Steckbrief: Santa Cruz Heckler CC MX im Test
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | Mullet 29″-27,5″ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Shimano |
Akkukapazität | 720 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 22,4 kg |
max. Systemgewicht | 159,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL, XXL (im Test: L) |
Website | www.santacruzbicycles.com |
Santa Cruz hat das Heckler mit Carbonrahmen und VPP-Hinterbau seit 2020 im Programm. Anfangs kam das E-Bike noch komplett mit 27,5-Zoll-Laufrädern und lehnte sich in Sachen Geometrie an das motorlose Bronson an. Ende 2022 präsentierte Santa Cruz dann das neue Heckler mit Shimano EP8-Motor und 720-Wh-Akku, welches es wahlweise als komplette 29″- oder als Mullet-Variante, also mit gemixten Laufrädern, gibt. Die Abkürzung MX verrät, dass wir uns für den Test das Modell mit den gemixten Laufrädern ausgesucht haben.
Der Carbonrahmen des Santa Cruz Heckler wirkt zeitlos und leuchtet in einem attraktiven Rot. Der Rahmen des von uns getesteten Topmodells kommt mit der etwas leichteren CC-Faser. Verbaut wurden hier eine RockShox Zeb Ultimate-Federgabel mit 160 mm Federweg und ein RockShox Super Deluxe Ultimate-Dämpfer. Damit verfügt der VPP-Hinterbau über 150 mm Federweg. Für ein Plus an Komfort verbaut Santa Cruz den hauseigenen Carbonlenker mit 800 mm Breite und einem ovalisierten, flexenden Querschnitt. Egal, wohin man beim Santa Cruz Heckler CC X0 AXS RSV MX schaut, die Ausstattung ist an jeder Ecke über jeden Zweifel erhaben. Selbst an Torque-Caps hat man beim Vorderrad gedacht, Chapeau!
Angetrieben wird das Santa Cruz Heckler von einem Shimano EP801, der ein maximales Drehmoment von 85 Nm generiert und eine Leistung von 600 Watt. Das sind 100 Watt mehr als beim Vorgängermodell EP8. Leider wirkt sich diese Leistungssteigerung negativ auf die Akkulaufzeit aus. Hier kommt ein Modell mit 720 Wh Kapazität zum Einsatz, das sich bequem über eine große Öffnung im Unterrohr aus dem Rahmen entnehmen lässt.
Erhältlich ist das Santa Cruz Heckler in mehreren unterschiedlichen Ausstattungen – das von uns getestete Modell Santa Cruz Heckler CC X0 AXS RSV MX mit RockShox Ultimate-Fahrwerk, Reserve Carbon-Laufrädern und SRAM Eagle Transmission-Schaltung wiegt 22,6 kg in Rahmengröße L und geht für 10.999 € über die Ladentheke. Klingt viel und ist auch echt ne ganze Stange Geld, ist aber im Vergleich zu anderen E-Bikes mit einer vergleichbaren Ausstattung eher am unteren Ende angesiedelt, deshalb werten wir dies als ein solides Preis-Leistung-Verhältnis.
Woher kommen Santa Cruz Bikes?
1994 wurde Santa Cruz Bicycles in Santa Cruz, Kalifornien gegründet. Auf dem Gelände der Konservenfabrik Seabright Cannery befand sich ein Raum, kaum größer als eine Garage, der der jungen Fahrrad-Marke als Hauptsitz diente. Mittlerweile ist Santa Cruz Bicycles eine Marke der Pon Holding Group, zu der auch Marken wie Cannondale, Focus oder Cervélo gehören.
Geometrie
Santa Cruz bietet den Carbonrahmen des Heckler CC in fünf Rahmengrößen an – dicker Pluspunkt! Wer sich für ein solches Bike interessiert, kann zwischen den Rahmengrößen S / M / L / XL und XXL auswählen. Kleine Personen mit einer Körpergröße unter 1,65 m wählen Rahmengröße S mit einem Reach von 430 mm und durchgängig 27,5-Zoll-Laufrädern. Piloten wie Testchef Rico mit 1,83 m Körpergröße greifen zu Rahmengröße L. Hier beträgt der Reach 472/475 und der Stack 629/632 mm. Die Kettenstrebenlänge beträgt kurze 446 mm – beim 29er-Modell misst die Kettenstrebe 15 mm mehr, weshalb sich hier die Laufruhe erhöht – und im 430 mm kurzen Sitzrohr lässt sich bequem eine Teleskop-Sattelstütze mit 200 mm Hub verbauen.
Um den Rahmen in geringem Umfang individuell anpassen zu können, verfügt er über einen Flip-Chip mit den Settings High und Low. Der Unterschied beider Einstellungen beträgt 0,3° beim Lenkwinkel, die Tretlagerabsenkung misst 8 bzw. 13 mm und auch Stack und Reach variieren, je nach Einstellung, ein wenig – genauer gesagt: um ca. 3 Millimeter. Minimale Unterschiede, die, will man sie auf dem Trail wirklich spüren, ein extremes Feingefühl bei Fahrerinnen und Fahrern voraussetzen. Normalsterbliche werden wahrscheinlich kaum einen Unterschied der beiden Settings fühlen.
Wusstet ihr eigentlich, dass ihr im Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen könnt? Probiert’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL / XXL
Gewicht 22,4 kg (Rahmengröße L, von eMTB-News gewogen)
Max. Systemgewicht* 136 kg zzgl. Bike (Herstellerangabe)
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Maximales Systemgewicht am E-Bike
Rahmengröße |
S
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M
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L
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XL
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XXL
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Laufradgröße | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 |
Reach | 430 mm427 mm | 455 mm452 mm | 475 mm472 mm | 495 mm492 mm | 520 mm517 mm |
Stack | 607 mm609 mm | 616 mm618 mm | 629 mm632 mm | 648 mm650 mm | 666 mm668 mm |
STR | 1,411,43 | 1,351,37 | 1,321,34 | 1,311,32 | 1,281,29 |
Lenkwinkel | 64,8°64,5° | 64,8°64,5° | 64,8°64,5° | 64,8°64,5° | 64,8°64,5° |
Sitzwinkel, real | 76,9°76,7° | 76,8°76,6° | 76,7°76,4° | 77°76,7° | 77°76,8° |
Oberrohr (horiz.) | 571 mm572 mm | 599 mm600 mm | 624 mm625 mm | 645 mm646 mm | 674 mm675 mm |
Steuerrohr | 130 mm | 100 mm | 115 mm | 135 mm | 155 mm |
Sitzrohr | 390 mm | 405 mm | 430 mm | 460 mm | 500 mm |
Überstandshöhe | 720 mm716 mm | 745 mm741 mm | 743 mm740 mm | 741 mm737 mm | 741 mm738 mm |
Kettenstreben | 446 mm | 446 mm | 446 mm | 446 mm | 446 mm |
Radstand | 1.206 mm207 mm | 1.226 mm1.227 mm | 1.252 mm1.253 mm | 1.281 mm1.282 mm | 1.314 mm1.315 mm |
Tretlagerabsenkung | 8 mm12 mm | 8 mm12 mm | 8 mm12 mm | 8 mm12 mm | 8 mm12 mm |
Tretlagerhöhe | 260 mm300 mm | 260 mm300 mm | 260 mm300 mm | 260 mm300 mm | 260 mm300 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Das Santa Cruz Heckler wird insgesamt in fünf Ausstattungen angeboten, die jeweils noch wahlweise als 29er- oder MX-Variante erhältlich sind. In Summe sind es also zehn unterschiedliche Modelle, die es noch dazu in mehreren Farben gibt. Die von uns getestete Version Santa Cruz Heckler CC X0 AXS RSV MX kommt mit RockShox Ultimate-Fahrwerk, MX-Laufrädern (29er-Vorderrad, 27,5er-Hinterrad), die mit Reserve-Carbonfelgen in unterschiedlichen Breiten ausgestattet sind, leichtem Carbonrahmen mit CC-Faser, SRAM X0 AXS Transmission-Schaltung, SRAM Code Silver Stealth-Bremsen inkl. HS2-Scheiben in 200 mm und einem 800 mm breitem Santa Cruz e35-Carbonlenker, der mit einem 42 mm kurzen Enduro MK3-Vorbau von Burgtec kombiniert und mit bequemen Griffen von Santa Cruz bestückt ist. Interessant ist, dass die Vorderradnabe, die in einer RockShox Zeb Ultimate sitzt, über Torque-Caps in Serie verfügt.
- Federgabel RockShox Zeb Ultimate (160 mm)
- Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate (150 mm)
- Schaltung SRAM X0 Eagle AXS
- Bremsen SRAM Code Silver Stealth
- Motor Shimano EP801
- Akkukapazität 720 Wh
- Display Shimano
- Reifen
- Maxxis Assegai 29″ x 2.5″, 3C, MaxxGrip, EXO+ (vorne)
- Maxxis Minion DHR II 27.5″ x 2.4″, 3C MaxxTerra, Double Down (hinten)
- Cockpit Santa Cruz e35 Carbon (800 mm) / Burgtec Enduro MK3 (42 mm)
- www.santacruzbicycles.com
- Preis (UVP) 10.999 € | Bikemarkt: Santa Cruz Heckler kaufen
Modell | Santa Cruz Heckler CC X0 AXS RSV MX |
Rahmen | Carbonrahmen aus CC-Faser / 150 mm Federweg |
Gabel | RockShox Zeb Ultimat / 160 mm |
Dämpfer | RockShox Super Deluxe Ultimate |
Schalthebel | SRAM AXS Pod |
Schaltwerk | SRAM X0 Eagle AXS T-Type |
Kurbeln | Shimano EM900 HollowTech 165 mm |
Kassette | SRAM X0 Eagle T-Type, 10-52t |
Bremse | SRAM Code Silver Stealth |
Laufräder | Reserve Carbonfelgen mit DT Swiss 350-Naben |
Vorderreifen | Maxxis Assegai 29"x2.5", 3C, MaxxGrip, EXO+ |
Hinterreifen | Maxxis Minion DHR II 27.5"x2.4", 3C MaxxTerra, Double Down |
Sattel | WTB Silverado |
Sattelstütze | OneUp V2 Dropper Post |
Lenker | Santa Cruz e35 Carbon |
Vorbau | Burgtec Enduro MK3 |
Motor | Shimano EP8 |
Display | Shimano |
Akkukapazität | 720 Wh |
Max. Drehmoment | 85 Nm |
Gewicht (von eMTB-news gewogen) | 22,4 kg (Size L) |
Preis (UVP) | 10.999 € |
Motor & Akku
Natürlich werkelt auch in diesem Heckler ein Motor von Shimano, denn Santa Cruz setzt seit dem ersten Tag in der E-Bike-Welt auf die Motorsysteme aus Japan. Das aktuelle Modell ist mit einem Shimano EP801 ausgestattet, der seine Energie aus einem 720-Wh-Akku bezieht, welcher im Unterrohr sitzt und über eine große Öffnung bequem entnommen werden kann. Dazu passend: das Shimano SM-EC800 Farbdisplay am Lenker. Hier werden alle wichtigen Daten (Tageskilometer, Gesamtkilometer, Geschwindigkeit, Unterstützungsmodi, Ladezustand des Akkus etc.) angezeigt, die man während oder auch nach der Fahrt so ablesen möchte.
- Motor Shimano EP801
- Akku Darfon
- Akkukapazität 720 Wh
- Nenndauerleistung 250 Watt
- Maximale Leistung 600 Watt
- Maximales Drehmoment 85 Nm
- Display Shimano SM-EC800
Der Shimano EP801-Antrieb wurde auf der Eurobike 2022 vorgestellt und liefert ein Drehmoment von 85 Nm sowie 600 W Spitzenleistung. Äußerlich seinem Vorgänger, dem Shimano EP8, gleich, verfügt er über ein Magnesium-Gehäuse und ist feiner abgestimmt, leiser, vermittelt ein noch natürlicheres Fahrgefühl als sein dieser und hat auch bei niedriger Trittfrequenz reichlich Drehmoment und eine kraftvolle Unterstützung. Ein neu entwickelter CAN-Bus rüstet den modernsten Shimano-E-MTB-Antrieb für das digitale Zeitalter und Technologien wie etwa Free-Shift und Auto-Shift.
Die neue Shimano-Remote EN600L ist gut ins Cockpit integriert und ermöglicht den Wechsel zwischen verschiedenen Unterstützungsmodi, die Auswahl vorkonfigurierter Profile und die Kontrolle des Batteriezustands über ein LED-System. Der Antrieb kann auch mit Garmin-Geräten verbunden werden, um zusätzliche Informationen anzuzeigen. Mit der App E-Tube Project Cyclist können die Unterstützungsmodi und weitere Einstellungen bis ins Detail an den individuellen Fahrstil angepasst werden.
- Gewicht 2,7 kg
- Drehmoment maximal 85 Nm mit bis zu 400 % Unterstützung
- Maximalleistung 600 W
- Q-Faktor 177 mm
- Kompakte Bauweise sorgt für mehr Bodenfreiheit in technischen Passagen
- Verbesserter Kupplungsmechanismus für weicheres Fade-out/Fade-in bei der Unterstützungsgrenze
- 36 % reduzierter Tretwiderstand ermöglicht müheloses Pedalieren über 25 km/h
- Zwei unterschiedliche Setups Individuelle Anpassung via E-Tube-App mit verschiedenen Leistungsparametern
- Shimano Farb-LCD-Display Remote EN600L
- CAN Bus unterstützt digitale Integration
Smartphone-App E-Tube Project Cyclist – Download
Santa Cruz Heckler CC MX – Reichweite
39,4 km
820 hm
1 h 45 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde: Santa Cruz Heckler CC MX Reichweite mit 720-Wh-Akku bei maximaler Unterstützung
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 39,4 km / 820 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keiner Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Wichtig: Wir sind bemüht, mit unseren Reichweitenfahrten Informationen bereitzustellen, die nicht im Labor, sondern unter realen Bedingungen in Benutzung entstehen und erfahren werden. Hierzu nutzen wir seit 2017 eine immer gleichbleibende Runde, die nicht windanfällig ist und deren Untergrund etwas Asphalt und überwiegend festgefahrene Forstwege bietet. Hiermit möchten wir keine theoretischen Laborwerte liefern, sondern reale Werte, die man zur Orientierung nutzen kann. Natürlich unterliegt die Reichweite vielen Faktoren, wie Reifendruck, Fahrweise, Fitness, Temperatur, Untergrund. Deshalb dienen die Werte als „Hausnummer“ und Orientierung.
Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Übersicht: E-Bike Reichweite
Santa Cruz Heckler CC MX – Test auf dem Trail
Uphill
100 Watt mehr maximale Leistung im Vergleich zum Vorgängermodell ist in steilen Uphill-Sektionen schon spürbar. Der Shimano EP801 schiebt kraftvoll und man kommt, auch dank des traktionsstarken Hinterbaus, souverän den Berg hinauf.
Steile Abschnitte fordern aber eine aktive Fahrweise und Gewichtsverlagerung nach vorn, denn durch den kurzen Hinterbau sitzt man mehr über dem kleinen Hinterrad und verliert etwas Druck auf dem Vorderrad, welches dann schnell mal den Bodenkontakt verliert.
Dank dem stärkeren Shimano EP801 klettert dieses E-Mountainbike jedwede Trails hinauf. Der sensible VPP-Hinterbau generiert in Kombination mit der breiten Reserve-Carbonfelge und dem Maxxis Minion DHR II-Reifen enorm mit Grip und Traktion, sodass auch auf nassem oder losem Untergrund steilste Anstiege gut zu bewältigen sind.
Sitzt man normal auf dem Heckler CC MX, hat man eine aufrechte Sitzposition. Wird das Gelände steiler, sitzt man etwas hecklastig, da der Sitzwinkel mit 76,7° nicht extrem steil ausfällt. Dadurch ist man in besonders steilen Rampen dazu gezwungen, auf dem Sattel weit nach vorne zu rutschen, um das Gewicht weiter in Richtung Lenker zu bekommen. Dies quittiert der Sattel, der eine schmale Nase hat, mit Druckstellen und hinterlässt einen unbequemen Eindruck.
Eine Gewichtsverlagerung ist auch im Hinblick auf die leichte Front dringend notwendig, denn diese neigt dazu, sitzt man einfach locker aufrecht auf dem Bike, frühzeitig zu steigen und den Bodenkontakt zu verlieren. Dies geschieht nie abrupt und lässt sich jederzeit kontrollieren. Wer damit umgehen kann, nutzt dies sogar als Vorteil, denn ein kleiner Zug am Lenker genügt, schon hat man das Vorderrad über das nächste Hindernis gehoben.
In Summe klettert das Santa Cruz Heckler CC MX souverän und ausdauernd, möchte im Uphill aber aktiv gefahren werden. Wer Wert auf eine noch bessere Uphill-Performance legt, greift zum Heckler mit komplett 29er-Laufrädern, denn dieses klettert noch etwas besser.
Downhill
In ruppigen Downhillpassagen brilliert das Heckler MX mit agilem Handling und einer ausbalancierten Leichtfüßigkeit. Jede Wurzel verleitet dazu, sie spielerisch in die Fahrt einzubauen, direkt daran abzuziehen und in der Luft Spaß zu haben.
Obwohl wir es vom Federweg (160/150 mm) eher mit einem All-Mountain zu tun haben, fühlt sich das Heckler CC MX wie ein Enduro mit einer ausgewogenen, verspielten Charakteristik an. Das RockShox Ultimate-Fahrwerk generiert genug Komfort und viel Traktion. Geht es in steilem Gelände mal härter zur Sache, denke ich mir immer bloß: Ah, bleib locker, die Zeb regelt! Der verspielte Charakter, gepaart mit hohen Nehmerqualitäten, haben mir an diesem E-MTB besonders gut gefallen. Trotz der Verspieltheit ist man auch in schnellen Passagen nicht reglementiert – klasse!
Der Hinterbau verfügt über genug Pop, um das Heck nicht zu leblos zu machen und gibt gut Feedback. Gerade aktive Fahrerinnen und Fahrer werden dies mögen. Wer ein plüschiges Heck sucht, sollte sich nach einem anderen Bike umschauen.
Geile Laufräder, hinten mit breiterer DH-Felge, Torque-Caps an der Vorderradnabe, die in Kombination mit einer RockShox-Federgabel mehr Lenkpräzision und Steifigkeit bringen, runden den positiven Gesamteindruck ab.
Nervig war im Downhill eigentlich nur das Motorklappern, wofür Santa Cruz zwar nichts kann, aber ich möchte es dennoch erwähnen.
Bei den Bremsen setzt Santa Cruz auf kraftvolle SRAM Code Silver Stealth. Diese sorgen mit ihrem speziellen Design für einen cleanen Look, setzen auf HS2-Scheiben und können die Fuhre, auch in brenzligen Situationen, souverän zum Stehen bringen.
Trail
Auf dem Trail hat mich der spielerische Charakter des Bikes begeistert. Nach jeder Kurve, durch die ich ultraschnell hindurchgezischt bin, habe ich mich schon diebisch auf die nächste gefreut.
Auf normalen Trails fühle ich mich mit dem Heckler CC MX pudelwohl und haben meinen Spaß daran, mich durch den Wald zu spielen. Kleinere Wurzeln, Steine, Bodenwellen – alles wird dazu genutzt, um Spaß zu haben, denn dieses Performance-E-MTB bietet hierfür das perfekte Set-up.
Der Rahmen besitzt eine angenehme Steifigkeit, der VPP-Hinterbau tasten den Untergrund förmlich ab, stets bereit, Unebenheiten aufzusaugen, ohne das Bike dabei in eine leblose Karre zu verwandeln. Begeistert hat mich auch das RockShox Ultimate-Fahrwerk, denn es lässt sich einfach einstellen, bietet viele Reserven und einen guten Gegenhalt in Kurven.
Neben dem Fahrwerk sind auch die anderen verbauten Komponenten über jeden Zweifel erhaben. Beispiel Cockpit: Hier kommt ein Carbonlenker zum Einsatz, der durch einen ovalen Shape mehr Flex generiert und somit Stöße minimiert, bevor sie bei den Händen ankommen. Diese umfassen bequeme Griffe, die aus einem weichen Gummi gefertigt sind, der zusätzlich dämpft. Hier ist irgendwie alles auf Endurance ausgelegt, was mir gut gefällt.
Santa Cruz verbaut am Topmodell Heckler CC X0 AXS RSV MX eine SRAM Eagle X0 AXS Transmission-Schaltung, die mit einer extremen Präzision bei gleichzeitig ruhigen Schaltvorgängen punktet. Auf dem Trail funktioniert diese Schaltung eigentlich immer. Die Schaltknöpfe des Pods sind mit dem Daumen gut zu erreichen und lassen sich ohne großen Kraftaufwand betätigen. Einmal gedrückt, wird der Gang schnell und sauber gewechselt.
Die aufrechte Sitzposition ist komfortabel, die Charakteristik in Summe ausgewogen und allroundig, aber dennoch eher auf der sportlichen Seite. Hier aber keinesfalls überspitzt und zu krass auf Vollgas gemünzt. Deshalb weiß das Santa Cruz Heckler CC MX auch in nahezu allen Lebenslagen zu punkten. Tourenfans dürfte zudem der leicht entnehmbare Akku begeistern, denn dieser ist ganz fix aus dem Rahmen entnommen und lässt sich, bei Bedarf, in der Mittagspause in der Gaststube der Berghütte aufladen.
Das Motorsystem nutzt zwar einen Akku mit 720 Wh Kapazität, der von Darfon produziert wird, kommt aber in Bezug auf die Reichweite keineswegs an einen Bosch Performance CX mit 750er-Akku heran. Der Shimano EP801 leistet jetzt 600 Watt in der Spitze und zieht damit noch mehr Strom, als es der EP8 ohnehin schon tat, weshalb man bei einem Bike mit Shimano EP801 – will man lange Touren fahren – noch mehr darauf achten muss, nicht jeden Kilometer mit maximaler Unterstützung zu fahren.
Einen kleinen Tuningtipp möchte ich geben: Der Sattel war für mich, gerade in langen Uphill-Sektionen, recht unbequem. Hier würde ich gegen ein ergonomischeres Modell der Konkurrenz tauschen.
Santa Cruz Heckler 29 oder MX?
Das Santa Cruz Heckler mit 29-Zoll-Laufrädern ist etwas „mächtiger und größer“, als das MX-Modell mit Mullet-Wheels (gemixten Laufrädern). Wer es gern quirlig, agil und verspielt mag, greift zum MX-Modell mit dem kleineren Hinterbau und dem spielerischen Charakter. Leute, die Kraft mitbringen, groß sind, Laufruhe über alles schätzen und sich weniger den Trail hinunterspielen wollen, wählen das Modell mit 29″ vorne und hinten.
Das ist uns aufgefallen
- Extrem stimmige, hochwertige Ausstattung Wir haben wirklich selten E-Bikes im Test, die derart perfekt ausgestattet sind. Egal, wohin wir geschaut haben, wir haben bei keinem Anbauteil ein anderes vermisst. Ja, okay, Reifen-Inserts wären noch die Krone, aber unterm Strich, würden wir, wenn wir dieses Modell privat fahren würden, außer dem Sattel nichts mehr umbauen.
- Agiles Handling durch MX-Konzept und poppigen VPP-Hinterbau Das kompakte Hinterrad verleiht dem MX-Modell eine spaßige Charakteristik. Kurven lassen sich damit im Eiltempo durchfahren und der Trail mutiert hiermit zur Spielwiese. Diesem agilen Handling zuträglich: der VPP-Hinterbau. Er besitzt viel Pop und generiert auch im mittleren Federwegsbereich genug Gegenhalt.
- Unbequemer Sattel Die Kontaktpunkte an einem Bike sind Geschmacksache und den individuellen Bedürfnissen untergeordnet. Dennoch möchten wir erwähnen, dass der Sattel zu unserem Popo gar nicht gepasst hat und schon nach kurzer Zeit unbequem wurde.
- Komfortables Cockpit Besonders lobend hervorheben möchte ich das Cockpit, also vielmehr die Griffe und den Carbonlenker. Die Griffe sind angenehm weich und haben eine gute Eigendämpfung. Wer auch mal gern ohne Handschuhe fährt, kein Problem! Dazu der speziell geshapte Carbonlenker, der einen gewissen Flex besitzt. Damit werden auch lange Enduro-Touren nicht unbequem.
- Shimano-Motor klappert Auch mit der Einführung des Shimano EP801 ist das berüchtigte Klappern aus dem Motorinneren nicht verschwunden. Uns persönlich störte es am Santa Cruz Heckler MX nicht, aber andere könnte es schon nerven.
- Fünf Rahmengrößen Das Santa Cruz Heckler gibt es in Rahmengrößen für jede Körpergröße, solange sie die 1,55 nicht unter- und die 2 Meter nicht überschreitet. S / M / L / XL und XXL stehen zur Auswahl – das ist fantastisch!
- 600 Watt Spitzenleistung fordern Energie Shimano-Motoren waren noch nie besonders sparsam, aber der EP801 setzt hier noch eins drauf! In kaum einer Testfahrt sind wir, trotz 720-Wh-Akku, weit über 40 Kilometer gekommen. Dies gelang immer nur, wenn wir vermehrt auf den Trail- und weniger auf den Boost-Modus gesetzt haben. Dies macht ein Bosch CX-Motor deutlich besser.
- Laufräder der absoluten Oberklasse Santa Cruz verbaut am Heckler MX-Topmodell Laufräder mit Reserve Carbon-Felgen und DT Swiss 350-Naben. Die Naben sind zwar nicht die leichtesten des Schweizer Premiumherstellers, aber sie sind überaus haltbar. Ebenso die Carbonfelgen von Reserve. Es gibt ein Video, da testet Danny MacAskill die Laufräder und fährt am Ende auf der blanken Felge Treppen hinunter. So übel sind wir damit nicht umgegangen. Dennoch haben sie nach diversen Testkilometern in unterschiedlichstem Terrain keinerlei Schäden. Fazit: Die Dinger sehen nicht nur cool aus, sie halten auch!
- Carbonrahmen mit CC-Faser und lebenslanger Garantie Die Santa Cruz CC-Carbonrahmen nutzen die besten Materialien und neusten Fertigungsverfahren und erreichen, ebenso wie die etwas günstigeren und schwereren C-Rahmen, eine hohe Stabilität und Steifigkeit. Beide Versionen werden in einer eigenen Fabrik hergestellt und haben eine lebenslange Garantie.
Fazit: Santa Cruz Heckler CC X0 AXS RSV MX
Rides mit dem Santa Cruz Heckler CC X0 AXS RSV MX machen primär eins: Spaß! Dieses E-MTB ist clever gespect und brilliert auf dem Trail mit einem agilen Handling, verspielten Charakter und hat dennoch das Potenzial, auch in Highspeed-Passagen nicht nachzugeben. Die hohe Front verleiht Sicherheit und das Fahrwerk weiß, wie man viel Traktion und Komfort generiert. Egal, wo wir mit dem Santa Cruz Heckler MX gefahren sind, es war immer eine Heidengaudi!
Obwohl das Santa Cruz Heckler in dieser Ausstattungsvariante die 10.000-Euro-Schallmauer durchbricht, ist der kompromisslose Aufbau derart durchdacht und stimmig, dass wir dem Santa Cruz Heckler CC X0 AXS RSV MX einen Kauf-Tipp verleihen.
Pro / Contra
Stärken
- durchdachte Ausstattung auf Top-Niveau
- agiles Handling mit souveränem Hinterbau
- zeitloses Design mit Wiedererkennungspotential
- in fünf Rahmengrößen erhältlich
Schwächen
- Motor klappert
- unbequemer Sattel
Wie gefallen euch die E-Bikes von Santa Cruz?
Testablauf
Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Komoot-Account.
Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Santa Cruz Heckler CC MX getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
- Bikepark Oberhof, Deutschland: gebaute Flowtrails und wurzelige Naturtrails
- Trail Park Klínovec, Tschechien: Gebaute Flowtrails und extrem ruppige Downhillpisten mit krassen Steinfeldern.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L – my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Testinfos kompakt
Santa Heckler CC X0 AXS RSV MX
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
162 Kommentare
» Alle Kommentare im Foruman alle gravity orientierten heckler fahrer...
ich habe am wochenende endlich mal mein heckler im direkten vergleich gegen mein nomad in willingen testen können. beide bikes mit nahezu dem gleichen setup, einziger wesentlicher unterschied neben den laufrädern waren fox 36 PE vs 38 factory. gefahren bin ich die flow country, freeride, enduro und downhill.
im direkten vergleich merkt man natürlich die federwegsreserven des nomad, aber das heckler hat alles gut mitgemacht. insbesondere auf der downhill war ich sehr positiv überrascht (ich lasse es da schon gut stehen und rolle den trail nicht nur ab wie die meisten willingen besucher 😏)
auf der enduro war ich gefühlt auch deutlich schneller als mit nomad, die bodenhaftung und stabilität aufgrund des mehrgewichtes ist schon beeindruckend. im gegenzug habe ich keine wirklichen nachteile in der wendigkeit feststellen können.
das einzige, was ich negativ wahrgenommen habe, war der starke seitliche flex im hinterbau des heckler! (sowie eine allgemeine ermüdung in den armen). bzgl flex, da hatte ich den eindruck, auf der DH wirklich an die grenzen gekommen zu sein. ein grund kann aber auch mein gewicht > 100kg sein.
müsste ich mich für ein einziges bike entscheiden, würde ich mich vermutlich mit 51% für das heckler entscheiden, weil es mir insgesamt mehr optionen für den ganzjahreseinsatz bietet und die nachteile in bikepark überspielt.
ich hoffe, in 2-3 jahren gibt es full power ebikes mit >700Wh für den harten enduro/bikepark einsatz <20kg 🤗
Bei meinem Heckler ist die Abdeckkappe der miesen Ladebuchse verlorengegangen. Nun habe ich gelesen, dass angeblich diese hier von BIXS passen soll:
https://www.velofactory.ch/BiXS-Darfon-Batterie-Ladebuchseabdeckung-21
Leider versendet dieser Shop (auch auf Nachfrage) nicht nach Deutschland. Außer einem offensichtlichen Fakeshop (diefahrradteile.com) kann ich sie nirgends in D finden.
Hat die jemand verbaut und kennt jemand eine Bezugsquelle?
Oder in den sauren Apfel beißen und die komplette Ladebuchse
von Conway kaufen, müßte baugleich sein, da auch Darfon 720er Akku.
Zur sauberen Montage der Buchsenabdeckung sollte eh die komplette Buchse rausgeschraubt werden.
Darfon Ladebuchse
Darfon Ladebuchse
Danke Euch. Mir ist jetzt noch ein schweizer Bekannter eingefallen. Der besorgt sie mir
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