Qore Drive³ Peak-Motor Neuheit und Test
Nachdem die deutsche Firma Brose die E-Bike-Sparte an den japanischen Hersteller Yamaha verkauft hat und man dem Motorsystem direkt den neuen Namen „Qore“ verpasst hat, erreichte uns ein Testbike mit dem neuen Motor, der mittlerweile serienreif ist.
Kennzahlen des Drive³ Peak-Motors
- maximales Drehmoment 95 Nm
- Spitzenleistung 600 W
- Nenndauerleistung 250 W
- maximaler Support 600 %
- Gewicht 2,9 kg
- Spannung 48 V
Bereits 2024 konnten wir den Drive³ Peak-Motor, damals noch im Prototypenstatus und unter der Marke Brose, ausprobieren und kurz testen. Hier geht’s zum Artikel:
Brose Drive³ Peak-Motor im ersten Test

Qore Drive³ Peak-Motor – erster Test auf dem Trail
Yes! Der Markt fordert und der neue Qore Drive³ Peak-Motor liefert. Mit kultivierter Kraftentfaltung, jederzeit verfügbarem Overrun und einem bärenstarken Punch-Mode sorgt dieser Motor für ordentlichen Fahrspaß auf dem Trail.
Der Qore Drive³ Peak-Motor ist ein Mittelmotor, der 2,9 Kilogramm wiegt und ein maximales Drehmoment von 95 Nm generiert. Der Motor wurde bereits 2023 auf der Eurobike vorgestellt und aktuell kommt er bereits in einem Serienbike zum Einsatz, denn der Specialized 3.1-Motor, der im Turbo Levo Gen4 werkelt, fußt nämlich auf der Konstruktion dieses Motors und bildet die Basis für die weiterentwickelte spezielle Version von Specialized. Eins vorneweg: Bereits im Levo 4 konnte mich der Motor ziemlich begeistern.


Im Hinblick auf die Unterstützungsstufen hat man sich für Eco, Tour, OneMode, Boost und Punch entschieden. Eco und Tour stellen die beiden Modi mit geringerer Unterstützung und enormer Reichweite dar. Hier arbeitet der Motor effizient und sehr leise. OneMode ist ein progressiver Modus, ähnlich dem eMTB-Modus von Bosch, der, je nach Druck auf dem Pedal, minimalen bis maximalen Support liefert. Spannend ist hierbei, dass sich die Schwellen in der App individuell einstellen lassen. Wer also gern im Eco unterwegs ist, kann dies ebenso auswählen, wie jemand, der lieber immer mindestens Tour nutzt. Je nach Einstellung kann sich dieser Modus, gerade bei niedriger Trittfrequenz, etwas „schwachbrüstig“ anfühlen. Besonderes Feature: Auch dieser Motor hat einen Overrun, der gerade beim Überfahren von Hindernissen im Uphill, beispielsweise Stufen oder größere Steinen, sein Potenzial ausschöpft und die Fahrt mit kraftvollem Support besser und flüssiger macht. Die Länge und Intensität des Overrun (Nachschieben) lässt sich bei diesem Motor leider nicht variieren oder individuell abstimmen. Für versierte Fahrerinnen und Fahrer sollte das kein Problem darstellen, aber technisch weniger fitte Leute könnten mit dem Overrun überfordert werden. Hier wäre die Möglichkeit Overrun an- oder auszuschalten oder generell eine gewisse Einstellbarkeit sinnvoll.

Spannend ist, neben dem Boost-Modus, in dem sich der Motor vom Geräusch unter Last in etwa wie der aktuelle Bosch CX (Gen5) anhört, der Punch-Mode – der sich übrigens direkt aus jedem Modus per einmaligem Tastendruck anwählen lässt. Während der Boost-Modus mit einem sehr kraftvollen, gut zu dosierenden und kultiviertem Support beeindrucken kann, setzt der Punch-Mode im Hinblick auf Leistung und Support nochmal eins obendrauf! In unserem Testbike unterstützte der Modus mit bis zu 600 %. Damit war es ein wahres Fest, ganz langsam und mit sehr niedriger Trittfrequenz den Trail hinaufzufahren. Immer stark unterstützt und wissend, dass im Bedarfsfall mehr als genug Power an der Kette anliegt, um hier entspannt hinauffahren zu können. Mir hat der Punch-Mode in der Abstimmung dieses Testbikes hervorragend gefallen. Zwar war die Unterstützung im Punch-Mode zwar etwas ruppig, raubeinig und ungestüm und ist vor allem auf flachen Trails nur bedingt fahrbar, dafür aber in steilem Uphill-Terrain ein echter Augenöffner. Die schiere Kraft, die hier zum Einsatz kommt, schiebt mit enormem Support und hilft in steilem, technischem Gelände enorm beim Uphillen, wenn der Boost-Modus nicht mehr ganz ausreicht. In moderatem Gelände ist man aber mit dem Boost oder OneMode besser aufgestellt, denn hier ist, gerade auf sehr losem Untergrund, die Traktion besser und berechenbarer und die Charakteristik der Unterstützung deutlich homogener und angenehmer.
Etwas speziell ist die Akkuentriegelung, die auf ein patentiertes System setzt. Hierbei wird der Akku über zwei Hebel in der Halterung verriegelt bzw. entriegelt. Wie es immer so ist, wenn sich mehrere Teile aus Kunststoff hin und her bewegen müssen, darf kein Dreck dazwischenkommen, damit dies problemlos und leichtgängig funktioniert. An unserem Testbike hatten der Akku und die Verriegelung leider einiges an Dreck – im Fotoshooting wurde das Bike wohl ohne Akkucover gefahren – abbekommen und ließen sich dadurch nur mit viel Fingerkraft lösen. Ein Problem, das bei normaler Handhabung wahrscheinlich nie auftritt, aber da es an diesem Testbike so war, will ich es nicht unerwähnt lassen.

Das Display wirkt zwar optisch etwas altbacken und Plastik-Like, aber punktet mit einer guten Lesbarkeit und intuitiver Bedienung. An der Vorderseite befindet sich der ON/Off-Button, an der Rückseite, also genau dort, wo der Daumen am einfachsten hinkommt, wurden vier Taster integriert. Zwei, um die Unterstützungsmodi auszuwählen, einer fürs Licht und einer, um den Punch-Mode zu aktivieren. Dies funktioniert tadellos und lässt sich auch bei schneller Fahrweise auf einem holprigen Trail bestens machen.
Meinung @eMTB-News.de
Der neue Qore Drive³ Peak-Motor macht vieles richtig und fühlt sich auf dem Trail sehr gut an. Die Modi sind passend abgestimmt und die Kraftentfaltung gut moduliert. Der innovative und bärenstarke Punch-Mode runden das gelungene Gesamtbild eindrucksvoll ab.
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16 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch meine es gab in der "Bike" eine Aufstellung mit Tretwiederstand in Watt und hier waren erhebliche Unterschiede zu verzeichnen.
Fraglich, wie man das messen will, weil der Motor nicht ausgebaut werden kann.
Es kann höchstens eine geschätzte Angabe sein.
Ich denke mal es bewegt sich irgendwo im Bereich von 10..20 Watt
Das klingt vielversprechend.
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