Rotwild R.G+ FS Evo im Test Mit dem E-Downhill-Bike am Gardasee

E-Downhiller in freier Wildbahn gesichtet. Auf der letzten Eurobike zeigte Rotwild das R.G+ FS Evo und vor einigen Tagen konnten wir es für einen Schnellcheck über die Trails am Gardasee jagen. Zwei Dinge gleich vorweg: Regen und Gardasee vertragen sich nicht und E-Downhiller machen richtig Spaß. Hier bekommt ihr einen ersten Eindruck.
Titelbild
Das Rotwild R.G+ FS evo
# Das Rotwild R.G+ FS evo

Kurz & knapp

Das Rotwild R.G+ FS Evo stellt mit seinem potenten Fahrwerk und den generierten 200 mm Federweg, das absolute Top-Modell bei Rotwild dar. Ein E-Downhiller, der mühelos über ruppigste Trails fliegen, den Piloten genug Reserven geben und auch im Uphill eine gute Figur machen soll – quasi ein Spaßgerät für alle Arten von Trails. Ob diese Rechnung aufgeht, haben wir in einem Schnellcheck überprüft und diesen E-Downhiller etwas genauer unter die Lupe genommen. Der Preis des R.G+ FS Evo liegt bei 8.999 €, das R.G+ FS Pro geht für 7.999 € über den Ladentisch.

Rotwild R.G+ FS Evo – Technische Daten

Geometrie

Geometriedaten des Rotwild R.G+ FS Evo
# Geometriedaten des Rotwild R.G+ FS Evo

Ausstattung

  • Rahmen: 200 mm Full Suspension Alloy 27,5+ / interne Züge
  • Dämpfer: Fox Float X2 2 Pos HSC/LSC – HSR/LSR Factory Kashima
  • Gabel: Fox 40 Float 200 FIT HSC/LSC Factory Kashima
  • Schalthebel: Shimano Saint
  • Schaltwerk: Shimano Saint 10-fach
  • Kurbel: e*thirteen Isis II 36 Z
  • Kassette: Shimano HG81 (11–36 Z)
  • Bremse: Shimano Saint (203/180 mm)
  • Laufräder: DT Swiss FR1950 27,5″ Boost
  • Reifen: Continental Kaiser Projekt 27,5″ x 2,4″
  • Sattel: Ergon SME 30
  • Lenker: PRO Tharsis 9.8 / Breite 800 mm
  • Vorbau: PRO Tharsis 9.8 / 45–50 mm / Direct Mount
  • Motor: Brose
  • Akku: 500 Wh
  • Leistung: 250 W
  • Gewicht: 21,3 kg
  • Preis: ab 8.999 €

In der Hand

Wow! Die Verarbeitung und Ausstattung sind echt spitze.

Bekommt man das Rotwild R.G+ FS Evo zum ersten Mal in die Hand, hat man sofort den Eindruck, dass an diesem eMTB alles sehr stimmig ist: Der breite Lenker, die ergonomischen Griffe, die kleinen Saint-Bremshebel, das massive Fahrwerk, der sauber verarbeitete Rahmen, der schöne Sattel – bei der Ausstattung hat Rotwild wirklich keine Wünsche offen gelassen.

Das Rotwild R.G+ FS Evo polarisiert mit einem brachialen Downhill-Fahrwerk.
# Das Rotwild R.G+ FS Evo polarisiert mit einem brachialen Downhill-Fahrwerk.
Sattes Fahrwerk von Fox
# Sattes Fahrwerk von Fox
Aufgeräumtes Cockpit
# Aufgeräumtes Cockpit - im Vergleich zur Fox 40-Federgabel wirkt das Steuerrohr filigran.
Top ausgestattet steht es da
# Top ausgestattet steht es da - das Rotwild R.G+ FS Evo

Rotwild R.G+ FS Evo – auf dem Trail

Das R.G+ FS Evo braucht Platz. Ohne selbigen wirkt es etwas träge und überdimensioniert.

„Holla die Waldfee, das ist mal ein richtig großes E-Bike.“, ruft einer unserer Tester. Schon auf den ersten Metern wird uns bewusst, wie lang dieses eMTB ist. 200 mm Federweg ist eine Ansage und verlangt vom Fahrer einiges an Fahrtechnik, wenn der Trail eng und verblockt ist. Kommt man mit diesem Gerät aber auf Trails, die genug Platz haben und eher auf Geschwindigkeit geeicht sind, dann haben Piloten mit dem Rotwild R.G+ FS Evo so richtig viel Spaß. Das Fahrwerk bügelt alles weg, der Schwerpunkt sitzt wunderbar tief und die verbauten Komponenten machen jede Schandtat mit, die man im Downhill-Einsatz erwarten kann.

Im Uphill empfinden wir den Brose-Motor als sehr gute Wahl. Die Power ist für uns genau richtig und hilft dabei, diesen Boliden auf den Berg zu bekommen, um damit im Anschluss mit Topspeed wieder hinunter zu bügeln. Bikepark ohne Lift, wir kommen!

Butterweiches, potentes Fahrwerk
# Butterweiches, potentes Fahrwerk - das komplett mit Fox-Komponenten ausgestattet ist.
Lenker verdrehen unmöglich
# Lenker verdrehen unmöglich
Gummi-Puffer schützen den Rahmen vor Beschädigungen durch die Standrohre der Fox 40-Federgabel.
# Gummi-Puffer schützen den Rahmen vor Beschädigungen durch die Standrohre der Fox 40-Federgabel.
Liegen gut in der Hand und sind ergonomisch optimal
# Liegen gut in der Hand und sind ergonomisch optimal - die Griffe von Ergon
Wer möchte, kann den Radstand verändern.
# Wer möchte, kann den Radstand verändern.
Shimano Saint-Schaltwerk
# Shimano Saint-Schaltwerk - damit ist die Kette immer unter Kontrolle

Wir konnten auch das Modell R.G+ FS Pro fahren, welches sich nur durch die Verwendung einer Fox 36-Federgabel, anstelle der massiven Fox 40, vom E-Downhiller unterscheidet und müssen den Sinn hier wirklich in Frage stellen. Das E-Bike wird durch die Fox 36 optisch agiler und auch auf dem Trail spürbar spritziger, aber einfach eine Gabel mit 20 mm weniger Federweg zu verbauen, erscheint uns nicht rund. Man muss die Fahreigenschaften hier wirklich mögen, die von einer agilen straffen Gabel und einem Sofa-ähnlichen Heck geprägt sind. Großer Nachteil des R.G+ FS Pro: Pedalaufsetzer. Schon auf der Straße hackten wir einige Male mit dem Pedal in den Asphalt, ein Umstand, der auf dem Trail zu echten Problemen führen kann. Liebe Rotwild-Ingenieure, bitte bessert bei diesem Modell nach und entwickelt ein eigenes Fahrwerk, das vorne und hinten mit 180 mm Federweg ausgestattet ist. Wir werden es lieben!

Meinung @eMTB-News.de

E-Downhiller sind noch eine ganz junge Gattung und stellen momentan die Exoten der sportiven E-Bikes dar. Will man über Hindernisse nicht leblos drüber rollen, sondern aktiv und schnell fahren, dann verlangt viel Federweg eine kraftvolle Fahrweise und will beherrscht werden. Das Rotwild R.G+ FS Evo ist für den normalen Trail vielleicht etwas zu mächtig, macht aber auf schnellen Downhills extrem viel Spaß.

  • Stärken: Top-Fahrwerk
  • Schwächen: Aktuell keine – allerdings konnten wir das Rad noch nicht ausreichend in hartem Terrain bewegen
Das Rotwild R.G+ FS Evo verrät im Stand schon, wofür es gebaut wurde.
# Das Rotwild R.G+ FS Evo verrät im Stand schon, wofür es gebaut wurde.

Wie seht ihr das, wäre ein E-Downhiller etwas für euch?


Weitere Informationen

Website: www.rotwild.de
Text & Redaktion: Rico Haase | eMTB-News.de
Bilder: Rico Haase

27 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. man kann die tretlagerhöhe durch mehr luftdruck und grobstolligere reifen anpassen. die aufsetzer kann man abmildern wenn man sich eine seite vom pedal glattschleift. dann gleitet es.

    Ich gehe mal eher davon aus, dass das Ironie warsmilie
  2. oder ohne sag fahren. ist auch noch eine möglichkeit die mit wenig aufwand verbunden ist.

  3. ich bin ja ein fan von pedalstrategien. mit dem neuen modus sollte das doch auch möglich sein.

    der akku am bike hätte ja jetzt potential für ein air ride fahrwerk. da könnte sich jeder je nach trail sein niveau einregeln. vielleicht noch mit einem gymbal sensor kombiniert so dass man gröbste passagen einfach grad gelevelt komplett durchtreten kann. ist mir auf jedenfall lieber als wenn die trails planiert werden nur weil einige sich fahrerisch so gar nimmer am gelände anpassen wollen.

  4. ist mir auf jedenfall lieber als wenn die trails planiert werden nur weil einige sich fahrerisch so gar nimmer am gelände anpassen wollen.

    Die, die Ihre Fahrtechnik nicht dem Gelände anpassen wollen, sondern sich das Gelände passend feilen sollen gefälligst auf der Forstautobahn bleiben, dort sind sie besser aufgehoben.

    Oder das fahren was ihren technischen Fähigkeiten entspricht.
  5. Die Modelle von Haibike, mit der alten Geometrie, sind da eher suboptimal.
    da muss ich dir recht geben ..servus rico
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