Rotwild R.E750 Pro
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 170-170 mm/160-160 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ, 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Brose |
Akkukapazität | 750 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 23,1 kg |
Website | www.rotwild.de |
Im Sommer 2019 stellte Rotwild seine Neuheiten 2020 vor und zeigte die neu konstruierte Rahmen-Plattform mit formschönem Carbon-Rahmen und vielen cleveren Details, die Lutz Scheffer (Designer bei AMP und Leiter des ADP Concept Design Center in Garmisch-Partenkirchen) entworfen und entwickelt hat. Herzstück ist das zentral platzierte Motor- und Akku-System, bestehend aus Brose Drive S Mag-Motor und IPU750-Akku mit 750 Wh, der große Reichweiten verspricht. In der langhubigsten Pro-Variante kommt dieses E-MTB mit 170 mm an der Front und 160 mm am Heck, stabilem DT Swiss HX1501-Laufradsatz, einfach zu verstellender 8Pins-Sattelstütze, haltbarem Acros-Steuersatz mit integriertem Lenkanschlag und der Möglichkeit, mittels MonkeyLink einen Frontscheinwerfer zu montieren. Alles in allem gute Voraussetzungen, den Sektor der E-Endurobikes gehörig aufzumischen und diverse Platzhirsche zu ärgern. Erhältlich ist das Rotwild R.E750 in insgesamt zwei verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell mit dem Kürzel „Pro“ wechselt ab 8.499 € den Besitzer.
Hier findest du weitere E-Mountainbike Vergleichs- oder Einzeltests von eMTB-News.de
Geometrie
Laut Geometriedaten ordnet sich das Rotwild R.E750 in Sachen Abmessungen und Winkel in das moderne Bild eines E-Enduros ein und suggeriert ein komfortables, sportliches E-Mountainbike mit einer grundsoliden Geometrie. Mit einem Reach von 459 mm und einem Stack von 644 mm (bei Rahmengröße L) bleibt genug Platz über dem Hauptrahmen, um sich jedweden Herausforderungen zu stellen, die ein Trail vor einem auftürmen kann. Angenehm niedrig ist die Überstandshöhe (735 mm bei Rahmengröße L).
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 735 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 23,1 kg (Rahmengröße L)
Framesize | Rahmengröße | S | M | L | XL |
Seat Tube Length | Sitzrohrlänge | 413 mm | 444 mm | 473 mm | 509 mm |
Top Tube Length | Oberrohrlänge | 590 mm | 620 mm | 657 mm | 691 mm |
Head Tube Length | Steuerrohrlänge | 110 mm | 110 mm | 130 mm | 140 mm |
Reach | Reach | 395 mm | 428 mm | 459 mm | 490 mm |
Stack | Stack | 616 mm | 624 mm | 644 mm | 655 mm |
Head Tube Angle | Lenkwinkel | 65° | 65° | 65° | 65° |
Seat Tube Angle | Sitzwinkel | 73,5° | 73,5° | 73,5° | 73,5° |
Chainstay Length | Kettenstrebenlänge | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
Wheelbase | Radstand | 1180 mm | 1206 mm | 1244 mm | 1278 mm |
Ausstattung
Das Rotwild R.E750 ist in zwei Ausstattungen erhältlich. Die günstigere Core-Version kostet ab 6.999 € (UVP) und verfügt im Unterschied zur Pro-Version nicht über eine Teleskopstütze von 8pins und DT Swiss HX1501-Laufräder mit Spline ONE-Technologie. Die Pro-Variante bremst mit Shimano XT-Scheibenbremsen und schaltet auch mit Produkten der Shimano XT-Serie. Bei den Laufrädern setzt man auf gemixte Laufradgrößen aus 29″-Vorderrad und 27,5″-Hinterrad, welches – im Unterschied zum 2,4″-Reifen vorne – mit einem Reifen in 2,6″ bestückt ist. Der Preis für die Pro-Variante beginnt bei stattlichen 8.499 € (UVP).
- Federgabel Fox Performance Elite (170 mm)
- Dämpfer Fox Float X2 (160 mm)
- Schaltung Shimano XT
- Bremsen Shimano XT
- Motor Brose Drive S Mag
- Akku/Kapazität IPU750 mit 750 Wh
- Display Bloks 14D
- Reifen Continental Baron Projekt
- Cockpit Rotwild (780 mm) / Rotwild (50 mm)
- Sattelstütze 8Pins Ø 34.9 mm (Hub: 168 mm (S) / 192 mm (M) / 210 mm (L) / 228 mm (XL)
- www.rotwild.de
Frame | Rahmen | Carbon-Rahmen mit integriertem, herausnehmbaren Akku |
Fork | Gabel | Fox 36 Float Performance Elite 170 mm |
Shock | Dämpfer | Fox Float X2 Performance |
Shifter | Schalthebel | Shimano XT |
Derailleur | Schaltwerk | Shimano XT 12fach |
Cassette | Kassette | Shimano CS 7100 10-51 |
Cranks | Kurbel | E13 Plus 160 mm (S, M) / 165 mm (L, XL) |
Brakes | Bremse | Shimano XT 8120 / 203 mm Scheiben |
Wheels | Laufräder | DT Swiss HX1501 SPLINE ONE |
Tire front | Vorderreifen | Continental Baron Projekt Protection 29x2,40" |
Tire rear | Hinterreifen | Continental Baron Projekt Protection 27,5x2,60" |
Seat | Sattel | Ergon SM Comp |
Seatpost | Sattelstütze | 8PINS / Ø34.9 mm / OFFSET / 168 mm (S) / 192 mm (M) / 210 mm (L) / 228 mm (XL) |
Bar | Lenker | B35 Ø35 mm / 15 mm rise / 780 mm width |
Stem | Vorbau | S35 Ø35 mm / 50 mm / MonkeyLink ready |
Motor | Motor | Brose Drive S Mag |
Display | Display | Bloks 14D |
Battery | Akku | IPU750 / 750 Wh |
Power | Leistung | 250 Watt |
Weight | Gewicht | 23,1 kg |
Price (RRP) | Preis (UVP) | ab 8.499 € |
Motor & Akku
Auch in der Saison 2020 setzt Rotwild auf Motoren aus Deutschland. Im R.E750 schiebt ein Brose Drive S Mag an, der mit seinem maximalen Drehmoment von 90 Nm für ordentlich Vortrieb sorgt. Im Gegensatz zu den sonst eher leisen Motoren von Brose machte der hier verbaute deutlich Sound, wenn er richtig unterstützen musste. Die neu konstruierte Entnahme des 750 Wh-Akkus gestaltete sich als Kinderspiel. Informationen zu Reichweite, Strecke, Akkuladung und Unterstützungsstufen zeigt das kleine Bloks-Display an. Im Stand wirkte es sehr smart und wertig, aber unter realen Bedingungen auf dem Trail erwies es sich wiederholt als nur bedingt tauglich. Die Zahlen sind sehr klein und der Kontrast nicht sehr hoch, weshalb man mit einem flüchtigen Blick beinah keine Zahl erfassen bzw. lesen kann. Im Nachgang konnten wir selbiges E-MTB mit dem neuen Allround-Display von Brose fahren, welches uns in Sachen Lesbarkeit deutlich besser gefiel.
- Motor: Brose Drive S Mag
- Akku: 750 Wh
- Leistung: max. 250 Watt
- Max. Drehmoment: 90 Nm
- Display: Bloks 14D
Der Brose Drive S Mag, verfügt über ein leichtes Magnesium-Gehäuse und bietet eine Unterstützung von bis zu 410 %. Dank des neuen Werkstoffes und einer Überarbeitung der Gehäuse-Konstruktion konnten die Ingenieure bei diesem Motor gegenüber dem Vorgängermodell Brose Drive S Alu 500 g Gewicht einsparen, die Hitzebeständigkeit verbessern und die Kraftentfaltung deutlich steigern. In steilen Sektionen auf dem Trail, an denen der alte Motor schwächelte, schiebt der neue Motor stoisch nach oben. Trittfrequenzen von 90 bis 110 U/min stellen überhaupt kein Problem dar, wodurch dieses System besonders für sportliche Fahrerinnen und Fahrer interessant wird. Die Geräuschkulisse ist im Vergleich zum Vorgängermodell etwas lauter, nervt aber nicht mit einem Brummen oder Summen, wie es einige Mitbewerber tun.
Magnesiumgehäuse beim Brose Drive S Mag – bahnbrechend und visionär!
Mit der jüngsten Entwicklung von Brose bringt der deutsche Hersteller einen kompakten, leichten und kraftvollen Motor auf den Markt. Das kleine Kürzel „Mag“ deutet es schon an, hier wurde ein neues Material für das Gehäuse gewählt, nämlich leichtes Magnesium. Die Ingenieure konnten durch die Überarbeitung der Konstruktion und die Verwendung eines Magnesiumgehäuses das Gewicht um 500 g reduzieren, die Wärmeableitung massiv verbessern und das Einbauvolumen um 15 % reduzieren. Magnesium als Material für einen Elektromotor, damit ist der Premiumhersteller wieder einmal Vorreiter in Sachen Produktentwicklung, denn während andere Hersteller auf Aluminium setzen, traut sich Brose an die Nutzung und Verarbeitung des leichten Metalls.
„Uns war es bei der Weiterentwicklung des Brose Drive S wichtig, die Markttrends zu kleineren und leichteren aber dennoch kraftvollen Antrieben aufzugreifen. Wir haben mit dem Drive S Alu und dem neuen Drive S Mag zwei langlebige, robuste und kraftvolle Antriebe für den E-MTB-Bereich entwickelt. Dabei stellt natürlich unser Know-how aus mehr als 100 Jahren Automobilerfahrung einen großen Mehrwert dar. So punkten wir auch im Bereich der Elektromobilität und beim E-Bike“, sagt Horst Schuster, Leiter Vertrieb & Marketing / E-Bike-Antriebe bei Brose.
Besonders auffällig sind die neuen Montageaufhängungen am Brose Drive S Mag – es gibt ihn mit aufgesetzten Halterungen und gewichtsoptimiert mit integrierten Halterungen. Der überarbeitete Motor wiegt nun schlanke 2,9 kg und dank der neuartigen Aufhängung- und Montagemöglichkeit können Rahmenbauer ihre Konstruktion um bis zu 500 Gramm leichter machen – damit werden, nimmt man Motor und Rahmen in Summe, Gewichtseinsparungen von bis zu einem Kilogramm möglich.
Doch auch unter der Haube des kompakten Magnesiumgehäuses hat sich einiges getan. So wurde beispielsweise eine vollkommen neue Motorsoftware entwickelt und die Elektronik überarbeitet. Des Weiteren legten die Konstrukteure Wert darauf, den Brose Drive S Mag servicefreundlicher zu machen, haben die Anschlüsse gebündelt und an einem leicht zugänglichen Ort platziert. Dazu kommt, dass der Lichtausgang nun eine Spannung von 12 V aufweist.
Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Tatsächliche Reichweite
53,3 km / 1210 hm
2 h 12 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde mit dem Rotwild R.E750 Pro.
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 53,3 km / 1210 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Auf dem Trail
Uphill
Im Uphill bremst uns nur der Conti-Reifen am Hinterrad.
Noch vor dem ersten Uphill-Test sind wir gespannt auf die Performance, die das Rotwild R.E750 in dieser Diszipin an den Tag legen wird, und schon nach wenigen Metern in steilem Gelände wird klar: Dieses E-Mountainbike kann klettern, und zwar richtig! Der Brose Drive S Mag schiebt mit einem maximalen Drehmoment von 90 Nm auch steile Rampen in zügigem Tempo hinauf. Dank guter Körperposition gelingt es uns mühelos, auch technisch kniffligere Abschnitte zu meistern. Dank Mixed-Wheels – 29″-Laufrad an der Front, 27,5″+ am Heck – ist es spielend möglich, das E-MTB auch in engen Kehren zu drehen und hindurch zu manövrieren. Trotz größerem Vorderrad neigt die Front nicht zum Steigen, wenn man das Gewicht ein wenig nach vorne verlagert. Leider ist der Brose Drive S Mag in unserem Testbike nicht so leise, wie wir es eigentlich von den Agregaten aus Deutschland gewohnt sind, denn dieser Kollege surrt mit einer gewissen Lautstärke und macht unüberhörbar kenntlich, dass er mit kraftvoller Unterstützung den Trail hinauf schiebt.
Manko: Reifen! Der breite Continental-Reifen am Hinterrad weckt in der Theorie den Eindruck, als hätte er Grip ohne Ende, aber in der Realität enttäuscht der Pneu, denn bei losem Untergrund rutscht das Hinterrad frühzeitig durch und wir haben wenig Traktion, da sich die wenigen kleinen Stollen einfach nicht tief genug in den Untergrund graben können.
Downhill
Souverän heizen wir über ruppigste Trails.
Die Fox-Komponenten bestehend aus Fox 36-Federgabel und Fox Float X2-Dämpfer sind ein Garant für beste Performance, wenn es um schnelle Downhills geht. Unzählige Profis setzen in der EWS auf genau diese Produkte, wenn sie schnelle Enduro-Kurse befahren. An der Front arbeitet die Gabel tadellos und schluckt mühelos alles weg, was sich uns in den Weg stellt. Am Heck verleiht der Dämpfer diesem E-MTB ein sehr sattes Fahrverhalten, wenngleich es sich doch etwas leblos anfühlt und wir ein wenig Feedback vermissen. Das R.E750 bügelt gnadenlos über alles drüber und kommt nie aus der Ruhe, denn auch wenn sich bei uns schon kleine Schweißperlen auf der Stirn bilden, zieht dieses E-Enduro noch immer souverän seine Kreise. Auch die wildesten Trailpassagen und härtere Fahrsituationen schaffen es nicht, dieses E-Mountainbike an seine Grenzen zu bringen.
Allerdings muss man auch erwähnen, dass zum verspielten Fahren einiges an Kraft notwendig ist, denn ein Animateur ist das Rotwild nicht. Durch den langen Radstand (1244 mm bei Rahmengröße L) in Kombination mit dem Fahrwerk liegt es einfach zu plush auf dem Trail. Vollgas – perfekt. Verspielt – weniger.
Trail
Grenzbereich? Unfassbar breit!
Auf schmalen Trails in kupiertem Gelände fühlen wir uns mit dem Rotwild R.E750 wohl. Immer wenn es heißt, auch mal aus eigener Kraft über die motorunterstützten 25 km/h zu pedalieren, gelingt uns dies dank vollkommen entkoppeltem Brose-Motor mühelos. Es macht einfach Spaß, über den Trail zu heizen und auch in Kurven die Geschwindigkeit hoch zu halten. Mit den gemixten Laufrädern und der daraus resultierenden Präzision am schmalen 29″-Vorderrad fühlen wir uns auch auf engen Trails mit vielen Richtungswechseln sehr wohl. Der Grenzbereich dieses E-MTBs ist – wie schon im Downhill-Abschnitt erwähnt – unfassbar breit und verzeiht einige grobe Fehler, die man in Sachen Fahrtechnik so machen kann.
Leider haben wir unsere Mühen mit dem Bloks-Display. Auf ruppigen Trailpassagen mal eben schnell schauen, wieviel Akku wir noch haben – Fehlanzeige. Das Display sieht zwar sehr smart aus, kann aber in Sachen Lesbarkeit nicht mit Displays anderer Anbieter mithalten.
Das ist uns aufgefallen:
- Souverän und gutmütig im Handling Während andere E-MTBs schmale Grenzbereiche haben, lässt sich das Rotwild R.E750 kaum aus der Reserve locken. Souverän zieht es seine Bahnen und wirkt beruhigend, wenn wir uns längst schon in der Wiese liegen sehen.
- Bloks-Display schlecht lesbar Ja, smart sieht das Display aus, aber unter realen Bedingungen ist es kaum nutzbar. Die Tasten geben wenig Feedback und die Lesbarkeit ist – vor allem während der Fahrt – mittelmäßig bis schlecht.
- 8Pins-Sattelstütze Diese Stütze punktet mit der kinderleichten Einstellbarkeit und dem massiven Hub von bis zu 228 mm (XL).
- Centerlock knarzt Wer im Stand die Bremse zieht und das E-MTB etwas hin und her schiebt, der vernimmt ein Knarzen der Centerlock-Bremsscheiben. Nicht weiter tragisch, aber nervig.
- Enorme Reichweite Mit über 1200 Höhenmetern und mehr als 53 Kilometern bei maximaler Unterstützung zählt das R.E750 zu den absoluten Dauerläufern. Wenn man hier etwas auf den Stromverbrauch schaut, dann sind Trailrunden mit 70 Kilometern machbar. Das gefällt uns!
- Hinterrad-Reifen suboptimal Rotwild montiert am Hinterrad einen Continental Baron-Reifen in 27,5 x 2,60″. Der Reifen wirkt mit seinen kleinen Stollen irgendwie aufgeblasen und nicht wirklich für E-Bikes konzipiert. Frühzeitig verliert er auf losem Untergrund den Grip und die Traktion.
- Innovative MonkeyLink-Lichthalterung Licht am E-Bike erhöht die Sicherheit und ermöglicht das Fahren bei Dämmerung. An diesem E-MTB lässt sich schnell und einfach ein Frontscheinwerfer anbauen.
Fazit: Rotwild R.E750 Pro
„Das Rotwild R.E750 bringst du nicht
an seine Grenzen!“
Das Rotwild R.E750 Pro ist ein potentes E-Enduro, welches sich souverän und gutmütig über den Trail steuern lässt. Wenn einem selbst schon die Angstschweißperlen auf der Stirn stehen, dann zieht dieses E-MTB noch immer stoisch und unbeeindruckt seine Kreise. Der Grund, weshalb wir dieses E-Mountainbike nur sehr schwer an seine Grenzen bringen, ist das satte Fox-Fahrwerk, das ausbalancierte Gewicht und die stimmige Geometrie. Zwar vermissen wir etwas Lebhaftigkeit am Heck, aber der weniger versierte Pilot wird genau dieses plushe Fahrverhalten lieben, wenn er zügig durch's Unterholz pflügt. Der Preis für dieses hübsche E-Enduro ist hoch, aber die Ausstattung ist stimmig, hochwertig gewählt und mit dem 750 Wh-Akku sind ausdauernde Trailrunden garantiert.
Für was genau das R.E in der Modellbezeichnung steht und was der Hersteller damit bezeichnen möchte, ist uns bekannt. Wir übersetzen es aber so: Dieses E-MTB kann richtig Enduro und besitzt eine enorme Reichweite. Unser geheimer Wunsch an die Macher bei Rotwild: Dieses Modell mit etwas reduziertem Federweg (160/150 mm) und 29"-Laufrädern vorne und hinten – et voilà, schon hätten wir ein Traum-E-Enduro.
Pro / Contra
Stärken
- innovatives Design mit smarten Features
- enorme Reichweite
- sehr gutmütig und souverän zu fahren
- smarte MonkeyLink-Lichthalterung
Schwächen
- Bloks-Display schlecht lesbar
- wenig Profil am Hinterrad-Reifen von Continental
- Centerlock knarzt
- im Sprint kann das breite Oberrohr hinderlich sein
Wie gefällt euch dieses E-Mountainbike? Spricht euch das Rahmen-Design des neuen Rotwild R.E750 an?
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Rotwild R.E750 Pro getestet
- Bamberg, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile, technische Uphills und flowige Downhills.
- Brixen, Italien: Steile, lange Uphill-Sektionen mit Steinfeldern hinauf und Naturtrails sowie gebaute Strecken im Bikepark wieder hinunter.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
Rotwild R.E750 Pro
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
100 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumMit knapp über 400 mm geht der 750er und 625er doch in fast jeden Rucksack.
ca 420mm beim Bosch - geht in einen 18l Evoc gerade so rein. und wenn ich mit dem Helm nach hinten gehe stoße ich an.
Ich denke auch, dass ein Akku im Rucksack im Falle eines Sturzes noch ein zusätzliches Verletzungsrisiko birgt.
Ich bin letztes Jahr fast immer mit Akku im Rucksack gefahren. Kann man machen aber es nervt schon auf Dauer und auch der Platz im Rucksack lässt sich sinnvoller verwenden. Daher hab ich ja zum Mogelakku gegriffen und er hat sich seit dem Update auch bewährt. Müsste ich nächstes Modeljahr allerdings ein Bike kaufen, dann würde ich auch zu so einem Rad mit Dualakku greifen. 625er integriert und bei Bedarf einen 500er oder 400er zusätzlich im Rahmen ist schon eine feine Option. Zweitakku im Rucksack käme aber keines Falls mehr in Betracht.
Weiß einer genaueres, ob das RE irgendwann wieder verfügbar sein wird?
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