Sahmurai Sword im Test: Irgendwann hatte der ehemalige XC-Profi Stefan Sahm genug von den ständigen Platten und machte sich an die Entwicklung des Sahmurai Swords: Ein Tubeless-Reparatur-Set, das sich unauffällig im Lenkerende verstecken lässt. Das macht das Helferlein perfekt für den Renneinsatz – egal ob nun Marathon oder Enduro. Wir haben im Verlauf einer Saison getestet, wie sich das Samurai-Schwert in der Werkstatt oder, wenn es ernst wird, draußen auf dem Trail schlägt.
Steckbrief: Sahmurai Sword
Als XC-Rennfahrer weiß Stefan Sahm, was für ein Ärgernis ein platter Reifen in einer Rennsituation ist und was eine schnelle Reparatur wert sein kann. Außerdem sind Marathon-Fahrer schon ohne Rucksack hinaus in die weite Welt, als die heute hippen Enduristen noch am Daumen gelutscht haben. Eine Lösung musste her: das Sahmurai Sword! Ähnlich wie beim Konkurrenten MaXalami wird hier zur Reparatur ein Gummi-Plug über ein schmales, gegabeltes Werkzeug in das Loch im Reifen gestopft. Der Clou des Systems ist jedoch, dass die Werkzeuge im Griff einen Extender haben und flach wie ein Bar-End abschließen. So kann man sie einfach in den Lenker stecken, den Extender durch Drehen aufspreizen und sie sitzen fest – fertig ist der Lack!
- Besonderheit lässt sich unauffällig im Lenker verstauen
- Lenkerinnendurchmesser 17–21 mm
- Lierferumfang Gabel, Ahle, 5 Plugs
- www.sahmurai-sword.de
- Preis 29,90 € (UVP)
Im Lieferumfang ist nicht nur das Gabel-Werkzeug, mit dem die schwarzen Plugs in den Reifen gesteckt werden, enthalten, sondern auch eine Art Ahle, mit der Schaden im Reifen auf die passende Größe zurechtgefeilt werden soll. Außerdem bekommt man fünf ziemlich lange Plugs mitgeliefert. Ersatz-Plugs gibt es entweder bei Sahmurai direkt oder auch im Automobil-Handel. Mit einem Preis von 29,90 € ist das Sahmurai Sword im Mittelfeld angesiedelt, bietet mit der praktischen Verstaumöglichkeit jedoch auch einen entscheidenden Mehrwert.
Werkstatttest – Sahmurai, MaXalami und Dynaplug im Vergleich:
Länge Schnitt | Maxalami Basic Tube | Sahmurai | Dynaplug |
---|---|---|---|
5,5 mm | 100 % dicht | 100 % dicht | 100 % dicht |
12 mm | leichtes Leck | leichtes Leck | dichtet nicht |
Bitte beachtet, dass die Werkstatttests vor allem Vergleichszecken dienen. Löcher, die in der Werkstatt sicher geschlossen werden, können sich durch das ständige Walken des Reifens auf dem Trail schnell wieder öffnen.
Auf dem Trail
Die Montage des Sahmurai Sword ist denkbar einfach: Die Bar-Ends entfernen – manchmal muss man dazu die äußeren Klemmringe lockern – und die Expander der Sahmurai-Werkzeuge soweit aufdrehen, dass sie sich gerade so in den Lenker einschieben lassen. Abschließend einfach die herausstehenden Enden handfest in Uhrzeigerrichtung festdrehen – voilà! Idealerweise sollte man bereits vor der Abfahrt einen schwarzen Plug in das Gabel-Werkzeug eingeführt haben. Dazu muss man den Plug einfach platt drücken und mit etwas Gefummel einfädeln. Die restlichen Plugs lassen sich ebenfalls im Lenker verstauen, sind dort jedoch im Fall der Fälle schwer erreichbar – die Hosentasche ist besser!
Während der Fahrt stört das Sahmurai Sword erwartungsgemäß in keinster Weise. Man sollte den Expander allerdings ziemlich fest drehen, ansonsten kann er sich etwas lockern. Verloren haben wir trotz Stürzen auf das Lenkerende jedoch keins der Werkzeuge. Kommt es zu einem Loch im Reifen, hat man das Werkzeug schnell in der Hand – ist der Plug bereits installiert, kann es gleich losgehen! Wir empfehlen, auf die Benutzung der mitgelieferten Ahle zu verzichten, denn das kostet nur Zeit und Luftdruck und bringt ohnehin nicht viel. Bei allen Schäden, die uns auf dem Trail zugestoßen sind, handelte es sich um Durchschläge der Felge auf den Reifen. Bei diesen länglichen Rissen führt man das Tool am besten möglichst widerstandsarm in den Reifen ein und dreht es dann so, dass der Plug sich gut im Riss breit machen kann. Anschließend das Tool entfernen und gegebenenfalls den Plug etwas festhalten. Dieser sollte wenige Millimeter über den Reifen hinaus stehen. Im Zweifel sollte man ihn lieber mit einem Messer etwas kürzen, da er sich beim Bremsen sonst herausziehen kann. Die flache, breite Form des Sahmurai Sword sorgte im Test für die beste Ergonomie, da man das Tool so ganz leicht mit dem Handballen in den Reifen drücken kann, ohne abzurutschen.
Die mitgelieferten Plugs sind relativ lang – wer beim Stopfen des Lochs gut aufpasst, kann sie einfach halbieren und hat dann die doppelte Menge. Man sollte aber drauf achten, dass die gekürzten Plugs nicht sofort in ihrer Ganzheit im Reifen verschwinden und dann verloren sind – das ist uns vor Aufregung beim ersten Platten passiert. Außerdem hat man bei vielen Snakebites zwei Risse auf einmal im Reifen. Da wir für das Ahlen-Tool ohnehin keine Verwendung hatten, empfehlen wir, lieber zwei Gabel-Werkzeuge in den Lenker zu stecken. Damit kann man dann beide Löcher schnell hintereinander stopfen und verliert weniger Luft. Löcher direkt an der Felgenflanke werden durch die weichen und klebrigen Plugs erstaunlich gut geschlossen – die Chancen, dass man mit wenig Luftverlust nach Hause kommt, sind hier sehr gut!
Fazit – Sahmurai Sword
Mit dem Sahmurai Sword hat der ehemalige XC-Profi Stefan Sahm es geschafft, ein zuverlässig funktionierendes, sehr ergonomisch benutzbares Reifen-Reparatur-Werkzeug zu erfinden, das sich auch noch leicht im Lenker verstauen lässt. Dadurch hat man es immer unauffällig dabei und kann es auch ganz leicht an verschiedenen Rädern fahren. Probleme gibt es lediglich, wenn man an der Außenseite geschlossene Griff fährt.
Pro / Contra
Pro
- sehr unauffällig im Lenker integriert
- schnell erreichbar
- sehr gute Ergonomie
- gute Funktion
Contra
- nicht mit am Ende geschlossenen Griffen kompatibel
Alle Artikel zum Tubeless-Reparatur-Sets-Vergleichstest
- MaXalami Tube Plus im Test: Der Klassiker gegen platte Tubeless-Reifen
- Sahmurai Sword im Test: Sag dem Platten den (Schwert-)Kampf an!
- Dynaplug Racer im Test: Platten-Helferlein im Kleinstformat
- Pannensprays von Vittoria, Zefal, GÜP und Tip Top im Test: Dichtigkeit in der Dose
- Sieben Tubeless-Reparatur-Sets im Test: Die gelben Engel für die Hosentasche
Kommentare