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E-Rennrad neugedacht
Specialized Turbo Creo SL im Test

Mit der Specialized Turbo Creo SL Reihe feiert das erste E-Rennrad der Kalifornier Premiere. Technisch legt das Turbo Creo stark vor: Das leichteste Modell wiegt 11,9 kg. Das gesamte E-System ist eine Eigenentwicklung. Gleich zum Start gibt es reinrassige Roadbikes- sowie Gravelbike-Konfigurationen – die Profis werden heute, am ersten Ruhetag der Tour de France damit ihre Runden drehen. Unser Kollege Jan von Rennrad-News.de konnte das E-Roadbike S-Works Turbo Creo SL und das E-Gravelbike Turbo Creo SL Expert Evo ebenfalls bereits testen. Da wir davon ausgehen, dass einige der Neuerungen auch ihren Weg an zukünftige E-Mountainbikes finden werden, stellen wir euch das Rad auch hier vor, auch wenn es strenggenommen kein e-Mountainbike ist. Hier lest ihr unseren ersten Eindruck.

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Specialized S-Works Creo SL – Infos

*Herstellerangaben, Gewicht für Rahmen Größe 56

# Aufsehen erregender Auftritt: die Testräder Specialized S-Works Turbo Creo SL Roadbike Set-up...
# ... und Specialized S-Works Turbo Creo SL Expert Evo Gravelbike Set-up

Alle reden vom boomenden eMTB, von Lastenrädern und eMobility. Das E-Roadbike steckt noch in den Kinderschuhen, da präsentiert Specialized eine Eigenentwicklung eines E-Bikesystems ausgerechnet an einem Rennrad. Die Kalifornier nehmen das E-Roadbike als Sportgerät ernst. Sie formulierten einen ehrgeizigen Ansatz: Das Turbo Creo SL soll im Grunde fahren wie ein Rennrad, aber schneller sein, wenn das Terrain fordernd wird. Trotzdem soll es genauso weit mit E-Power kommen wie die meisten Rennradfahrer ohne.

# Das Turbo Creo SL soll fahren wie ein Rennrad, aber schneller sein

Die technischen Eckdaten des Turbo Creo SL lassen aufhorchen: Gewicht ab 11,9 kg, Reichweiten bis 180 km, geschafft auch dank zweitem Range-Extender Akku, der in eine Trinkflasche passt. Statt den Fahrer mit dreifacher Körperleistung nach vorne zu katapultieren, übt das Turbo Creo SL Selbstbeschränkung und stellt höchstens 240 Watt zur Verfügung. Man muss schon selber 250 Watt Dauerleistung beisteuern, um wie Profis die Berge hinauf zu fliegen. Rennradfahren eben. Das ganze System versteckt sich vollkommen unauffällig im Unterrohr. Nicht einmal ein Display braucht es – kann aber mit GPS-Radcomputern von Garmin bis Wahoo kommunizieren.

Ausstattung: Gravel oder Road?

Das Turbo Creo will die Lust am E-Rennradfahren über die Performance wecken, nicht über den Preis. Der Anspruch „S-Works“ schwebt als Leitgedanke über dem ersten E-Roadbike von Specialized. Drei von 4 Modellen gehören zur obersten Kategorie im Modellprogramm. Das einzige E-Rennrad ohne „S-Works“ im Namen hat aber dennoch den identischen Fact11R Carbonrahmen. Die Ziffern-Zahlen-Kombi kennzeichnet die teuersten Fasersorten und mithin die stärksten Leichtbaubestrebungen. So dürfte der Verbundwerkstoff viel dazu beitragen, dass das Radgewicht eines der niedrigsten für ein E-Rennrad mit Mittelmotor ist.

# Die Road Versionen...
# ...rollen auf 28 mm breiten Straßenreifen. Platz ist für mehr
# Das Gravelbike nutzt den Platz für breitere Reifen...
# ...Pathfinder Pro in 38 mm sind dran, bis 42 mm wäre Platz

Der Rahmen

E-Bike oder nicht? Man sieht es dem Turbo Creo SL kaum an. Der Rahmen ist eine vollkommene Neu-Entwicklung und verkleidet das E-System gekonnt. Von der Seite gesehen fallen die Proportionen der Rohre nicht so auswuchernd aus, wie man es von E-Bikes gewohnt ist, obwohl ein Akku im Unterrohr fest untergebracht ist. Nur aus der Fahrerperspektive sieht man, dass das Unterrohr zu Seite etwas auslädt. Dass Specialized eine Geometrie zwischen Roadbike und Gravelbike im E-Rennrad umsetzen konnte, spricht für die Kompaktheit des ganzen E-Systems (unten mehr).

# Kaum als E-Bike zu erkennen: das Unterrohr ist recht schlank...
# ...vor allem von der Seite

Das Rennrad als solches greift der Entwicklung beim Non-E-Rennrad voraus. Es ist auf Grundlage des gleichen Rahmen- und Gabelsets als Gravelbike oder als Rennrad zu haben. Komfort für richtig schlechte Straßen und sogar auf leichten Trails bringt dabei an der Front das Future Shock 2.0 System. Das ist eine aktive Federung des Vorbaus, die erst dieses Jahr im Specialized Roubaix Premiere feierte und die uns schon dort überzeugte.

=> Hier geht es zu unserem Test des Specialized Roubaix 2020

# Das Future Shock 2.0 System mit 20 mm einstellbarem Federweg gibt es an allen Modellen
# An den Roadbikes sorgt die Carbonsattelstütze in D-Form für zusätzlichen Komfort am Sattel
# Am Turbo Creo SL schaltet die Dura Ace Di2 per XTR-Schaltwerk 11 Gänge
# Am Turbo Creo SL Expert Evo ist es ein XT Schaltwerk. Unterschiede in der exakten und direkten Arbeitsweise sind nicht zu spüren

Specialized hat in den Rahmen des Turbo Creo SL Vielseitigkeit eingebaut. Die Reifenfreiheit von 42 mm in 700c und noch mehr die 47 mm in 650b bereiten dem Einsatz beim Bikepacking oder Gravelrace den Boden. Man findet – schön versteckt – Ösen für bis zu 3 Halter, Schutzbleche und sogar ein Gepäckträger ließen sich anbringen. Sogar ein Steckplatz für Licht ist am E-Controller noch frei.

Drei der vier zum Start angebotenen Modelle sind pure Roadbikes, eines vertritt konsequent das Gravelbike-Segment. Während die Straßenrennräder auf 28 mm breiten Specialized Turbo bzw. Gripton Reifen rollen, kommt das Gravel-Modell ab Werk mit profilierten 38 mm Pathfinder-Pneus. Statt stoßdämpfender Carbon-Sattelstützen gibt es am Gravelbike eine einstellbare Variostütze. Toll: Ihr Hebel zum Absenken und Ausfahren ist gut in Griffweite des Daumens neben den STI platziert. Unterschiede machen auch die Lenker und Laufräder sowie die Qualität der Schaltgruppen, die aber alle elektronisch sind. Ansonsten haben alle Räder die gleiche Grundübersetzung von 46 Zähnen zu 11-42 hinten und besitzen Disc-Bremsen mit 160 mm Scheiben vorne wie hinten – 180 mm Bremsscheiben lassen sich ebenfalls nutzen, sagt Specialized.

# Spektakuläre Lackierung mit Chamäleon-Effekt am S-Works Turbo Creo SL
# Und Glitzer-Muster am Gravelbike
# Es gibt nur 1x Antriebe. Vorne sitzt immer ein 46er Kettenblatt
# Hinten kommen Kassetten mit 11-40 oder 11-42 Zähnen zum Einsatz. Auf der Straße sind dadurch in der Mitte die Gangsprünge teils groß

Und nicht zuletzt heben sich die einzelnen Turbo Creo SL Modelle mit spektakulären Lackierungen voneinander ab.

# Die Founders Edition bringt dank Custom Leichtbau nur 11,9 kg auf die Waage, kostet aber auch 17.000 €

Das Specialized SL E-Bike-System

Mit dem Turbo Creo SL feiert der erste 100 % in Specialized-Hand liegende E-Bike-System Premiere: ein 48-Volt-System. Wo die Entwicklung stattfand, ist auf dem Tretlagergehäuse jedes Modells nachzulesen: „Swiss Engineered, California Designed“ steht dort. Specialized betreibt ein eigenes E-Bike Entwicklungszentrum in Cham, Schweiz, das maßgeblich an der Technik des neuen Systems mitwirkte. Damit zählt man nun zu einem sehr kleinen Kreis von Fahrradherstellern mit eigenem E-Antriebssystem und ist für die Kunden auch der einzige Service-Partner – ein Vorteil. Mit bestehenden Lösungen hätte man die angestrebten Fahrkultur-Ziele nicht zufriedenstellend erreichen können, heißt es. Die Unabhängigkeit von Dritten dürfte aber auch eine eine Investition in die Zukunft sein.

# Specialized E-Chef-Ingenieur Jan Talavasek ist stolz auf den neuen Motor
# So ist das Aggregat eingebettet...
# Das Motorgehäuse aus Magnesium wurde für den Einbau in einen Carbonrahmen optimiert, es entlastet das Unterrohr
# Das Ergebnis ist eine kompakte Bauweise, die sehr kurze Kettenstreben für einen Mittelmotor ermöglicht

SL 1.1. Motor

Die Motorentwicklung übernahm die Fahrradmarke zusammen mit einem deutschen Partner aus der Auto-Zulieferindustrie selbst. Der Mittelmotor wurde von Grund auf neu konstruiert, vom Magnesium-Gehäuse und der optimalen Form für die Aufnahme in einen Carbonrahmen über die Mechanik und den Freilauf bis hin zu den Dichtungen, Steckverbindungen und Kabeln. Angesprochen auf die höheren Kilometerleistungen von E-Bikern im Allgemeinen und Rennradfahrern im Besonderen sagte Specialized Entwickler Jan Talavasek: „Wir sehen den Motor nicht als ein Ersatzteil, er ist für lebenslange Leistung ausgelegt“. Im Fokus der Entwicklung stand das Rennrad-Fahrgefühl, eine natürliche Unterstützung. Technisch bedeutet das: Es geht nicht um Maximalwatt, sondern um Souplesse bei der Kraftentfaltung.

# Das Innenleben des 1,95 kg leichten SL 1.1. Motors wurde zusammen mit einem deutschen Autozulieferer entwickelt
# Der Freilauf ist sofort im Eingriff

240 Watt – mehr steuert der SL 1.1 Motor auch in der Spitze nicht bei. Dafür liefert er diese Leistung über ein besonders breites Band von Trittfrequenzen von 60 bis zu 120 Umdrehungen in der Minute. Vor allem im hohen Drehzahlbereich genießt er damit ein Alleinstellungsmerkmal. Ein neuer Freilauf entkoppelt den Motor vollkommen, wenn keine Unterstützung mehr erfolgt. Gleichzeitig befindet sich der Freilauf beim Antritt quasi unmittelbar im Eingriff.

Leistungsdaten des neuen Specialized Turbo SL 1.1. Motors

Und so, wie Specialized verspricht, fühlte sich die Kraftentfaltung des Motors bei den ersten Testfahrten auch an. Beim Losfahren aus dem Stand ist die Anfahrverzögerung zwar gefühlt minimal länger als bei Mittemotor-Platzhirsch Bosch, aber die Kraft ist schnell da. Und wie sie dann anschiebt, passt hervorragend zum Rennradfahren. Kein „Kawumm“ auf 25 km/h, sondern stetiger Schub, der sich der mit der selber eingesetzten Kraft fein dosieren lässt. Die Charakteristik der Unterstützung lässt sich per Specialized Mission Control App für jede Fahrstufe noch feintunen. Bei all dem läuft der SL 1.1. Motor sehr leise, wobei es ein wenig auf die Trittfrequenz ankommt, wie er klingt. Bei niedrigem Frequenzen ist er auch unter Last kaum vernehmbar. Bei hohen Tretgeschwindigkeiten ab 80 U/min liegt die Geräuscheintwicklung empfunden etwa auf dem Niveau bekannter Systeme wie dem Bosch-Motor, hat dabei eher einen surrenden als einen kernigen Klang. Da Carbonrahmen einen besseren Resonanzkörper bieten als dickwandigere Alu-Rahmen sind solche Vergleiche aber etwas müßig.

# Auf dem Trail wirkt der Motor trotz geringem Drehmoment quicklebendig
# Beim Tempomachen ist er leise

Wie verhält sich der Motor generell unter Last? Glasklar: Mehr hochtouriger Benziner als Turbodiesel, wen der Vergleich gestattet ist! Im (körperlich ungesunden) Bereich von Trittfrequenzen von 50 bis 70 U/min bringt er keine Unterstützungswunder hervor, wie das eher geringe Drehmoment auch schon ahnen lässt.

Das Specialized Turbo Creo SL trainiert zu körperschonenden (und akkuschonender) Fahrweise. Im Sitzen, langsam tretend die „Muur“ hocheiern – Fehlanzeige! Der Turbo zündet erst, wenn der Mensch es auch fährt wie ein Rennfahrer. Mit Souplesse, leichte Gänge schnell tretend, fühlt sich die Motorunterstützung erst richtig kräftig an. Ab 90 U/min an der Kurbel fühlt man sich im Sattel des Turbo Creo SL zu immer schnellerem Fahren angetrieben. Und auch mit 120 und 130 U/min lässt sich dem hochtourigen SL 1.1. Motor kein Stottern oder Fehlimpuls entlocken. Er schnurrt wie ein Kätzchen und schiebt und schiebt. Und das gilt für alle Unterstützungsstufen.

# In die Entwicklung des Range Extenders und der wasserdichten Konnektoren flossen viele Stunden
# Am Rad sitzt er sicher und geräuscharm in einem Specialized Halter

Akku und Range Extender

Auch die Akkus hat Specialized von Grund auf neu entwickelt, sprich Gehäuse und Elektronik — für die Energiespeicher greift man auf bekannte Lithium-Ionen Zellen zurück. Der Hauptakku mit 320 Wh ist fest im Unterrohr installiert und von außen mit dem Rahmen verschraubt. Herausnehmen kann ihn der Händler nach dem Motorausbau, was eine leichte Operation sein soll. Spielend leicht ist das Abnehmen beim optionalen Range Extender mit noch einmal 160 Wh. Hier fühlt sich Specialized der Rennradtradition verpflichtet. Die Reserve-Energie kommt aus der Trinkflasche. Genauer, im Falle des Turbo Creo SL, aus einem Akku in einem stoßfesten und wasserdichten Gehäuse in Trinkflaschenform. Weil der Akkupack etwa so viel wiegt wie eine gefüllte 0,75-Liter-Trinkflasche, kann er problemlos im Specialized-Flaschenhalter mitgeführt werden. Ein Spanngurt sichert ihn zusätzlich. Während der Teststfahrten machte der mitgeführte Range Extener keinerlei Geräusche im Halter.

# Der Motor ist gut geschützt
# Der Stecker für den Range Extender sitzt rüttelfest dank Dreh-Verriegelung und ist wasserdicht

Kontrolleinheit und Mission Control App

Wie die Kraft aus Akku und Motor auf die Straße kommt, regelt eine kleine Einheit, die im Oberrohr sitzt. Von außen macht sie sich nur durch eine kreisförmige LED mit dem Ein-/Aus-Taster und einen LED-Balken bemerkbar. Vier Unterstützungsstufen von „0“ über 30 % und 60 % bis 100 % sind hier per Druckknopf wählbar. Die Bedienung ist denkbar einfach: 2 Sekunden Drücken gleich Ein/Aus, kurzer Druck gleich Stufenwechsel. Der LED-Balken informiert laufend über den Ladestand beider Akkus. Über die Mission Control App kann man die Status-LEDs sogar ganz ausschalten. Tarnmodus nennt sich das übersetzt.

# Die Kontrolleinheit sitzt unauffällig im Oberrohr. Der Kreis zeigt die Unterstützungsstufen, die Balken de Ladezustand von Range-Extender (blau) und Unterrohr-Akku (grün)
# Die Kontrolleinheit kann mit externen Geräten über ANT+ und Bluetooth kommunizieren. Das schlanke Specialized Display im Bild gibt es optional
# Auch die Wattwerte des Fahrers werden übermittelt
# Normale Radcomputer Funktionen sind selbstverständlich
  • Unterstützungsstufen Aus / Eco 30 % / Sport 60 % / Turbo 100 %
  • Kommunikation nach extern über ANT+ und Buetooth
  • Überträgt Leistungsdaten via ANT+ an Empfangsgerät
  • Erlaubt Feintuning der Unterstützung über Specialized Mission Control App
  • Verbindung zu Specialized Display oder GPS-Radcomputern möglich
  • Stealth Modus über Mission Control App

Als sehr praktisch erweist sich die Kopplung mit der Specialized Mission Control App, die bereits von anderen Turbo-Modellen bekannt ist. Laut Specialized laden täglich 3.200 Nutzer Fahrten aus der App ins eigene Portal hoch. Davon nutzen demnach 80 % die zahlreichen Einstellmöglichkeiten, die sie bietet. Sanfte Beschleunigung oder rasanter Start? Die Einstellung der Leistungsabgabe in den einzelnen Fahrstufen über die App erlaubt die Wahl. Über eine Kurve kann man einfach eingeben, was die maximale Abgabe in Watt ist und wie schnell das Plateau beim Pedalieren erreicht werden soll. Auch Statistiken und Diagnose-Werte liefert Mission Control reichlich. Interessant zum Beispiel: die durchschnittlich bei einer Fahrt abgegebene Leistung des Systems. Noch interessanter: Auch die vom Fahrer erbrachte Leistung wird erfasst und separat abgegeben. Die App kann man mit Strava koppeln. Dann erscheint dort nicht nur die gefahrene Strecke. Auch die gemessenen Wattwerte ausschließlich des Fahrers werden angezeigt. Und in den KOM-Listen erscheinen die Zeiten erst gar nicht, weil der Ride gleich als E-Bike Tour hochgeladen wird. Das erspart Ärger mit anderen Nutzern.

# Eine Ansicht der Mission Control App: Akkustand nach dem Road Testride
# Auch die Motortemperatur kann die App anzeigen – im Gegensatz zum Smartphone überstand er die Bergprüfung unbeschadet

Roadride mit dem S-Works Turbo Creo SL

Beim Roadride beschleunigte ein S-Works Turbo Creo SL die durchaus kompetitive Ausfahrt. Mit Spaß am Wettbewerb E-Rennrad fahren, geht das überhaupt? Die Gruppentour mit dem S-Works Turbo Creo SL liefert den Beweis: Es geht, richtig gut. Genauso gut eigentlich wie mit einem normalen Rennrad.

Den Fahreindruck, alle Details und den kompletten Test findest du hier auf Rennrad-News.de:
Specialized Turbo Creo SL Test

Fazit von Rennrad-News

Mit dem Turbo Creo SL hat Specialized auf Anhieb ein E-Rennrad auf die Räder gestellt, das der Gattung seinen Stempel aufdrücken kann. Die Kombination aus geringstem Gewicht, Reichweite, rennradtypischer Kraftentfaltung des Motors, flexiblem Akku-Konzept und souveränem Rennrad-Fahrverhalten will erstmal erreicht werden. Obendrauf gibt es eine fahrneutrale Komfort-Packung in Form des Future Shock 2.0 Systems, die am E-Rennrad erst richtig ihren Reiz entfaltet. Die Ausstattungsliste und die Lackierungen markieren ebenso einen Oberklasse-Anspruch wie das Qualitätsversprechen der Entwickler. Der Preis verdient allerdings eher das Siegel Luxus-Klasse.

Pro / Contra

Pro

  • Sehr niedriges Gewicht
  • Kultivierter, leiser und leichter Motor
  • Sehr hohe Reichweite
  • Sinnvoll begrenzte Unterstützung
  • Gute Charakteristik der Kraftentfaltung
  • Rennrad-Fahrgefühl bleibt erhalten
  • Flexibles Akku-Konzept
  • Vollkommen souveräne Fahreigenschaften
  • Komfortables fahrneutrales Dämpfungssystem
  • Problemlose Kommunikation mit Garmin, Wahoo und Co.

Contra

  • Erhöhter Q-Faktor
  • Preisspektrum beginnt im Luxus-Segment
  • Geringer Komfort an der Sattelstütze beim Turbo Creo Evo-Gravelbike
  • Für Roadbike-Varianten etwas große Gangsprünge im mittleren Bereich
  • Tretlager-Absenkung auf anspruchsvolleren Trails nachteilig

Testablauf


Das Testrad wurde im Rahmen einer Präsentation gefahren. Die Testfahrten sind im Beitrag verlinkt. Die Straßenradstrecke enthielt mehrere Anstiege, davon einer mit Steilstücken bis zu 16 %, Kopfsteinpflaster und schlechte Straßen waren ebenso dabei wie 180 Grad Kurven auf glattem Asphalt mit Abfahrtsgeschwindigkeit. Gefahren wurde bei der Roadbike-Variante zu 95 % der Zeit im Sport-Modus, nur am steilsten Stück wurde zum Test der Fahreigenschaften in den Turbo-Modus gewechselt. Bei der Gravel-Ausfahrt lag zu 95 % der Zeit die Turbo-Stufe ein. Die Strecken enthielten klassische Schotterwege aber auch anspruchsvollere Trails mit Wurzeln, Senken und Bremswellen – keine Sprünge.


Noch mehr Rennrad-Neuheiten 2020 auf Rennrad-News.

Test & Text: Jan Gathmann / Fotos: Jan Gathmann, Specialized
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