Samstag. Welche Trails – und wann kommt das Gewitter?
Die Jungs vom Bullheadhouse hatten 6 richtig gute Stages abgeflattert. Ab 12:00 Uhr Mittags konnten wir auf Stage 1 und 6 trainieren. Die übrigen durften wir ablaufen, um am Sonntag im Rennmodus wenigstens ein wenig zu wissen, was da auf uns zukommt.
Training
Wer den Lift am Ochsenkopf kennt, weiß genau, wie gähnend langsam dieser ist. Jedes Mal, wenn ich mit ihm fuhr, dachte ich mir – wäre ich doch besser selbst hoch gefahren… Dieses Mal funktionierte das ziemlich gut, denn dank Motor konnte ich auf das Liftticket verzichten. Einmal bis ganz nach oben auf den Ochsenkopf pedalieren, kurz umschauen und ab auf die Stage 1 und direkt im Anschluss auf die Stage 6, die heute auch die Prologstrecke sein wird.
Prolog
Hammergeile Strecke, sage ich euch. Direkt vom Start weg ging es über grobe Steine. Wer hier seine Linie nicht fand, stand schonmal fast still. Nach dem Steinfeldchen kam ein langer, knochentrockener Trail, der teils mit Northshore-Elementen und Sprüngen bestückt war. Eine Stage, die unter Vollgas im Sprint genommen werden wollte, dss war dieser Prolog. Am Ende wartete, wie bereits im letzten Jahr auch, ein gebauter Zielsprung auf alle. Vollkommen außer Atem und mit der zweitschnellsten Zeit in der eBike-Klasse konnte ich den Prolog zufrieden beenden.
Sonntag – Wie nass ist die Strecke?
Es hatte geregnet! Samstag Nacht kam der Regen. Es war nicht extrem viel, aber wahrscheinlich hatte es gereicht, um die Strecke ganz anders zu machen, als sie gestern noch war.
Stage 1
Wer kennt die Downhillstrecke an diesem Berg? Eine materialfordernde und wenn man nicht aufpasst, auch eine materialmordende Strecke. Große Steinfelder, Wurzeln so dick wie meine Unterschenkel und der Regen in der Nacht machten diese Stage zu einem Tanz auf Eiern. Wer hier nicht aufpasste kam schnell zu Fall und wer zu zögerlich fuhr, der verlor auf dieser Stage schonmal richtig Zeit. Wertvolle Zeit, wie sich im Laufe des Rennens herausstellen würde.
Stage 2
„5, 4, 3, 2, 1!“ zählte mir der Streckenposten an und ab ging es. Ein tolle Stage, die richtig Spaß machte. Kaum angefangen, war sie auch schon vorbei. Das muss ich sagen ist der einzige Schwachpunkt dieser Serie, die Stages sind im Vergleich zu anderen Rennen wirklich sehr kurz.
Stage 3
Ähnliches Gelände wie bei Stage 2, nur dass die Streckenbauer nach einem schnellen Hohlweg einen ziemlich engen Technikkurs abgesteckt hatten, durch den man erstmal schnell durchkommen musste. Mir machte diese Stage extrem viel Spaß, was mir letztlich eine Zeit von 1:09 einbrachte.
Stage 4
Um zu dieser Stage zu kommen, musste man wieder ganz nach oben auf den Gipfel pedalieren. Links hinten beim alten Aussichtsturm startet der „M-Weg“, auf dem ein Teil der Stage 4 abgeflattert war. Diese Stage hatte ich mir am Samstag nicht angeschaut, was ich kurz nach dem Start extrem bereute. Eine fiese Steinpassage breitete sich nach der ersten Kurve vor mir aus, Blitzlicht krachte mir in die Augen, ich fluchte, weil ich das Gefühl hatte zu stehen und bugsierte mein 23kg schweres eBike irgendwie durch die Steinbrocken hindurch. Danach wurde aus der Stage eine absolute Highspeed-Stage, die ich ohne Rücksicht auf Verluste hinunter ballerte. Durchs Zielgatter durch rief ich: „Oh man, war die geil!“. Meine Begeisterung kam nicht von ungefähr, denn später sah ich, dass ich hier die schnellste Zeit aller eBiker fuhr.
Stage 5
Vor dieser Stage wurde ich gewarnt. Steil und sauhart, hatten Bekannte gesagt. Ich ließ mich überraschen, muss ihnen aber im Nachhinein recht geben. Diese Stage war steil und sauhart! Vom Gelände her wie ähnlich der ersten Stage, nur irgendwie steiler und härter.
Stage 6
Siegerehrung
Das Podium am Ochsenkopt – beinahe schon ein vertrautes Bild. Letztes Jahr standen die selben drei Fahrer auf dem Treppchen, nur waren damals die Plätze 1 und 3 vertauscht.
Gesamtwertung
In der Gesamtwertung führt im Augenblick Michael Vindum. Das nächste Rennen, welches gleichzeitig auch das Saisonfinale darstellt, wird die Entscheidung bringen. Ich kann nur für mich sprechen, aber denke, dass es den anderen Fahrern ähnlich geht: Ich freu mich auf Bad Endbach!
Fazit
„Am Ochsenkopf wurden uns Steine serviert, angerichtet auf feuchtem, griffigem Waldboden, garniert mit ein paar Wurzeln. Das Ganze ausgewogen kombiniert und ordentlich abgeflattert, ergab für mich das perfekte Trailmenü, wie ich es aus meiner Heimat kenne und liebe.“
Weitere Informationen
Text & Redaktion: Rico Haase | MTB-News.de 2016
Bilder: Enduro One
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