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Radon Jealous AL Hybrid 9.0 im Test
Ein vollständiges E-Hardtail zum Ballern und mehr

Radon Jealous AL Hybrid 9.0 im Test: Für das Modelljahr 2021 hat Radon seine beliebten E-MTB-Hardtails aus der Jealous-Serie komplett überarbeitet und mit dem neuen Bosch Performance CX der vierten Generation sowie einem großen integrierten Akku ausgestattet. Der neue Rahmen bekam eine moderne Trail-Bike-Geometrie mit tiefem Oberrohr und steht auf bewährten 29-Zoll-Laufrädern. Damit ist das Grundrezept für ein vielversprechendes E-Hardtail aus der E-Performance-Gruppe geschrieben, welches wir in Form dieses E-Bike-Tests ausprobieren und vorstellen.  

Steckbrief: Radon Jealous AL Hybrid 9.0

EinsatzbereichCross Country, Trail, All-Mountain
Federweg120 mm/1 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
MotorBosch
Akkukapazität625 Wh
Gewicht (o. Pedale)23,2 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.radon-bikes.de
Preis: 2.999 EUro

Das Jealous von Radon hat seinen Ursprung im klassischen MTB-Bereich und wird dort als XC-Racefeile klassifiziert. Unsere elektrifizierte Variante, das Jealous Hybrid, hat mit diesem Modell allerdings nicht viel gemeinsam, da durch die Hinzugabe eines E-Bike-Antriebssystems ein völlig neuer Einsatzzweck entstanden ist. Dank moderner Rahmenarchitektur mit gemäßigten Geo-Daten will das E-Hardtail eher ein Tourer sein, der aber auch im gemäßigten Gelände eine gute Figur macht.

Ausstattungskomponenten wie eine Luft-Federgabel, versenkbare Sattelstütze und große 29-Zoll-Laufräder unterstreichen den Anspruch auf Geländefahrten. Erhältlich ist das Radon Jealous AL Hybrid 9.0 in insgesamt zwei verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell wechselt für schlanke 2.999 € den Besitzer.

Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de

Bei diesem Modell stellt sich uns die elementare Frage: 

Wie schlägt sich ein E-Hardtail mit dieser Ausstattung im Gelände?

# Radon Jealous AL Hybrid 9.0 – Was für ein Spaß, ein Hardtail als Trail-Feger! - Motor: Bosch Performance CX | Akku: Bosch PowerTube 625 | Federweg v: 120 mm | Gewicht: 23,2 kg | Preis: 2.999 € (UVP)
Diashow: Radon Jealous AL Hybrid 9.0 im Test: Ein vollständiges Hardtail zum ballern und mehr.
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Geometrie

Auffälligstes Merkmal am 2021er Jealous Hybrid dürfte sicherlich der neue Rahmen sein. Hier findet nun der große Bosch PowerTube mit 625 Wh im Unterrohr Platz. Entsprechend wurde das Rahmendesign angepasst und dabei zeitgemäße Geometrie-Anordnungen umgesetzt. So läuft das Oberrohr in klassischer Trail-Bike-Manier vom Steuerrohr tief ab und fluchtet beinahe in einer Linie mit der Sitzstrebe am Hinterbau. Das daraus resultierende Sitzrohr hat in Rahmengröße L immer noch eine Länge von 470 mm, dies passt jedoch im Zusammenspiel mit der absenkbaren Sattelstütze wunderbar zum großen 29-Zoll-Laufrad im Heck.

Der Steuerrohr-Winkel beträgt lediglich 67,5°, was einen gelungenen Kompromiss aus Agilität und Laufruhe ergibt. Besonders auffällig ist zudem die zum Ausfallende hin hochgezogene Kettenstrebe am Heck. Damit rutscht das hintere Laufrad etwas mehr ins Zentrum, die daraus resultierende Kettenstrebenlänge beträgt zwar stattliche 460 mm, der Radstand insgesamt liegt im Zusammenspiel mit dem Steuerrohrwinkel jedoch lediglich bei 1201 mm.

Erhältliche Rahmengrößen:  S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe:
770 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 23,2 kg (Rahmengröße L)

FramesizeRahmengrößeSMLXL
Seat Tube Length [mm]Sitzrohrlänge [mm]400440470500
Top Tube Length [mm]Oberrohrlänge [mm]590610630650
Head Tube Length [mm]Steuerrohrlänge [mm]115115125140
Reach [mm]Reach [mm]406425443458
Stack [mm]Stack [mm]645647657671
Head Tube Angle [°]Lenkwinkel [°]66.867.567.567.5
Seat Tube Angle [°]Sitzwinkel [°]74747474
Chainstay Length [mm]Kettenstrebenlänge [mm]460460460460
Wheelbase [mm]Radstand [mm]1168118012011222

Ausstattung

Das Radon Jealous AL Hybrid 9.0 ist in zwei Ausstattungen erhältlich. Der große Vorteil eines Direkt-Versenders wie Radon ist die meist gute Ausstattung zu einem humanen Preis. So finden wir in der von uns getesteten Top-Version dieser Serie zahlreiche sinnvolle und für ein E-Hardtail interessante Komponenten. Allen voran sei hier die Luft-Federgabel in Form der RockShox 35 Gold zu erwähnen. Diese Gabel ist zwar ein Einstiegsmodell, arbeitet jedoch aufgrund ihrer Konstruktionsmerkmale und Einstellmöglichkeiten bereits um ein Vielfaches besser als die Modelle in unserem Einstieger-E-Hardtail-Vergleichstest.

Besonderes Schmankerl ist die absenkbare Sattelstütze mit einem Hub von 130 mm. Sie reicht bereits aus, um das Jealous Hybrid E-Hardtail mitunter brutal durch das Gelände tanzen zu lassen, da mit einfachen Balance-Verschiebungen viel Fahrsicherheit erzeugt werden kann. Lediglich der mit 75 mm recht großzügige, je nach Rahmengröße unterschiedliche lange Vorbau minimiert den Fahrspaß im Gelände etwas.

Mit dem 12-fach-Schaltwerk von SRAM steht eine breite Übersetzung zur Verfügung. Diese harmoniert perfekt mit dem drehmoment-starken Bosch-Mittelmotor, da dieser sowohl mit voller Leistung, als auch mit minimaler Unterstützung nahezu immer im perfekten Leistungsfeld bei einer Trittfrequenz zwischen 70 und 90 Kurbel-Umdrehungen in der Minute betrieben werden kann. In der Praxis bedeutet dies, dass der Bereich von etwa 8 km/h bis knapp 50 km/h im genannten Trittfrequenzfeld pedaliert wird.

Bei der Bremsanlage kommt Maguras MT-Trail-Custom zum Einsatz. Hier haben wir am vorderen Laufrad eine Vier-Kolben-Bremszange, die auf einen 200-mm-Rotor greift und ordentlich Bremsleistung erzeugt. Im Heck klammert sich lediglich eine Zwei-Kolben-Bremse in die 180er Scheibe. Damit einher gehen bestimmte Eigenschaften, auf die wir im Praxisteil nochmals näher eingehen.

FrameRahmenAluminium
ForkGabelRock Shox 35 Gold RL, 120 mm
ShifterSchalthebelSRAM NX Eagle
DerailleurSchaltwerkSRAM NX Eagle, 12-fach
CassetteKassetteSRAM PG-1210 Eagle, 11-50Z
CranksKurbelAcid E-Crank, SRAM X-Sync 2 Eagle chainring, 38Z
BrakesBremseMagura MT Trail Custom
TiresReifenSchwalbe Nobby Nic, Addix Speedgrip, TLE, 29″ x 2.6″
SeatSattelSelle Italia X1
SeatpostSattelstützeRadon Dropper, 30.9 mm x 130 mm
BarLenkerLevel Nine Race, 31.8 x 740 mm
StemVorbauLevel Nine, 75 mm (L)
MotorMotorBosch Performance CX, Gen4
DisplayDisplayBosch Purion
BatteryAkku / KapazitätBosch Powertube 625 Wh
max. TorqueMax. Drehmoment85 Nm
WeightGewicht23,2 kg
Price (RRP)Preis (UVP)2.999 Euro

# Sehr elegant kommt das neue Radon Jealous AL Hybrid daher. - Die großen 29-Zoll-Laufräder harmonieren perfekt mit der modernen Rahmenarchitektur.
# Die RockShox 35 Gold RL-Gabel bietet einen Federweg von 120 mm und liegt in einem Winkel von 67,5° im Steuerrohr.
# Das Rahmendesign am Radon Jealous Hybrid wurde für das 2021 Modell grundlegend überarbeitet. - Besonders raffiniert ist die Heckpartie mit der hochgezogenen Kettenstrebe. So rutscht das große 29″-Laufrad etwas zentraler in den Rahmen, was den Radstand etwas verringert.

# An der Front arbeitet Maguras Vier-Kolben-Klassiker im Zusammenspiel mit einer 203-mm-Bremsscheibe.
# Die Magura MT Trail Custom am Heck ist eine einfache 2-Kolben-Bremse. - Am Rahmen befinden sich zahlreiche Inserts (Gewindehülsen) zur Befestigung von Zusatzkomponenten wie Seitenständer und Gepäckträger.

# Die Vario-Sattelstütze bietet einen Hub von 130 mm.

# Das Cockpit ist klassisch gestaltet. Links das kleine Bosch Purion-Display und der mechanische Remote-Hebel für die versenkbare Sattelstütze. Gegenüber der SRAM-Shifter für die Gangwahl. - Der Vorbau ist abhängig von der Rahmengröße unterschiedlich lang. An unserem Modell in Rahmengröße L hat dieser eine Länge von ordentlichen 75 mm.
# Der dezente Schriftzug deutet auf das verbaute E-Bike-System hin. 625 Wh und Performance CX Power sind gesetzt. - Die Kettenführung am 38er Kettenblatt ist eine sinnvolle Ausstattung und sorgt für einen störungsfreien Lauf der Kette.

# Über die 12-fach NX-Eagle-Schaltung von SRAM liefert eine große Übersetzungsbandbreite, die das effiziente Pedalieren in einem Bereich von 8 - 50 km/h ermöglicht.

# Viele kleine Details, wie das Insert zwischen den Kettenstreben, ermöglichen die einfache Montage von Schutzblechen.
# Wer das Jealous Hybrid gerne als Alltags-E-Bike nutzen möchte, findet zahlreiche Vorbereitungen hierfür vor.

# Die Alexrims-Felgen besitzen eine Maulweite von 30 mm und nehmen Reifen in der Breite 2,6″ optimal auf. - Die einfache Karkasse der Schwalbe-Reifen ist etwas schwach.

# Wertige Griffe von Ergon geben einen guten Halt am 740-mm-Lenker.
# Ein-Finger-Bremshebel aus Aluminium. Durch die automatische Belags-Nachstellung bleibt die Griffweite konstant.

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Motor & Akku

Klein, leistungsstark und ausdauernd – dies sind wohl die Kernattribute, die uns zum letztjährigen erstmals präsentierten Bosch Performance CX der vierten Generation auf Anhieb einfallen. Zwischenzeitlich hatten wir Boschs Spitzenmodell in zahlreichen E-Mountainbikes fahren dürfen und spätestens mit dem jüngsten Software-Update und der damit verbunden Steigerung des Drehmoments auf 85 Nm sowie dem darauf angepassten Ansprechverhalten sind wir vollends von diesem Power-Aggregat überzeugt.

Sicherlich ist es nicht das leichteste E-Bike-System auf dem Markt, da vor allem die Powertube-Akkus mit ihrem robusten Aluminium-Gehäuse etwas gewichtig sind. In puncto Ansprechverhalten und dynamischer Leistungsentfaltung hat Bosch mit seiner langjährigen Erfahrung im E-MTB-Segment einfach die Nase vorne. Zudem macht der neue Performance CX so gut wie keine Probleme bei der Zuverlässigkeit. Lediglich die Geräuschkulisse kann im Betrieb je nach Rahmen etwas auffallen. Im Jealous Hybrid mit Aluminium-Rahmen ist der Antrieb jedoch sehr leise und surrt selbst unter maximaler Unterstützung mit 340 % zur Eigenleistung kaum hörbar vor sich hin.

# Der Bosch-Antrieb wurde leicht in den Rahmen eingedreht und bietet so einen harmonischen Übergang zum Unterrohr.

Bosch Performance CX Gen4:

Lange wurde auf einen Nachfolger des beliebten Bosch Performance CX gewartet, zwischenzeitlich wurde wild spekuliert und jetzt ist er endlich da. Der neue Bosch Performance CX-Motor ist leichter, kompakter und besser! Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 75 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesium-Gehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.

Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX

  • Max. Support 340 %
  • Max. Drehmoment 85 Nm
  • Gewicht 2,9 kg

Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist den Software-Entwicklern und Ingenieuren von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.

Besonders positiv fällt der Übergang von Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.

Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Dem einen ist die maximale Power wichtig, während der andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 85 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach genug an und, wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.

Beim Display setzt man vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox, welches als Trainingspartner fungieren kann und dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike macht.

Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.

Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.

Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.

Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.

Tatsächliche Reichweite

50,2 km

1200 hm

2 h 06 min

# Radon Jealous AL Hybrid 9.0 – Reichweitenfahrt - 50,2 km | 1200 hm | 2 Std 06 Min

Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Radon Jealous AL Hybrid 9.0

Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 50 km / 1200 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.

Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Hier geht’s zur ultimativen Reichweitentabelle von eMTB-News.de

Auf dem Trail

Uphill

Schön ausbalanciert, die Motorunterstützung kann gezielt und individuell eingesetzt werden.

Bei den Bergauf-Eigenschaften ist es an einem E-MTB immer besonders interessant zu beobachten, wie das Zusammenspiel aus E-Bike-System und E-Bike als solches ist. Ausschlaggebend ist hier unter anderem, wie die volle Motorkraft auf den Boden in Vortrieb gebracht werden kann. Hier macht das Jealous Hybrid trotz seines stolzen Gewichts von gut 23 kg eine sehr passable Figur.

Dominiert wird dieser Eindruck vom fein ansprechenden und mit großen Leistungsreserven ausgestatteten Mittelmotor von Bosch. Ergänzend dazu die 12-fach-Schaltung, welche es erlaubt, auf dem großen 50er-Ritzel selbst in der kleinen Stufe Eco Steigungen um die 10 % ausdauernd bei einer Geschwindigkeit um die 8 km/h zu befahren. Die Kettenstrebenlänge ist so gewählt, dass bei voller Motorleistung die Front sehr lange am Boden bleibt und erst aufsteigt, wenn Traktionsverlust am Hinterrad erfolgt.

Dadurch, dass das Heck ungefedert ist, lässt sich das E-MTB sehr effizient pedalieren – physische wie elektrische Leistung münden direkt in Vortrieb. Wird es bergauf einmal verblockter, kann es schon einmal notwendig sein, aus dem Sattel zu gehen, um die Unebenheiten auszutarieren. Aber dies ist eben anspruchsvolles E-Hardtail-Fahren, da ist eher Körpereinsatz gefragt als auf den vollgefederten Komfort-E-MTBs.

# Im Uphill mit dem Drehmoment-Starken Bosch Performance CX-Antrieb und der 12-fach-Schaltung stark.
# Mit großer Laufruhe und viel Schwung geht es direkt in den Gegenanstieg.

Downhill

Geht schon und macht durch den fahrerischen Anspruch richtig Spaß!

Mit einem E-Hardtail ordentlich bergab zu fahren ist eine sehr sportliche Angelegenheit, da das Heck nur wenig Schläge aufnimmt und eine aktive Haltung des Fahrers gefragt ist. Gut, dass hier eine sensibel ansprechende Luft-Federgabel zum Einsatz kommt. Diese nimmt mit 120 mm Federweg in Kombination mit dem großen 29-Zoll-Laufrad bereits ordentlich Schläge auf und ermöglicht es so, eine zielgerichtete Spur zu wählen und zu halten. Mit der Variostütze lässt sich der Sattel tief absenken, damit kann das Heck frei zwischen den Beinen tanzen und die Körperbalance lässt sich je nach Fahrsituation spielerisch auf dem E-MTB gestalten.

Diese Hardware-Komponenten sind ein Garant dafür, dass sich ein E-Hardtail wie das Jealous Hybrid auf schnellen Bergab-Strecken durch das Gelände fahren lässt. Ein Beweis hierfür war eine neue Downhill-Sektor-Bestzeit (S0 – S1) auf unserer Reichweiten-Fahrt. Diese wurde zuvor auf einem vollgefederten Modell erreicht.

Natürlich sind irgendwann Limits gegeben, welche in der Trail-Kategorie S2 dominant werden. Hier können die Schläge so gnadenlos auf den Fahrer übergehen, dass die Optik durch das Gerüttel verschwimmt oder man hin und wieder aus den Plattform-Pedalen gehebelt wird. Hier ist es angebracht, etwas Geschwindigkeit herauszunehmen. Die Bremsanlage mit der Vier-Kolben-Bremse vorne beißt auch bei längeren Bergab-Passagen kraftvoll zu, das Zwei-Kolben-Modell im Heck ist da deutlich weniger bissig lässt sich dafür im Hebelweg des Bremsgriffs sehr gezielt dosieren. Da physikalisch bedingt die Bremsleistung am Vorderrad größer ist, lässt sich mit dieser Kombination leben – Vier-Kolben-Bremszangen im Heck wären aber sicherlich nicht verkehrt gewesen.

Der Schwalbe-Hinterreifen vom Typ Nobby Nic mit einer Standard-Karkasse musste übrigens zweimal wegen eines Defekts gewechselt werden. Dieser Reifen kann das Potenzial des doch recht abfahrtspotenten Jealous Hybrid nicht mittragen.

# Das Jealous Hybrid fühlt sich in leichtem Gelände extrem wohl und lässt sich trotz des ordentlichen Gewichts von über 23 kg und den großen 29-Zoll-Laufrädern agil bewegen.
# Mit dem Radon Jealous Hybrid 9.0 über die Trails im Südschwarzwald. - Ein unglaublicher Spaß und eine neue Herausforderung mit dem Hardtail.
# Schnelle Richtungswechsel gehen trotz des ordentlichen Gewichts erstaunlich gut. - Die moderne Rahmen-Geometrie mit dem tief abfallenden Oberrohr senkt den Schwerpunkt und schafft so eine agile Handhabung.

Trail

Mit dem Jealous Hybrid kann man vertrautes Gelände neu erleben.

Richtig gut geht das Radon E-Hardtail über die Trails unseres Testareals am Hochschwarzwald. Die großen 29-Zoll-Laufräder rollen richtig gut ab und vermitteln eine große Laufruhe. Trail-Passagen mit geringem Gefälle lassen sich richtig gut pushen, ohne pedalieren zu müssen. Sicherlich eine Charaktereigenschaft, die primär einem einfach gefederten Bike zugesprochen werden kann, nicht umsonst werden Pump-Tracks auf Hardtails gefahren.

Auf glatten, schnellen Anliegern fühlt sich das Jealous Hybrid sehr direkt an, das Feedback des Untergrunds kommt beinahe ungefiltert beim Fahrer an, was ein besonders spaßiges Fahrgefühl erzeugt. Dank tiefer Trail-Geometrie lässt sich das Radon schön in die Kurve schmeißen, schnelle Richtungswechsel gehen je nach Kurventechnik locker aus dem Arm oder aus der Hüfte. Als Alternative zum vollgefederten E-Enduro darf das E-Hardtail hier gerne herhalten, da es spaßig ist, damit über die Trails zu heizen und in seiner Weise top funktioniert.

# Bei einer Körpergröße von 1,80 m ergibt sich auf dem L-Rahmen (20″) eine recht angenehme, aufrechte Sitzposition.
# Dies lädt zum Touren landauf und ...
# ... landab ein.
# Dank absenkbarer Sattelstütze wird das E-Hardtail zum spaßigen Trail-Räuber. - Für den Fahrer bleibt so viel Platz, um die Körperbalance anzupassen und das ungefederte Heck unter dem Gesäß tanzen zu lassen.
# Und immer wieder schnelle Anlieger – was für ein Spaß es ist, das direkte Fahr-Feeling zu erleben.

# Auf gemäßigten Abfahrten steht man selbst bei ausgefahrener Sattelstütze solide auf dem E-Hardtail.

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Das ist uns aufgefallen

# Am Schwalbe Nobby Nic-Reifen am Heck gab es mehrmals einen Platten, da der Schlauch trotz eines Luftdrucks von 2,0 bar gequetscht wurde. - Bremsen auf und laufen lassen – da spielt allerdings der Reifen hinten nicht lange mit.
# Versuchsweise wurde der Pirelli Scorpion mit verstärkter Karkasse in der Tubeless-Variante montiert. - Hält den Belastungen mit 1,6 bar stand, das komplette hintere Laufrad wiegt nun aber über 3,5 kg.

Fazit: Radon Jealous AL Hybrid 9.0

„Da wirst‘ zum E-Hardtail-Fan!“ Julian Huber

Mit dem potenten Radon Jealous Hybrid 9.0 sind wir voll auf den Geschmack gekommen, mit einem E-Hardtail die heimischen Trails zu ballern. Die Kombination aus moderner Rahmengeometrie, großen Laufrädern, verbauten Komponenten und Bosch-Motorsystem funktioniert richtig gut und offenbart ein neues Fahrgefühl, ja gar eine neue Herausforderung. Sicherlich kann man hier und da noch etwas in puncto Ausstattung optimieren. Alles in allem ist das Paket wie vom Versender angeboten aber eine grundsolide, funktionierende Basis zum fairen Preis.
Und wenn das Trail-Fahren doch einmal langweilig werden sollte, so lässt sich das Jealous Hybrid dank seiner zahlreichen Optionen auch einfach als urbaner City-Flitzer oder robustes Reise-Rad mit Schutzblech und Gepäckträger umrüsten und nutzen.

Pro / Contra

Pro

  • moderne Trailbike-Geometrie
  • hochwertiges Bosch-Motorsystem
  • stimmige Ausstattung
  • günstiger Preis
  • breites Einsatzfeld

Contra

  • schwache Karkasse am Hinterradreifen
  • Gewicht 23,2 kg
  • zulässiges Systemgewicht 135 kg
# Stimmiges E-Hardtail für Trailjäger und Tourenfans

 

Was haltet ihr von Hardtail-E-MTBs? Sinnfrei oder sportliche Alternative zum E-Fully?


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Testablauf

Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Radon Jealous AL Hybrid 9.0 getestet

  • Südbaden, Schwarzwald, Deutschland: 15 km nördlich der Breisgaumetropole Freiburg gibt es bei Emmendingen und Waldkirch unzählige Trails für jeden Anspruch. Die Beschaffenheit reicht hier von wurzeldurchsetztem, festem, griffigem Waldboden bis hin zu felsig-verblocktem Untergrund. Im Uphill kann es auch einmal 1000 Höhenmeter permanent am Stück nach oben gehen, hierbei sind steile Rampen mit um die 20-%-Steigung keine Seltenheit.

Tester-Profil: Julian Huber
Körpergröße 180 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 64 cm
Armlänge 62 cm
Gewicht 84 kg
Da ich am Fuße des Schwarzwalds beheimatet bin fahre ich alles was das Umfeld hier zu bieten hat, am liebsten jedoch mit den E-Trailbike oder dem E-Enduro die vielen Flowtrails in der Umgebung. Bergauf gerne mit sportlichem Anspruch bei kleiner Unterstützungsstufe. E-Mountainbiken bedeutet für mich Freiheit, Sport und Spaß unabhängig von vitalen oder zeitlichen Faktoren.
Since I am at home at the foot of the Black Forest, I ride everything the surroundings have to offer, but I prefer to ride the many flowtrails in the surroundings with the E-Trailbike or the E-Enduro. Uphill with sporty demands and low support level. E-Mountainbiking for me means freedom, sport and fun independent of vital or temporal factors.
Fahrstil / Riding style
Schnelle, flüssige Linien bergab, gerne darf es dabei etwas ruppiger zugehen. Bergauf auch mal langsam und gemütlich. / Fast, fluid lines downhill, it can be a bit rougher. Uphill also slow and comfortable.
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
Trails und Touren. / Trails and tours.
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
Im Sommer satt und schnell, im Winter weich verspielt. / Full and fast in summer, soft and playful in winter.
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
Eine gute Balance aus Motorkraft und Rahmenarchitektur mit dazu passender Kettenstrebe und tiefem Schwerpunkt. / A good balance of engine power and frame architecture with a matching chainstay and low centre of gravity.


Testinfos kompakt

Radon Jealous AL Hybrid 9.0

Einsatzbereich

XC
★★★★★★★☆☆☆ (7/10)
All-Mountain
★★★★☆☆☆☆☆☆ (4/10)
Trail
★★★★★★☆☆☆☆ (6/10)
Enduro
★★☆☆☆☆☆☆☆☆ (2/10)
Downhill
★☆☆☆☆☆☆☆☆☆ (1/10)

Motor + Akku

Hersteller
Bosch
Akkukapazität
625 Wh

Reichweite

Distanz
50,2 km
Höhenmeter
1.200 hm
Zeit
2:06 h
Aktivität auf Strava
Öffnen
E-Bike-Gewicht
23,2 kg
E-Bike + Rider
109 kg
Uphill
9 (1=schlecht, 10=super)
Downhill
4 (1=schlecht, 10=super)
Motorpower
9 (1=schwach, 10=extrem)
Preis/Leistung
7 (1=zu teuer, 10=perfekt)
Sitzposition
7 (1=kurz, 10=lang)
Temperament
7 (1=verspielt, 10=laufruhig)
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