S-Pedelecs auf Radschnellweg FRM1 erlaubt Versuch zwischen Frankfurt und Darmstadt gestartet

S-Pedelecs auf dem Radweg erlaubt: Das gilt ab sofort auf dem Radschnellweg FRM1 zwischen Frankfurt und Darmstadt. Auf welchem Abschnitt die Fahrerlaubnis gilt und für wie lange, erfährst du im Artikel.
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Im Rahmen eines Verkehrsversuchs möchte das Land Hessen ab sofort die Auswirkungen einer Aufhebung des Fahrverbotes für 45 km/h schnelle E-Bikes, sogenannte S-Pedelecs, auf dem Radschnellweg FRM1 zwischen Darmstadt und Frankfurt untersuchen. Die Testphase wird es S-Pedelecs ermöglichen, den Abschnitt zwischen Langen und Darmstadt-Nord zu nutzen. S-Pedelecs, die äußerlich konventionellen E-Bikes ähneln, haben eine höhere Geschwindigkeitsbegrenzung von 45 km/h und werden daher vom Gesetzgeber als „Kraftfahrzeuge“ eingestuft, die normalerweise nicht auf Radwegen fahren dürfen.

Kontrolle durch Geschwindigkeitsmessungen

Die Hochschule Darmstadt unterstützt bei der Analyse des Verkehrstests, der das Ziel hat, zu untersuchen, ob Radschnellwege für die Nutzung durch S-Pedelecs geeignet sind. Die Universität wird das Sicherheitsniveau auf dem Radweg durch Geschwindigkeitsmessungen, Vor-Ort-Befragungen und Interviews erfassen.
Der Verkehrsversuch zielt darauf ab, die Geschwindigkeiten verschiedener Nutzergruppen zu untersuchen und die Auswirkungen der Nutzung von S-Pedelecs auf dem Radweg zu analysieren. Radwegnutzer und -nutzerinnen werden gebeten, auf Schilder zu achten, die die Bereiche kennzeichnen, in denen S-Pedelecs erlaubt sind.

Erste Ergebnisse des Verkehrsversuchs im Frühjahr 2025 erwartet

Einige argumentieren, dass S-Pedelecs nur für kurze Zeit unter maximaler Anstrengung eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erreichen und daher eine ähnliche Durchschnittsgeschwindigkeit wie Rennräder haben. Gleichzeitig werden S-Pedelecs als hervorragender Ersatz für das Auto angesehen, insbesondere für längere Alltagsfahrten. Im Kontext der Verkehrssicherheit wird jedoch die Eignung von S-Pedelecs auf Radwegen infrage gestellt, da es große Geschwindigkeitsunterschiede zwischen S-Pedelec-Nutzern und langsameren Radfahrern gibt.

„Die Durchführung von Verkehrsversuchen ist entscheidend, um alle möglichen Wege für eine schnellere Verkehrswende zu testen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Darmstadt hier nun in die Umsetzung gehen und bin gespannt, welche Ergebnisse wir daraus ziehen können.“

Kaweh Mansoori, Verkehrsminister

Das Hessische Ministerium und das Regierungspräsidium Darmstadt behalten sich das Recht vor, den Verkehrsversuch innerhalb des Jahres vorzeitig zu beenden, falls Sicherheitsprobleme auftreten.

Infos: Pressemitteilung Wirtschaft Hessen | Bild: Wikimedia Commons

15 Kommentare

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  1. Verstehe die Diskussion nicht. Das S-Pedelecs nichts auf den (bei uns üblichen) Radwegen, auf denen auch Fußgänger und Kinder unterwegs sind, zu suchen haben, dürfte jedem klar sein ... und das wird auch nicht kommen.
    Dass es spezielle Radwege (zum Beispiel entlang der Bundesstraßen) gibt, mir fällt da sowas wie Nürnberg - Erlangen ein, auf denen Pendler mit ihren 45 km/h - Raketen zur Arbeit und zurück hecheln dürfen, fände ich hingegen vernünftig.
    Allerdings gibts bei uns hier in Nürnberg nur so wenige dieser Bikes, dass sie einfach keinen Faktor darstellen, den es in der Verkehrsplanung zu berücksichtigen gilt, fürchte ich.
    Ansonsten melde ich schon mal den Wunsch nach speziell geteerten Wege für mein E-Skateboard an ... 🙄

  2. Ich wohne in Südhessen
    Das Projekt ist in meinen Augen ( und in vieler, normaler, unbeteiligter Bürger) eine Steuergeldverschwendung hoch 3.
    Warum?
    Es gibt schlichtweg keine Nutzung die das Rechtfertigen könnte. (Radschnellwege hier) Die öffentlichen Verkehrsmittel zwischen DA und FfM sind eng getaktet und funktionieren (trotz DB) gut und werden intensiv genutzt. Anzahl radelnder (Pedelec)Pendler vernachlässigbar.

    Jetzt will man den Radschnellweg auch noch bis Heppenheim fortführen. Nutzung hier, da weniger Leute hier wohnen, wird noch geringer sein. Zudem gibt es bereits einen gut ausgebauten Radweg Heppenheim nach DA.

    Aber unsere Hobbypolitiker hier haben nichts besseres zu tun, als auf diesen Pseudo-Umwelt-Grünnwashing Zug ... äh.. Radweg aufzuspringen.
    Mit Geldern die sie eh nicht haben. Und wenn sie diese hätten wären sie für 100 Dinge sinnvoller angelegt. (z.B. Renovierung und Erweiterung der Kitas, incl. gscheider Bezahlung der MA dort, in den vielen Neubaugebieten hier die völlig ohne Infrastruktur hochgezogen wurden).
    Oder die würden endlich mal die normalen Radwege sanieren. Viele wurden billigst angelegt mit dem Ergbnis, dass sie kaputt sind. Bei machen drücken die Wurzeln der Bäume, die man zu dicht und ohne gscheiden Radwegunterbau gepflanzt hat, den Teer hoch. Die kannst nur noch mit dem MTB Fully befahren.

    Das sind die Diskussionen die geführt werden müssten, und nicht ob 40km schnelle Räder da drauf sollten. Und ja, die sollten auf dem erwähnten Abschnitt drauf. Da herrscht sowenig Frequenz, da passiert nix.

  3. Die wollen das wirklich gnadenlos durchziehen. 23 Mio. Pahhh, Ponyhof.
    Vielleicht noch folgende Infos:

    • Es gibt bereits 2 Radwege (nicht kreuzungsfrei aber geteert) zwischen Heppenheim und Zwingenberg
    • Ein Teilstück wurde leider vom Untergrund zu dünn gemacht. Wurzeln drücken sich durch und bilden eine Bikepark-Hoppelstrecke.
    • Geld für eine Sanierung? Keines da
    • Bensheim muss für den Radschnellweg ca. 500T€ aufbringen. Kein Problem. smilie
    • Bensheim hat im Jahr 2024 ca. 14 Mio€ Schulden.
    • Nach der jetzt veröffentlichten Schätzung sind es aber Ende 2024 doch schlappe 40 Mio€
    • Nützliche Instandhaltungen an Kitas, Straßen, Schulen, Sporthallen werden nicht gemacht.
    • Aber 500T€ für einen unnützen Radschnellweg ==> ja klar!!!!!!
    Screenshot 2024-07-10 122433.png
  4. Die 3 Pleitkommunen hier wollen das gnadenlos durchziehen. Nur damit etwas grüngewaschener Ökotouch an den Verantwortlichen kleben bleibt.
    Die sollten sich lieber mal auf die nicht instandgesetzten, bestehenden Radwege kleben.
    Wenn man die mal instandsetzt und gscheid ausschlildert, wäre das Thema durch. Für vielleicht 1 Mio.
    Und die senilen Greise hier vom AFCD jubeln.
    Ich fasse es nicht.
    Für Schüler? Die quälen sich seit Jahrzehnten in die völlig unzureichend getakteten Busse von den Dörfchen in die 3 Städte Zwingenwerg, Bensheim, Heppenheim.
    Pendler? Die wenigen Gewerbegebiete hier liegen soweit Ausserhalb. Da wird nie ein Radweg vorbei führen.

  5. DocB
    Dabei seit 01/2010

    ich fahre 36km einfach mit dem S-Pedelec und würde mich egoistisch natürlich über gute Infrastruktur freuen. Allerdings begegne ich auf dem Überland-Stück gerade morgens um 7 höchstens mal 3-4 Leuten. Dabei nutze ich den sehr breiten Radweg , der aber größtenteils ein breiter geteerter Wirtschaftsweg ist, wo die modernen Trecker mit Überbreite noch draufpassen (und auch min. 40 Sachen fahren). Rennradler fahren dort auch mit +45 km/h
    Mir würde es also einfach schon reichen, wenn ich dort nicht mehr illegal wäre. Das kostet im Prinzip nix (ja, Verwaltungsosten für Gesetzesänderung) und man könnte gerne das Geld in die innerstädtischen Radwege stecken. Diese sind nämlich teilweise wirklich eng, verwinkelt, mit überraschenden Einmündungen usw. Dort fahre ich trotz S-Pedelc so langsam wie ein normaler Radler (ja, das geht!) und bin trotzdem oft in haarigen Situationen.

    Fazit: Schnellwege über Land sind meistens unnötig, finde ich. Wie immer: Ausnahmen bestätigen die Regel.

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