eMTB-News.de

SRAM Eagle 90 und 70 Transmission im ersten Test
Jetzt mit Seilzug statt Akku

SRAM Eagle 90 Transmission im ersten Test: SRAM bringt mit der Eagle 90 und 70 Transmission eine neue Generation mechanischer Schaltungen auf den Markt, welche die bereits bekannten und bewährten Technologien der Transmission-Antriebe übernehmen, dabei aber gänzlich auf Elektronik verzichten. Wir haben die SRAM Eagle 90 Transmission-Gruppe bereits für euch testen können.

Vollständigen Artikel lesen …

SRAM Eagle 90 und 70 Transmission – Infos & Preise

Dass SRAM schon länger an einem mechanischen Transmission-Antrieb tüftelt, war spätestens nach der Veröffentlichung eines entsprechenden Patents klar. Nun stellt der US-Konzern zwei neue mechanische Schaltungen vor: die SRAM Eagle 90 und 70 Transmission. Dabei ist die SRAM 90 die etwas hochwertige der beiden Gruppen und die 70 eher als eine günstigere OEM-Variante angedacht, die aber selbstverständlich auch im Aftermarket erworben werden kann. Beide Schaltungen werden direkt am Rahmen befestigt und verzichten wie alle Transmission-Schaltwerke auf das anfällige Schaltauge. Wie sich die SRAM 90-Gruppe im Betrieb schlägt, erfahrt ihr hier im ersten Test.

Diashow: SRAM Eagle 90 und 70 Transmission im ersten Test: Jetzt mit Seilzug statt Akku
Diashow starten »

SRAM Eagle 90 Transmission

# Die SRAM Eagle 90 Transmission ist die etwas hochwertigere der beiden mechanischen Schaltungen - Die Kette und Kassette sind identisch zur elektrischen SRAM GX Transmission-Schaltung. An der weitgehend identischen Kurbel ist allerdings ein Stahlkettenblatt montiert.
# Das SRAM 90-Schaltwerk kommt in schickem Schwarz/Silber - es wird direkt an Rahmen mit UDH-Interface montiert.
# Zum Schaltwerk gibt's den passenden Schalthebel. - die normale Variante kann mehrere Clicks runterschalten, die E-Bike-Version nur einen. Alte SRAM-Shifter sind nicht kompatibel.
# SRAM 90 Eagle DSC 7993
# Speziell fürs E-Mountainbike gibt ...
# ... es den Schalthebel als 1Click-Variante.

SRAM Eagle 70 Transmission 

# Etwas günstiger ist die SRAM Eagle 70 Transmission-Gruppe. - Sie kommt in gedecktem Schwarz und ist auch etwas schwerer.
# Auch das SRAM 70-Schaltwerk wird direkt am UDH-Interface montiert. - es bring laut Datenblättern ein Mehrgewicht von 20 g und einen Preisvorteil von 70 €.
# Dazu gibt's den passenden, etwas schwereren und günstigeren Schalthebel.

Im Detail

Bis vor einigen Jahren wurden alle Schaltwerke an einem Schaltauge befestigt, bei dem es sich im Wesentlichen um einen Alu-Fortsatz mit Gewinde handelt, der bei Belastung gerne mal verbiegt oder abbricht. Ich kann nicht mehr zählen, wie viele Schaltaugen mir schon abgerissen sind und wie oft ich dann mein Schaltwerk – dadurch meist auch kaputt – aus dem Hinterrad pulen durfte. Ursprünglich sollte das Schaltauge den empfindlichen Rahmen schützen, indem es bricht, bevor dieser Schaden nimmt. Moderne MTB-Rahmen sind allerdings viel stabiler. Anfang 2023 hat SRAM deshalb die elektronische SRAM Transmission-Schaltung vorgestellt, deren breit abgestütztes Schaltwerk direkt an der Hinterrad-Achse montiert ist und das Schaltauge weglässt. Diese Lösung bietet deutlich mehr Festigkeit im Vergleich zu einem konventionellen Schaltauge und macht das ganze Konstrukt haltbarer.

# Schaltauge weg, Schaltwerk dran - Das Schaltwerk wird um die Hinterradachse direkt am Rahmen verschraubt und das Schaltauge entfällt. Die breite Abstützung sorgt dafür, dass das Schaltwerk nur sehr schwer verbiegen kann.
# SRAM Eagle Transmission 90-6
# SRAM Eagle Transmission 90-7

Für ungeübte Rad-Besitzer ist das Einstellen eines Schaltwerks eine wirklich schwere Aufgabe. Das ist bei den neuen SRAM 90- und 70-Schaltwerken analog zur elektrischen Transmission anders. Montage und Einstellung umfassen nur eine Handvoll Schritte und sind ähnlich anspruchsvoll wie das Aufbauen von Ikea-Möbeln. Genau der Anleitung folgen – dann ist alles ganz easy!

Zuerst bestimmt man mithilfe der SRAM-Website die Kettenlänge. Dort bekommt man für das eigene Bike das Setup-Ritzel und die Position des Setup-Keys genannt. Kette kürzen, Setup-Key am Schaltwerk einstellen und dann das Schaltwerk montieren. Anschließend das Hinterrad montieren, Hinterrad und Schaltwerk um eine Umdrehung lösen, Schaltwerk gemäß Anleitung mithilfe eines Inbusschlüssels aufs Setup-Ritzel setzen, Kette spannen, Schaltwerk festschrauben, Hinterrad festschrauben, Zug montieren, Gangsprünge einstellen, fertig! Das ist etwas verkürzt dargestellt, worauf ich aber hinaus will, ist Folgendes: Es gibt keine manuelle Einstellung der Umschlingung und keine oberen und unteren Anschläge mehr. Für beides hat es früher etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl gebraucht. Das Montieren und Einstellen ist einfach, aber man muss unbedingt dem vorgegebenen Prozess folgen.

# Hier gibt es nichts zu sehen - am Schaltwerk finden sich weder Begrenzungsschrauben für die Anschläge, noch eine B-Schraube für die Umschlingung. Das ist alles mit der korrekten Montage erledigt.
# Auf der SRAM-Website findet man die korrekte Position des Setup-Keys für das eigene Bike - diese muss vor dem Spannen der Kette und dem Festziehen des Schaltwerks eingestellt werden.

Zerfliegt dir bei einer blöden Aktion mal das Schaltwerk, kannst du es mit den verfügbaren Ersatzteilen wieder fixen. Die Preise sind moderat und die Montage ganz weit weg von Raketenwissenschaft – zum Teil sogar werkzeuglos. Und wenn man man doch mal einen wirtschaftlichen Totalschaden am Rahmen hängen hat, lässt dieser sich auch beheben, ohne einen Monat lang Toastbrot mit Ketchup essen zu müssen. Das SRAM 90-Schaltwerk kostet nämlich 275 € weniger als das günstigste elektronisch angesteuerte SRAM Transmission Schaltwerk (SRAM GX Transmission-Test). Leider kann man bei den Schaltwerken die Clutch nicht nachstellen, allerdings kann sie bei zu geringer Reibung ausgetauscht werden, was in jedem Fall günstiger und nachhaltiger als ein neues Schaltwerk ist.

# Soll unglaublich haltbar sein - zerfliegt einem doch mal das Schaltwerk, lassen sich die defekten Teile ersetzen.

Der Schalthebel soll sich optisch möglichst sauber und aufgeräumt unter den aktuellen SRAM-Bremshebeln einfügen, damit das Cockpit trotz Kabelgewurschtel immer schön aufgeräumt ausschaut. Anders als Shimano oder Vivo (Vivo Enduro-Schaltung im Test), die ein Push-Pull-Prinzip beim Hochschalten anbieten, bleibt SRAM sich treu: Hier kann man nur in eine Richtung drücken. Es gibt je Gruppe einen konventionellen und einen E-Bike-spezifischen Schalthebel. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass man mit dem E-Bike-Schalthebel immer nur einen Gang auf einmal schalten kann. So sollen Schäden durch die viel höheren Drehmomente von E-Bikes vermieden werden.

# Der Schalthebel der SRAM Eagle 90 Transmission soll sich optisch perfekt mit SRAM-Bremsen fügen.
# Die Paddles des Schalthebels haben eine unauffällige Profilierung - damit sollte jeder glücklich werden. Ergonomisch gab es für mich auch nichts am Schalthebel auszusetzen.
# Wie gewohnt wird hier die Zugspannung eingestellt - um die SRAM Eagle 90 Transmission sauber zum Laufen zu bekommen, muss man einfach der Anleitung folgen, dann ist alles ganz einfach.

Gute Nachrichten für kleine Menschen und solche, die mehr Bodenfreiheit möchten: Die Kurbeln der SRAM 90-Gruppe sind in auch in den kurzen Längen 155 mm und 160 mm Kurbelarmlänge verfügbar (155 mm vs. 170 mm Kurbeln im Test).

# Fürs E-MTB hat SRAM zwei Kurbellängen in petto.
# 155 Millimeter – besonders kurz, und ...
# ... kurz mit 160 Milimetern Länge.

SRAM Eagle 90 Transmission – erster Test

Unsere Kollegen von MTB-News konnten die neue mechanische SRAM Eagle 90 Transmission bereits testen. Hier findest du den passenden Artikel:

SRAM Eagle 90 Transmission MTB-Schaltung im Test

# Nach langem Warten gibt's endlich die mechanische SRAM Transmission-Schaltung - im ersten Test hat sie unsere Erwartungen erfüllt.

Was meinst du – wirst du zur mechanischen Transmission greifen?

Die mobile Version verlassen