Kettenstrebe, was eine verbesserte Kraftübertragung auf den Rahmen ermöglicht.
Der Carbonrahmen des Ekano 2 CF umhüllt den SRAM Eagle Powertrain-Motor und erhöht dadurch die Steifigkeit erheblich in diesem stark beanspruchten Bereich. Der 630-Wh-Akku ist im unteren Bereich des Rahmens eingebaut, leicht über eine große Öffnung entnehmbar und mittels Range Extender um 250 Wh Kapazität erweiterbar. Er wird nahtlos von einer Abdeckung, ebenfalls aus Carbon, in Rahmenfarbe verdeckt und geschützt. Wie man es von Carbonrahmen von Propain kennt, sind auch hier Steifigkeit und Nachgiebigkeit perfekt auf eine optimale Leistung auf dem Trail abgestimmt. Überdies schützt der faserverstärkte Motorschutz den Rahmen und die Antriebseinheit effektiv vor Kontakt mit Steinen und Wurzeln.
Ein optischer Leckerbissen ist die integrierte Kabelführung, kurz ICR für Integrated Cable Routing. Sämtliche Leitungen und Kabel verschwinden unter dem in Deutschland CNC-gefrästen Vorbau, der optisch eine Einheit mit den Spacern und der oberen Steuersatzabdeckung eingeht. Chapeau, schöner kann man ein integriertes Cockpit kaum machen. Die Leitungseingänge sind natürlich gegen das Eindringen von Staub und Nässe geschützt. Damit der Vorbau bei Bedarf mühelos getauscht oder die Höhe angepasst werden kann, kommen Clip-in-Spacer zum Einsatz. Die zweiteiligen Spacer ermöglichen es, die Vorbauhöhe anzupassen, ohne dass der Vorbau überhaupt demontiert werden muss. Clever!
Das PRO10 System ist für seine antriebsneutrale Charakteristik bekannt. Bei der Entwicklung dieses E-Bikes war es dem Team von Propain besonders wichtig, diese Eigenschaft noch weiter zu verfeinern. Mit einem Anti-Squat-Wert von 132 % im eingetauchten Bereich klettert das Ekano 2 CF selbst in technisch anspruchsvollen Anstiegen mit aktivem Fahrwerk, ohne unerwünschtes Wippen. Bei Abfahrten behält das System sein bewährtes sensibles Ansprechverhalten und beginnt bereits bei kleinen Unebenheiten zu arbeiten. Die Federungsprogression des Hinterbaus sorgt im mittleren Federwegsbereich für angenehmen Widerstand. Die auf das Ekano 2 CF abgestimmten Dämpfer ermöglichen bei Bedarf eine präzise Kontrolle über den vollen Federweg, sei es in der Luft- oder Stahlfederversion.
Das Ekano CF wird es in drei Ausstattungsvarianten geben, wobei man hier natürlich noch die Möglichkeit hat, über den Konfigurator von Propain das Bike bei der Bestellung zu individualisieren. Preislich startet die Ekano CF-Plattform mit SRAM Eagle Powertrain bei 7.794 €.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 180 mm (vorne) / 170 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″ oder Mullet-Wheels (29″ vorne, 27,5″ hinten)
- Gewicht 22,8 kg (Größe M, Herstellerangabe)
- Max. Systemgewicht* 130 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S, M, L, XL
- Motor SRAM Powertrain
- Akkukapazität 630 Wh
- Verfügbar ab Winter 2023
- www.propain-bikes.com
- Preis (UVP) ab 7.794 € | Bikemarkt: Propain Ekano CF kaufen
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests- und Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Propain Ekano CF Preis (UVP)
- Propain Ekano 2 CF Base 7.794 €
- Propain Ekano 2 CF Ultimate 9.999 €
- Propain Ekano 2 CF Factory 11.299 €
Geometrie
Das Ekano 2 CF ist sowohl mit gemixten Laufrädern als auch in einem reinen 29-Zoll-Setup erhältlich. Durch den Flipchip am oberen Link des Hinterbaus können beide Laufradkonfigurationen am selben Rahmen genutzt werden. 29″-Laufräder bieten ein besseres Überrollverhalten, gerade auf technischen und langsameren Sektionen, das kleine 27,5″-Hinterrad macht des Ekano 2 CF wendiger und bietet mehr Bewegungsfreiheit.
Das Propain Ekano CF gibt es in den Größen S, M, L und XL. Der Stack (653 mm bei Rahmengröße L) ist über alle vier Größen hinweg bewusst höher gehalten, um trotz des Mehrgewichts von Motor und Batterie ein ideales Handling zu erzielen. Dazu kommt ein flacher Lenkwinkel von 64°, der guten Geradeauslauf verspricht. Für beste Klettereigenschaften dürfte der PRO10-Hinterbau mit dem 78° steilen Sitzwinkel sorgen. Vergleicht man das Ekano 2 Alu mit dem Ekano 2 CF, dann sieht man nur wenige Unterschiede.
Schon gewusst? In unserem Geometrics – die Datenbank für Fahrrad-Geometrien sind viele aktuelle E-Bikes aufgelistet. Hier lassen sich die Geometriedaten studieren und sogar miteinander vergleichen, damit man auf den ersten Blick die Unterschiede sieht? Einfach mal ausprobieren!
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 435 mm | 455 mm | 475 mm | 495 mm |
Stack | 644 mm | 649 mm | 653 mm | 662 mm |
STR | 1,48 | 1,43 | 1,37 | 1,34 |
Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° |
Sitzwinkel, effektiv | 78° | 78° | 78° | 78° |
Sitzwinkel, real | 75,6° | 75,6° | 75,6° | 75,6° |
Oberrohr (horiz.) | 571 mm | 593 mm | 614 mm | 636 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 115 mm | 120 mm | 130 mm |
Sitzrohr | 410 mm | 430 mm | 455 mm | 480 mm |
Überstandshöhe | 829 mm | 826 mm | 823 mm | 822 mm |
Kettenstreben | 453 mm | 453 mm | 453 mm | 453 mm |
Radstand | 1.239 mm | 1.261 mm | 1.283 mm | 1.307 mm |
Tretlagerabsenkung | 24,5 mm | 24,5 mm | 24,5 mm | 24,5 mm |
Einbauhöhe Gabel | 598 mm | 598 mm | 598 mm | 598 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Federweg (vorn) | 180 mm | 180 mm | 180 mm | 180 mm |
Ausstattung
Propain bietet das Ekano 2 CF Performance-E-MTB in drei Grundkonfigurationen an. Sie tragen die Bezeichnung Base, Ultimate und Factory und jedes Modell ist in den drei Farben Deep Forest, Carbon Raw und Mighty Mango zu haben. Deep Forest ist ein grünliches Blau, das bereits vom Tyee 6 CF bekannt ist. Carbon Raw matt bekommt durch den Sichtlack seinen bekannten einzigartigen Look und die spezielle Verarbeitung der Carbonfaser wird hier gut sichtbar. Neu im Programm ist die Farbe Mighty Mango matt, die definitiv mal so richtig knallt. Gerade in Kombination mit schwarzen Komponenten ein absoluter Hingucker.
Preislich startet es mit 7.794 € mit der Base-Version, Ultimate – der Name kommt vom RockShox Ultimate-Fahrwerk – liegt bei 9.999 € und die Topausstattung Factory – der Name kommt vom Fox Factory-Fahrwerk – ist ab 11.299 € (UVP) zu haben. Alle drei Ausstattungen sind stimmig und passen gut zum anvisierten Einsatzzweck. Beim Base- und Factory-Modell sei aber erwähnt, dass hier keine RockShox Reverb AXS-Sattelstütze und somit links kein Pod verbaut ist. Damit verzichtet man auf die komfortable Auswahl der Unterstützungsmodi am Lenker und hat auch keine Schiebehilfe an Bord.
Die Ausstattungsvarianten dienen als Fundament für ein individuelles E-Bike, denn, wie bei Propain üblich, kann man sein Bike bei der Bestellung in gewissem Umfang noch selbst konfigurieren und upgraden. So ist es beispielsweise möglich, die Farbe der Decals und des Steuerrohr-Emblems zu wählen. Aber nicht nur optisch kann man Hand anlegen, nein, auch die Ausstattung an sich kann angepasst werden. So lassen sich unter anderem Fahrwerk, Laufräder, Lenker, Vorbau, Bremsen oder Reifen auswählen. Natürlich ist der Custom-Aufbau durch das Sortiment des Propain-Konfigurators limitiert.
Modell | Propain Ekano 2 CF Base | Propain Ekano 2 CF Ultimate | Propain Ekano 2 CF Factory |
Rahmen | Carbonrahmen mit 170 mm Federweg | Carbonrahmen mit 170 mm Federweg | Carbonrahmen mit 170 mm Federweg |
Gabel | RockShox Zeb Base / 180 mm | RockShox Zeb Ultimate / 180 mm | Fox 38 Factory Grip2 / 180 mm |
Dämpfer | RockShox Super Deluxe Coil Select | RockShox Vivid Ultimate | Fox DHX2 Coil SLS |
Schaltung | SRAM GX Eagle Transmission | SRAM X0 Eagle Transmission | SRAM XX Eagle Transmission |
Bremsen | SRAM DB 8 | SRAM Code RSC | Magura MT7 |
Laufräder | Newmen Performance 30 | Newmen Evo EG 30 | Crankbrothers Synthesis Carbon i9 Hydra |
Reifen | Schwalbe Magic Mary / Big Betty Addix Soft ST | Schwalbe Magic Mary / Big Betty Addix Soft ST | Schwalbe Magic Mary / Big Betty Addix Soft ST |
Sattelstütze | Bikeyoke Divine | RockShox Reverb AXS | Fox Factory Transfer |
Motor | SRAM Eagle Powertrain | SRAM Eagle Powertrain | SRAM Eagle Powertrain |
Display | SRAM Bridge | SRAM Bridge | SRAM Bridge |
Akkukapazität | 630 Wh | 630 Wh | 630 Wh |
Max. Drehmoment | 90 Nm | 90 Nm | 90 Nm |
Preis (UVP) | 7.794 € | 9.999 € | 11.299 € |
Motor & Akku
- Motor SRAM Eagle Powertrain
- Akku SRAM
- Akkukapazität 630 Wh
- Nenndauerleistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 90 Nm
- Display SRAM Bridge
Das SRAM Eagle Powertrain Motorsystem wurde über zwei Jahre entwickelt und stellt ein komplexes Gesamtantriebssystem für E-Bikes dar. SRAM hat hierfür zwei eigene Akkus und ein Display konzipiert. Dazu kommen zwei Schaltmodi – Auto- und Coast-Shifting –, die den Komfort verbessern und sich positiv auf die Haltbarkeit und Lebensdauer auswirken.
Wer sich dafür genauer interessiert und einen ausführlichen Einblick in die Entstehung des SRAM Eagle Powertrain haben möchte, schaut hier in den passenden Artikel:
SRAM Egale Powertrain – die Entwicklung
Was ist neu beim SRAM Eagle Powertrain Motorsystem?
✅ neu entwickelte Software für die Motorcharakteristik
✅ Bridge-Display
✅ zwei Unterstützungsmodi – Rally und Range
✅ volle Integration von Eagle AXS Transmission
✅ Auto-Shift – automatisches Schalten
✅ Coast-Shifting – Gangwechsel, ohne zu pedalieren
✅ zwei unterschiedliche Akkus (630/720 Wh)
✅ Range Extender (250 Wh)
✅ Kompatibel mit AXS App
Beim Motor handelt es sich um einen guten alten Bekannten, den wir über einige Jahre echt zu schätzen gelernt haben. SRAM setzt, was die reine Hardware angeht, auf einen Brose Drive S Mag der neuesten Generation. Damit verlässt man sich auf einen Motor, der für seine kraftvolle Leistungsentfaltung, den flüsterleisen Betrieb und eine hohe Hitzebeständigkeit bekannt ist. Das war es dann aber auch schon mit Altbewährtem, denn softwaremäßig haben wir es wiederum mit einem SRAM-Motor zu tun. Die Software der Modulation und Charakteristik ist eine komplette Eigenentwicklung und macht, ähnlich wie bei einem Specialized Turbo Levo, den Brose Drive S Mag zu einem eigenen Motor. SRAM kitzelt aus dem Aggregat auch etwas mehr maximale Leistung heraus und entlockt dem Motor in der Spitze 680 W Leistung.
- max. Drehmoment 90 Nm
- max. Leistung 680 W
- Nenndauerleistung 250 W
- Spannung 36 V
Anwendungsfreundlichkeit und simple Bedienbarkeit stehen bei Produkten von SRAM immer im Vordergrund. So ist es auch nicht verwunderlich, dass das Powertrain-System mit nur wenigen Unterstützungs-Modi auskommt. Während andere Motorsysteme auf 4 oder 5 Fahr-Modi setzen, gibt es beim SRAM Powertrain nur zwei, Rally und Range, plus den Schiebe- oder Walk-Modus, der bei SRAM allerdings Push-Mode heißt.
Die Namen sagen es eigentlich schon, Rally steht für volle Pulle, Vollgas, Ballern, maximalen Support. Range zügelt die Leistungsentfaltung in der Spitze etwas, verbessert die Effizienz und generiert so mehr Reichweite. Beide Modi lassen sich über die AXS-App natürlich individuell anpassen.
- Rally volle Leistung, für maximalen Fahrspaß
- Range reduzierte Leistung, für maximale Reichweite
- Push der Walk-Assist-Mode
Da sich SRAM nicht damit begnügt, ein Motorsystem auf Motor, Akku und die notwendige Peripherie zu reduzieren, sondern es als eine harmonisch aufeinander abgestimmte Gesamtheit versteht, geht es beim SRAM Eagle Powertrain natürlich um viel mehr, als um einen Motor. Es geht quasi um nichts Geringeres als um eine Schalt-Motor-Einheit! Hier wird die Schaltung nämlich mit einbezogen, weshalb wir als ersten Punkt auf diese eingehen möchten, denn sie birgt wichtigste Features, die es ohne Transmission so wahrscheinlich nicht geben würde und bis dato, jedenfalls bei SRAM, noch nie gab. Dank der im Frühjahr 2023 vorgestellten SRAM Eagle AXS Transmission-Schaltung mit den neuartigen Schalthebeln – von SRAM als Pod bezeichnet – sind neue Technologien wie Auto- und Coast-Shifting überhaupt erst möglich.
Im Ingenieursteam von SRAM sieht man den Motor als einen Baustein in einem komplexen System aus Schaltung, Fahrwerk, Navigation, Luftdruck-Tools und anderen Dingen, sie sich im hauseigenen AXS-Kosmos bewegen. Die Funktechnologie macht es ohne Kabelsalat möglich, unterschiedliche Komponenten miteinander kommunizieren zu lassen und erlaubt eine einfache Erweiterung. So ist es wenig verwunderlich, dass im neuen SRAM Eagle Powertrain Motorsystem das Thema Automatikschaltung einen hohen Stellenwert einnimmt, denn hier sieht man ein enormes Potenzial.
Ein elementarer Baustein ist Auto-Shift, bei dem die Gänge automatisch eingelegt werden. Bikende müssen sich also nicht mehr ums Schalten kümmern und die Gangwechsel manuell initiieren, denn dies geschieht ab jetzt vollautomatisch und wird von einem Algorithmus gesteuert.
Dazu kommt noch Coast-Shifting, das es ermöglicht, die Gänge ohne Pedalumdrehungen zu wechseln. Dies geschieht zum einen automatisch, beispielsweise, wenn man die Geschwindigkeit langsam verringert, weil man auf eine Ampel zufährt oder aber auch manuell, weil man einen Trail bergab rollt und passend zum Gegenanstieg, der sich vor einem aufbäumt, schon mal den passenden kleineren Gang einlegen möchte, dabei aber nicht pedalieren kann.
Optisch ist das AXS Bridge-Display recht nah an der Mastermind TCU vom Specialized Turbo Levo. Im Fachjargon spricht man gern von einem HMI. HMI steht für „Human Machine Interface“, was auf Deutsch „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ bedeutet. Eine HMI ist eine Technologie oder eine Plattform, die es Menschen ermöglicht, mit Maschinen, Computern, Geräten oder Systemen zu interagieren. Ziel bei der Entwicklung der HMI ist es, die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen so benutzungsfreundlich und intuitiv wie möglich zu gestalten. SRAM gelingt dies beim AXS Bridge Display gut, denn hier gibt es nur zwei Taster. Im Kunststoffgehäuse, das relativ hoch baut, befindet sich ein On/Off- und ein AXS-Button (mit dem AXS-Logo gekennzeichnet), über die das System gestartet, die Unterstützungs-Modi ausgewählt und man in die Service-Einstellungen wechseln kann.
Das farbige Display ist, im Vergleich zu anderen hochmodernen E-Bike-Displays, relativ klein gehalten, lässt sich aber gut ablesen, da es sehr kontrastreich und knackscharf ist. Auf dem Screen, der leider nicht individualisierbar ist, werden lediglich vier Dinge angezeigt:
- Unterstützungsmodus
- Auto-Shift
- Pedal-Speed (Cadence-Support)
- Ladezustand des Akkus
Nicht angezeigt werden so grundlegende Dinge wie Geschwindigkeit, Höhe, Durchschnittsgeschwindigkeit, gefahrene Strecke, Reichweite oder, etwas ganz Banales, die Uhrzeit. Auch eine Individualisierbarkeit oder die Möglichkeit, sich zusätzliche Screens anzeigen zu lassen, wurde nicht berücksichtigt. Es wirkt ein wenig so, als wollte man hier niemanden mit einem überfrachteten Display überfordern oder ablenken und deshalb zeigt man nur das absolut Notwendigste an. Egal, wie, wir würden uns hier mehr Nutzungsfreundlichkeit wünschen.
Etwas versöhnlich ist, dass das AXS Bridge Display ANT+-fähig ist und mit diversen Fahrradcomputern von Hammerhead, Garmin oder wahoo gekoppelt werden kann. So hat man – zwar über einen Umweg, aber immerhin – wenigstens die Chance, sich ein passendes Display für sein E-Mountainbike zusammenzuklicken.
Für das SRAM Eagle Powertrain Motorsystem sind zwei unterschiedliche Akkus erhältlich, die beide über die moderne 21700er-Zelltechnologie verfügen. Beide Akkus unterscheiden sich in der Kapazität. Der kleinere wiegt 3100 Gramm, hat eine Kapazität von 630 Wh und eignet sich hervorragend für Rahmenkonstruktionen, bei denen der Akku einfach aus dem Unterrohr entnehmbar sein soll. Der größere wiegt 4100 Gramm, eignet sich gut für feste Einbauten und hat eine Kapazität von 720 Wh.
Beide Akkus gibt es als c-förmige Clip-In- oder Slide-In-Modelle. Wer den Akku aus dem Rahmen entnehmen möchte, braucht hierfür nur einen Inbusschlüssel. Zum leichteren Entnehmen wurde ein kleiner „Wimpel“ am Akku angebracht, an dem sich der Akku einfach aus der Fassung ziehen lässt und unnützes Gefummel, bei dem vielleicht auch die Fingernägel abbrechen, überflüssig macht.
- 630 Wh / Gewicht 3100 g
- 720 Wh / Gewicht 4100 g
- www.sram.com
Natürlich hat das Ingenieursteam von SRAM auch an einen Range Extender gedacht. Dieser verfügt über 250 Wh und wird mithilfe einer cleveren Halterung, die auch als Trinkflaschenhalter fungieren kann, einfach am Unterrohr befestigt.
- Kapazität 250 Wh
- Gewicht 1,43 kg
- www.sram.com
- Preis 599 € (UVP)
Um den Akku vom SRAM Powertrain-E-Bike schnell wieder aufladen zu können, hat der Hersteller ein 4A-Ladegerät entwickelt. Der Eagle Powertrain Charger ermöglicht eine zügige und sichere Aufladung und ist mit den 630Wh und 720Wh Eagle Powertrain Akkus kompatibel. Die benötigte Ladezeit von 0 % auf 100 % Kapazität variiert je nach Akkumodell und liegt zwischen 4,5 und 5 Stunden.
Aufladezeiten von 0 auf 100 %:
- 720 Wh-Akku ca. 5 Stunden
- 630 Wh-Akku ca. 4,5 Stunden
- Range Extender ca. 2 Stunden
- Weitere Informationen: www.sram.com
Wie lange dauert es, das Powertrain-System zu laden? Die Ladezeiten mit dem Standard-4A-Ladegerät von 0 bis 100 % betragen:
- 720-Wh-Akku ca. 5 Stunden
- 630-Wh-Batterie ca. 4,5 Stunden
- 250-Wh-Range-Extender ca. 2 Stunden
Wer sich dafür interessiert, wie sich das SRAM Eagle Powertrain auf dem Trail fährt, für den haben wir hier einen ausführlichen Test: SRAM Eagle Powertrain im Test
Propain Ekano CF im ersten Test
Wow! Dass ein derart langhubiges Bike, wie das Ekano CF, so agil, leichtfüßig und quirlig über den Trail flitzt, hätte ich nicht erwartet. Das Heck hat viel Pop und, auch wenn der Radstand nicht besonders kurz und der Lenkwinkel recht flach ist, dieses E-MTB brilliert auch in engen Kurven mit einer spaßigen Wendigkeit.
Bereits vor der offiziellen Präsentation in Vogt, am Stammsitz von Propain, hatte ich die Möglichkeit, ein Ekano 2 CF zu testen. Im Zuge der Neuvorstellung des SRAM Eagle Powertrain durfte ich ein Custom-Built fahren, welches, bis auf die Bremsen, Laufräder und Kurbeln, dem Ultimate-Modell entsprach. Später konnte ich noch ein Modell fahren, bei dem die Ausstattung identisch zur Ultimate-Variante von Propain war.
E-Mountainbikes der Super-Enduro-Klasse haben massig Federweg und sind für jeden Unsinn zu haben. Hohe Drops, Bikepark-Einsätze, wilde Rides in Finale oder einfach nur Hometrails bügeln – mit diesen Bikes geht alles. Da macht das Propain Ekano 2 CF keine Ausnahme.
Keine Ausnahme? Moment. Stop! Eine kleine Ausnahme gibt es, denn das Ekano CF fährt sich, trotz 180/170 mm Federweg, sehr verspielt, quirlig und leichtfüßig. Schnelle Strecken scheut es ebenso wenig wie enge, verwinkelte Kurse. Bei meinen Testfahrten konnte es überall brillieren und mit viel Fahrspaß punkten.
Das RockShox Ultimate-Fahrwerk ließ sich einfach abstimmen und die Kombination aus 180er-Zeb und Vivid Air war für mich an so einem Super-Enduro absolut ideal. Ich hatte zwar etwas Mühe bei der Dämpferabstimmung – im neuen Vivid findet der Luftübertritt erst ab ca. 30 kg statt –, aber als ich das richtige Setup hatte, machte das Bike schlichtweg nur noch Spaß. Das poppige Fahrwerk mit dem sensiblen PRO10-Hinterbau verleitet einen regelrecht dazu, an jeder Wurzel oder jeder Bodenwelle leicht abzuziehen und sich den Trail hinunterzuspielen. Leute, das Bike macht Spaß!
Auch die Motorunterstützung ist stimmig. Uphills im Rally-Modus hinaufklettern gelingt super und wird vom steilen Sitzwinkel maßgeblich unterstützt. Dieser könnte auf langen Touren vielleicht etwas unbequem werden, aber davon habe ich nichts gespürt. Die Geräuschkulisse des Motors war, Brose-typisch, leise. Einzig beim Display kam wenig Freude auf. Es ist klein, zeigt nur vier Datenfelder an, lässt sich nicht konfigurieren und wirkt mit seiner erhöhten Fassung etwas altbacken.
Besonders gut hat mir das aufgeräumte Cockpit gefallen. Nicht vier, nicht drei, nein, nur zwei Kabel – die Bremsleitungen – sind vorhanden, mehr Ordnung geht nicht. Die gesamte Kommunikation zur Schaltung, Sattelstütze oder zum Motorsystem übernehmen die SRAM Pods mit AXS-Funktechnologie. Der Vorbau und die Spacer verschmelzen optisch zu einer Einheit – so geht gelungenes Design und Integration am Cockpit!
Das ist uns aufgefallen
- Individuelles Design und Ausstattung Dank dem Konfigurator hat man beim Kauf die Option, sich ein persönliches Ekano 2 CF zusammenzustellen. Die vorkonfigurierten Basismodelle sind zwar schon richtig gut ausgestattet, aber wer hier und da was ändern möchte, bitteschön! Dank dem Konfigurator entfallen lange Schraubsessions daheim im Keller, denn den Umbau übernimmt das geschulte Team von Propain direkt vor der Auslieferung. Cool, oder?
- Hinterbau mit PRO10-Technologie Schon das Ekano 2 mit Aluminiumrahmen setzt auf das vom Tyee und Spindrift übernommene Rahmenkonzept mit dem hauseigenen PRO10-Hinterbau. Es überzeugt mit genug Sensibilität bei kleinen Schlägen, gutem Ansprechverhalten und viel Gegenhalt, wenn es mal härter zur Sache geht. Trotz 170 mm Federweg ist das Heck keineswegs leblos, sondern verfügt über viel Pop.
- Kraftvolle Modulation der Unterstützungsstufen Der Support des Brose S Mag-Motors ist als überaus kraftvoll, kultiviert und homogen bekannt. Daran ändert sich auch als Bestandteil des SRAM Powertrains mit neuer Software und Modulation nur wenig. Man kann allerdings sagen, dass die Unterstützung im Rally-Modus (maximaler Support) noch etwas kraftvoller ausfällt als bei anderen Bikes mit dem normalen Brose S Mag-Motor.
- Schwaches Display Hier liegt mein größter Kritikpunkt. Das Ding ist schlichtweg zu klein und zeigt mir persönlich zu wenige Daten an. Auch die Option, verschiedene Screens individuell programmieren zu können, vermisse ich total. Hier wünsche ich mir, dass SRAM nachbessert und das Display benutzungfreundlicher macht.
- Wendig, agil und leichtfüßig Bei Super-Enduros mit 180/170 mm Federweg ist meine Begeisterung meistens eher verhalten, denn so viel Federweg braucht ein ausgeklügeltes Hinterbausystem mit perfekt abgestimmter Federgabel und Dämpfer, damit man das Bike nicht dauernd im Hub hoch- und runterbewegt. Viel Federweg ergibt oftmals „leblose Sänften“ die zwar überall drüberrumpeln, aber keinerlei Feedback geben. Anders beim Propain Ekano 2 CF! Hier lassen sich Hometrails genauso schnell befahren wie Downhill-Pisten. Für jeden Spaß habe genug Federweg oder eben passenden Gegenhalt vom Fahrwerk.
- Reichweite Da wir das Bike nur für einen kurzen Zeitraum zum Testen hatten, war es uns nicht möglich, eine Reichweitenfahrt zu machen. Dies holen wir zu einem späteren Zeitpunkt aber nach, versprochen.
- Niedrige Geräuschkulisse Die Kabelintegration direkt unterhalb des massiven Vorbaus sieht nicht nur hübsch aus, nein, sie funktioniert auch richtig gut. Nerviges Kabelklappern? Fehlanzeige? Optisch clean und aufgeräumt? 100 Prozent!
Meinung @eMTB-News.de
Mit dem Propain Ekano 2 CF landet die baden-württembergische Bikeschmiede einen echten Volltreffer. Der kompakte Rahmen ist mit seiner hohen Front sehr komfortabel und macht es einem leicht, mit hohen Geschwindigkeiten über den Trail zu fliegen. Trotz 180/170 mm Federweg bleibt das Bike wendig und agil, hat viel Pop am Heck und verfügt über enorme Reserven – genau so muss ein E-Super-Enduro sein.
Die Kombination aus Handling, Verarbeitung, Konfigurator und SRAM Eagle Powertrain weckt in uns den absoluten Haben-will-Effekt.
Wie gefällt euch das neue Propain Ekano CF mit Carbonrahmen und SRAM Eagle Powertrain? Habt ihr Fragen zu diesem Bike, postet es in die Kommentare, wir werden gemeinsam mit Propain einen Shredtalk Live dazu machen.
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