Reichweite mit dem E-MTB Wie beeinflusst das Gewicht meine Reichweite?

Reichweite mit dem E-MTB: Wie beeinflusst das Gewicht die Reichweite meines E-Mountainbikes? Diesem Thema sind Maurice, Joe und Steffi von Focus auf den Grund gegangen. Lest hier, was sie herausgefunden haben. 
Titelbild

Maurice arbeitet bei Focus. Er ist verantwortlich für Social Media und die Athleten von Focus. Dabei begegnet ihm in den sozialen Netzwerken immer wieder eine Frage: Wie weit komme ich mit meinem E-MTB? Maurice möchte diese Frage gerne beantworten, aber es gibt viele Variablen, die die Reichweite der Batterie beeinflussen.

Ein junges Team von Focus hat einen Selbstversuch unternommen und einige interessante Fakten dazu herausgefunden. In unserer Serie erfahrt ihr alles rund um das Thema „Reichweite mit dem E-MTB“.

Wie beeinflusst das Gewicht meine Reichweite?

Das Körpergewicht ist für die maximale Reichweite entscheidend. Es bestimmt maßgeblich, wie weit man mit einer Akkuladung fahren kann oder wie viele Höhenmeter man bewältigen kann. Um die Reichweite abhängig vom Gewicht fahrpraktisch zu ermitteln, fahren Steffi, Maurice und Joe ausschließlich im Eco-Modus bis der Akku leer ist.

Vor dem Test musste jeder auf die Waage
# Vor dem Test musste jeder auf die Waage - Helm, Schuhe, Klamotten und Knieschoner werden natürlich mit gewogen
Maurice kommt mit seinem Focus JAM² und Equipment auf knapp 130 kg
# Maurice kommt mit seinem Focus JAM² und Equipment auf knapp 130 kg
Joe nimmt das Focus SAM² und landet mit Klamotten Helm, etc. bei 106 kg
# Joe nimmt das Focus SAM² und landet mit Klamotten Helm, etc. bei 106 kg
Steffi ist leicht und zierlich, sie ist mit knapp 89 kg am leichtesten
# Steffi ist leicht und zierlich, sie ist mit knapp 89 kg am leichtesten
Alle drei fahren auf dem gleichen abgesteckten Testtrail
# Alle drei fahren auf dem gleichen abgesteckten Testtrail

Drei Fahrer, drei unterschiedliche Gewichte. Die Testfahrer bleiben zusammen auf einer vorher definierten Teststrecke. Sie fahren in der niedrigsten Unterstützungsstufe, „Eco“, bis die Batterien ihrer E-MTBs leer sind. Wie stark verändert ihr Gewicht die Reichweite der E-MTBs wirklich?

Zusammen zu fahren beeinflusst die Reichweite deines E-MTBs mehr als dein Gewicht. Wenn du dich an die Geschwindigkeit des Langsamsten in der Gruppe (in unserem Fall auch der Schwerste) anpasst, trittst du automatisch nicht so stark in die Pedale, und deine Fahrt ist ungleichmäßiger. Das bedeutet, der Motor verbraucht mehr Energie, weil er mehr unterstützt. Dies ist höchstwahrscheinlich der Grund, warum die Distanzunterschiede nicht so groß ausfallen, wie es die Gewichtsunterschiede unserer Testfahrer vermuten lassen.

Die Probanden dieses Experiments

Maurice hat sich für sein kleines Experiment zwei weitere Probanden gesucht. Gemeinsam mit ihm, haben Steffi und Joe auf den Trails die maximale Reichweite erfahren.

Das sind die Probanden in diesem kleinen Selbstversuch
# Das sind die Probanden in diesem kleinen Selbstversuch - Maurice (110 kg), Joe (85 kg) und Steffi (60 kg) – v.l.n.r.

Die E-Mountainbikes der Probanden

Die beiden Modelle Focus JAM² und Focus SAM² (hier findet ihr die Neuheiten von Focus) sind vollgefederte E-Trailbikes mit Shimano Steps E8000 Motor und einem integrierten Akku, der eine Kapazität von 378 Wh hat.

Das Focus JAM² mit Carbon-Rahmen ist ein erstklassiges E-Trailbike
# Das Focus JAM² mit Carbon-Rahmen ist ein erstklassiges E-Trailbike - Motor: Shimano Steps E8000 | Akkukapazität: 378 Wh | Federweg v/h: 150/150 mm
Satten Federweg und gute Performance liefert das Focus SAM² mit Aluminium-Rahmen
# Satten Federweg und gute Performance liefert das Focus SAM² mit Aluminium-Rahmen - Motor: Shimano Steps E8000 | Akkukapazität: 378 Wh | Federweg v/h: 170/170 mm

Hier die Ergebnisse im Überblick

Klares Ergebnis: Je geringer das Gewicht, desto höher die Reichweite.
# Klares Ergebnis: Je geringer das Gewicht, desto höher die Reichweite. - Im Klartext heißt das, leichte eBiker haben bei der Reichweite enorme Vorteile.

NameMauriceJoeSteffie
Akkukapazität378 Wh378 Wh378 Wh
UnterstützungsstufeEcoEcoEco
Eigengewicht110 kg85 kg60 kg
Systemgewicht129,8 kg106,35 kg79,8 kg
Unterschied+50 k g (63%)+26,55 k g (33%)
Distanz36,8 km37,81 km45,17 km
Differenz-8,37 km (19%)-7,36 km (16%)
Höhenmeter890 m901 m1094 m
Fahrzeit02:12:40 h02:14:01 h02:41:38 h
Ø Geschwindigkeit16,6 km/h16,9 km/h16,8 km/h


Hier findest du alle Artikel dieser Serie, die sich mit Reichweite befassen:

53 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Bremsrückgewinnung wäre eine alternative (Kers) aus der Fornel 1 smilie

    Hab' ich doch jetzt am ST5 von vorher am ST2s und ist seit dem ST2 von 2014 Serienmässig. Aber ups, Nabenmotoren sind ja für's Gelände total ungeeingnet. Also müsst ihr halt wie @On07 von der Brennstoffzelle träumen - mit geländegängigem Anhänger und der Wasserstoffbombe darauf!
  2. Ich möchte keine Rückgewinnung, ich fahr runter und Bremse wenn nötig.
    Eher Gelände als Schotterweg oder Straße, ist ja kein Tourenrad.
    Und nein einen Nabenmotor auch nicht, sowas von zu schwer an der Schwinge, das kann nicht gut federn.

    Es soll schon an Brennstoffzellen in Gepäckträgergröße gearbeitet werden.

  3. In Turbo vielleicht schon ;-)
    Und ich dachte eher an Wurzeln und Stellen wo ich langsam ranfahre, kurz vorher reintrete um draufzukommen und zwischendurch garnicht trete weil sonst die Pedale aufsetzen. Beim normalen kleinen und mittleren Wurzeln im Weg mag das schwere Rad besser drüberrollen.
    Wie immer hat alles Vor und Nachteile.

    Ich warte auf die Brennstoffzelle.

    Stimmt - wenn man beschleunigen muss, um das Vorderrad hoch zu kriegen, helfen leichte Laufräder auch bergauf! smilie
  4. Meinst du das Stromer ST5?

    Exakt; ein reinrassiges Commuter-Bike, total ungeeignet für's Gelände.

    Mit der vielstufigen Motorbremse / Energierückgewinnung könnte ich langsamer den Berg runter rollen als hochfahren (wenn ich soviel Geduld hätte). Heissbremsen ist überhaupt kein Thema, denn die Vierkolben-Bremse baruche ich nur für den "letzten Meter" oder Nothalt. Es gibt aber keine Möglichkeit, diese Technologie auf einen Tretlagermotor zu übertragen.

    Der ST5 hat aber noch etliche andere Technologien, die in den nächsten paar Jahren durchaus bei besseren eMTB ankommen könnten.
  5. ich buddel das Thema nochmal aus.
    Wir hatten am Wochenende einen direkten Vergleich auf einer 33,2km Route mit 1600hm, beides laut komoot.
    Ich: 101kg, 500Wh Bosch CX Gen2 (minimale Übersetzung (15*2,5=)37,5:46
    Kumpel: 78kg, 504Wh Shimano E8000, minimale Übersetzung 34:46

    Ich bin hauptsächlich im Eco gefahren, weil wir einen Bio Biker dabei hatten und ich diese Tour anfang des Jahres abbrechen musste, weil mir wegen einem Umweg sonst der Strom ausgegangen wäre.
    Mein 500Wh Bosch Akku war 100m vor dem Auto komplett leer und der Kumpel hatte in seinem 504Wh Shimano Akku noch 2 von 5 LEDs Saft, laut Display 40km (ich nehm die Anzeige jetzt mal nicht für voll, zumal es die letzten 4km flott bergab ging).

    Erster Gedanke war natürlich das Gewicht, deswegen bin ich auf den Artikel hier gestoßen, aber ich fand den Unterschied zu groß für 25kg mehr (sein Bike ist bissle leichter).

    Der ist vollständig von der Tretkadenz abhängig. Wenn Du nicht die für den Motor optimale Kadenz bringst, sinkt der Wirkungsgrad des Motors.

    Der Ansatz mit der Trittfrequenz hatte ich gar nicht auf dem Schirm, aber bei der Übersetzung hat er an den 1.Gang-Anstiegen sicher effizienter pedaliert.
    Ist insbesonders deswegen interessant, weil ich ja sowieso überlege bei mir auf 14T umzurüsten (eff. 35:46).

    Schade dass es dafür keinen Vergleich gibt, der fehlt in dieser Serie irgendwie.
    Ist natürlich schwer in unterschiedlichen Gängen gleich viel Watt zu treten, damit das Ergebnis nicht beeinflusst wird.
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