Neue SRAM GX Eagle Transmission MTB-Schaltung im Test Evolution für alle

SRAM GX Eagle Transmission im Test: Gerade einmal vier Monate ist es her, dass die Schaltspezialisten von SRAM mit der Eagle AXS Transmission die Art der Schaltungskonstruktion einmal auf links gedreht haben. Nun steht mit der SRAM GX Eagle Transmission eine weitere Variante in den Startlöchern, die mit einigen interessanten Neuerungen aufwartet. Wir konnten die neue SRAM GX Eagle Transmission bereits fahren. Hier ist unser erster Test.
Titelbild

SRAM GX Eagle Transmission MTB-Schaltung: Infos und Preise

Eine radikal andere Schaltung als alles bislang Gesehene präsentierte SRAM im März 2023 mit der neuen Transmission-Linie – und wie man aus der Vergangenheit weiß, belässt es SRAM selten nur bei der Edel-Variante. So auch in diesem Fall: Nach der Top-Schaltung wird nun mit der GX Eagle Transmission eine robuste, etwas günstigere Variante nachgeschoben. Wobei „günstig“ mit Vorsicht zu genießen ist: Ja, sie ist günstiger als das Topmodell – preislich aber dennoch im Highend-Bereich angesiedelt.

  • Eine neue Modellgruppe SRAM GX Eagle AXS Transmission ergänzt die bisherigen Gruppen SRAM X0 Eagle AXS Transmission / SRAM XX Eagle AXS Transmission / SRAM XX SL Transmission
  • Neuer Standard der Eagle Transmission-Gruppen SRAM T-Type (statt X-Sync II)
  • Kompatibilität SRAM UDH-Interface zwingend vorausgesetzt; außer Controller keine Rückwärtskompabilität mit anderen AXS-Produkten
  • Bandbreite 520 % mit 12 Gängen; identisches Gearing wie bei den bisherigen Transmission-Gruppen
  • Wasser- und staubgeschützt IP69K Standard
  • Akku-Laufzeit 25 – 40 Stunden (reine Fahrzeit) / Knopfzelle Controller: 2 – 3 Jahre
  • Konnektivität AXS-Netzwerk, ANT+, Bluetooth
  • Erhältlich ab Juli 2023
  • www.sram.com
  • Grundlegende Informationen zur SRAM Eagle-Gruppe auf der Info-Seite: SRAM Eagle

Preis SRAM GX Eagle AXS: 1.300 € (UVP, Komplettgruppe)

Die neue SRAM GX Eagle Transmission ist da
# Die neue SRAM GX Eagle Transmission ist da - gleiche Features wie die teure X0, mit 1.300 € UVP aber eine Ecke günstiger.
Diashow: Neue SRAM GX Eagle Transmission MTB-Schaltung im Test: Evolution für alle
SRAM GX Eagle Transmission-32
Auch die GX Transmission wird natürlich direkt am Rahmen befestigt.
Auch im härteren Einsatz gab es bislang keine Probleme.
SRAM GX Eagle Transmission-28
Der Akkutausch gelingt denkbar einfach. Akku herausnehmen, hineinlegen …
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Video: SRAM GX Eagle Transmission

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Das ist neu

Mit der SRAM GX Eagle Transmission hat SRAM das Rad – respektive die Schaltung – zwar nicht neu erfunden. Dennoch finden sich einige Updates im Vergleich zu den im März vorgestellten Transmission-Produkten.

GX Eagle Transmission Schaltwerk

Auch wenn die grundsätzlichen Transmission-Funktionen ziemlich 1:1 übertragen wurden, sind sowohl optisch, aber auch technisch einige Änderungen zur vorherigen Generation vorgenommen worden. Am auffälligsten ist die Position des Akkus an der neuen GX Eagle Transmission: Steht dieser beim X0 Transmission-Schaltwerk deutlich sichtbar auf der Rückseite heraus, so ist dieser bei der neuen GX Transmission an ähnlicher Stelle unauffälliger in die Konstruktion integriert.

Das neue Schaltwerk: gleiche Funktionen, andere Optik.
# Das neue Schaltwerk: gleiche Funktionen, andere Optik.
Gut erkennbar: Der Akku verschwindet fast gänzlich im wuchtigen Schaltwerk.
# Gut erkennbar: Der Akku verschwindet fast gänzlich im wuchtigen Schaltwerk.
Weiter mit an Bord sind die austauschbaren Skid Plates und die große Clutch.
# Weiter mit an Bord sind die austauschbaren Skid Plates und die große Clutch.

Das Gehäuse wurde gänzlich neu gestaltet und verfügt nicht mehr über das futuristische Industrial-Design mit silberfarbenen Details, sondern ist nun mit der bulligeren Optik der GX-Familie ausgestattet. Das untere Schaltröllchen, von SRAM „Magic Wheel“ genannt und eins der technischen Features der XX und XX SL-Schaltwerke, das sich auch dann noch drehen kann, wenn es innen blockiert wird, ist beim GX Eagle Transmission-Schaltwerk nicht mit an Bord.

Der untere Pulley ist, gleich dem X0 Transmission-Schaltwerk, kein „Magic Wheel“ und dreht sich ganz regulär.
# Der untere Pulley ist, gleich dem X0 Transmission-Schaltwerk, kein „Magic Wheel“ und dreht sich ganz regulär.
Der Akkutausch gelingt denkbar einfach. Akku herausnehmen, hineinlegen …
# Der Akkutausch gelingt denkbar einfach. Akku herausnehmen, hineinlegen …
… und zumachen. Ein Extra-Käfig wie in früheren AXS-Zeiten ist dank der geschützten Position nicht notwendig.
# … und zumachen. Ein Extra-Käfig wie in früheren AXS-Zeiten ist dank der geschützten Position nicht notwendig.

GX Eagle Transmission Kurbeln

Die geschmiedete Kurbelgarnitur ist zwar vom Design her klar als Transmission-Familienmitglied zu erkennen, gleicht sich Design-technisch aber ebenfalls dem Schaltwerk an. So findet sich das gleiche „Dark Polar“-Farbschema wie beim Schaltwerk wieder. Statt silberglänzenden Details und scharfen Kanten wirkt die GX-Kurbel jetzt unauffälliger.

Die optischen Gemeinsamkeiten mit den futuristischen X0-Kurbeln sind sichtbar
# Die optischen Gemeinsamkeiten mit den futuristischen X0-Kurbeln sind sichtbar - dennoch gibt sich die Kurbel vergleichsweise dezent.
SRAM GX Eagle AXS Transmission am E-Bike DSC 4618
# SRAM GX Eagle AXS Transmission am E-Bike DSC 4618

Wurde im Rahmen der Transmission-Vorstellung im März 2023 auch eine Kurbelvariante mit integrierter Quarq-Wattmessung für die Modellgruppen X0, XX und XX SL präsentiert, gibt es eine solche Option für die neue GX nicht. Aber wer weiß – was im Rennrad-Bereich möglich ist (SRAM Rival AXS Test), kommt ja vielleicht auch am MTB auch irgendwann bei den mittleren Schaltgruppen? Auch eine Carbon-Kurbel als GX-Version gibt es in der Transmission-Familie bislang nicht.

GX Eagle Transmission Kassette

Die neue GX Eagle Transmission Kassette verfügt über eine Nickelbeschichtung für eine höhere Haltbarkeit und kommt so etwas glänzender daher als die X0-Kassette im Dark Polar-Finish. Im Vergleich zu ebenjener X0 Eagle-Variante, die über die bekannte, gefräste X-Dome-Kassette verfügt, sind bei der GX Transmission  die einzelnen Ritzel zusammengenietet statt die ganze Kassette ausgefräst – auch das kennt man aus der Vergangenheit von den GX-Schaltungen. Das PinDome-Design zieht sich über die Gänge 1-8 und wird mit einem einteiligen „Mini-Cluster“, der die Gänge 9-12 abdeckt, ergänzt.

Die neue Kassette ist vernickelt und verfügt statt X-Dome über den PinDome.
# Die neue Kassette ist vernickelt und verfügt statt X-Dome über den PinDome.
So sind alle Ritzel bis auf einen Mini-Cluster am Schluss miteinander vernietet.
# So sind alle Ritzel bis auf einen Mini-Cluster am Schluss miteinander vernietet. - gut zu erkennen: die rote Markierung am 21Z-Ritzel.
Ebenso gut zu erkennen sind auch hier die Steighilfen
# Ebenso gut zu erkennen sind auch hier die Steighilfen - es lässt sich nur noch an einer statt an zwei Stellen aufs Ritzel springen, das soll die Schaltqualität erhöhen.

Pod Controller

Im Vergleich zum Pod Ultimate Controller wird bei der GX Transmission eine etwas abgespeckte Variante angeboten, die beispielsweise nicht über austauschbare Knöpfe verfügt. Abgesehen davon ist aber auch die GX Transmission im Rahmen des AXS-Netzwerks mit sämtlichen AXS-Controllern steuerbar.

Der GX Pod Controller ist etwas einfacher gehalten als die Ultimate-Version
# Der GX Pod Controller ist etwas einfacher gehalten als die Ultimate-Version
So lassen sich am günstigeren Controller die Knöpfe nicht tauschen – die Funktion ist natürlich identisch.
# So lassen sich am günstigeren Controller die Knöpfe nicht tauschen – die Funktion ist natürlich identisch.
Zum Vergleich: Der Pod Ultimate Controller. Hier lassen sich die Tastenabdeckungen wechseln. Die roten Laschen gehören zur Trägerfolie des Haftbandes, mit denen die richtigen Tasten final fixiert werden.
# Zum Vergleich: Der Pod Ultimate Controller. Hier lassen sich die Tastenabdeckungen wechseln. Die roten Laschen gehören zur Trägerfolie des Haftbandes, mit denen die richtigen Tasten final fixiert werden.

Das bleibt gleich

Am Grundsystem Transmission ändert sich nichts: Die „Full Mount“-Befestigung direkt am Rahmen ohne Verwendung eines Schaltauges ist ebenso dabei wie die stabile Grundkonstruktion des Schaltwerks, der neuen T-Type-Kompatibilität und der Flat-Top-Kette, deren Design man schon aus dem Road-Bereich kannte (und so gleich sie aussehen: kompatibel sind sie untereinander nicht). Auch die Installation (SRAM Transmission Montage) geschieht auf die gleiche Art und Weise wie bislang – einmal die Kette auf die richtige Länge berechnet und vorbereitet, dauert die Montage und Einstellung des Schaltwerks lediglich zwei Minuten.

Design bleibt: Die Flat-Top-Kette mit T-Type Kompatibilität.
# Design bleibt: Die Flat-Top-Kette mit T-Type Kompatibilität.

Wie auch die teuren XX- und X0-Varianten verfügt auch die GX Transmission-Kurbelgarnitur über zwei separat abnehmbare Bashguards, mit denen man Kette und Kettenblatt vor Aufsetzern schützen kann. Diese bestehen bei der GX wie bei der X0 aus Verbundwerkstoff. Außerdem verfügt das GX Transmission-Schaltwerk ebenfalls über sogenannte Skid Plates, die bei einer Beschädigung ebenso wie das Außenglied austauschbar sind.

Auch die GX Transmission wird natürlich direkt am Rahmen befestigt.
# Auch die GX Transmission wird natürlich direkt am Rahmen befestigt.

Keine Veränderungen gibt es in den Gangsprüngen. Diese wurden im Zuge der Transmission-Vorstellung im März (endlich!) angepasst – musste man mit der vorherigen 52t Eagle-Kassette einen großen letzten Gangsprung von 10 Zähnen hinnehmen, so sind die Gangsprünge der Transmission-Kassette dank der Einführung von 38t und 44t-Ritzeln (vorher: 42t und 36t) optimiert worden und so bleibt es auch bei der GX Transmission. Eine Kassette mit 50t-Ritzel gibt es daher allerdings auch bei der neuen GX nicht. Gleich bleibt, dass die Kassette so designt ist, dass sie nur noch eine Kettenposition für den Gangsprung statt vorher zwei erlaubt und so saubere, fehlerweile Gangwechsel ermöglichen soll.

Es geht von 10 bis 52 Zähne
# Es geht von 10 bis 52 Zähne - dabei bleibt sich SRAM der Transmission-Linie treu und verpasst der Kassette entspanntere Gangsprünge.

SRAM GX Eagle Transmission – Gewichte

Wie schwer ist die neue SRAM GX Eagle Transmission? In der von uns getesteten Konfiguration bringt sie 2.013 Gramm auf die Waage. Zum Vergleich: Die von uns ebenfalls getestete XX Transmission war rund 250 Gramm leichter bei nicht ganz identischer, aber vergleichbarer Zusammenstellung. Der Hauptteil des Gewichtsunterschieds ergibt sich in diesem Vergleich durch die Kurbel. Vergleicht man die GX Transmission mit der X0 Transmission, bringen Schaltwerk und Kassette der neuen GX-Gruppe etwa 100 Gramm mehr auf die Waage.

KomponenteSRAM GX TransmissionSram X0 TransmissionSRAM XX Transmission
Kurbel (inklusive Bashguards)737 g (170 mm)749 g (165 mm, Powermeter)606 g (165 mm, Powermeter)
Schaltwerk (ohne Akku)487 g451 g442 g
Kassette447 g382 g383 g
Kette264 g (118 Glieder)262 g (115 Glieder)255 g (115 Glieder)
Akku25 g25 g25 g
SRAM Pod (inklusive Matchmaker)53 g51 g51 g

SRAM GX Eagle Transmission – Preise

Die vermutlich wichtigste Info für alle, die gerne auf die neue Technologie umrüsten wollen: Die SRAM GX Eagle Transmission Komplettgruppe kostet 1.300 € (UVP). Dabei versteht sich der Preis für die Komplettgruppe inklusive Schaltwerk, Kassette, Kette, Kurbelgarnitur und Pod Controller. Aufgeschlüsselt lauten die unverbindlichen Preisempfehlungen der einzelnen Komponenten folgendermaßen:

  • GX T-Type Eagle AXS Schaltwerk 12fach (ohne Akku) 480 €
  • GX Eagle Kurbelsatz (ohne Tretlager) 240 €
  • Kassette XG-1275 T-Type Eagle 10-52 12fach 300 €
  • Kette GX T-Type Eagle SolidPin 60 €
  • Kettenblatt T-Type Direct Mount 47 €

Die SRAM Eagle Transmission-Komplettgruppe gibt es auch speziell für E-Mountainbikes in drei Varianten zwischen 1.150 € und 1.250 € (UVP). Was bedeutet die UVP am Ende für die Straßenpreise? Wir können nicht in die Glaskugel schauen, haben aber nach einigen Monaten erste Anhaltspunkte, was die Preisentwicklung der Transmission-Schaltgruppe der ersten Generation angeht – im Artikel aus dem März hatten wir bereits spekuliert. So beträgt der Straßenpreis für die SRAM X0 Eagle Transmission Komplettgruppe bei einer UVP von 1.900 € mittlerweile zwischen 1.280 – 1.340 €, ein Rabatt von rund 30 %. Es ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass die neue GX Eagle Transmission in naher Zukunft für unter 1.000 € zu haben sein könnte.

Technische Daten

GX T-Type Eagle Transmission AXS KomplettgruppeGX Eagle Transmission Schaltwerk RD-GX-E-B1
GX Eagle Kurbelgarnitur FC-GX-D1
GX Eagle E-MTB Kurbelgarnitur FC-GX-PA-D1 GX Eagle Transmission Kassette 
CS-XS-1275-A1
GX Eagle Transmission Flattop Kette 
CN-TTYP-GX-A1
GX Eagle Transmission DM Kettenblatt CR-TTYP-DM-D1
Gänge1212n/a121212
Varianten52Z max30Z, 32Z, 34ZBosch, Brose, ISIS10-52Zn/a30Z, 32Z, 34Z
FarbeDark PolarDark PolarDark PolarSilberSilberDark Polar
KompatibilitätTransmission, T-Type, UDHSRAM MTB Wide DUBISIS T-TypeT-TypeT-Type
MaterialAluminium, StahlAluminiumAluminiumAluminium, StahlStahlAluminium
Optionenn/a165 mm, 170 mm, 175 mm160 mm, 170 mm, 180 mmn/an/an/a
Preis1.300,00 €480,00 €240,00 €170,00 €300,00 €60,00 €47,00 €

Auf dem Trail

Hatten wir für die erste Generation Transmission noch mehrere Monate Zeit, erreichte uns die neue SRAM GX Eagle Transmission sehr kurzfristig – daher gibt es an dieser Stelle einen ersten Eindruck von den ersten Fahrten, der in einigen Monaten um einen ausgiebigeren Test ergänzt wird.

Als Testrad kam ein aktuelles Propain Tyee zum Einsatz.
# Als Testrad kam ein aktuelles Propain Tyee zum Einsatz.

Starten wir mit dem Controller – uns wurde statt des abgespeckten Controllers der vom letzten Test bekannte Ultimate Controller zum Test geschickt, sodass die wichtigsten Informationen zum Trigger-Gefühl bereits im umfangreichen Fahreindruck im SRAM Eagle Transition Test vermerkt sind. Ein kleiner Vergleich insbesondere zu den alten AXS-Controllern sei dennoch gestattet – da ich sowohl mit der „Wanne“ als auch dem Rocker Paddle mittlerweile viel Erfahrung habe, konnte ich die Performance der beiden Schaltkonstruktionen gut miteinander vergleichen.

Der Ersteindruck des neuen Pod Controllers aus dem ersten Transmission-Test bestätigt sich: Durch die sinnvolle Aufteilung der zwei voneinander unabhängigen Druckknöpfe geschieht die Bedienung sehr intuitiv und gerade im hektischen Einsatz, wenn man mal den richtigen Knopf sucht, weitaus definierter als der alte Hebel, bei dem insbesondere der obere Hebel nur wenig haptisches Feedback bot. Einziger Wermutstropfen bleibt auch bei mir die Position des Hebels in der Matchmaker-Schelle: Für Personen mit kleinen Händen ist alles im grünen Bereich, für große Hände ist die Controller-Stellung selbst in der eingerücktesten Position noch etwas zu weit außen. Abhilfe schafft hier die hauseigene SRAM Infinity-Klemmschelle.

Entspannt geht es bergauf, das Schalten unter Last ist völlig problemlos.
# Entspannt geht es bergauf, das Schalten unter Last ist völlig problemlos.

Vor einigen Jahren führte SRAM die 1-Klick-Schalttechnologie ein. Idee dahinter: die Kette vor Überlastung und Überbeanspruchung zu schützen, denn wenn der Motor an der Kette zerrt und selbige über mehrere Ritzel klettern muss, gab es hier und da schonmal einen Kettenriß. Multishift gab es an AXS-Schaltwerken zwar, es wurde aber dringen davon abgeraten diese Technologie am E-Mountainbike zu nutzen. Stattdessen wurde empfohlen, Gang für Gang per Klick zu wechseln.

Mit einer neuen, intelligenten Software und speziellem Ritzeldesign ist es mit der SRAM GX Eagle Transmission jetzt möglich auch am E-Bike Multishift zu nutzen. Über die AXS-App lässt sich einstellen, ob hier bis zu drei oder alle Gänge bei gedrücktem Schaltknopf gewechselt werden sollen. Ein feines Feature, auch wenn es sich auf dem Trail so anfühlt, als würden die Gangwechsel per 1-Klick deutlich schneller vonstatten gehen würden …

Rico Haase, Chefredakteur eMTB-News.de

Natürlich haben wir auch getestet, was die Bash Guards taugen
# Natürlich haben wir auch getestet, was die Bash Guards taugen

Nun zur eigentlichen Funktion der Schaltung: Einmal eingestellt, geschieht der Betrieb der GX Eagle Transmission intuitiv und sehr simpel. Wie schon bei der X0 Transmission ist das Schalten unter Last kein Problem, im Gegenteil: Es ist angenehm, dass man sich auch mit der GX Eagle Transmission keine Gedanken machen muss, dass die Kette durchrutscht, man sich verschaltet oder Schaltvorgänge fehlerhaft sind. Denn das passierte im kurzen Testzeitraum bislang nicht.

Egal ob entspannt oder rumpelig, Probleme gab es bislang nicht.
# Egal ob entspannt oder rumpelig, Probleme gab es bislang nicht.
Testfahrer Moritz im Flugmodus.
# Testfahrer Moritz im Flugmodus.

Die Geschwindigkeit der Schaltung deckt sich mit dem Testeindruck der X0 Eagle Transmission: Kontrolliert, aber nicht blitzschnell. Wenn man rein die Schaltgeschwindigkeit testen würde, sind viele andere Schaltungen schneller – erst recht, wenn man es drauf anlegt und mehr als drei Gänge in eine Richtung schalten möchte. Denn die ersten drei Schaltvorgänge geschehen sehr flott. Danach nimmt sich das Schaltwerk eine kurze, aber spürbare Kunstpause pro Gang. Diese Kunstpausen ergeben aus Sicht von SRAM durchaus Sinn – was die Schaltungsexperten damit bezwecken (Spoiler: Schaltfehler eliminieren), lest ihr im Kapitel „Schaltwerk“ im Test der ersten Transmission-Schaltung. Für den Fahrer indes ist es anfangs durchaus gewöhnungsbedürftig.

Stört das auf dem Trail? Für den ganz normalen Einsatz würde ich sagen: Nein. Im Enduro-Betrieb kam es bislang nicht vor, dass ich gerne noch schneller in einen neuen Gang gewechselt wäre. Befindet man sich im Spurt, lassen sich bei der Beschleunigung auch bei der GX Transmission zügig die Gänge aufs kleinere Ritzel wechseln. Mir fiele nur eine Situation ein, in der man blitzschnell von einem sehr kleinen Ritzel bis auf den Berggang schalten müsste – ein spontaner Uphill nach einer sehr schnellen Abfahrt.

SRAM GX Eagle Transmission-28
# SRAM GX Eagle Transmission-28
SRAM GX Eagle Transmission-29
# SRAM GX Eagle Transmission-29
SRAM GX Eagle Transmission-32
# SRAM GX Eagle Transmission-32

Mit dem Versuch, einen Schaltfehler zu provozieren, war ich bislang nicht erfolgreich. Die Gänge rasten perfekt ein und es ist eine Freude, wie leise auch die GX Transmission selbst im Wurzelfeldstakkato ist. Kettenklappern gab es bislang nicht zu hören.

Auch im härteren Einsatz gab es bislang keine Probleme.
# Auch im härteren Einsatz gab es bislang keine Probleme.

Fazit: SRAM GX Eagle AXS Transmission

Die ersten Touren mit der GX Eagle Transmission MTB-Schaltung verliefen unauffällig – und das ist vielleicht das beste Lob, das man einer Schaltung geben kann. Die neue Transmission-Version ist flüsterleise, die Kette bleibt auch in ruppigen Passagen ruhig und selbst in provozierten Situationen, in denen die Schaltung sehr spontan funktionieren musste, gab es keinen einzigen Schaltfehler. So reiht sich die zweite Generation Transmission nahtlos in die Performance des edlen Vorgängers ein – der Preis allerdings bleibt hoch.

Die neue Transmission-Generation kann durch die Bank weg überzeugen – auch wenn die UVP noch empfindlich hoch bleibt.
# Die neue Transmission-Generation kann durch die Bank weg überzeugen – auch wenn die UVP noch empfindlich hoch bleibt.

Wie gefällt euch die neue Version der Schaltung?


Testablauf

Die Schaltung ist noch so frisch, dass wir die SRAM GX Eagle Transmission kurz vor knapp erhalten haben – die Testeindrücke beschränken sich daher bislang auf wenige Fahrten im Trail- und Enduro-Terrain. Ausführliche Testeindrücke werden nachgeliefert.

Hier haben wir die neue SRAM GX Eagle Transmission getestet

  • Teutoburger Wald: Trocken, wurzelig, steil, staubig.
Tester-Profil: Johannes Herden
61 cm97 kg98 cm59 cm193 cm
Egal ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirtrad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zuhause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!
Fahrstil
verspielt und sauber
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher

62 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Welchen Sinn hat eigentlich die Umstellung auf T-Type Komponenten für den Käufer? Gewinnt man irgendwas mit der Kette oder der Kassette?

    Die möglichen Nachteile der Rahmenmontage des Schaltwerks oder vom zu großen/zu langen Käfig mal außer acht gelassen. Muss ja keiner kaufen.

    T-Type gibt es schon länger im Road-Bereich?

  2. Hab die T-Type Flattop Kette am Sram Force XPLR Schaltwerk bei meinem Gravelbike dran. Kann keinen Unterschied feststellen, außer dass es irgendwie komisch aussieht.

  3. Laut meinem verlinkten Bericht bringt das Ganze für den Otto-Normalverbraucher relativ wenig.
    Für Racer soll es sich rentieren...

  4. Die Vorteile wurden ja zur Genüge kommuniziert und das sind doch einige. Aber klar, die bringen nur etwas, wenn man auch entsprechende Bedürfnisse hat. Bei mir war der Hauptgrund, da ich viel in ruppigem Gelände fahre, insbesondere die viel höhere Stabilität und nicht ewiges immer wieder Ausfallende richten, wenn das Ganze einmal einen Schlag erhält.
    Und ich finde, verschieden Systemkomponenten zu mixen macht einfach keinen Sinn, da die Eagle Transmission Komponenten gemeinsam entwickelt wurden, genauestens aufeinander abgestimmt sind und nur so ihre vollen Vorteile erbringen. Daher finde ich, entweder macht man es richtig und stellt komplett um oder man lässt es sein. Sonst ist es eigentlich nur ein Eigentor und zum Fenster rausgeschmissene Kohle.

  5. Laut meinem verlinkten Bericht bringt das Ganze für den Otto-Normalverbraucher relativ wenig.
    Für Racer soll es sich rentieren...
    So hat man mir das auch komuniziert, soll vorallem kettenrisse am e bike verhindern beim schalten. wenn man mit der axs richtig hart fährt und unter volllast schaltet hat man oft einen Kettenriss.
Was meinst du?

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