Bikepark Wales – Kurz & knapp
Das Radsportzentrum wurde mit einem Staatsdarlehen und Zuschüssen der walisischen Regierung errichtet. Zusätzlich unterstützt wurde das Bauvorhaben durch einen EU geförderten Projektzuschuss für nachhaltigen Tourismus. Unsere Zeit im Park war für einen Tag knapp bemessen. Dennoch versuchten wir, möglichst viele Trails auszuprobieren. Insgesamt haben wir drei oder vier Abfahrten gemacht. Dass Wales eine der besten Bikepark-Locations Europas bietet, die wir in den letzten Jahren gefahren sind, hat uns sehr überrascht. Mit dem E-Bike sind die Strecken spaßig und es ist für alle Schwierigkeitsgrade etwas dabei. Wir haben £ 12 (ca. 14 €) für ein Tagesticket bezahlt, was im Hinblick auf den Fahrspaß und die Streckangebote vor Ort völlig angemessen ist.
https://www.youtube.com/watch?v=jpxm7aaP29k
Bikepark Wales – Ort
Die Gegebenheiten vor Ort sind ideal für einen Bikepark. Das Gebiet ist bewaldet und hat eine gute Verkehrsanbindung. Von London aus ist der Bikepark in ca. 3 Stunden zu erreichen. Das Klima in Merthyr Tydfil ist während der Wintermonate ziemlich feucht, aber nie wirklich kalt. Durch den relativ milden Winter bleibt nur selten mal Schnee liegen. Für die kalte und nasse Jahreszeit gibt es eine gute Entwässerung und die Bodenbeschaffenheit ist so, dass die Trails nie super schlammig werden. Laut dem Manager ist der Park höchstens drei Tage im Jahr aufgrund schlechten Wetters nicht befahrbar. Die Trails sind sehr gepflegt und befinden sich insgesamt in einem überdurchschnittlich guten Zustand. Wir hatten bei unserem Besuch Glück mit dem Wetter und fühlten uns in den walisischen Wäldern ein wenig wie im sonnigen Südeuropa. Hier findet ihr den Bikepark: Google Map Location
Bike Center
Der meist frequentierte Ort im Bikepark Wales ist das Besucherzentrum, in dessen Nähe es großzügige Parkmöglichkeiten gibt. Bei der Ankunft muss man hier einchecken, die Haftungsklauseln und Fahrregeln unterschreiben und den Eintritt bezahlen. Dann kann es endlich losgehen! Von dem Besucherzentrum aus starten alle Trails bis zum Gipfel.
Im Besucherzentrum befinden sich ein voll ausgestatteter Fahrradladen, ein Radverleih, ein Restaurant und eine Werkstatt. Von hier aus startet auch der Shuttle-Service für diejenigen, die zu faul zum Treten sind. Allerdings sind die Shuttles von Frühjahr bis Herbst oft bis zu drei Monate im Voraus ausgebucht. Deswegen bietet es sich geradezu an, die Höhenmeter mit einem E-Bike zu bestreiten. Damit ist man komplett unabhängig, kann so viele Runs fahren, wie man möchte, hat keine Wartezeiten und jede Menge Spaß bergauf!
Trails
Wir hatten leider nicht genügend Zeit, um alle Strecken zu testen. Die meiste Zeit verbrachten wir auf roten und blauen Trails, haben aber alle Schwierigkeitsstufen bergab ausprobiert. Im Uphill gibt es einen ziemlich coolen Kletter-Trail zum Gipfel, der sich durch den Wald schlängelt und für jedermann geeignet ist. Alternativ können die Schotterpisten genutzt werden.
Jeder Trail hat einen kurzen Startabschnitt, der als „Qualifier“ bezeichnet wird. Dadurch bekommt man einen guten Eindruck, wie anspruchsvoll der Rest des Trails sein wird. Unser absoluter Favorit war der blaue Trail „Terry’s Belly“, dieser ist schnell, lustig und super flowig.
Sobald man von den blauen Trails auf die roten umsteigt, wird die Gangart ein bisschen härter. Hier sind einige Enduro-Skills erforderlich, um die Felspassagen und kleinen Drops flüssig fahren zu können.
Mit dem E-Bike waren die Trails einfach toll zu fahren. Große Anlieger und natürliche Holzabschnitten ermöglichten uns einen umfangreichen Allround-Eindruck des Orange Alpine 6 E, das wir während der Woche im Test hatten. Wir empfehlen, bei einer Ganztagestour im Turbo-Modus, eine zweite Batterie mitzunehmen. Ladestationen für E-Bikes gibt es leider keine. Aktuell scheinen diese noch stark in der Minderheit zu sein. Jedoch sind wir uns sicher, dass auch hier mehr E-Bikes auf die Trails kommen werden.
Die meisten Trails sind künstlich angelegt. Wir fanden sie schnell und unterhaltsam, ohne gefährliche uneinsehbare Abschnitte. Insbesondere die blauen Trails versprechen Flow-Vergnügen vom Feinsten: Je schneller man fährt, desto mehr Spaß machen sie. Viele der Trails haben perfekt angelegte Sprünge, auf denen man sich auch langsam herantasten kann. In den Wald-Abschnitten sind die Untergründe weicher und wohlgeformt – tolle E-Mountainbike Strecken.
Die Jumpsections sind alle gut gebaut, mit perfekt aufeinander abgestimmten Absprüngen und Landungen – einige der besten Sprunglinien, die wir je gefahren sind!
Da unser Schwerpunkt auf E-Biking und Flow lag, sind wir weniger auf den Pro-Level-Trails gefahren. Aber was wir ausprobiert haben, hält einen auf Trab. Hier wäre ein E-Downhiller ideal.
Meinung @eMTB-news.de
In den letzten 15 Jahren wurden Trailparks in Großbritannien immer populärer. Wenn man einmal im Bikepark Wales war, weiß man auch warum! Wer in der Nähe ist, sollte sich diesen Spaß nicht entgehen lassen. Der Park kann locker mit anderen Bikeparks in den Alpen mithalten. In der Streckenpflege und den Services vor Ort sind die Briten sogar noch vorbildlicher als einige anderen europäischen Bike-Zentren! Der aktuelle E-Bike Trend ist in Großbritannien noch nicht ganz angekommen. Man trifft nur selten ein anderes eMTB auf den Strecken. Dabei ist ein E-Bike eine willkommene Alternative zum Shuttle: Wer so viel wie möglich fahren möchte und sich die Abfahrt selbst erarbeiten will, für den gibt es im Bike Park Wales einige wirklich lustige, smoothe, flowige Trails.
Wer von euch kennt den Bikepark Wales? Was sind eure Lieblings-Spots?
Weitere Informationen
Website: www.bikeparkwales.com
Text & Redaktion: Alex Boyce | eMTB-News.de
Bilder: Alex Boyce, Cinzia Montemaggi
Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIm südlichen Teil eines alten, stillgelegten Kohlebergbaugebietes, das allgemein als "The Valleys" bekannt ist, befindet sich der Bikepark Wales bei Merthyr Tydfil (gesprochen Mer-tha-tid-ville). Dieser zieht Radfahrer aus nah und fern an. Ursprünglich wurde er auf normale Gravity Fahrer ausgelegt. Wir haben die Strecken jedoch mit unseren E-Bikes unsicher gemacht. Der Bikepark befindet sich auf einem gepachteten Grundstück und ist privat geführt. Man muss Eintritt zahlen um das vielseitige Streckennetz nutzen zu dürfen. Der gute Ruf eilt diesem Park voraus. Wird er denselben Spaßfaktor bieten wie vergleichbare Parks in den Alpen?
→ Den vollständigen Artikel „Spot-Check: Bikepark Wales - ideal für Jedermann“ im Newsbereich lesen
Wales ist leider so weit weg...
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