In unserer Artikelserie Pimp my E-Bike stellen wir euch immer wieder richtig heiße E-Mountainbikes vor. Umgebaut und bis auf ein Maximum individualisiert. Wer Bock auf coole E-MTBs, tunen – hiermit meinen wir nicht das illegale Motor-Tuning – und umbauen hat, findet bei Pimp my E-Bike Anregungen und echte Schätzchen.
Specialized Turbo Levo – kurz & knapp
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain, Enduro |
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Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | Mullet 29″-27,5″ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Brose |
Akkukapazität | 700 Wh |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL, XXL |
Website | www.specialized.com |
Preisspanne | 5.000 Euro - 13.500 Euro |
Wahrscheinlich kennen beinahe alle, die sich für E-Mountainbikes interessieren, das Specialized Turbo Levo. 2016 wurde dieses E-Bike zum ersten Mal vorgestellt und revolutionierte das E-Mountainbike! Hier war alles anders … neu … besser. Der Akku war formschön integriert, auf ein Display verzichtete man und irgendwie stand hier weniger das Motorsystem und die Technik, als vielmehr die Fahrerin und der Fahrer im Mittelpunkt der Entwicklung. 2021 wurde dann die jüngste Evolutionsstufe vom Specialized Turbo Levo (Test findest du hier) präsentiert, bei der sich alles um S-Sizing, individuell anpassbare Geometrie und agileres Handling durch Mullet-Wheels drehte. Mit genau so einem Levo ist auch Sofia in ihren Rennen, wie unter anderem die internationalen Rennläufe der EDR-E Rennserie, unterwegs.
Du willst noch mehr gepimpte E-Mountainbikes? Dann findest du sie in unserer Rubrik „Pimp my E-Bike“.
Der Preis liegt bei ab 5.000 € (UVP) für das Alu-Modell | Bikemarkt: Specialized Levo kaufen
Specialized Levo – pimped by Sofia Wiedenroth
Wer ist eigentlich Sofia Wiedenroth?
Sofia fährt schon einigen Jahre Bike-Rennen. Ihre Profikarriere startete sie im XCO (Cross Country) auf Rotwild, später wechselte sie zum Enduro und fuhr zwei Jahre für das erfolgreiche Cube Actionteam und gewann hier die Gesamtwertung der internationalen WES-Rennserie. Seit 2021 ist sie im Racing-Team von Specialized und bestreitet die WES und die EDR-E (ehemals EWS-E). Auch hier konnte sie schon einige Podiumsplätze einfahren und mischt bei jedem Rennen ganz vorne mit.
Besonders in technischen Uphill-Sektionen hilft ihr ihre immense Fahrtechnik, die souveräne Bikebeherrschung und ihre Fitness, denn im Uphill werden nicht nur die Motoren gebraucht, nein, hier zählen auch die Muskeln in den Oberschenkeln und Waden.
2023 steht natürlich die EDR-E, mit dem Auftaktrennen am 3. und 4. Juni in Finale Ligure, und die UCI E-Bike WM am 9. August in Glasgow ganz oben auf der Liste der eingeplanten Rennen.
- Name Sofia Wiedenroth
- Alter 28
- Firma Specialized
- Berufliche Position Pro Rider
- Fahrstil agil & flink
- Sportliche Erfolge 2022: Sieg im E-XC Worldcup Barcelona, Sieg im E-Enduro Worldseries Crans Montana; Overall E-XC Worldcup Platz 2, Overall E-Enduro Worldseries Platz 2; 9 Nationale Meisterschaftsmedaillen, davon 5 x Deutsche Meisterin; 4 x Internationale Medaillen bei Weltmeisterschaften/Europameisterschaften
Auf unsere Frage, wo siehst du den größten Nutzen von E-Mountainbikes, antwortet uns Sofia:
Mit dem E-MTB sind einfach ganz andere Sachen zu machen. Im Downhill gefällt mir das satte Feeling und die Uphills können für mich eigentlich nicht technisch genug sein. Ich finde es einfach beeindruckend, was mit einem modernen E-Bike im Gelände alles machbar ist und würde den Nutzen mit drei Worten umschreiben: schneller, weiter, extremer!
Sofia, früher bist du erfolgreich XCO und Enduro mit dem Bio-Bike gefahren. Variiert dein Training von damals zu heute? Wenn ja, was machst du anders als früher?
Genau ja, auch wenn ich immer noch viel mit dem Bio-Bike unterwegs bin und auch noch einige Wettkämpfe auf herkömmlichen Rädern fahre, liegt mein Hauptfokus auf E-Racing. Mein Training ist etwas komplexer geworden, da ich in drei Disziplinen schnell Rad fahren möchte. Vor allem die E-Enduro und E-XC Weltcups unterscheiden sich sehr vom Format und demnach auch von den körperlichen Anforderungen. Was ich allerdings deutlich mehr trainiere als früher ist E-Bike-Bergauf-Technik. Das ist eine ganz neue Art Rad zu fahren und benötigt viel Übung. Außerdem trainiere ich etwas mehr im Kraftraum, da das Handling vom E-Mountainbike etwas schwerfälliger ist.
Welchen Unterstützungs-Modus nutzt du im Training und im Rennen?
Tatsächlich absolviere ich einige Trainingseinheiten mit nur 10–20 % Motorleistung, oft auch mal ganz ohne Support. Einfach nur um mich ans Rad zu gewöhnen und härter zu trainieren. In technischen Bergaufpassagen ist mein Bike aber immer im Turbo-Modus.
Bei den E-Enduro-Rennen fahre ich im Transfer je nach Zeitlimit mit 20–80 % Motorleistung und auf den gewerteten Stages bin ich im komplett im Turbo-Modus. Bei den E-XC-Wettkämpfen bin ich ausschließlich im Turbo-Modus unterwegs.
Du warst 2021 und 2022 bei vielen internationalen Rennen sehr erfolgreich. 2023 stehst du wieder am Start der größten Rennen Europas. Worauf freust du dich am meisten?
E-Racing hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Jedes Jahr wird wilder. Sei es seitens Veranstalter oder seitens Bikebrands. Alles wird größer und professioneller. Es gibt immer mehr Rennfahrer, die sich ausschließlich auf E-Racing spezialisieren und die Bike-Hersteller haben immer mehr Bock auf Tuning. Jeder will der Schnellste und Beste sein. Und diesen Vibe gerade miterleben zu dürfen, freut mich total und ich bin absolut gespannt, was 2023 alles passieren wird.
Welche Rennen stehen 2023 auf deinem Plan?
Mein Fokus für 2023 liegt auf den Gesamtwertungen des E-Enduro Weltcups und des E-XC Weltcups. Logistisch wird das ab und an zwar etwas schwierig werden, aber ich möchte in beiden Rennserien Podium-Platzierungen einfahren. Hoffentlich auch den ein oder anderen Sieg.
Dadurch, dass der normale Enduro Weltcup leider am selben Tag stattfindet wie das E-Enduro-Rennen, habe ich 2023 leider keine Möglichkeit, daran teilzunehmen. Dafür werde ich, sofern trainingstechnisch alles läuft, bei der Megavalanche in Alpe d’Huez mit dem Bio-Bike am Start sein. Das steht schon seit Jahren auf meiner Bucket List und ich hoffe, dass es dieses Jahr endlich klappen wird.
Abschließend noch einen Tipp für ambitionierte Racerinnen und Racer?
Fahren, fahren und nochmals fahren …
Was wurde umgebaut?
Was am Race-Levo von Sofia umgebaut wurde, erzählt sie uns am besten selbst:
Dadurch, dass ich in zwei verschiedenen E-Bike-Disziplinen unterwegs bin, ist mein Turbo Levo je nach Wettkampf unterschiedlich aufgebaut:
Für die E-Enduro Races fahre ich mit der RockShox ZEB Ulitmate mit 160 mm Federweg, während ich bei den XC Races mit der RockShox Lyric mit 150 mm Federweg unterwegs bin. Außerdem teste ich aktuell für die XC-Races das Levo als Full-29er-Bike.
Im Enduro Modus fahre ich meist mit den Specialized Cannibal 2.4 Grid Gravity Reifen + Cushcore hinten und im XC Set Up vorne mit dem Specialized Butcher Grid Trail und hinten mit dem Eliminator 2.3 Grid Trail. Sollte es allerdings regnen oder matschig sein, ist Hillbilly meine Wahl.
Um etwas Gewicht zu sparen, ist an meinem XC Turbo Levo ein Carbon-Lenker verbaut. Auch die Laufräder sind am XC-Bike aus Carbon. Das ist allerdings schon sehr steif und ich werde nach den ersten Wettkämpfen sehen, ob ich nicht doch wie an meinem Enduro-Levo auf Alu wechsle.
Fotostory zum Specialized Levo von Sofia Wiedenroth
Meinung @eMTB-News.de
Hammer! Würden wir ein Specialized Turbo Levo unser Eigen nennen, dann sähe der Umbau wahrscheinlich identisch aus. Okay, bis auf die Pedale und den GPS-Computer, aber im Großen und Ganzen kommt dieser Umbau unserem Traumbike schon sehr nahe.
Wir wünschen Sofia viel Erfolg für die kommende Rennsaison!
Wie findest du das Specialized Turbo Levo von Sofia?
Alle Artikel aus unserer Serie „Pimp My E-Bike“ findest du hier:
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8 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumOk.
Nur ned so schnell wie Frau Wiedenroth.
An sich ein schönes Rad, aber der Motorbereich 🤔
Nur das zählt. Das Ergebnis.
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