Pimp My E-Bike: In diesem Artikel stellen wir euch das aufgemotzte Scott Voltage eRide von Felix Heine vor. Was der schnelle Enduropilot, der mit seinem Light-E-MTB gern Rennen fährt und als Key-Account-Manager bei TQ-Drives tätig ist, an seinem Bike alles umgebaut hat, erfährst du in diesem Artikel.
In unserer Artikelserie Pimp my E-Bike stellen wir euch immer wieder richtig heiße E-Mountainbikes vor. Umgebaut und bis auf ein Maximum individualisiert. Wer Bock auf coole E-MTBs, tunen – hiermit meinen wir nicht das illegale Motor-Tuning – und umbauen hat, der oder die findet bei Pimp my E-Bike Anregungen und echte Schätzchen.
Scott Voltage eRide – kurz & knapp
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 160 mm/155 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | TQ-Systems |
Akkukapazität | 360-520 Wh |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.scott-sports.com |
Preisspanne | 6.599 Euro - 12.999 Euro |
Mit dem Scott Voltage eRide hat der Schweizer Fahrradhersteller ein langhubiges Light-E-MTB im Programm, welches, ebenso wie das Trailbike Scott Lumen, auf einen Carbonrahmen mit verstecktem Dämpfer und TQ HPR50-Motor setzt. Mit 160/155 mm Federweg gehört das Scott Voltage eRide in die Kategorie der Enduro-Bikes und will auch in grobem Gelände punkten. Hier geht es zum Test vom Scott Voltage.
Im Frühjahr 2024 wurde das Scott Voltage präsentiert. Auch bei diesem Light-E-MTB setzt Scott auf einen schlanken Carbonrahmen mit einem speziellen und einzigartigen Design. Dies ermöglicht es, den Dämpfer im Rahmen so zu platzieren und derart perfekt zu integrieren, dass er auf den ersten Blick unsichtbar ist. Hier wird das Thema Integration auf eine neue Stufe gehoben. Auch der kompakte Motor trägt hierzu bei, denn der TQ HPR50 ist kaum größer als ein reifer Apfel und fügt sich, nebst dem schlanken 360-Wh-Akku, harmonisch in die gelungene Gesamtoptik ein.
- Einsatzbereich: Trail, Enduro
- Federweg V/H: 160 / 155 mm
- Laufradgröße: 29″
- Motorsystem: TQ-Systems HPR-50
- Rahmenmaterial: Carbon
- Rahmengröße: S | M | L | XL
- Gewicht: 19,1 kg
Du willst noch mehr gepimpte E-Mountainbikes? Dann findest du sie in unserer Rubrik „Pimp my E-Bike“.
Scott Voltage eRide – pimped by Felix Heine
„Kein Grund mehr
unmotorisiert zu fahren!“
Wer ist eigentlich Felix Heine?
Felix Heine verdient seine Brötchen nicht mit Fahrradfahren, jedenfalls nicht vorrangig, sondern ist als Key-Account-Manager bei TQ immer auf der Suche nach OEM-Partnern (Bikehersteller, Anm. d. Red.), die mit einer passenden DNA und Philosophie für eine Zusammenarbeit mit TQ-Drives in Frage kommen. Hier ist er im regen Austausch mit den Firmen und sorgt er dafür, dass auf alle Wünsche und Anmerkungen der Kundschaft gehört wird.
Neben dem Job ist Felix leidenschaftlicher Biker und verbringt viel Zeit auf dem Fahrrad, egal ob mit oder ohne Motor. Sieht man ihm beim Biken zu, wirkt er immer sehr entspannt, und selbst im Rennen ist sein Stil easy und smooth. Es sieht einfach so aus, als würde er gerade in Flip-Flops zum Brötchenholen fahren. Und am Ende, wenn die Zeitmessung am Ziel der letzten Stages piepst, hat man es schwarz auf weiß: Felix ist mit seinem Light-Support-E-Bike den Jungs mit den dicken Motoren um die Ohren gefahren. So geschehen beim ersten Rennen der Chili Enduro Series 2023 am Geißkopf.
- Name Felix Heine
- Alter 33
- Firma TQ Systems
- Berufliche Position Key Account Manager
- Fahrstil Smooth
- Sportliche Erfolge 1. Platz Chili Enduro Series Geißkopf eMTB 2023 / 3. Platz Enduro DM Willingen 2019 / 49. Platz Downhill World Championships Val di Sole 2016
Auf unsere Fragen, warum er privat genau dieses Modell nutzt und wo er den Nutzen von E-Mountainbikes sieht, antwortet uns Felix:
„Das Voltage erfüllt meine Ansprüche an ein E-Bike in vollem Umfang: Es ist leicht und wiegt keine 19 Kilo, sieht extrem schick aus, besitzt 160/155 mm Federweg – was für mich ein idealer Allrounder ist –, unterstützt sehr homogen und natürlich und macht auf dem Trail, egal ob bergauf oder bergab, keinerlei unangenehme Geräusche. Zudem finde ich die Akkukapazität für meine Bedürfnisse ideal. Nicht zu groß und zu schwer, sondern genau richtig und passend leicht. Bin ich länger unterwegs, nutze ich dann einfach den Range Extender.
Den größten Nutzen von E-Bikes sehe ich darin, dass ich aus begrenzter Zeit auf dem Rad um ein vielfaches mehr an Trailkilometern herausholen kann. Bei einigen E-Bikes ist das mit zahlreichen Kompromissen in Bezug auf Handling, Gewicht oder Design verbunden, aber nicht beim Scott Voltage eRIDE 900 Tuned, das ich als Basis für meinen Umbau gewählt habe.“
Was wurde umgebaut?
Als wir Felix fragten, was er an seinem Scott Voltage alles umgebaut hat, überkam ihn ein Grinsen und seine Augen begannen zu leuchten. Er antwortete:
An meinem Voltage eRide 900 Tuned wurde, abgesehen von Fahrwerk, E-System und Laufrädern, alles individuell konfiguriert bzw. umgebaut. Die Serienspezifikation ist an sich gut gewählt, das Rad musste aber optimal auf mich und meinen Einsatzzweck zugeschnitten werden. Mein Augenmerk liegt dabei auf bestmöglicher Abfahrtscharakteristik gepaart mit möglichst niedrigem Gewicht, wobei für mich Komfort bergab eine deutlich größere Rolle spielt als das reine Gewicht.
Während das TQ-HPR50 Motorsystem, die Shimano XTR-Bremsen, Syncros Carbon-Laufräder und der Syncros Carbon-Sattel auf Leichtigkeit abzielen, sorgen Aluminiumlenker, Maxxis DoubleDown-Reifen und mit Reifen-Insert am Hinterrad für höchstmöglichen Komfort und optimalen Grip.
Für mich ist das Voltage ein vollwertiger Allrounder und so nutze ich das Bike auch: als Lift-Ersatz, zum Erkunden von Trailgebieten, bei E-Bike-Rennen, aber auch hin und wieder in Bikeparks.
Ich bin ein absoluter Fan von wenigen Kabeln am Rad, weshalb ich ausschließlich SRAM AXS-Komponenten an allen Rädern einsetze, so auch an meinem Voltage eRide: Antrieb und Sattelstütze werden kabellos betrieben, allerdings nicht alles davon … Das Schaltwerk ist ab Werk mittels Adapterkabel an das HPR50 E-System angeschlossen und wird anstatt über den AXS-Akku durch die 360-Wh-Hauptbatterie mit Strom versorgt. Somit bleibt nur noch eine zu ladende Batterie übrig, und zwar die der RockShox Reverb AXS-Sattelstütze.
In Sachen Reifen setze ich seit vielen Jahren auf die bewährte Kombination aus Maxxis Assegai und Minion DHR II mit Triple Compound-Gummimischung und Double Down-Karkasse. Diese Kombination ist für mich unschlagbar, wenn es um einen guten Mix aus Pannensicherheit und Grip geht.
Rein aus Gründen der Optik habe ich mich für SRAM XX E-Bike-Kurbeln und ein Direct Mount-Kettenblatt mit E-Bike-unüblichen 32 Zähnen entschieden. Selbst wenn der Akku des E-Systems einmal leer sein sollte, lässt sich das Rad mit diesem Kettenblatt auch ohne Motorunterstützung und dank minimalem Tretwiderstand des Motors angenehm bergaufpedalieren. Mit Restkapazität im Akku nach einer Wochenendausfahrt nach Hause zu kommen, ist für mich keine Option, denn dann wäre die verbaute Batterie zu groß, und ich würde laufend unnötiges Gewicht mit mir herumfahren. Für besonders lange Ausfahrten lässt sich die Kapazität mittels 160-Wh-Range-Extender auf 520 Wh erhöhen.
Das Voltage kommt mit einem unsichtbar in den Rahmen integrierten Fox Float X Nude-Dämpfer mit Ausgleichsbehälter, um selbst bei langen Abfahrten eine gleichbleibend optimale Performance zu bieten, und das tut er enorm geschmeidig.
Wer denkt, dass die Integration des Dämpfers ein Horror für häufige Setup-Änderungen ist, wird eines Besseren belehrt. Alle Einstellrädchen und das Dämpferventil sind mühelos erreichbar. Eine Viertel-Umdrehung des Verschlusses am Cover ermöglicht direkten Zugang zum Dämpfer.
Einer der aus meiner Sicht größten Vorzüge des TQ-HPR50 E-Bike Systems ist die absolute Geräuschlosigkeit in allen Fahrsituationen. Für mich gibt es kaum etwas Besseres als ein vollkommen ruhiges Rad, besonders bergab. Der HPR50-Motor und das gesamte Rad geben keinen Mucks von sich. Die saubere Kabelverlegung und Integration der Komponenten in das Rahmeninnere leisten dazu einen großen Beitrag. Darüber hinaus spielt das natürliche Fahrgefühl des HPR50-Motors eine wichtige Rolle für mich. Die Unterstützung setzt harmonisch ein und regelt entsprechend dem Fahrerinput nach. Das Unterstützungsverhalten einiger anderer E-Systeme hat für mich nichts mit Radfahren zu tun.
- Rahmen Scott Voltage eRIDE 900 Tuned, 155 mm Federweg
- Gabel Fox Float 36 Factory, Grip2, 160 mm Federweg
- Dämpfer Fox Float X Nude EVOL mit großem Luftvolumen für besonders sensibles Ansprechverhalten
- Motorsystem TQ-HPR50 E-Bike System, 50 Nm, 300 W
- Akku TQ 60 Wh InTube TQ 160 Wh Range Extender
- Display / Remote TQ Top Tube Display / TQ Bedieneinheit
- Schaltung SRAM XX Eagle Transmission
- Kurbel SRAM XX Eagle E-Bike
- Kettenblatt SRAM T-Type XX TQ, 32t
- Laufräder Syncros Revelstoke 1.0S, 29 Zoll
- Reifen
- Maxxis Assegai 29×2.5WT (vorne)
- Maxxis Minion DHRII 29×2.4 (hinten) 3C, DD
- Reifen-Inserts Vittoria Air-Liner (hinten)
- Bremsen Shimano XTR Trail, 203/203-mm-Bremsscheiben
- Sattelstütze RockShox Reverb AXS, 170 mm
- Sattel Syncros Tofino R SL Carbon
- Flaschenhalter Syncros IS Cache
- Lenker Burgtec RideWide Enduro, 770 mm Breite
- Vorbau Race Face Turbine R 35
- Griffe ODI Elite Pro LockOn
- Pedale Crankbrothers Mallet E LS
- Gewicht 18,8 kg
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